Wie lang darf der Lebenslauf sein: 2 oder 3 Seiten?

Wie lang darf der Lebenslauf sein? Eine, zwei oder drei Seiten? Die optimale Länge ist für Bewerber regelmäßig eine Herausforderung: Zu kurz verliert der CV an Aussagekraft, wird der Lebenslauf zu lang, fällt er in der Bewerbung negativ auf oder durch. Alle Tipps zu Seitenstruktur und Seitenzahlen – und welche Fehler Sie vermeiden sollten…

Lebenslauf Seitenzahl Optimale Laenge 3 Din A4 Seiten

Wie viele Seiten sollte der Lebenslauf haben?

Ein perfekter Lebenslauf hat eine Länge von 1-3 DIN A4 Seiten. Personaler wollen darin einen schnellen Überblick über die wichtigsten Kompetenzen und Qualifikationen von Bewerbern gewinnen. Dafür müssen sich Kandidaten auf relevante und wesentliche Inhalte fokussieren sowie kurz fassen.

Die Lebenslauf Länge ist zwar abhängig von der Anzahl der Arbeitsjahre sowie häufigen Jobwechseln. Der Lebenslauf eines 20-Jährigen ist logischerweise „dünner“ als der einer Fachkraft mit über 50. Dennoch gilt für beide: Jeder Lebenslauf muss für jede Bewerbung individuell auf die jeweilige Stelle angepasst werden: Ausführlich beschrieben wird nur, was relevant ist.

Der Umfang des Lebenslaufs ist deshalb für Personaler oft auch ein Indiz dafür, ob sich jemand intensiv mit der Stellenausschreibung beschäftigt hat und Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden kann. Zu detaillierte oder gar überflüssige Angaben im Lebenslauf senken die Aussagekraft und lenken überdies von den maßgeblichen Argumenten ab, sodass Personaler diese übersehen könnten.

Hat ein Lebenslauf Seitenzahlen?

Weil ein tabellarischer Lebenslauf nicht länger als 2-3 Seiten ist, benötigen Sie keine Seitenzahlen und müssen die Bewerbung auch nicht durchnummerieren. Inhaltlich sieht jede Lebenslaufseite anderes aus: Auf der ersten Seite sind zum Beispiel persönliche Daten und Bewerbungsfoto, auf der letzten Seite Datum und Unterschrift. Das reicht, um die richtige Reihenfolge zu identifizieren.

Aufbau und Layout unterscheiden sich überdies vom Bewerbungsschreiben, sodass auch hierbei keine Verwechslungsgefahr besteht.

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Kann ein Lebenslauf auch 2 Seiten haben?

Ein Lebenslauf mit nur 2 Seiten ist kein Problem – im Gegenteil: Studien zeigen, die meisten Bewerberinnen und Bewerber reichen Lebensläufe mit 2 Seiten ein – sogar unabhängig vom Joblevel. Versuchen Sie die Vita vor allem präzise und prägnant zu formulieren. Weniger ist dabei oft sogar mehr.

Für einen Schüler Lebenslauf oder bei Berufseinsteigern mit nur wenigen Jahren Berufserfahrung reicht oft nur eine Seite. Ein Kurzlebenslauf hat sogar grundsätzlich nur eine Seite.

Einen ausführlichen Lebenslauf benötigen Sie in den seltensten Fällen. Das Optimum bei der Lebenslauf Seitenzahl liegt bei zwei DIN A4 Seiten, drei DIN A4 Seiten sind das Maximum. Wer es schafft, seine Eignung und Qualifikationen auf diesem Platz überzeugend darzustellen, erzeugt bei Personalverantwortlichen sofort einen positiven ersten Eindruck.

Lebenslauf Länge Seitenzahl maximal 2-3 DIN A4 Seiten

Als Faustregel für die optimale Länge können Sie sich merken: „Pro 10 Jahre Berufserfahrung eine Seite im Lebenslauf.“ Bei mehr als 30 Jahren sollten Sie sich dennoch auf 3 Seiten beschränken. Alles, was 10 oder mehr Jahre zurückliegt, wird immer irrelevanter und kann daher gekürzt werden.

