Bewerbungsbrief: Aufbau, Inhalt, Beispiele, Vorlagen

Einen professionellen Bewerbungsbrief zu formulieren, fällt vielen Bewerbern schwer. Das fängt bei Aufbau und Struktur an und geht mit Inhalt und Formulierungen weiter. Tatsächlich verbirgt sich hinter dem Bewerbungsbrief nicht anderes als ein klassisches Anschreiben oder Bewerbungsschreiben. Und das ist – zum Glück – keine Raketenwissenschaft. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen überzeugenden Bewerbungsbrief erstellen, welche Bestandteile dieser hat und wie Sie diesen schreiben – inklusive kostenlosen Beispielen, Mustern und Vorlagen…

Bewerbungsbrief Vorlagen Muster Beispiel Aufbau Formulierung Tipps

Bewerbungsbrief schreiben: Tipps für Aufbau und Struktur

Grundsätzlich geht es im Bewerbungsbrief um Ihre Persönlichkeit und Motivation. Sie sollten darin nicht einfach Ihren bisherigen Werdegang wiederholen – der steht schon im tabellarischen Lebenslauf. Vielmehr möchten Personaler im Bewerbungsbrief lesen, warum Sie sich bei diesem Unternehmen bewerben. Was begeistert Sie an dieser Stelle? Wie arbeiten Sie und welche besonderen Qualifikationen oder Erfahrungen machen Sie einzigartig und besonders wertvoll für diese Position?

Dafür haben Sie nicht viel Platz. Der Bewerbungsbrief sollte nicht länger als eine DIN A4 Seite sein. Sie müssen sich also auf das Wesentliche konzentrieren und ebenso präzise wie kompakt formulieren. Entsprechend empfehlen wir für den Bewerbungsbrief folgenden 9-stufigen Aufbau (siehe Muster):

Bewerbungsbrief Aufbau Struktur Beispiel Muster Inhalt

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Bewerbungsbrief schreiben: 4 wichtige Bausteine

Bewerber sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit vor allem den vier Hauptelementen widmen. Sie bilden den Kern jedes professionellen Bewerbungsbriefs:

1. Einleitung

Schon im Einstieg beziehungsweise dem Einleitungssatz geht es darum, Neugier zu wecken. Idealerweise beginnt Ihr Bewerbungsbrief mit einem Knall, Ihrer Motivation (für die Stelle), Ihrem stärksten Argument und einem besonders originellen Satz. Lassen Sie dabei unbedingt einfließen, dass Sie Ihre Hausaufgaben gemacht und sich mit dem Unternehmen, seinen Produkten, seiner Kultur und dem Job beschäftigt haben. Zum Beispiel indem Sie ein paar aktuelle Zahlen zitieren oder auf ein kürzlich publiziertes Interview des CEO oder das neueste Produkt eingehen. Wie gesagt: kurz! Mehr als drei bis vier Zeilen haben Sie dafür nicht.

Auf keinen Fall sollten Sie mit „hiermit bewerbe ich mich als…“ einsteigen. Das ist langweilig und abgenutzt. Überzeugender sind Einstiegsätze, die Selbstbewusstsein erkennen lassen, aber auch starke Argumente. Zum Beispiel so: „Ich bin davon überzeugt, Ihr hervorragendes Team schon bald verstärken zu können. Deshalb möchte ich Ihnen gleich zu Beginn drei Gründe nennen, warum Sie von mir als neuem Mitarbeiter profitieren werden: 1. … 2. … 3. …“

2. Hauptteil

Dieser Abschnitt dient in erster Linie zum Eigenmarketing und der Darstellung Ihrer sozialen Kompetenzen (den sogenannten Soft Skills). Neugier und Interesse sind bereits geweckt. Jetzt müssen Sie liefern: Schreiben Sie hier im Bewerbungsbrief welche Stärken, Erfahrungen oder Erfolge Sie mitbringen. Wichtig ist, dass Sie nicht ALLES aufzählen, was Sie können, sondern nur auswählen, was zum Job passt und für diesen auch relevant ist. Erwähnen Sie nur das, was Sie zum idealen Kandidaten macht. Nicht Masse, sondern Klasse zählt!

3. Unternehmensbezug

In diesem Abschnitt stellen Sie einen Bezug zum Arbeitgeber in spe her. Also zum Beispiel, warum Sie Ihr bisheriger Werdegang natürlich (!) hierher geführt hat und es nur eine natürliche Entwicklung darstellt, wenn Sie künftig hier arbeiten. Diesen Teil im Bewerbungsbrief können Sie mit dem zweiten verweben oder auch zum Einstieg machen. Die Reihenfolge dieser ersten drei Punkte ist durchaus variabel.

