Psychiater werden: Steckbrief
Das Wichtigste zum Berufsbild Psychiater / Psychiaterin im Steckbrief auf einen Blick:
Jobprofil |
Infos |
Zugang | Medizinstudium + Facharztausbildung Psychiatrie und Psychotherapie |
Dauer | ca. 11-12 Jahre (inkl. Facharzt) |
Ø Gehalt | 8.568 Euro |
Jobs | Kliniken, Facharztpraxen, Rehazentren, Forensik, Forschung, Gesundheitsämter |
Anforderungen | Empathie, Geduld, Belastbarkeit, Stressresistenz, Entscheidungsstärke, emotionale Stabilität |
Ähnliche Berufe | Zahnarzt, Tierarzt, Apotheker, Psychotherapeut, Neurologe, Physiotherapeut, Gesundheitsökonom, Medizinischer Berater |
Warum sollte ich Psychiater /-in werden?
Psychiater helfen Menschen mit seelischen Erkrankungen zurück ins Leben – eine Berufswahl mit Sinn, Verantwortung und hoher gesellschaftlicher Relevanz. Zudem haben Sie sehr gute Karrierechancen und ein überdurchschnittliches Einkommen.
Psychiater Stellenangebote
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Psychiaterin / Psychiater Aufgaben
Psychiaterinnen und Psychiater behandeln psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, bipolare Störungen oder Schizophrenie. Sie kombinieren medizinisches Wissen mit psychotherapeutischen Ansätzen und setzen dabei sowohl Medikamente als auch Gesprächstherapie ein.
Der Beruf erfordert großes Einfühlungsvermögen, aber auch eine klare Haltung. Psychiater tragen viel Verantwortung und müssen komplexe Krankheitsbilder medizinisch fundiert einschätzen und behandeln.
Die 5 wichtigsten Aufgaben als Psychiater /-in
- Diagnostik psychischer Erkrankungen durch Gespräche, Tests und Untersuchungen
- Entwicklung individueller Therapiepläne (medikamentös/psychotherapeutisch)
- Behandlung von Krisen und akuten Notfällen
- Betreuung in Kliniken, Tageskliniken oder Ambulanzen
- Zusammenarbeit mit Psychologen, Sozialarbeitern und Pflegepersonal
Arbeitszeiten als Psychiater
Im Krankenhaus sind Schichtdienste Standard. Nachtschichten und Wochenenddienste zählen zwingend dazu. Krankenhausärzte arbeiten mitunter 50-60 Stunden oder mehr pro Woche und müssen auch Bereitschaftsdienste mit Rufbereitschaft einkalkulieren.
Psychiater: Was ist der Unterschied zum Psychologen?
Die Begriffe und Berufsbilder Psychiater, Psychologe und Psychotherapeut werden häufig synonym verwendet. Es gibt aber Unterschiede in Aufgaben und Kompetenzen:
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Was macht ein Psychologe?
Psychologen haben ein abgeschlossenes Psychologiestudium. Sie dürfen aber keine psychische Problemen behandeln oder Medikamente verschreiben. Mit einem Bachelor oder Master in Psychologie besteht die Möglichkeit, in der Wirtschaft (Marketing, Werbung)oder in der Beratung Karriere zu machen.
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Was macht ein Psychotherapeut?
Psychotherapeut ist eine geschützte Berufsbezeichnung für Menschen, die ein 5-jähriges Psychologiestudium absolviert und anschließend eine 3- bis 5-jährige Ausbildung in Psychotherapie durchlaufen haben. Psychotherapeuten behandeln psychische Probleme zum Beispiel mit tiefenpsychologischen Ansätzen, Verhaltenstherapie, Familientherapie, Kunsttherapie oder Beschäftigungstherapie.
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Was macht ein Psychiater?
Der Psychiater geht medizinischen und organischen Ursachen für psychische Erkrankungen auf den Grund. Er darf als einziger von diesen drei Berufen Medikamente verschreiben und kann körperliche Untersuchungen vornehmen. Ein Psychiater kann zudem als ärztlicher Psychotherapeut arbeiten. Das passiert aber selten. Die meisten arbeiten eng mit Psychotherapeuten zusammen.
