Arbeitsrecht: Darf ich den Hund mit ins Büro nehmen?
Kurze Antwort: Nein. Das gilt auch für alle anderen Haustiere im Büro. Die Rechtslage ist hier eindeutig: Die tierischen Freunde mit auf die Arbeit zu nehmen, erfordert die explizite Erlaubnis des Vorgesetzten. Der kann das kraft seines Weisungs- und Hausrechts auch verbieten.
Wer sich darüber hinwegsetzt, riskiert eine Abmahnung oder gar die fristlose Kündigung. Insbesondere wenn durch die Vierbeiner beispielsweise Hygiene-Vorschriften unterwandert oder sich Mitarbeiter (zum Beispiel mit Tierhaar-Allergien) massiv gestört fühlen.
Falls Sie also vorhaben, ein Haustier mit ins Büro zu bringen, sollten Sie zuvor unbedingt mit dem Chef sprechen und ihn um Erlaubnis bitten.
Der muss dabei noch nicht einmal alle Mitarbeiter gleich behandeln. Heißt: Er kann beispielsweise dem einen Kollegen die Mitnahme seines ruhigen Hundes oder einer Katze erlauben, während er dem anderen Mitarbeiter die Mitnahme seines knurrenden oder bellenden Hundes untersagt.
Darüberhinaus sollten Hundebesitzer unbedingt eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen, ehe sie den Vierbeiner zur Arbeit mitnehmen (falls dies im jeweiligen Bundesland nicht ohnehin schon Pflicht ist). Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gibt es jährlich rund 140.000 durch Hunde verursachte Schadensfälle. Darunter auch einige im Job.
Wird ein Kollege zum Beispiel am Kopierer angesprungen oder gar gebissen, greift die gesetzliche Unfallversicherung, weil der einer „normalen, betriebsdienlichen Verrichtung“ nachging. Passiert der Unfall jedoch beim Spielen mit dem Vierbeiner oder beim Gassi gehen, handelt es sich um eine „privat motivierte Handlung“. In dem Fall springt die private Hundehalterhaftpflicht ein.
Haustiere im Büro: Wau-Effekt für mehr Produktivität?
Wer als Arbeitnehmer mit Vollzeitjob beispielsweise einen Hund besitzt, hat in der Regel ein Problem: Wohin mit dem Hund während der Arbeitszeit? Den Vierbeiner den ganzen Tag alleine zu lassen, ist meist keine gute Idee. Darunter leidet meist das Tier.
Bleiben also nur die Familie oder professionelle Hundesitter, die sich während der Arbeitszeiten um den Hund kümmern, ihn füttern und spazieren gehen. Das hat aber seinen Preis.
Eine andere Möglichkeit sind sogenannte Hundetagesstätten, die sich – in Anlehnung an Kitas – ganztätig oder beispielsweise während Sie verreist sind, um den Vierbeiner kümmern. Oder aber Sie bringen den tierischen Gefährten mit zur Arbeit.
Das hat – laut Studien – gleich mehrere Vorteile:
- Haustiere im Büro reduzieren Stress. Die Universität Buffalo fand zum Beispiel heraus, dass die Anwesenheit von Tieren das persönliche Stressempfinden verringert und psychischen Belastungen am Arbeitsplatz entgegenwirkt. Grund dafür ist vor allem das Glückshormon Oxytocin – ein Bindungshormon, das etwa bei regelmäßigen Streicheleinheiten ausgeschüttet wird. Überdies senkt es den Blutdruck und hilft, das Stresshormon Cortisol abzubauen.
- Haustiere im Büro fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl. Wenn sich alle gemeinsam um die Zwei- oder Vierbeiner kümmern, fördert deren Anwesenheit den Teamgeist und lockert zugleich die Atmosphäre auf. Und manche (neuen) Kollegen lernen sich so vielleicht auch besser und schneller kennen.
- Haustiere im Büro verringern Fehlzeiten. Forscher der Universität Göttingen haben einmal ermittelt, dass Haustierbesitzer im Durchschnitt sieben Prozent weniger Fehltage haben. Auch das ist maßgeblich auf den positiven Einfluss von Tieren auf unsere Gesundheit und Stressresistenz zurückzuführen.