4. Schlussteil

Am Ende und im sogenannten Schlusssatz sollten Sie nochmal einen Höhepunkt bieten. Also bitte den Bewerbungsbrief nicht einfach so ausplätschern lassen. Sie können sich zum Beispiel für das Interesse bedanken und – falls verlangt – Ihre Gehaltsvorstellungen oder den frühest möglichen Eintrittstermin nennen.

Stellen Sie ebenso heraus, dass Sie sich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freuen. Nur bitte NIE im Konjunktiv (das macht Sie klein), sondern selbstbewusst formuliert: „Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch davon, dass Sie mit mir einen ebenso engagierten wie erfahrenen Mitarbeiter gewinnen.“

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Bewerbungsbrief Inhalt: Die Persönlichkeit zählt

Gerade bei Berufseinsteigern gleichen sich die Lebensläufe erschreckend oft an. Ausbildung oder Studium, ein paar Praktika, noch etwas Engagement und Auslandserfahrung… das war’s. Alles nicht schlecht, aber leider auch austauschba Es fehlt die Persönlichkeit, die Seele des Bewerbungsbriefes. Genau danach suchen aber Personaler (die guten jedenfalls): Sie wollen Charakterköpfe statt Inselbegabungen. Das macht den Ausleseprozess zwar nicht leichter, hat aber Sinn.

Auch wenn Sie bisher nur wenig Übung darin haben, Ihre Kenntnisse, Qualifikationen und Talente in eine passende Schriftform zu bringen: Versuchen Sie es bitte trotzdem, und hören Sie auf Ihren Bauch! Jeder Satz, den Sie beim zweiten Lesen als suboptimal empfinden, sollten Sie wieder streichen und einen besseren formulieren. Es ist nun einmal so: Abgedroschene Floskeln, die sich aneinander reihen und Formulierungen wie aus Textbaustein-Manufaktur offenbaren eben keinen intellektuellen Mehrwert, sondern Massenware. Und wer will die schon einstellen?!

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Bewerbungsbrief Formulierungen: Diese 8 Sätze sind tabu

Überzeugende Bewerbungsbriefe sind keine Geheimwissenschaft – im Gegensatz zu schmackhaften Kantinengerichten. In der Regel hilft es schon, wenn Sie auf die üblichen Floskeln verzichten und individuelle Sätze formulieren. Weil beim Bewerbungsbrief-Schreiben aber regelmäßig Fehler passieren, haben wir eine Liste erstellt, die Sie vor den gängigsten Formulierungsfallen bewahren und Ihnen zugleich zeigen soll, wie es besser geht.

Sehr geehrte Damen und Herren

Was ist daran schlecht? Zunächst einmal nichts. Nur ist diese klassische Anrede eben auch alles andere als persönlich. Sie zeigt: Sie kennen Ihren Leser gar nicht. Und Sie haben sich beim Verfassen des Bewerbungsschreibens auch nicht die Mühe gemacht, das zu ändern.

Wie geht es besser? Recherchieren! Und zwar entweder auf einer Karriereseite im Internet oder telefonisch, wer der richtige Ansprechpartner für die Bewerbung ist. Fragen Sie gezielt nach einem Namen. Das ist überhaupt nicht aufdringlich, es zeigt vielmehr, dass Sie Ihre Hausaufgaben machen. Besser wäre natürlich, Sie haben den Adressaten schon mal persönlich kennengelernt – zum Beispiel auf einer Karrieremesse.

Bezugnehmend auf Ihre Anzeige vom TT.MM.JJJJ

Was ist daran schlecht? Langweiliger kann der Einleitungssatz in einem Bewerbungsbrief nicht formuliert werden. Inhaltlich ist das sowieso eher der Betreff – und der gehört noch vor die Anrede nach oben im Anschreiben (nur ohne das Wort „Betreff“).