Psychiaterin / Psychiater Ausbildung
Der Weg in den Beruf ist langwierig und hart. Um als Psychiater arbeiten zu dürfen, müssen Sie ein Medizinstudium erfolgreich absolvieren. Dies dauert in der Regel 12 Semester, also 6 Jahre. Danach folgt eine Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie, die weitere 5 Jahre in Anspruch nimmt.
Die Vergabe der Studienplätze ist in Deutschland an den Numerus Clausus gebunden. Bedeutet: Die Chance auf einen Studienplatz steigt, je besser die Abiturnote ist. Idealerweise haben Sie Ihr Abitur dazu mit 1,0 abgeschlossen. Das Medizinstudium ist anstrengend und herausfordernd.
Psychiater werden: Schritt für Schritt
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Grundstudium (Vorklinik)
Das Grundstudium im Fach Medizin wird nach 4 Semestern mit dem „Physikum“ (erste ärztliche Prüfung) abgeschlossen. Inhalt sind naturwissenschaftliche und medizinische Grundlagen. Studierende müssen Fachgebiete wie Biologie, Chemie, Biochemie, Physik, Anatomie, Physiologie, medizinische Psychologie und Soziologie lernen.
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Hauptstudium (Klinik)
Das Hauptstudium umfasst regulär 6 Semester. Hier stehen Krankheiten und deren Behandlung im Vordergrund. Studierende absolvieren Vorlesungen, Seminare und Praktika. Dazu gehört auch ein 4-monatiges Pflichtpraktikum („Famulatur“). Auf dem Stundenplan stehen Fächer wie Anästhesiologie, Chirurgie, Dermatologie, Humangenetik, Innere Medizin, Neurologie, Orthopädie, Pharmakologie und Urologie. Nach dem 10 Semester folgt mit dem „Hammerexamen“ die zweite ärztliche Prüfung.
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Praktisches Jahr (PJ)
Im letzten Jahr des Medizinstudiums wird die Berufspraxis intensiviert. Das „PJ“ ist in drei Fächer unterteilt: Chirurgie, Innere Medizin und ein Wahlfach. Das praktische Jahr stellt die Voraussetzungen für die dritte und letzte ärztliche Prüfung dar. Sie besteht aus einem mündlichen und einem praktischen Teil.
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Approbation
Alle Teile des Medizinstudiums zusammen bilden das dreiteilige Staatsexamen, auf das die „Approbation“ (ÄAppO) erfolgt – die Genehmigung als Arzt arbeiten zu dürfen. Die meisten Studierenden schließen daran noch eine medizinische Dissertation an, um den Doktortitel zu erwerben. Auch wenn man Sie im Volksmund so nennt: Ein Arzt ist nicht automatisch Doktor!
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Facharztausbildung
Nach dem Medizinstudium folgt die Spezialisierung: Wer Psychiater werden möchte, muss nochmal eine 5-jährige Facharztausbildung anhängen und mit dem „Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie“ abschließen. Dabei erhalten zukünftige Psychiater Einblicke in die Neurologie, die Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die psychosomatische Medizin.
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Facharztprüfung
Im Rahmen dieser Ausbildung können verschiedene Vorerfahrungen auf die Ausbildungszeit angerechnet werden. Zum Beispiel bis zu 6 Monate in den Bereichen Innere Medizin, Allgemeinmedizin, Neurochirurgie oder Neuropathologie. Bis zu einem Jahr auf dem Gebiet der forensischen Psychiatrie. Für alle angehenden Psychiater endet die Ausbildung mit der Facharztprüfung.
Psychiater: Anforderungen + Voraussetzungen
Ohne Medizinstudium und anschließende Approbation ist keine Facharztausbildung möglich, ohne Facharztausbildung für Psychiatrie keine Tätigkeit als Psychiater. Interessierte legen schon in der Schulzeit das Fundament, indem sie ein möglichst gutes Abitur machen und speziell in Fächern wie Biologie, Deutsch und Chemie stark sind. Soft Skills wie Empathie, analytisches Verständnis, Belastbarkeit und Resilienz runden das Anforderungsprofil ab. Weitere Voraussetzungen im Überblick:
Anforderungen |
Details |
Schulabschluss | Abitur |
Soft Skills | Verantwortungsbewusstsein, Beobachtungs- und Auffassungsgabe, Flexibilität, Belastbarkeit, Entscheidungsstärke |
Pluspunkte | Medizinertest, Ausbildung im Gesundheitswesen, Pflegepraktikum, Freiwilligendienst im sozialen Bereich, Wartesemester |
Quereinstieg? | Nein |
Psychiaterin / Psychiater Gehalt
Der Beruf Arzt gehört in Deutschland zu den bestbezahlten Berufen. Das Gehalt variiert aber stark mit der Spezialisierung.
