Sprachkenntnisse im Lebenslauf: Wie mein Level angeben?

Sprachkenntnisse im Lebenslauf werden immer wichtiger. Vor allem Englisch gehört heute zu den zentralen Sprachkompetenzen und sollten in der Bewerbung nicht fehlen. Wir zeigen, wie Sie Ihre Sprachkenntnisse und Level im Lebenslauf richtig angeben und welche Abstufungen es gibt…

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Sprachkenntnisse Level im Lebenslauf

Das Beherrschen mindestens einer zusätzlichen Fremdsprache bringt in jeder Bewerbung Pluspunkte. Nahezu jedes deutsche Unternehmen arbeitet heute mit internationalen Partnern, Kunden oder hat Mitarbeiter unterschiedlicher Herkunft. Überdies stehen sie oft für eine interkulturelle Kompetenz von Kandidaten.

Sprachkenntnisse im Lebenslauf – z.B. Englischkenntnisse – sollten Sie jedoch stets zusammen mit dem jeweiligen Sprachlevel und Niveau angeben, das Sie sprechen, lesen und schreiben können. In Deutschland werden hierbei vor allem fünf Abstufungen verwendet:

  1. Grundkenntnisse

    Grundkenntnisse (auch: Schulkenntnisse oder Basiskenntnisse) bedeuten, dass Sie über einen Grundwortschatz verfügen, die wichtigsten Grammatikregeln kennen und etwa im Urlaub nach dem Weg fragen können. Hierfür reicht oft ein einfacher Sprachkurs.

  2. Gute Kenntnisse

    Gute, „konversationssichere“ Sprachkenntnisse haben Sie, wenn Sie sich an einer einfachen Unterhaltung beteiligen und eine Zeitung in der Fremdsprache lesen können. Beim Schreiben haben Sie jedoch noch Lücken.

  3. Fließende Kenntnisse

    Sehr gute und „fließende“ Sprachkenntnisse bedeuten ein Sprachlevel, bei dem Sie sich weitgehend fehlerfrei über komplexe Themen flüssig unterhalten können.

  4. Verhandlungssicher (in Wort und Schrift)

    Das Sprachkenntnis-Level „verhandlungssicher“ entspricht beinahe dem Niveau eines Muttersprachlers und bedeutet: Sie können sich mühelos an Fachdiskussionen beteiligen.

  5. Muttersprache

    Als „Muttersprachler“ wird bezeichnet, wer mit der Sprache aufgewachsen ist – zum Beispiel bilingual im Elternhaus oder durch einen langen Auslandsaufenthalt.

Tipp: Wenn vorhandene Sprachkompetenzen im Lebenslauf besonders relevant für die angestrebte Stelle sind, sollten Sie diese zusätzlich in den Anlagen zur Bewerbung mit einem Sprachtest oder Zertifikat nachweisen.

Sprachen immer auswählen

Die Arbeitswelt ist global und multikulturell. Englisch wird daher in vielen Stellenausschreibungen vorausgesetzt. Egal, wo sie sich bewerben: Wählen Sie die angegebenen Sprachkenntnisse immer nach Relevanz aus. Was explizit gefordert wird, müssen Sie nennen. Ansonsten gilt als Faustregel:

  • Muttersprache
    Die eigene Muttersprache sollten Sie im Lebenslauf immer angeben. Das ist Ihr höchstes Sprachlevel und daher immer von Vorteil!
  • Eine zusätzliche Fremdsprache
    In den meisten Fällen sind das heute gute Englischkenntnisse.
  • Landessprache nennen
    Wer sich im Ausland bewirbt sollte zudem Angaben zur Sprache des Landes machen, in dem Sie sich bewerben.

„Tote“ Sprachen wie Altgriechisch oder Latein müssen Sie in den seltensten Fällen angeben. Ebenso wenig sollten Sie Sprachfähigkeiten nennen, in den Sie nur Basiskenntnisse besitzen.

