Logopäde werden: Steckbrief
Das Wichtigste zum Berufsbild Logopäde (m/w/d) im Steckbrief auf einen Blick:
Jobprofil |
Infos |
Zugang | Ausbildung, Studium, (Umschulung) |
Dauer | 3 Jahre |
Ø Gehalt | 3.092 Euro |
Jobs | Kliniken, Rehazentren, logopädische Praxen, Schulen, Frühförderstellen, Pflegeheime |
Anforderungen | Einfühlungsvermögen, kommunikative Fähigkeiten, Geduld, Freude an der Arbeit mit Menschen |
Ähnliche Berufe | Ergotherapeut, Sprachheilpädagoge, Audiotherapeut, Atem-, Sprech- und Stimmlehrer Kinderpfleger, Sozialpädagoge |
Warum sollte ich Logopäde werden?
Logopäden sind gefragt! Sie helfen Menschen dabei, ihre Kommunikationsfähigkeit zu verbessern – ob nach einem Schlaganfall, bei Sprachentwicklungsstörungen oder anderen Beeinträchtigungen. Wer Freude daran hat, anderen zu helfen und eng mit Patienten zu arbeiten, findet in der Logopädie einen erfüllenden und vielseitigen Beruf mit guten Zukunftsaussichten.
Logopädin / Logopäde Stellenangebote
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Logopäde / Logopädin Aufgaben
Logopäden helfen Menschen mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen. Sie arbeiten mit Kindern und Erwachsenen, um deren Kommunikationsfähigkeit zu verbessern – sei es durch gezielte Übungen, Atemtechniken oder den Einsatz von Hilfsmitteln.
Dabei erstellen sie individuelle Therapiepläne und begleiten ihre Patienten über einen längeren Zeitraum.
Die 5 wichtigsten Aufgaben als Logopäde
- Diagnose von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen
- Therapie und individuelle Förderung der Patienten
- Unterstützung bei neurologisch bedingten Sprachstörungen
- Beratung von Angehörigen und anderen Fachkräften
- Dokumentation der Fortschritte und Anpassung der Therapie
Arbeitszeiten als Logopäde / Logopädin
Die Arbeitszeiten hängen stark vom Arbeitsumfeld ab. In Kliniken, Rehazentren und Pflegeeinrichtungen gibt es feste Schichtpläne, während in logopädischen Praxen reguläre Arbeitszeiten von Montag bis Freitag gelten. Wer in Schulen oder als mobiler Logopäde arbeitet, gestaltet seine Arbeitszeiten flexibler. Viele Logopäden machen sich zudem selbstständig und arbeiten nach individueller Terminvergabe.
Logopädin / Logopäde Ausbildung
Die Berufsausbildung zur Logopädin oder zum Logopäden dauert 3 Jahre. Es handelt sich um eine schulische Ausbildung, die Azubis an einer Berufsfachschule absolvieren. In Deutschland gibt es aktuell rund 70 private und staatliche Berufsfachschulen für Logopädie.
Hier erhalten die Auszubildenden Theorieunterricht in diversen Kursen und üben Behandlungsmethoden und Behandlungsformen in Klein- und Projektgruppen. Auch ein Studium oder eine Umschulung zur Logopädin bzw. zum Logopäden ist möglich.
Inhalte der Ausbildung
Während ihrer Ausbildung lernen Logopäden, wie man Sprachstörungen auf ihren physischen und psychischen Ursprung zurückführt und diese bestmöglich therapiert. Die Basis bildet ein fundiertes Wissen über den bestmöglichen pädagogischen Umgang mit teilweise traumatisierten Patienten sowie den Aufbau der Sprech- und Stimmorgane.
Die Ausbildung umfasst konkret folgende Schwerpunkte:
- Anatomie
- Kieferchirurgie und Kieferorthopädie
- Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
- Physiologie
- Phoniatrie
- Pädiatrie und Neuropädiatrie
- Neurologie und Psychiatrie
- Aphasiologie (Diagnostik und Behandlung von Sprachverlust)
- Elektro- und Hörgeräteakustik
- Audiologie und Pädaudiologie
- Phonetik
- Linguistik
- Pädagogik
- Psychologie
- Soziologie
- Sonderpädagogik
- Berufs-, Gesetzes- und Staatsbürgerkunde
- Pathologie
- Kinder- und Jugendpsychiatrie
- Stimmbildung
- Sprechbildung
Abschlussprüfung
In der Abschlussprüfung stehen fünf schriftliche Prüfungen in Logopädie, Neurologie/Psychologie, Audiologie/Pädaudiologie, Phoniatrie und Berufs-, Gesetzes- und Staatsbürgerkunde an. Im Anschluss folgt eine mündliche Prüfung sowie eine praktische Abschlussprüfung.
