Definition: Was ist eine zweite Karriere?
Die zweite Karriere bezeichnet einen vollständigen beruflichen Umstieg und Karrierewechsel aus dem bisher ausgeübten Beruf in ein neues Umfeld oder eine ganz neue Tätigkeit – meist in der Mitte der beruflichen Laufbahn (siehe auch: Mid-Career-Crisis).
Wesentliche Merkmale einer zweiten Karriere sind:
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Radikaler Karrierewechsel
Der Jobwechsel ist radikal. Betroffene wechseln in einen völlig anderen Beruf, eine andere Branche oder machen sich mit etwas ganz Neuem selbstständig.
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Bewusste Entscheidung
Die zweite Karriere kann zwar durch eine Krise ausgelöst werden. Die Entscheidung, sich beruflich zu verändern und etwas komplett anderes zu machen, ist aber stets ein bewusster und gezielter Karriereschritt.
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Typischer Zeitpunkt
Der genaue Zeitpunkt ist nicht immer freiwillig gewählt. Die meisten Menschen streben die zweite Karriere aber in der Mitte der beruflichen Laufbahn an – häufig im Alter zwischen 40 und 50 Jahren.
Zweite Karriere: Kein Zeichen des Scheiterns
Eine zweite Karriere ist keinesfalls ein Zeichen für eine gescheiterte Karriere. Vielmehr folgt die berufliche Neuorientierung meist dem Wunsch, die Lebensqualität oder Lebensbalance zu verbessern. Nicht wenige haben bis dahin auch schon alle Karriereziele erreicht und suchen nun eine neue Herausforderung. Der berufliche Neustart ist somit für sie die beste Option.
Was sind die Gründe für eine zweite Karriere?
Die Auslöser und Gründe für eine zweite Karriere sind vielfältig und hängen von äußeren wie persönlichen Faktoren ab. Zu den häufigsten Gründen für den beruflichen Neuanfang gehören:
- Wachsende Unzufriedenheit im Job
- Wunsch nach Veränderung und neuen Herausforderungen
- Verbesserung der finanziellen Situation
- Anpassung an veränderte Lebenssituation
- Steigerung der Zufriedenheit
- Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Schutz der Gesundheit
- Technologischer Wandel
- Fehlende Entwicklungsperspektiven
- Branchenkrise (Insolvenz, Stellenabbau)
- Bisheriger Beruf wird kaum noch nachgefragt
- Altersbedingter Zwang (Altersgrenze im Beruf)
- Rechtliche oder regulatorische Änderungen (neue Gesetze)
Persönliche Faktoren
Äußere Faktoren
Ist es Zeit für einen Neustart?
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Tipps: So wird die zweite Karriere zum Erfolg!
Ein beruflicher Neuanfang in Form einer zweiten Karriere ist zwar mit Risiken verbunden. Bei keiner Veränderung lässt sich zu 100 Prozent vorhersagen, ob alles genau so laufen wird wie geplant. Das sollte Sie aber nicht davon abhalten: Eine zweite Karriere bietet immer auch die Chance, mehr aus seinem Leben zu machen, seine Potenziale auszuschöpfen und glücklicher zu werden…
Die folgenden Tipps und Strategien helfen Ihnen dabei, den beruflichen Neuanfang und eine zweite Karriere auf eine solide Basis zu stellen und erfolgreich vorzubereiten und zu gestalten:
1. Setzen Sie sich ein klares Ziel
Wer eine zweite Karriere anstrebt, braucht ein konkretes Ziel, auf das er oder sie hinarbeitet. Ziele geben uns Orientierung, helfen bei wichtigen Karriereentscheidungen und machen den Erfolg und Fortschritt überhaupt erst messbar.
Nehmen Sie sich unbedingt die Zeit zur Selbstreflexion und fragen Sie sich:
- Was sind meine Lebensziele?
- Wohin will ich mich beruflich entwickeln – und warum?
- Welche Art von Karriere strebe ich jetzt an: Fach- oder Führungskarriere?
- Wie schnell will ich welche Karrierestufe erreichen?
- Welche Stärken und Talente bringe ich dafür mit?
- Wo habe ich noch Schwächen und Defizite?
- Wer kann mich bei meinen Zielen unterstützen?
Nutzen Sie zur Formulierung Ihrer Karriereziele auch die sogenannte SMART-Methode. Sie hilft dabei, sich realistische, motivierende und messbare Ziele zu setzen.
⇨ Hier weiterlesen: Ziele finden
2. Machen Sie sich einen Karriereplan
Auf viele wirkt ein Karriereplan wie ein Relikt aus vergangenen Tagen – viel zu steif und unflexibel. Doch das ist falsch: Der Karriereplan dient in erster Linie zur Orientierung. Er ist kein starres Korsett, sondern gibt Leitplanken und Meilensteine vor, ohne die Flexibilität einzuschränken. Ziel ist, damit die berufliche Entwicklung – in den nächsten 3-5 Jahren – strategisch und zielorientiert zu gestalten.
⇨ Hier weiterlesen: Jobzyklus – 7 typische Phasen in jedem Job
3. Erweitern Sie Ihr berufliches Netzwerk
Viele Arbeitnehmer unterschätzen die Bedeutung von Networking und dem sprichwörtlichen Vitamin B. Dabei schaden Beziehungen vor allem dem, der keine hat! Informelle Netzwerke verschaffen nicht nur einen Informationsvorsprung, sondern oft auch den Zugang zum sogenannten verdeckten Arbeitsmarkt – und damit zu Top-Jobs. Fehlende Kontakte oder Fürsprecher sind ein vor allem ein langfristiger Karrierekiller.
Beginnen Sie schon frühzeitig mit dem Aufbau wichtiger beruflicher Kontakte – sowohl innerhalb Ihres Unternehmens als auch außerhalb! Knüpfen Sie aber nicht nur Kontakte auf Social Media-Plattformen wie Linkedin, sondern besuchen Sie auch wichtige Kongresse oder Fachtagungen.
⇨ Hier weiterlesen: Die richtigen Mentoren finden
4. Machen Sie sich sichtbar
Sprechen Sie öffentlich über Ihre Leistungen und Erfolge – dezent, aber so, dass man Sie auf dem Schirm hat. Allzu große Bescheidenheit zählt zu den „sympathischen“ Karrierekillern. Auch wenn das vielen unangenehm ist: An strategischem Selbstmarketing führt kein Weg vorbei! Die besten Leistungen verpuffen, wenn davon niemand etwas mitbekommt.
Nutzen Sie Plattformen wie Linkedin, Youtube, Podcasts oder ein eigenes Blog, um sich als Experte oder Expertin im neuen Zielmarkt sichtbar zu positionieren.
⇨ Hier weiterlesen: Tipps für gelungene Selbstpositionierung
5. Lassen Sie sich Zeit
Eine erfolgreiche zweite Karriere gleicht einem Marathon, keinem Sprint. Suchen Sie weniger nach Abkürzungen oder schnellem Reichtum. Der Schuss geht praktisch immer nach hinten los. Die meisten Erfolgsgeschichten ziehen sich über Jahre und Jahrzehnte. Es sind lange Prozesse voller Disziplin, Anstrengung und Geduld.
Auch ein zweiter Karrieredurchbruch mit 40 oder 50 braucht Zeit. Der Arbeitsmarkt ist heute glücklicherweise offener für Quereinsteiger mit 50+. Entscheidend ist aber, dass Sie klare Ziele haben und auf diese fokussieren.
⇨ Hier weiterlesen: Jobwechsel mit 50+
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