Gehalt: Was verdient ein Innovationsmanager?
Innovationsmanager verdienen gut. Ihrer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 50 Stunden steht in der Regel ein üppiges Gehalt gegenüber. Monatlich können sie mit 4.500 Euro bis 5.500 Euro brutto rechnen.
Allerdings sind allgemeine Aussagen schwierig, da Unternehmensgröße, Berufserfahrung und Region Einfluss auf das Gehalt nehmen. Dabei sind Spannen von bis zu 60.000 Euro möglich. Grob gilt: In Großstädten und Konzernen sind die höchsten Jahresgehälter zu erwarten. Deutlich vorne liegt der Süden Deutschlands.
Das Einstiegsgehalt beginnt bei rund 3.500 Euro brutto monatlich. Nach 10 Jahren Berufserfahrung haben viele Innovationsmanager ein monatliches Salär von 5.500 Euro oder mehr erreicht. Ab 6.700 Euro brutto im Monat zählen sie zu den Gutverdienern ihres Berufsstandes. In der Spitze sind sogar sechsstellige Jahresgehälter drin — im Monat bis zu 9.000 Euro brutto.
Jobs und Stellen: Wo arbeiten Innovationsmanager?
Der Einsatzbereich ist nahezu grenzenlos – Stellen für Innovationsmanager gibt es in verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Sie können in der Energieversorgung ebenso im Innovationsmanagement arbeiten wie bei der Produktion von Kinderspielzeug, im Ausbau des Schienenverkehrs oder bei der Digitalisierung der Bauwirtschaft.
Viele Innovationsmanager arbeiten in Technologieunternehmen, Beratungsunternehmen, Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Großkonzernen sowie in Startups, Regierungsbehörden, Hochschulen oder NGOs. Derzeit sind es noch überwiegend mittelständische und große Unternehmen, die bevorzugt einstellen.
Je nach Vorwissen und Branche ist die Spezialisierung auf einen bestimmten Aufgabenbereich möglich. So gibt es beispielsweise Innovationsmanager für Digitalisierung, Business, Learning, Marketing oder Strategische Entwicklung. Auch werden in Stellenanzeigen „Customer Innovation Manager“ gesucht. Die Firma Henkel beschäftigt sogar „Hair Innovation Manager“.
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Innovationsmanager werden: Ausbildung oder Studium?
Auch wenn der Begriff Innovationsmanager recht neu ist: Diese Aufgaben haben bisher Marketingfachleute, Produktmanager oder Projektleiter übernommen. So gesehen gab es lange nicht die eine Ausbildung, die zum Job führte, sondern mehrere Wege. Klassischerweise verfügen Bewerber über ein abgeschlossenes Studium, am besten einen Master. Für Berufstätige ist auch eine IHK-Weiterbildung zum Innovationsmanager eine Option.
Obwohl hier und da auch Einstiegspositionen für Absolventen angeboten werden, erwarten die meisten Arbeitgeber von Bewerben Vorerfahrungen in der jeweiligen Branche, am besten mehrjährige in Führungsverantwortung. Der Job ist kein typischer Einstiegsberuf.
Studium für Innovationsmanager
Typische Studiengänge sind Ingenieurs- oder Wirtschaftswissenschaften. Aber auch ein Informatik- oder Jura-Studium kann geeignet sein, sofern Sie über das in der Zielbranche benötigte Wissen verfügen. Außerdem gibt es mittlerweile spezielle Studiengänge für Innovationsmanagement.
Eine maßgebliche Rolle spielen die Branche, Arbeitgeber und Aufgabengebiet: In der Industrie wird das Innovationsmanagement gerne mit Wirtschaftsingenieuren oder Elektroingenieuren besetzt, in einem Digitalunternehmen mit Informatikern, in einer Bildungseinrichtung mit Bildungswissenschaftlern, in einem Medienbetrieb mit Kommunikationswissenschaftlern und im Marketing mit Betriebswirten.