Hier simulieren die Prüfer mit angehenden Logopäden eine Behandlung. Dabei müssen diese eine Anamnese machen, den Behandlungsplan erstellen und anschließend eine Therapiesitzung durchführen.
Logopädie Studium
Sie können Logopädie an einer staatlichen oder privaten Hochschule studieren. Es handelt sich um einen interdisziplinären Studiengang aus verschiedenen Fächern (Medizin, Sprachwissenschaft, Psychologie, Heilpädagogik).
Das Logopädie Studium wird an einer Universität oder Fachhochschule absolviert. Möglich ist auch ein duales Studium. Die Studiendauer beträgt zwischen 6 und 8 Semestern und schließt je nach Studiengang mit dem Bachelor of Arts oder Bachelor of Science ab.
Diese Hochschulen bieten das Fach Logopädie an:
- Universität Würzburg
- Hochschule Bremen
- Universität Lübeck
- HAWK Hildesheim
- Hochschule Osnabrück
- RWTH Aachen
- Fachhochschule des Mittelstands
- Hochschule Fresenius
- Hochschule für Gesundheit Bochum
- SRH Hochschule für Gesundheit
- IU Internationale Hochschule
- Universität Erlangen-Nürnberg
- MSH Medical School Hamburg
- Europäische Fachhochschule Rhein/Erft
- Jade Hochschule Oldenburg
- Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg
- Hochschule Trier
- Pädagogische Hochschule Weingarten
Logopädie: Anforderungen + Voraussetzungen
Wer sich für den Beruf als Logopäde interessiert, sollte ein starkes Interesse an Sprache, Kommunikation und Medizin mitbringen. Empathie und Geduld sind essenziell, da viele Patienten langfristige Unterstützung benötigen. Weitere Voraussetzungen im Überblick:
Anforderungen |
Details |
Schulabschluss | Mittlere Reife oder Abitur (für die Ausbildung oder das Studium) |
Soft Skills | Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Geduld, Sorgfalt, Beobachtungsgabe |
Pluspunkte | Praktikum im Gesundheitswesen oder in einer logopädischen Praxis, gute Aussprache und Sprachbewusstsein |
Quereinstieg? | Ja, über eine Umschulung oder ein Studium im Bereich Sprachtherapie |
Zusätzlich sind gute Deutschkenntnisse wichtig, da Logopäden in ihrer täglichen Arbeit viel mit Sprache, Artikulation und Stimme arbeiten. Auch medizinisches Interesse ist hilfreich, da neurologische Erkrankungen oder Entwicklungsstörungen häufige Ursachen für Sprachprobleme sind.
Logopäde / Logopädin Gehalt
Das Gehalt von Logopäden hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Berufserfahrung, Arbeitsort, Trägerschaft (privat oder öffentlicher Dienst) und Branche. Während die Einstiegsgehälter noch moderat sind, können mit zunehmender Erfahrung und Zusatzqualifikationen höhere Gehälter erzielt werden.
Gehaltstabelle: Wie viel verdient man?
Die Angaben zum Gehalt zeigen das mögliche Brutto-Monatsgehalt:
Perspektiven | Gehalt |
Einstiegsgehalt | 2.550 Euro |
Durchschnittsgehalt | 3.092 Euro |
Spitzengehalt | 3.550 Euro |
Gehalt in der Ausbildung
Ausbildung | Gehalt |
1. Ausbildungsjahr | 1.065 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 1.125 Euro |
3. Ausbildungsjahr | 1.222 Euro |
Wer sich für ein Logopädie-Studium entscheidet, erhält währenddessen kein Gehalt, kann aber BAföG oder Stipendien beantragen. In einem dualen Studium ist eine monatliche Vergütung zwischen 1.200 und 1.500 Euro möglich.