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Wie kann ich den Lebenslauf kürzen?

Falls Ihr Lebenslauf zu lang ist, können Sie die Seitenzahl durch Kürzen reduzieren. Dafür empfehlen wir folgende Strategien:

  • Zusammenfassen

    Mit steigender Erfahrung interessiert der ausführliche Bildungsweg (Schule, Ausbildung, Studium) immer weniger. In dem Abschnitt reicht dann der höchste Bildungsabschluss mit Abschlussnote und Schwerpunkten.

  • Auswählen

    Stationen, die älter als 10 Jahre sind, dürfen Sie drastisch komprimieren. Oft reichen nur 1-2 Stichpunkte. Praktika können Sie ganz streichen.

  • Weglassen

    Kürzen Sie bereits im Kopfteil des CV: Familienstand, Staatsangehörigkeit, Konfession gehören nicht in einen modernen Lebenslauf.

  • Verdichten

    Ein moderner Trend ist, die wichtigsten Kompetenzen in einem Kurzprofil zusammenzufassen. Das spart Platz. Das Bewerbungsfoto lässt sich auf ein Deckblatt auslagern.

Versuchen Sie jedoch nie, die Lebenslauf Länge durch eine kleinere Schriftart zu reduzieren. Eine kleinere Schriftgröße als 11 Punkt wird unleserlich. Besser ist, Unwichtiges zu kürzen.

Wie kann ich Stationen im Werdegang kürzen?

In einem ausführlichen Lebenslauf mit reichlich Platz beschreiben Sie die einzelnen Stationen im Abschnitt „Beruflicher Werdegang“ möglichst detailliert und nennen alles, was für die den neuen Job Aussagekraft besitzt und Sie qualifiziert: Tätigkeiten, Erfolge, Zahlen. Das Ergebnis sieht dann zum Beispiel so aus:

Lebenslauf Beispiel Langfassung

Wenn Sie viele dieser Stationen haben, kann das schnell zu lang werden. Um dann Platz und bei der Seitenzahl zu sparen, beschränken Sie sich bei weniger wichtigen Stationen auf die wichtigste Tätigkeit und Ihren größten und relevantesten Erfolg. Oft reichen nur 1-2 Stichworte. Die Kurzfassung sähe dann zum Beispiel so aus:

Lebenslauf Beispiel Informationen kürzen

Bei der gekürzten Darstellung wie im obigen Muster fallen natürlich einige Informationen weg. Das ist aber nicht schlimm: Erstens waren diese weniger relevant; zweitens bleibt der Lebenslauf auch so immer noch lückenlos und vollständig.

Was bedeutet „lückenlos“ im Lebenslauf?

Ein perfekter Lebenslauf sollte lückenlos, muss aber nicht zwingend vollständig sein. Bedeutet: Erst bei Auszeiten von mehr als 2 Monaten sprechen Personaler von „Lücken im Lebenslauf“. Alles davor gilt als „Orientierungsphase“ oder ganz normale „Jobsuche“. Und selbst länge Lücken können Sie z.B. als „Elternzeit“, „Pflege von Angehörigen“ oder „eigene Projekte“ erklären. Statt einer langen Lebenschronik können Sie sich also auf Passagen konzentrieren, die einen Unternehmensbezug haben.

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Woran erkenne ich, was wichtig im Lebenslauf ist?

Lesen Sie sich die Stellenanzeige nochmal aufmerksam und gründlich durch. Profis unterscheiden beim Anforderungsprofil zwischen Muss- und Kann-Qualifikationen:

  • Muss-Anforderungen

    Häufig handelt es sich hierbei um messbare Hard Skills: Ausbildung, Studium, Fortbildungen. Zu erkennen sind sie an Formulierungen wie: „Voraussetzung ist“, „wir erwarten“ oder „Sie verfügen nachweislich über“.

