Jobwechsel Gehalt: Wie viel Prozent mehr verlangen?
Für viele Arbeitnehmer ist die Aussicht auf einen satten Gehaltssprung eines der Hauptmotive für einen Jobwechsel. Laut einer McKinsey-Studie („Human capital at work„) können Jobwechsler von einem Lohnplus von bis zu 30 Prozent profitieren. Auch Gehaltssprünge von bis zu 46 Prozent seien möglich – wenn Qualifikationen und Leistungen stimmen.
Andersrum stimmt es aber auch: Wenn die eigenen Leistungen nicht gewürdigt und entsprechend bezahlt werden, treibt es qualifizierte Mitarbeiter zu anderen Unternehmen.
Bevor Sie in die Gehaltsverhandlung gehen, sollten Sie sich zunächst die Rahmenbedingungen genau ansehen. Diese entscheiden darüber, ob – und wie sehr – sich der berufliche Schritt finanziell zeigt:
- Aufstieg?
Ist die neue Stelle ein Aufstieg – mehr Verantwortung für Personal oder Budget – verbunden, dann können Sie – je nach Position – bis zu 15 Prozent, teils sogar 20 Prozent mehr Jahresgehalt (brutto) verlangen. - Arbeitgeberwechsel?
Wer auf eine gleichrangige Position innerhalb der Branche (nur zu einem anderen Arbeitgeber) wechselt, kann zwischen 5 und 10 Prozent Gehaltsplus herauszuholen. - Abwerbung?
Wer das Privileg hat, von einem anderen Arbeitgeber oder einem Headhunter abgeworben zu werden, kann zwischen 15 und 20 Prozent mehr Gehalt durchsetzen. Oft erhalten Sie bereits ein gutes Angebot als Motivation für den Wechsel. - Quereinstieg?
Ein Jobwechsel in eine andere Branche, womöglich in einen ganz anderen Beruf, kann hingegen eher Abstrichen beim Gehalt führen. Die wenigsten Quereinsteiger können dabei mit Erfahrungen, Know-how und Kontakten punkten. Hier müssen Sie überlegen, wie viel Sie bereit sind, runterzugeben. Bis zu 10 Prozent können es aber sein.
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Jobwechsel: Weniger Gehalt?
Nach dem Jobwechsel weniger Gehalt? Das können sich zunächst nur wenige vorstellen. Es kann jedoch gute Gründe geben, trotz geringerer Bezahlung den Arbeitgeber zu wechseln. Allen voran: Sie sind sehr unglücklich im Beruf oder es leidet sogar Ihre Gesundheit. Höherer Verdienst wiegt das nicht auf. Ist es finanziell möglich, sollten Sie auch bei weniger Gehalt einen neuen Job suchen.
Das Jobwechsel Gehalt kann auch langfristig gedacht sein. Heißt: Anfangs verdienen Sie weniger, die Perspektive ist hingegen sehr gut. Sie haben Aufstiegsmöglichkeiten, der neue Arbeitgeber stellt Ihnen verantwortungsvollere Aufgaben in Aussicht oder im Gespräch werden bereits die Verdienstaussichten für die kommenden Jahre besprochen.
Voraussetzung für mehr Gehalt beim Jobwechsel
Voraussetzung für eine Gehaltssteigerung von 10, 15 oder gar 20 Prozent ist ein Wechsel aus einem ungekündigten Beschäftigungsverhältnis: Sie suchen eine neue Herausforderung, einen Karriereschritt – müssen aber nicht wechseln! Wer sich dagegen aus der Arbeitslosigkeit heraus bewirbt, ist in einer schwächeren Verhandlungsposition. Das wissen auch die Arbeitgeber und drücken entsprechend das Gehalt.
Hier sollten Sie bereit sein, einen Kompromiss einzugehen, um wieder den Einstieg ins Arbeitsleben zu schaffen und einen Fuß in die Tür zu bekommen. Gute Verhandler schlagen dabei eine Zusage für eine Gehaltserhöhung nach der Probezeit oder einem Jahr Betriebszugehörigkeit heraus. Zum Beispiel, weil der neue Arbeitgeber dann ein hinreichendes Bild von der Leistungskraft und dem Engagement des neuen Arbeitnehmers hat.
