Kritik vom Chef: So reagieren Sie immer richtig

Sie haben vergessen, wichtige Unterlagen zu kopieren, eine Präsentation vor einem großen Kunden ging mächtig in die Hose oder Sie konnten die Deadline für eine Aufgabe nicht einhalten – Was auf eine solche Situation folgt, ist in vielen Unternehmen so sicher, wie das Amen in der Kirche: Kritik vom Chef. Im Grunde nicht weiter schlimm, schließlich sind Fehler nur menschlich und die Kritik ermöglicht es, daraus zu lernen. Dennoch ähneln sich die Reaktionen der meisten Arbeitnehmer: Entweder wird wütend für die eigene Verteidigung argumentiert oder das Büro des Chefs wird beschämt und fluchtartig verlassen. Es geht allerdings auch besser! Wie Sie richtig auf Kritik vom Chef reagieren…

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Warum es schwer ist, Kritik zu akzeptieren

Doch woran liegt es eigentlich, dass es vielen so schwer fällt, Kritik zu akzeptieren? Eigentlich müssten Sie froh sein, immerhin nimmt sich Ihr Chef, ein Kollege oder auch ein Freund die Zeit, um Ihnen seine Meinung zu Ihrem Handeln mitzuteilen. Das ist ein Zeichen der Wertschätzung und des respektvollen Umgangs miteinander.

Natürlich kommt es immer auch darauf an, wie die Kritik vorgebracht wird. Auf eine gebrüllte Schimpftirade können Sie getrost verzichten. In anderen Fällen ist Kritik hingegen nicht nur angebracht, sondern wird auch entsprechend fair und sachlich mitgeteilt. Aber auch hier sind die Reaktionen oft nur Wut oder Flucht. Was führt zu diesem Verhalten?

  • Fehler zugeben
    Kritik anzunehmen, bedeutet immer auch, seinen eigenen Fehler zuzugeben. Und genau das fällt oft schwer, man will schließlich ein möglichst fehlerfreies Bild von sich selbst wahren – sich selbst und anderen gegenüber. Es ist ein Zeichen von Größe, Kritik anzunehmen und diese auch zu beherzigen.
  • Anerkennung vermissen
    Gerade im Job entsteht oft ein Ungleichgewicht zwischen Anerkennung und Kritik. Viele Arbeitnehmer haben das Gefühl, deutlich häufiger mit Kritik konfrontiert zu werden, während das verdiente Lob auf der Strecke bleibt. Umso schwieriger fällt es dann, die Kritik anzunehmen, ohne wütend zu werden.
  • Ego verletzen
    Wenn Kritik am eigenen Ego kratzt, ist es ganz normal, in eine Verteidigungsposition zu gehen oder wütend zu reagieren. Das geschieht immer dann, wenn die Kritik nicht auf einer sachlichen Ebene empfangen, sondern als persönlich empfunden wird. Nehmen Sie Kritik an einer Ihrer Aufgaben daher nicht als Kritik an Ihrer Person auf.
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Kritik vom Chef: So bitte nicht!

Niemand wird gerne kritisiert. Schließlich hat man viel Energie in seine Arbeit gesteckt, da will man sich nicht anhören, was man alles falsch gemacht hat und woran man besser vorher hätte denken sollen. Allerdings geht es auch gar nicht darum, dass Sie die Kritik freudestrahlend entgegennehmen, sondern in erster Linie professionell damit umgehen.

Gerade wenn die Kritik persönlich genommen wird, neigen viele dazu, mit Kritik vom Chef völlig falsch umzugehen und sich damit vielleicht sogar langfristig in ein schlechtes Licht zu rücken. Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie auf die folgenden Reaktionen besser verzichten:

  • Laut werden
    Kritik erzeugt oft Wut und Frust, doch sollten Sie sich nicht dazu hinreißen lassen, laut zu werden, um den Emotionen Luft zu machen. Sie dürfen nachfragen und auch diskutieren – aber alles in einem sachlichen Ton.
  • Alles abstreiten
    Wie gesagt: Die eigene Meinung äußern und Ihren Blickwinkel schildern ist völlig in Ordnung und sogar ein wichtiger Teil des Gesprächs. Versuchen Sie aber bitte nicht, alles zu vertuschen und einen gemachten Fehler abzustreiten. Suchen Sie lieber nach einer gemeinsamen Lösung des Problems.
  • Zurück kritisieren
    Ja, auch Chefs machen Fehler und die Kritik am Chef kann gerechtfertigt sein – steht aber erst einmal auf einem anderen Blatt. Mit einem „Sie machen auch nicht immer alles richtig!“ kommen Sie nicht weiter und lassen auch jegliche Professionalität vermissen.