Wie geht es besser? Finger weg von solchen Phrasen! Machen Sie sich klar, dass Personaler täglich Bewerbungen lesen. Alles, was wie Standard aussieht, kickt auch genauso wenig. Die Kunst ist, innerhalb des ersten Satzes ein Maximum an Aufmerksamkeit und möglichst viele positive Emotionen zu erzeugen: Überraschung, Neugier, Interesse. Selbst ein kleiner Schockeffekt ist erlaubt, wenn das Weitere seriös und fundiert ist. Etwa so: „Von meiner Haustür bis zur Firmenzentrale sind es mit dem Fahrrad genau 20 Minuten. Das heißt: Während die anderen Mitarbeiter noch im Stau stehen, könnte ich morgens schon der erste Kollege im Büro sein…“

Nachdem ich das ABC-Gymnasium besucht habe, wechselte ich zur XYZ-Universität, wo ich begann, BWL zu studieren. Danach fand ich eine erste Beschäftigung…

Was ist daran schlecht? Nichts, wenn Sie vorhatten, Ihren Lebenslauf nachzuerzählen. Ansonsten: alles. Das Anschreiben soll nicht die Höhepunkte Ihrer Biografie wiederholen. Das wäre redundant und verschwendet nur die Zeit des Personalers. Zeigen Sie dem Adressaten im Bewerbungsbrief vielmehr, warum Sie für die Stelle brennen und warum Sie der ideale Kandidat sind.

Wie geht es besser? Kondensieren Sie Ihre Leistungen, Erfahrungen und Erfolge zu einem flammenden Plädoyer für sich selbst. Sagen Sie, was Sie an diesem Beruf fasziniert. Welches Know-how können Sie dazu einbringen? Welche Erfolge belegen Ihre Leistungsbereitschaft und Lösungskompetenz?

Wie Sie sehen, bin ich der ideale Kandidat.

Was ist daran schlecht? Auch wenn Sie das glauben, schreiben dürfen Sie das nicht. Das ist viel zu plump. Die Kunst ist, den Personaler selbst auf diesen Gedanken kommen zu lassen – aber subtil genug, dass er die Manipulation nicht gleich bemerkt.

Wie geht es besser? Nicht wenige Schreiber haben am Ende eines Bewerbungsbriefs das Gefühl, sie müssten noch ein Fazit formulieren. Fehler! Das braucht (und liest) kein Mensch. Überlassen Sie dem Personaler diesen Job – es ist auch seiner. Besser, Sie betonen, dass Sie sich gerne noch persönlich vorstellen und einzelne Punkte vertiefen würden.

Ich bin teamfähig, belastbar, engagiert…

Was ist daran schlecht? Papier ist geduldig. Und behaupten kann das jeder. Das Problem an solchen Adjektiven: Je mehr Sie davon verwenden, desto unglaubwürdiger werden sie. Mehr noch: Je selbstverständlicher sie sind, desto eher nähren sie den Zweifel: Wenn einer schon betonen muss, dass er teamfähig ist…

Wie geht es besser? Behaupten Sie nicht – belegen Sie! Und zwar mithilfe von kleinen Geschichten. Zugegeben, das ist schwer in fünf Sätzen eine Berufsstation oder soziales Engagement zusammenzufassen. Aber genau das macht eine gute Bewerbung aus. Kleiden Sie die Erfolge nicht in Floskeln, sondern zeigen Sie im Subtext, wo und wie sie – trotz Stress und Belastung – durchgehalten, die Mitstreiter motiviert und sich freiwillig tiefer reingekniet haben, als Sie mussten.

In meiner Aufgabe als Teamleiter konnte ich den Output erheblich steigern.

Was ist daran schlecht? Achtung Phrasenalarm! Schön, dass Sie Führungsverantwortung hatten, angeblich auch mit Erfolg. Aber wie sah der denn konkret aus? Was bedeutet „erheblich“? 5 Prozent? 10, 20 Prozent? Und wie haben Sie das geschafft: indem Sie mehr Mitarbeiter eingestellt und so letztlich auch die Kosten erheblich gesteigert haben?

Wie geht es besser? Seien Sie konkret, wenn Sie Erfolge vorweisen. Wie groß war Ihr Team? Wie haben Sie die Änderungen umgesetzt – und vor allem: Wie haben Sie den Erfolg gemessen und genau quantifiziert? Punkten Sie mit nachprüfbaren Fakten, nicht mit Pauschal-Blabla.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich zum Bewerbungsgespräch einladen würden.

Was ist daran schlecht? Der Konjunktiv. Er schwächt den Satz ab. Sicher, der Konjunktiv klingt sympathisch bescheiden. Im Schlusssatz aber macht er aus dem bestimmten Wunsch eine vage Möglichkeit und zieht den Glauben daran zugleich in Zweifel. So jemand wirkt sofort unsicher und macht sich kleiner als er oder sie ist. Also bitte nie Konjunktiv am Schluss!