Gehaltsfaktoren: Davon hängt das Jobwechsel Gehalt ab
Neben Beruf und der Branche gibt es einige Faktoren, die Einfluss auf das Durchschnittsgehalt haben. So verdienen Arbeitnehmer in identischen Jobs und Branchen noch lange nicht dasselbe. Folgende Einflussgrößen bestimmen, wie viel mehr Arbeitnehmer verdienen können:
- Position
Berufseinsteiger verdienen weniger als erfahrende Fach- oder Führungskräfte. Erst mit rund 50 Jahren erreicht das Einkommen durchschnittlich das Maximum. Bereits zwischen 30 und 40 Jahren sind jedoch große Gehaltssprünge drin: Hier geht es beruflich voran – durch Jobwechsel und Beförderungen. - Qualifikation
Qualifikation macht sich bezahlt. Eine Ausbildung ist ein guter Start ins Berufsleben, mit einem Studium können Sie aber mehr verdienen. Teilweise verdienen Absolventen bereits zu Beginn der Karriere fast so viel wie Arbeitnehmer ohne Studium nach vielen Jahren im Job. - Unternehmensgröße
In internationalen Konzernen liegen die Gehälter höher als in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Bei Arbeitgebern mit mehr als 500 Mitarbeitern ist gegenüber dem Branchendurchschnitt ein Mehrgehalt von bis zu 50 Prozent möglich. Das können Sie auch beim Jobwechsel Gehalt nutzen. - Standort
In der Stadt und anderen Ballungsgebieten wird mehr bezahlt als auf dem Land oder in strukturschwachen Regionen. - Bundesland
In Deutschland herrscht ein Nord-Süd-Gefälle: In Bayern, Baden-Württemberg und Hessen werden die höchsten Gehälter gezahlt. In Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern die niedrigsten. - Wirtschaftslage
Der neue Arbeitgeber stellt ein – das spricht für eine gute Wirtschaftslage. Wie hoch das Jobwechsel Gehalt ausfällt, hängt dennoch von Auftragslage und Wachstum ab. In guten Zeiten wird besser gezahlt. Informieren Sie sich beispielsweise in Presseberichten, Publikationen oder Börsennachrichten über die Lage des Unternehmens.
Zusätzliche Hinweise geben unsere kostenlosen Gehaltstabellen (auch TVöD) und Gehaltsvergleiche.
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Jobwechsel Gehalt: Immer Marktwert recherchieren!
Bevor Sie in der Bewerbung Ihre Gehaltsvorstellungen formulieren oder im Gehaltsgespräch den Gehaltswunsch nennen: Eine gründliche Recherche vorab ist in allen Fällen ein absolutes Muss!
Ermitteln Sie zuerst Ihren aktuellen Marktwert. Nur so wissen Sie, was Sie wert sind! Sie treten nicht als Bittsteller auf, sondern mit einer berechtigten Forderung. Ihre Botschaft: Ich weiß, welche Leistungen ich bringe und kenne den Gegenwert! Nutzen Sie dazu unseren Service für einen kostenlosen Gehaltscheck:
Ein anderer Trick: Nehmen Sie Ihren absoluten Minimallohn – und verdoppeln Sie diesen. Die Methode liefert zwar nur einen Näherungswert, führt in der Praxis aber zu erstaunlich realistischen und durchsetzbaren Werten.
Mehr Gehalt gehört nicht in den Vordergrund
Der Gehaltssprung sollte im Bewerbungsprozess nie im Vordergrund stehen. Egal, welche Rolle er für Sie spielt. Wenn Sie den Job wollen, sollte Ihre Haltung immer sein: Sie wollen den Job, bei dieser Firma, wegen der Herausforderung und den tollen Perspektiven. Nicht wegen des Geldes! Der neue Arbeitgeber sucht keine Söldner, sondern neue Leistungsträger und intrinsisch motivierte Teamspieler. Wer nur wegen der Bezahlung kommt, geht auch beim erstbesten Angebot wieder – das will kein Unternehmen.
Fallen Sie nicht schon zu Beginn des Bewerbungsgesprächs oder beim Headhunter-Gespräch mit der Gehaltstür ins Haus. In den meisten Fällen müssen Jobwechsler das Thema gar nicht aktiv ansprechen. Spätestens in der zweiten Verhandlungsrunde wird der Arbeitgeber die Gehaltsfrage von sich aus stellen.