Karriere als Logopäde / Logopädin
Der Bedarf an Logopäden ist hoch: Immer mehr Menschen benötigen eine professionelle Sprach-, Sprech- und Schlucktherapie – sowohl Kinder mit Entwicklungsverzögerungen als auch Erwachsene. Dadurch gibt es zahlreiche berufliche Möglichkeiten in verschiedenen Arbeitsfeldern.
Wo gibt es Jobs für Logopäden?
Logopäden arbeiten in unterschiedlichen Bereichen des Gesundheits- und Bildungswesens. Zu den häufigsten Arbeitgebern gehören:
- Praxen für Logopädie
- Krankenhäuser und Rehabilitationszentren
- Alten- und Pflegeheime
- Kliniken für Sprach- und Stimmstörungen
- Förder- und Sonderschulen
- Frühförderzentren und Kitas
- Beratungsstellen für Sprach- und Kommunikationsförderung
- Hörgeräteakustiker und Unternehmen der Medizintechnik
Viele Logopäden machen sich auch selbstständig und eröffnen eine eigene Praxis oder arbeiten auf freiberuflicher Basis mit Kliniken und Einrichtungen zusammen.
Der Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie…
- kommunikativ sind.
- großes Einfühlungsvermögen haben.
- medizinisches Interesse mitbringen.
Der Beruf eignet sich NICHT, wenn Sie…
- ungern Kontakt zu Patienten haben.
- unregelmäßige Arbeitszeiten nicht mögen.
- sich mit Sprache schwertun.
Weiterbildungen für Logopäden / Logopädinnen
Logopäden haben zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, um sich zu spezialisieren oder ihre Karriere voranzutreiben. Fortbildungen können helfen, in neue Tätigkeitsfelder einzusteigen, leitende Positionen zu übernehmen oder sich als selbstständiger Therapeut weiterzuentwickeln.
Mögliche Spezialisierungen und Fortbildungen
- Neurologische Sprach- und Schlucktherapie
Für Patienten nach einem Schlaganfall oder mit Parkinson - Kinder- und Jugendlogopädie
Für Sprachentwicklungsstörungen oder Lese-Rechtschreib-Schwäche - Stimmtherapie für Berufssprecher und Sänger
Für Schauspieler, Lehrer oder Sänger mit Stimmproblemen - Atem-, Stimm- und Sprecherziehung
- Alternative Therapiemethoden
Etwa Musiktherapie oder tiergestützte Therapie - Myofunktionelle Therapie
Zur Behandlung von Kieferfehlstellungen und Schluckstörungen
Aufstiegschancen & Studium
- Studium in Sprachtherapie, Klinischer Linguistik oder Sonderpädagogik
- Weiterbildung zum Fachwirt für Gesundheits- und Sozialwesen
- Master in Logopädie oder angewandter Sprachwissenschaft
Bewerbung als Logopäde / Logopädin
Sie möchten Logopädin oder Logopäde werden? Dann finden Sie auf Karrierebibel zahlreiche Bewerbungstipps und kostenlose Vorlagen zur Bewerbung – für Anschreiben, Lebenslauf und Anlagen.
- Bewerbungsvorlagen
- Bewerbungsschreiben
- Lebenslauf
- Motivationsschreiben
- Bewerbungsunterlagen
- Bewerbung Anlagen
Vorlagen & Anleitungen
- Briefkopf
- Betreffzeile
- Einleitungssatz
- Stärken angeben
- Schlusssatz
- Initiativbewerbung
Tipps zum Inhalt
3 Tipps für die Bewerbung
- Kommunikationsstärke: Logopäden arbeiten eng mit Patienten, Angehörigen und anderen Fachkräften zusammen. Heben Sie in Ihrem Anschreiben hervor, dass Sie über ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten und Einfühlungsvermögen verfügen.
- Praktische Erfahrungen: Egal ob Praktikum, klinische Ausbildung oder erste Berufserfahrung – betonen Sie Ihre praktische Erfahrung in der Sprachtherapie, Stimmrehabilitation oder neurologischen Logopädie. Besonders wertvoll sind Nachweise über Weiterbildungen oder Spezialisierungen.
- Individuelle Stärken Haben Sie eine besondere Spezialisierung, etwa in der Behandlung von Kindern, Stimmstörungen oder Schlaganfallpatienten? Nennen Sie konkrete Beispiele, um Ihre Fachkompetenz und Ihren Therapieansatz zu unterstreichen.
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