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Sprachkenntnis-Niveau nach Europäischem Referenzrahmen

Innerhalb der EU können Sie das jeweilige Sprachniveau auch nach den sechs Stufen des „Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen“ (GER) einordnen. Dieser unterscheidet die Sprachkenntnisse nach folgenden Level:

    Grundstufe

  • A1 = Erste Grundkenntnisse (Breakthrough)
  • A2 = Erweiterte Grundkenntnisse (Waystage)
  • Mittelstufe

  • B1 = Gute Sprachkenntnisse (Threshold)
  • B2 = Fließende Sprachkenntnisse (Vantage)
  • Oberstufe

  • C1 = Verhandlungssicheres Sprachlevel (Effective Operational Proficiency)
  • C2 = Niveau auf Muttersprache (Mastery)

Für einige Sprachen gibt es noch spezialisierte Tests zur Einschätzung des Sprachvermögens, etwa den TOEFL-Test (Englisch), DELF (Französisch), DELE (Spanisch) oder CILS, CELI (Italienisch).

Sprachkenntnisse Lebenslauf Verhandlungssicher Ger A1 A2 B1 B2 C1 C2 Sprachlevel

Deutsch für Nicht-Muttersprachler können Sie wiederum über ein Goethe-Zertifikat sowie „TestDaF“ oder „DSH“ nachweisen. Zur besseren Einschätzung der eigenen Sprachkompetenz beschreiben wir nochmal die Klassifizierung im Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen im Detail:

    Grundstufe A: Elementarer Sprachgebrauch

  • Sprachkenntnisse A1

    Diese Stufe kennzeichnet Anfänger, die sich nur grob verständigen können. Sie können zum Beispiel die Tageszeit nennen und sich vorstellen. Voraussetzung dafür sind Gesprächspartner, die ihr Sprechtempo und Vokabular rücksichtsvoll anpassen.

  • Sprachkenntnisse A2

    Hier sind bereits grundlegende Kenntnisse vorhanden. Als Sprecher können Sie sich in einfachen Sätzen und alltäglichen Situationen verständigen. Häufig gebrauchte Begriffe können Sie gut verstehen.

  • Mittelstufe B: Selbstständiger Sprachgebrauch

  • Sprachkenntnisse B1

    Auf diesem Level ist eine fortgeschrittene Unterhaltung möglich. Die Verständigung im Urlaub ist weitgehend problemlos, auch vertraute Themen aus Arbeit und Freizeit machen keine Probleme.

  • Sprachkenntnisse B2

    Mit Sprachkenntnissen ab B2 sprechen Sie spontan und fließend, verstehen komplexe Texte und sind in der Lage, erste und einfache Fachdiskussionen zu führen.

  • Oberstufe C: Kompetenter Sprachgebrauch

  • Sprachkenntnisse C1

    Ab dem Sprachlevel C1 besitzen Sie fachkundige Sprachkenntnisse und ein umfangreiches Textverständnis, mit dem Sie auch implizite Bedeutungen verstehen. Sie können sich spontan und fließend verständigen sowie ausführlich zu komplexen Fachthemen diskutieren.

  • Sprachkenntnisse C2

    Mit C2-Kenntnissen haben Sie annähernd die Sprachkompetenz eines Muttersprachlers und können mühelos an Fachdiskussionen teilnehmen. Sie sprechen nahezu akzentfrei, die eigene Ausdrucksweise ist nuanciert, und flüssig.

Die Kategorie „verhandlungssicher“ entspricht den Niveaus C1 und C2. Für die Bewerbung bei einem internationalen Unternehmen oder für ein Auslandssemester reichen meist schon die Niveaus B1 und B2.

Sprachkenntnisse im ATS-optimierten Lebenslauf

Rund 70 Prozent der Unternehmen nutzen heute computergestützte Auswahlverfahren zur Vorselektion von Bewerbungen, sogenannte Applicant Tracking Systeme (ATS). Diese können jedoch die Klassifizierung nach GER nicht immer eindeutig verstehen: B2 könnte auch eine Führerscheinklasse sein. Experten empfehlen daher in einem ATS-optimierten Lebenslauf das Sprachniveau eher auszuschreiben und Begriffe wie „fließend“ oder „verhandlungssicher“ zu nutzen.

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Selbsteinstufung: Wie erkenne ich mein Sprachniveau?

Sie sind noch unsicher bei der Einstufung Ihrer Sprachkenntnisse? Um herauszufinden, wie gut Sie eine Fremdsprache beherrschen, helfen in erster Linie Sprachtests. Alternativ gibt es jedoch auch die Möglichkeit einer einfachen, persönlichen Selbsteinschätzung.