  • Kann-Anforderungen

    Hinter den weichen Kriterien stecken meist Soft Skills, z.B. Teamfähigkeit, Lernbereitschaft, Eigeninitiative oder Belastbarkeit. Typische Formulierungen sind: „Idealerweise besitzen Sie“, „Von Vorteil sind“ oder „…runden Ihr Profil ab.“

Für den Lebenslauf bedeutet das: Die Muss-Anforderungen sollten Sie zu mindestens 70 % erfüllen und unbedingt ausführlich im Lebenslauf nennen. Kann-Kriterien wiederum bringen Pluspunkte, sind aber nicht zwingend erforderlich und können auch mal knapper ausfallen.

Kurzanleitung zum Kürzen

  • Schreiben Sie zu der jeweiligen Station nur Stichpunkte.
  • Nennen Sie zur Position nur 1-2 relevante Tätigkeiten und Erfolge.
  • Lassen Sie das Bewerbungsfoto weg, wenn Sie Platz sparen müssen.
  • Führen Sie beim Bildungsweg nur den höchsten Bildungsabschluss auf.
  • Beschränken Sie sich bei besonderen Kenntnissen auf 1-2 Kompetenzen.

Die Kunst ist, nicht alles zu beschreiben, sondern sich in den Personaler zu versetzen und die Informationen zu liefern, die sie oder ihn überzeugen. Relevanz und Aktualität haben dabei stets Vorrang.

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Was muss alles in den Lebenslauf?

Der Lebenslauf ist das Herzstück Ihrer Bewerbung. Ein professioneller Lebenslauf muss vor allem vollständig, lückenlos, übersichtlich sowie tabellarisch und antichronologisch aufgebaut sein. Dazu wird er in 7-8 Abschnitte gegliedert, deren Reihenfolge in Deutschland meist standardisiert ist. Orientieren können Sie sich an diesem Muster:

  1. Überschrift („Lebenslauf“)
  2. Persönlichen Daten
  3. Kurzprofil (optional)
  4. Beruflicher Werdegang
  5. Bildungsweg
  6. Besondere Kenntnisse
  7. Interessen & Hobbys (optional)
  8. Ort, Datum, Unterschrift

Die optionalen Abschnitte können Sie entweder weglassen oder wieder stark kürzen. Die größte Herausforderung bleibt der „Berufliche Werdegang“. Überlegen Sie zum Beispiel, ob Sie einige Zeiträume und ältere Stationen zusammenfassen können oder weniger ausführlich die Aufgaben und Tätigkeiten beschreiben.

Worauf achten Personaler besonders im Lebenslauf?

Der Lebenslauf Umfang ist zwar das markanteste Merkmal – er ist aber nicht das einzige, worauf Personaler achten. Laut unseren Umfragen sind weitere wichtige Kriterien:

  • Besitzt der CV genügend Aussagekraft für die Eignung?
  • Sind Design und Gestaltung übersichtlich und passend zur Branche?
  • Enthält der Lebenslauf wichtige Schlüsselqualifikation aus dem Stellenangebot?

Der letzte Punkt ist besonders wichtig bei einer E-Mail-Bewerbung bzw. Online-Bewerbung. Rund 70 Prozent der Unternehmen nutzen heute bereits sogenannte Applicant Tracking Systeme (ATS) zur computergestützten Vorselektion von Bewerbungen.

Dabei achtet die KI-Software unter anderem auf wichtige Schlüsselwörter (sog. Keywords) aus der Stellenanzeige sowie besagte Muss-Qualifikationen. Und zwar wortwörtlich! „EDV-Kenntnisse“ und „IT-Kenntnisse“ meinen zwar dasselbe – eine weniger intelligente Software erkennt aber nur ein Wort davon als richtig.

Lebenslauf Formulierungen

Beschreiben Sie bisherige Tätigkeiten und Erfolge immer mit positiv besetzten und aktiven Verben, wie „umsetzen“, „implementieren“, „realisieren“, „erzielen“. Auch Lücken im Lebenslauf oder eine längere Arbeitslosigkeit können Sie besser mit „arbeitssuchend“ oder „berufliche Orientierungsphase“ umschreiben.

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