Wer schon weiß, in welche Richtung er oder sie sich entwickeln möchte, kann dementsprechend mit der Studienwahl früh die Weichen stellen. Ein sinnvoller Studienpfad könnte mit einem Bachelor-Studium in Wirtschaftsingenieurwesen oder BWL beginnen, gefolgt von einem Master in Innovationsmanagement und möglicherweise noch garniert mit einem IHK-Zertifikat.
Eine Übersicht über spezielle Studiengänge für Innovationsmanagement in Deutschland:
- Business Innovation Management
- Innovations- und Changemanagement
- Innovation and Entrepreneurship
- Global Technology and Innovation Mangement and Enrepreneurship
- Innovationsmanagment und Design
- Innovation Management and Entrepreneurship and Sustainability
- Digitale Kommunikation und Medieninnovation
- Digital Innovation Management
- Design Innovation
- Innovationsfokussierter Maschinenbau
- Life Science Innovation
- Nachhaltigkeit und Soziale Innovation
- Technisches Innovations- und Produktmanagement
- Strategisches Innovationsmanagement
Weiterbildung IHK
Daneben existieren diverse Fernlehrgänge, die eine Weiterbildung zum Innovationsmanager zum Ziel haben. Sie dauern 12 Monate, können berufsbegleitend absolviert werden und schließen in der Regel mit einem IHK-Zertifikat ab.
Speziell für Berufstätige haben Bildungsanbieter mehrtägige Weiterbildungsseminare konzipiert, die in der Regel eine vierstellige Summe kosten und das Profil schärfen, aber keine allumfassenden Einblicke in die Welt des Innovationsmanagements leisten können. Inhaltliche Themenschwerpunkte sind:
- Entscheidungsorientiertes Management, wie Managemententscheidungen aus psychologischer Sicht
- Innovations- und Wissensmanagement, Kreativitätsförderung
- Technologiemanagement, Methoden systematischer Produktinnovationen
- Ideenmanagement, Erkennen von Trends
- Informations- und Kommunikationstechnologie
- Patent- und Rechtswesen (Marken- und Gebrauchsmusterrecht, Produktpiraterie, Vertrags- und Wettbewerbsrecht, Internetrecht)
- Nachhaltigkeitsstrategien und –management, Social Entrepreneurship
- Management von Qualität, wie Qualitätsaudit und –zertifizierung
- Projektmanagement, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten
Innovationsmanager: Was ist das überhaupt?
So neu der Job als Innovationsmanager wirken mag – die Ursprünge reichen fast 100 Jahre zurück: Bereits der österreichische Nationalökonom Joseph Schumpeter betonte die Bedeutung von Innovation für die Entwicklung eines Unternehmens. Wachsender Wettbewerb und hoher Konkurrenzdruck führten in den letzten Jahren zur Herausbildung des Berufsprofils des Innovationsmanagers.
Er ist die zentrale Schnittstelle zwischen Unternehmensleitung, Forschungs- und Entwicklungsabteilung, Controlling, Vertrieb und Marketing: Als derjenige, der alle Prozesse plant, verteilt und überwacht, behält er den Überblick über den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). Verwandte und ähnliche Berufsbilder sind Produktmanager, Projektmanager, Forschungs- und Entwicklungsleiter, Unternehmensberater und Analyst.
Aufgaben für Innovationsmanager
Innovationsmanager halten mit allen beteiligten Abteilungen des Unternehmens Kontakt und kennen den aktuellen Stand der Arbeit. Sie interagieren mit Kunden, Wettbewerbern, Lieferanten, Universitäten und Zukunftsforschern gleichermaßen. Bis zur Entwicklung dieses speziellen Berufsprofils übernahmen früher meist Ingenieure diese Aufgaben. Die Arbeit eines Innovationsmanagers geht außerdem über die von Marketingfachleuten hinaus. Denn er muss die Realisierbarkeit von Innovationen bewerten und arbeitet somit Ingenieuren zu.