Mit diesen vier Fragen finden Sie relativ schnell heraus, wie gut Ihr Sprachniveau ist:

  • Verstehen Sie Gespräche und komplexe Texte ohne Schwierigkeiten?
  • Können Sie sich problemlos mit einem Muttersprachler unterhalten?
  • Sind Sie in der Lage Texte in der Fremdsprache fehlerfrei zu verfassen?
  • Fühlen Sie sich wohl, wenn spontan in die Sprache gewechselt wird?

Wenn Sie alle Fragen abhaken konnten, sprechen Sie zum Beispiel Englisch mindestens fließend bis verhandlungssicher, also auf den Sprachniveaus B2 bis C1.

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Wo meine Sprachkenntnisse im Lebenslauf angeben?

Wenn Sie Ihre Sprachkenntnisse im tabellarischen Lebenslauf angeben, haben Sie grundsätzlich zwei Optionen:

  • Besondere Kenntnisse

    Klassisch nennen Sie diese im Abschnitt „Besondere Kenntnisse“ – zum Beispiel vor oder nach den EDV-Kenntnissen sowie anderen Zusatzqualifikationen. Beispiel:

    Lebenslauf Vorlage Beispiel Kenntnisse Muster

  • Eigener Abschnitt

    Sind die Sprachkenntnisse für die angestrebte Stelle von besonders hoher Bedeutung können Sie diese im Lebenslauf auch zu einem eigenen Abschnitt machen, Überschrift: „Sprachkenntnisse“. In dem Fall sollten Sie noch mehr ins Detail gehen und zum Sprachlevel z.B. ergänzen, wie lange Sie die Sprache schon beherrschen oder wie Sie diese erworben haben.

Letztlich hängt Ihre Wahl davon ab, wie relevant die Fremdsprachenkenntnisse für die Bewerbung und die angestrebten Position sind.

Muss ich im Lebenslauf Sprachkenntnisse nennen?

Sprachkenntnisse im Lebenslauf gehören nicht zu den Pflichtangaben, sie sind immer freiwillig. Werden bestimmte Sprachen (z.B. Englischkenntnisse) in der Stellenanzeige jedoch explizit verlangt, müssen Sie diese Muss-Qualifikation unbedingt ausführlich angeben! Ansonsten riskieren Sie eine Absage.

Generell gilt: Nennen Sie im Lebenslauf nur Sprachen, die für die ausgeschriebene Stelle einen Mehrwert bieten! Auch wenn Sie in der Schule Latein gelernt haben, dürfte das für keinen Job eine Bedeutung haben (Ausnahme: Medizinstudium). Und selbst die Angabe von Spanisch, Französisch, Chinesisch oder Arabisch ist nur sinnvoll, wenn Sie später mit Kunden oder Kollegen aus diesem Sprachkreis zu tun haben.

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Sprachkenntnisse im Lebenslauf angeben – Beispiele

Wenn Sie Sprachkenntnisse im Lebenslauf angeben, sollten Sie diese nie einfach nur aufzählen. Das hat kaum Aussagekraft. Zumal Personaler dann immer noch nicht wissen, ob Sie nur Grundkenntnisse besitzen oder die Sprache „fließend“ bzw. „verhandlungssicher“ beherrschen.

Als Formulierungen im Lebenslauf bieten sich für die Sprachkenntnisse folgende Beispiele an:

  • Deutsch: Muttersprache“
  • Englisch: C1 (verhandlungssicher, Zertifikat „Business Englisch“)“
  • Spanisch: B2 (fließend in Wort und Schrift, Mitarbeit im Barcelona Office)“
  • Französisch: B1 (gute Kenntnisse, 1 Semester Auslandsstudium in Paris)“
  • Italienisch: verhandlungssicher, 5 Jahre Berufserfahrung in Mailand“
  • Latein: Schulkenntnisse, großes Latinum vorhanden“

In einer kreativen Bewerbung ist auch eine grafische Darstellung der Fremdsprachenkenntnisse eine beliebte Option, etwa in Form einer Punkteskala oder eines Diagramms. Denken Sie aber bitte daran, dass Grafiken von ATS oder CV-Parsern nicht immer verstanden oder korrekt interpretiert werden.