Gehaltstabelle: Wie viel verdient man?
Die Angaben zum Gehalt zeigen das mögliche Brutto-Monatsgehalt:
Perspektiven | Gehalt |
Einstiegsgehalt | 7.206 Euro |
Durchschnittsgehalt | 8.568 Euro |
Spitzengehalt | 10.188 Euro |
Als niedergelassener Psychiater mit eigener Praxis oder in leitender Klinikposition sind auch Gehälter deutlich über 15.000 Euro pro Monat möglich. Spitzenverdiener erzielen mit Zusatzleistungen und Abrechnung nach Gebührenordnung für Ärzte (GÖA) sogar bis zu 30.000 Euro brutto im Monat.
Karriere als Psychiater / Psychiaterin
Die Berufsaussichten für Psychiater /-innen sind hervorragend: Psychische Erkrankungen nehmen zu, gleichzeitig gibt es in vielen Regionen zu wenige Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie. Der Bedarf ist groß – nicht nur in Kliniken, sondern auch im ambulanten Bereich.
Wo gibt es Jobs für Psychiater /-innen?
Psychiater /-innen arbeiten zum Beispiel in:
- Facharztpraxen für Psychiatrie und Psychotherapie
- Psychiatrischen Kliniken und Rehazentren
- Sozialpsychiatrischen Diensten und Gesundheitsämtern
- Forensischen Einrichtungen
- Forschung, Lehre oder in der Gesundheitsverwaltung
Auch eine eigene Praxis ist eine attraktive Option. Wer sich langfristig spezialisieren möchte, kann z.B. in Richtung Suchtmedizin, Gerontopsychiatrie, Forensik oder Psychotraumatologie gehen.
Der Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie…
- sich für Menschen interessieren.
- kein Blut sehen können, aber trotzdem einen Medizinberuf ergreifen wollen.
- psychisch belastbar sind.
Der Beruf eignet sich NICHT, wenn Sie…
- redselig, aber kein guter Zuhörer sind.
- harte Schicksale nicht gut aushalten.
- nicht bereit sind, mehr als 10 Jahre zu lernen.
Weiterbildung für Psychiater
Psychiater haben nach ihrer Facharztausbildung die Möglichkeit, sich noch weiter zu spezialisieren. Manche sind als Kinder- und Jugendpsychiater tätig, zudem gibt es Spezialisierungen wie die Gerontopsychiatrie oder die forensische Psychiatrie.
Wer als Psychiater seine Karriere im Krankenhaus beginnt, hat einen vorgezeichneten Karriereweg: Er führt vom Assistenzarzt über den Oberarzt bis zur Position des stellvertretenden und schließlich des leitenden Chefarztes.
Wer lieber in einer Fachpraxis arbeiten möchte, dem eröffnet sich die Option der Eröffnung einer eigenen Praxis. Parallel ist auch eine Laufbahn als Experte in Forschung und Lehre möglich.
Bewerbung als Psychiater / Psychiaterin
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- Bewerbungsvorlagen
- Bewerbungsschreiben
- Lebenslauf
- Motivationsschreiben
- Bewerbungsunterlagen
- Bewerbung Anlagen
Vorlagen & Anleitungen
- Briefkopf
- Betreffzeile
- Einleitungssatz
- Stärken angeben
- Schlusssatz
- Initiativbewerbung
Tipps zum Inhalt
3 Tipps für die Bewerbung
- Frühzeitig spezialisieren: Bereits während des Medizinstudiums können Sie Schwerpunkte setzen – etwa durch die Famulatur, Praktika oder eine Doktorarbeit im Bereich Psychiatrie.
- Berufung zeigen: In Ihrem Bewerbungsschreiben sollten Sie Ihre Motivation klar machen: Warum interessieren Sie sich für die psychische Gesundheit? Warum wollen Sie Facharzt/Fachärztin in diesem Bereich werden?
- Teamfähigkeit: Psychiater arbeiten eng mit Pflegekräften, Psychologen, Sozialarbeitern und Angehörigen zusammen – betonen Sie Ihre Kommunikationsstärke und Kooperationsfähigkeit.
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