Verhandelt wird immer das Brutto-Jahresgehalt. Darin enthalten sind häufig Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld, mögliche Prämien sowie sonstige Sonderleistungen. Klären Sie die Gehaltsbestandteile immer ab.
Tipps: So gibt es mehr Gehalt beim Jobwechsel
Viele Arbeitnehmer tun sich schwer damit, über ihr Gehalt zu sprechen. Ganz zu Schweigen die Bezahlung zu verhandeln. Grund ist eine steife Haltung zum Geld: Geld hat man, darüber spricht man nicht. Lösen Sie sich von dieser Haltung! Gehaltsverhandlungen werden Sie ein ganzes Berufsleben lang begleiten. Sehen Sie die berufliche Veränderung als Übung und Daueraufgabe, bei solchen Gesprächen das Beste für sich herauszuholen.
Die folgenden Tipps helfen Ihnen, mehr Gehalt beim Jobwechsel auszuhandeln. Wichtig: Nennen Sie möglichst keine Gehaltsspannen. Die signalisieren Unsicherheit. Zahlreiche psychologische Studien zeigen, wie Sie am besten in eine Gehaltsverhandlung einsteigen:
1. Machen Sie das Eröffnungsangebot
Sie bestimmen die Rahmenbedingungen mit dem ersten Angebot. Psychologisch ist das der sogenannte Anker-Effekt. Es lässt sich nachweisen: Wer das Startangebot macht, landet am Ende näher an seinem Ziel, selbst wenn das irrwitzig hoch ist. Setzen Sie also ruhig etwas höher an.
2. Meiden Sie eine Gehaltsspanne
Ungeübte Verhandler nutzen gerne eine Gehaltsspanne, etwa „Meine Vorstellungen liegen zwischen 40.000 und 50.000 Euro“. Studien zeigen: Damit signalisieren Sie Unsicherheit. Und natürlich wird der Personaler den unteren Rahmen anvisieren. Dann bleibt kein Verhandlungsspielraum mehr.
4. Nennen Sie eine krumme Zahl
Sagen Sie lieber „43.550 Euro“ als „40.000 Euro“ Jahresgehalt. Je krummer die Zahl, desto besser, sagt der Sozialpsychologe David Loschelder von der Universität des Saarlandes. Die krumme Zahl signalisiert Ihrem Gegenüber, dass Sie Ihre Hausaufgaben gemacht haben und genau (!) wissen, was Sie wert sind. Zweiter Effekt: Wer sein Jahresgehalt in glatten Tausenderzahlen angibt (40.000, 50.000, 60.000, …) wird beim anschließenden Gehaltspoker in Tausenderschritten gedrückt. Wer eine krumme Zahl nennt, macht es dem Verhandlungspartner schwerer, den Preis zu drücken.
5. Seien Sie selbstbewusst
Seien Sie nie defensiv, wenn es um Ihr Geld geht. Viele Jobwechsler starten ihre Gehaltsverhandlung zu schüchtern: „Ich weiß ja nicht, ob es dafür überhaupt ein Budget gibt, aber…“ Oder: „Das ist mir jetzt unangenehm, aber ich hätte gerne mehr Geld…“ Riesenfehler! Sie bitten nicht um Almosen, Sie verhandeln – und zwar den Gegenwert Ihrer Arbeitsleistung. Diesen kennen Sie und können ihn selbstbewusst einfordern. Nicht unverschämt und auch nicht überreizen. Der Ton muss freundlich bleiben. Aber Sie sollten nicht zum Bittsteller schrumpfen.
6. Verzichten Sie auf den Konjunktiv
Bei einem Gespräch über eine Gehaltserhöhung ist der Konjunktiv absolut tabu. „Wäre es möglich…“ oder „Würden Sie in Erwägung ziehen…“ schwächt jedes Argument ab. So werden Sie nicht bekommen, was Sie verdienen. Liegt das Gehaltsangebot deutlich unter Ihren eigenen Vorstellungen, sollten Sie das nicht akzeptieren.In dem Fall raten wir zum geordneten Rückzug: Sagen Sie ruhig, dass das deutlich unter Ihren Vorstellungen liegt und dass Sie darüber eine Nacht schlafen müssen. Nehmen Sie sich diese Bedenkzeit: In den seltensten Fällen wird man in einem Job glücklich, in dem man sich permanent unterbezahlt fühlt.