Zu den Aufgaben im Einzelnen zählen:
- Marktbeobachtung
Konkurrenz beobachten, Trends und Potenziale erkennen - Ideen- und Wissensmanagement
Ideen entwickeln und auf Machbarkeit, Nutzen und Kosten überprüfen - Unternehmensorganisation
Kreativität und Zusammenarbeit fördern und Mitarbeitende und Abteilungen vernetzen - Problemlösung
Probleme des Unternehmens identifizieren und Lösungen entwickeln - Innovationsmarketing
Ideen kommunizieren und durchsetzen - Patentwesen
Patente entwickeln, anmelden und managen - Projektmanagement
Projekte planen, leiten und durchführen - Qualitätsmanagement
Prozesse überwachen und optimieren - Evaluation
Erfolge analysieren, messen und bewerten
Gemeinsam mit Produktentwicklern, Technikexperten, Branchenkennern und Vertriebsmitarbeitern arbeiten Innovationsmanager an der bestmöglichen Umsetzung für Innovationen. Teil ihrer Arbeit sind Markt-, Trend- und Technologieanalysen sowie Portfoliotechniken. Mithilfe diverser Kreativitätstechniken brechen sie alte Denkmuster auf und ebnen so den Weg zu neuen Ideen.
Karrierechancen: Wie sind die Aussichten als Innovationsmanager?
Geschätzt 90 Prozent aller Ideen, die Unternehmen ohne Innovationsmanager umsetzen, scheitern. Dabei sind auch für kleine und mittelständische Unternehmen – die auf solche Stellen oft noch verzichten – Innovationen wichtig: Die Produkte sind immer kurzlebiger, neue Ideen müssen her, kosten aber Geld. Innovationsmanager sparen genau genommen Geld, indem sie die Realisierbarkeit solcher Ideen prüfen und sicherstellen, dass Unternehmen nicht an falscher Stelle investieren.
Als Innovationsmanager sind Sie bereits am oberen Ende der Hierarchie. Sie arbeiten eng mit Produktmanagern, Business Development Managern und Ideenmanagern zusammen. Denkbar ist eine Fortbildung in diesen Bereichen. Attraktivere Positionen sind vor allem durch den Erwerb von Zusatzqualifikationen und Berufserfahrung möglich. Gern gesehen sind beispielsweise Kenntnisse im Patentrecht.
Dass der Job beliebt ist, spiegelt sich auch in den offiziellen Statistiken wieder: So kommen auf eine offene Stelle nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit fast zehn Bewerber.
Welche Fähigkeiten brauche ich als Innovationsmanager?
„Man muss bereit sein, missverstanden zu werden, wenn man innovativ sein will“, sagte Amazon-Gründer Jeff Bezos einst. Wer fortwährend Komplimente hören will, aber keine Kritik vertragen kann, ist im Innovationsmanagement falsch aufgehoben.
Und der Beruf ist auch keineswegs so fancy, wie er sich anhört. Es geht nicht darum, geniale Geistesblitze zu generieren, sondern um harte Arbeit: Gutes Innovationsmanagement erfordert ein Bündel an harten und weichen Fähigkeiten:
- Interdisziplinäres Denken
- Aufmerksamkeit
- Neugier
- Offenheit
- Risikobereitschaft
- Führungsqualitäten
- Durchhaltevermögen
- Frustrationstoleranz
- Durchsetzungsvermögen
- Überzeugungskraft
- Charisma
- Selbstbewusstsein
- Kreativität
- Teamfähigkeit
Daneben müssen Innovationsmanager andere für die Arbeit begeistern können, also selbst Spaß an der Sache haben und dies überzeugend transportieren.
Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie…
- dafür brennen, Neuerungen anzustoßen und umzusetzen.
- analytisch und kommunikativ stark sind.
- Experte in Ihrem Fachgebiet sind und über Branchenerfahrung verfügen.
Beruf eignet sich NICHT für Sie, wenn Sie…
- geregelte Arbeitszeiten, Abläufe und Aufgaben bevorzugen.
- ein risikoaverser Typ sind.
- Schwierigkeiten mit Kritik haben.
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