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Kritik vom Chef: So gehen Sie richtig damit um

Der negative Umgang mit Kritik ist zwar weit verbreitet, doch lange nicht der beste Weg, um auf die Kritik vom Chef zu reagieren. Wütend und fluchend aus dem Büro zu stürmen, mag im ersten Moment Ihre Nerven beruhigen, doch beim Chef und den Kollegen macht diese Reaktion keinen guten Eindruck. Sie können die Kritik von Ihrem Chef auch nutzen, um Pluspunkte zu sammeln und Ihre Professionalität unter Beweis zu stellen. Diese sechs Tipps zeigen Ihnen, wie Sie richtig auf Kritik vom Chef reagieren sollten.

  1. Überlegen Sie, ob die Kritik sachlich ist

    Wenn Ihr Chef mit Kritik an Sie herantritt, sollten Sie sich zunächst immer fragen: Handelt es sich dabei um sachliche Kritik? Versuchen Sie hierfür neutral zu beurteilen, ob Ihr Vorgesetzter einen berechtigten Punkt vorbringt. Wie bereits oben erwähnt, sollten Sie die Kritik nie persönlich nehmen. Ihr Chef bemängelt lediglich eine Ihrer Aufgaben, nicht Ihre Person oder Ihr Können per se.

  2. Bitten Sie um konstruktive Kritik

    Leider ist nicht jeder Chef fähig, wirklich konstruktive Kritik zu äußern oder vielleicht hat Ihrer auch einfach nur einen schlechten Tag. In beiden Fällen gilt: Sie können – in ruhigem Ton – nach konstruktiver Kritik fragen. Bitten Sie hierfür darum, auf einer sachlichen Ebene zu bleiben und fragen Sie konkret nach, welche Fehler Ihrem Chef missfallen haben.

  3. Bedanken Sie sich für das Feedback

    Zeigen Sie keine Verärgerung, sondern bedanken Sie sich zunächst für das Feedback. So können Sie nicht nur Ihre Kritikfähigkeit zeigen, sondern auch Ihre Lernbereitschaft unter Beweis stellen. Schließlich kann Ihnen die Kritik mindestens zeigen, wo Sie missverstanden wurden und sich besser verkaufen müssen.

  4. Erklären Sie Ihr Verhalten sachlich

    Begründen Sie Ihr Handeln, ohne dass es wie eine Verteidigung klingt: „Ich hatte dieses Projekt vernachlässigt, um mich mehr auf Projekt X zu konzentrieren. Ich hatte vermutet, es hätte eine höhere Priorität. Aber ich sehe inzwischen ein, dass das ein Fehler war…“

  5. Machen Sie einen Vorschlag zur Verbesserung

    Egal, was Ihnen Ihr Chef vorwirft, antworten Sie mit mehr als einem „Okay.“ Das wirkt sonst, als wollten Sie nur schnell weg aus seinem Büro. Geben Sie immer Feedback auf das Chef-Feedback, etwa indem Sie erklären, was Sie gedenken nun besser zu machen.

  6. Vereinbaren Sie einen erneuten Gesprächstermin

    Am Ende des Gesprächs kann es durchaus sinnvoll sein, einen weiteren Termin zu vereinbaren, um ein weiteres Feedback zu erhalten. Das zeigt, dass Sie tatsächlich darum bemüht sind, aus dem Fehler zu lernen und etwas zu verändern. Zum anderen bietet das zweite Feedbackgespräch Ihnen und auch Ihrem Chef die Möglichkeit, die Entwicklung seit dem letzten Treffen zu beurteilen.

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