Wer es bunter mag, sollte eher auf Emojis zurückgreifen. Das kann dann zum Beispiel so aussehen:

Sprachkenntnisse

🇩🇪 Deutsch: Muttersprache
🇬🇧 Englisch: verhandlungssicher (TOEFL, 5 Jahre Praxis)
🇪🇸 Spanisch: Grundkenntnisse (4 Jahre Gymnasium)

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Checkliste für Sprachkenntnisse im Lebenslauf

  • Relevanz prüfen
    Nur Sprachen nennen, die für die Stelle eine Bedeutung haben.
  • Ehrlich bleiben
    Sprachlevel realistisch einschätzen, nichts erfinden oder übertreiben.
  • Muttersprache angeben
    Nicht vergessen, die eigene Erstsprache im Lebenslauf zu nennen.
  • Sprachniveau ergänzen
    Ideal GER-Level (A1 bis C2) und zusätzlich verbal ausschreiben.
  • Erfahrung aufführen
    z.B. noch beruflichen Einsatz oder Auslandserfahrungen erwähnen.
  • Schulkenntnisse weglassen
    Was Sie nur minimal beherrschen oder keine Relevanz hat: weglassen.
  • Zertifikate anfügen
    Bei wichtigen Sprachkenntnissen Sprachtests (TOEFL, Goethe-Zertifikat) in Kopie anfügen.
  • Kenntnisse aktualisieren
    Bei gestiegenem Niveau immer den Lebenslauf sowie Online-Profile aktualisieren.

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Wie kann ich Englischkenntnisse nachweisen?

Professionell werden Englischkenntnisse über anerkannte Sprachzertifikate nachgewiesen. Dazu zählen verschiedene, anerkannte Zertifikate, die jedoch meist mit Kosten verbunden sind:

  • Cambridge-Test

    Das „Cambridge English Language Assessment“ gehört zu den bekanntesten Sprachtest und deckt alle Niveaustufen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens ab. In Deutschland können Sie den Test an über 60 Prüfungszentren ablegen, Kosten: rund 150 Euro.

  • IELTS-Test

    Planen Sie ein englischsprachiges Studium oder Auslandssemester, ist das „International English Language Testing System“ (IELTS) besonders gut geeignet. Es prüft die GER-Sprachniveaus B bis C und ist von vielen Hochschulen akzeptiert. Den Test können Sie bundesweit absolvieren, er kostet rund 200 Euro.

  • TOEFL-Test

    Für ein Studium in den USA benötigen Sie unbedingt den TOEFL-Test. Dieser international anerkannte Test deckt Sparachniveaus bis C1 ab und kostet rund 200 Euro.

  • LCCI-Test

    Für den Beruf sind wiederum der TOEIC bzw. die LCCI-Prüfung geeignet. Der TOEIC bewertet alle GER-Niveaus und kostet rund 100 Euro. Die LCCI-Tests ermöglichen eine Spezialisierung auf Business English, Marketing oder Finanzwesen. Die Gebühren variieren zwischen 30 und 250 Euro.

Darüber hinaus gibt es noch den GMAT-Test (Kosten: rund 275 Euro). Entsprechende Sprachkurse und Sprachprüfungen können Sie an Volkshochschulen, Universitäten und privaten Sprachinstituten absolvieren und sich die entsprechende Sprachstufe beglaubigen lassen.

Alternativ können Sie sich gute Sprachkenntnisse auch durch ein Empfehlungsschreiben oder Arbeitszeugnis bestätigen lassen.

Lebenslauf Sprachkenntnisse angeben: Nicht flunkern!

Ein Urlaub auf Mallorca, Sprachferien in Paris: Schon machen manche Bewerber daraus „fließende Sprachkenntnisse“. Tun Sie das bitte nicht! Seien Sie bei Ihren Sprachkenntnissen unbedingt immer ehrlich.

Waren Sprachkenntnisse in der Stellenanzeige gefordert, wechseln Recruiter im Vorstellungsgespräch auch mal plötzlich die Sprache und führen das Vorstellungsgespräch auf Englisch weiter. Wer dann ins Stottern kommt, riskiert eine Blamage oder Absage.

Waren Ihre Angaben im Lebenslauf sogar ein wichtiges Einstellungskriterium, liefern Sie damit einen veritablen Kündigungsgrund – auch fristlos und nach Ende der Probezeit! Also bitte immer ehrlich angeben…


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