Wie geht es besser? Sie sollten zwar stets freundlich und motiviert klingen, aber auch Selbstbewusstsein erkennen lassen. Schließlich haben Sie gerade noch erklärt, warum Sie den Job haben wollen und die Idealbesetzung sind. Damit sind Sie schon mal kein Bittsteller mehr, sondern ein ernstzunehmender Kandidat. Sie haben etwas zu bieten: Engagement, Know-how, Leistungswillen, Erfahrung, Mehrwert. Zeigen Sie das, etwa so: „Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich auf ein persönliches Gespräch.“

Viele liebe Grüße

Was ist daran schlecht? Kennen Sie sich wirklich so gut? „Liebe Grüße“ bleiben Freunden oder Kollegen vorbehalten, in der Bewerbung sind sie tabu. Zu vertraulich! Ebenso förmliche Grußformeln à la „Hochachtungsvoll grüßt…“ – altbacken!

Wie geht es besser? Mit der Standard-Formel „Mit freundlichen Grüßen“ machen Sie nichts falsch. Sie ist aber auch ein bisschen langweilig. Etwas origineller und zugleich persönlicher ist: „Mit besten Grüßen nach [Ort des Arbeitgebers]“ So bauen Sie am Ende erneut einen Bezug zum Empfänger ein und beweisen Empathie. Wichtig: Grüße nach – nicht aus Ihrem Wohnort. Damit stellen Sie sich sonst wieder in den Mittelpunkt.

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Betonen Sie nie das Selbstverständliche!

Immer wieder werden die am häufigsten verwendeten Floskeln in Bewerbungsunterlagen untersucht und ermittelt. Ganz oben auf der Liste stehen regelmäßig die Adjektive „teamfähig“ und „kreativ“. Sie sind leider abgedroschen und längst inflationär entwertet. Dasselbe gilt für die Betonung des Selbstverständlichen: Dass Sie lernwillig und teamfähig sind, darf jeder Personaler wohl voraussetzen. Das Gegenteil wäre hier die Nachricht. Oft verstecken sich genau hinter diesen Formulierungen hohle Phrasen. Verzichten Sie daher bitte im Bewerbungsbrief auf Sätze wie…

„Ich arbeite effektiv und effizient.“
„Ich bin ein Teamplayer.“
„Ich bin dynamisch.“
„Ich verhalte mich proaktiv.“
„Ich bin (hoch)motiviert.“
„Ich denke unternehmerisch.“
„Ich denke ergebnisorientiert.“
„Ich plane zielorientiert.“
„Ich liefere Mehrwert.“
„Mein Wissen ist auf dem neuesten Stand.“
„Ich möchte mich weiterentwickeln.“
„Ich arbeite selbstständig.“
„Ich lerne schnell.“

Jeder Personaler darf erwarten, dass Kandidaten diese Eigenschaften mitbringen – eben weil sie selbstverständlich sind. Wer aber das Selbstverständliche betont, nährt eher Zweifel daran, dass es auch so ist. Deshalb nochmals der Appell: Schreiben und betonen Sie das Besondere. Selbstverständliches dürfen Sie im Bewerbungsbrief einfach weglassen.

Wie wird ein Brief beschriftet?

Ein Brief wird immer auf der Vorderseite beschriftet. Der Absender steht oben links, der Empfänger unten rechts. Um den Brief abschicken zu können, müssen Sie eine Briefmarke oben rechts aufkleben oder einen digitalen Portocode eintragen.

Wo schreibt man den Empfänger auf einen Brief?

Der Empfänger (Name, Straße, Hausnummer, Ort und Postleitzahl) steht rechts mittig bis unten auf einem Brief. Schreiben Sie den Empfänger etwas größer als den Absender und unbedingt gut leserlich.

Wo schreibt man den Absender auf einen Brief mit Fenster?

Der Absender kann einzeilig in kleinerer Schrift über dem Empfänger im Fenster sichtbar sein. Alternativ können Sie wie bei einem Brief ohne Fenster Ihren Namen und Anschrift oben links auf den Umschlag schreiben.

Wie passt die Adresse ins Fenster?

Damit die Adresse im Fenster zu sehen ist, werden drei Einstellungen im Textprogramm empfohlen: Oberer Seitenrand 2,7 cm; linker Seitenrand 2,5 cm; rechter Seitenrand 1,0 cm. 5 Zeilen unterhalb des Seitenrandes steht der Absender in Schriftgröße 8. Der Empfänger beginnt ab Zeile 6 in Schriftgröße 11.

Wie beschrifte ich einen Großbrief?

Das Format eines Briefs ändert grundsätzlich nichts an der Beschriftung. Einen Großbrief (DIN A4) beschriften Sie im Querformat. Absender oben links, Empfänger rechts unten.


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