- Haustiere im Büro sorgen für Abwechslung. Immer nur auf den Bildschirm zu starren, ist nicht gut für die Augen (siehe: Office-Eye-Syndrom), laugt aus und blockiert Kreativität. In der Mittagspause kurz mit dem Hund rauszugehen oder zwischendurch zu spielen, sorgt nicht nur für Bewegung an der frischen Luft – es kann zudem den Kopf für neue Ideen freimachen. Obendrein sorgt die Ablenkung – so widersprüchlich das auch klingt – nachhaltig für bessere Konzentration.
Bedingungen und Grenzen: Die Spielregeln für Haustiere im Büro
Trotz der genannten Vorteile und Argumente für Bürohund & co., eignet sich nicht jedes Haustier fürs Büro. Tierfreunde sollten daher folgende Spielregeln beachten:
- Allergien: Bevor Sie Ihren Hund ins Büro mitbringen, sollten Sie klären, ob eine(r) der Kollegen dagegen allergisch ist oder Angst vor Hunden, Katzen & co. hat.
- Erziehung: Ihr Hund sollte gut erzogen sein und auf Sie hören, ansonsten bereitet das regelmäßige Gebell und „Aus“-Rufen mehr Ärger im Büro als Ihnen lieb ist.
- Lautstärke: Ihr Hund sollte lernen, auch auf leise Kommandos zu hören, damit Sie nicht quer durchs Büro schreien müssen und auf diese Weise Ihre Kollegen bei der Arbeit stören.
- Charakter: Ihr Hund sollte einen ausgeglichen und aggressionsfreien Charakter haben.
- Rückzugsort: Es sollte im Büro einen Platz geben, an dem der Hund sich zurückziehen kann. Ein Hundekörbchen in der Nähe Ihres Schreibtischs ist optimal für diesen Zweck.
- Tagesablauf: Auch wenn Sie Ihren Vierbeiner mit ins Büro nehmen, braucht er geregelte Futter- und Gassi-Zeiten. Dafür sollten Sie sich Zeit nehmen (können).
- Gelassenheit: Damit Ihr Hund nicht als störend empfunden wird, bringen Sie ihm bei, nicht jedes Mal zu bellen, wenn das Telefon oder die Tür klingelt, und nicht jeden neuen Besucher anzuspringen.
Haustiere für Berufstätige: Welches Tier passt zu mir?
Haustiere wie Hund, Katz, Maus & Co. begleiten viele von uns im Alltag. Sie sind Aufpasser, Spielkameraden, Weggefährten und manchmal sogar Kindersatz. Neben dem Vollzeitjob ist es allerdings nicht immer leicht, genügend Zeit für den tierischen Gefährten zu finden.
Zahlreiche Berufstätige befinden sich daher in einem Dilemma zwischen dem Wunsch, ein Haustier zu halten, und der Verantwortung gegenüber dem Tier beziehungsweise gegenüber den Verpflichtungen des Jobs. Umso wichtiger ist es, den richtigen Weggefährten zu finden.
Wichtige Fragen sind zum Beispiel:
- Kann mein Haustier acht Stunden täglich alleine bleiben?
- Habe ich jemanden, der das Tier füttert und nach dem Rechten sieht, wenn ich auf Geschäftsreise bin?
- Wer versorgt das Tier, falls ich Überstunden machen muss?
Wer sich ein Haustier zulegt, übernimmt Verantwortung. Und das bedeutet eben auch, sich nach den Bedürfnissen des Tieres zu richten. Schon deshalb ist es wichtig, ein Haustier zu finden, das möglichst gut zu der eigenen Arbeits- und Lebenssituation passt.
Für welches Haustier wir uns entscheiden, hängt stark mit unserer Persönlichkeit und unseren Vorlieben zusammen. Im Grunde lässt sich die Auswahl des Haustieres mit der Auswahl eines Mitbewohners vergleichen: Natürlich spielt Sympathie eine Rolle. Doch sollten wir vor allem darauf achten, dass beide Lebensweisen miteinander harmonieren.
Daher heute auch bei uns etwas Katzen-Content – aber anders: als Liste möglicher Haustiere und zur Orientierung…
Haustiere im Vergleich: Passen Sie zusammen?
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Das Kaninchen – der schüchterne Mitbewohner
Kaninchen ähneln jenen Mitbewohnern, die sich in Zurückhaltung üben. Sie halten sich erst einmal abseits des Geschehens und ergreifen in einem Gespräch nicht sofort das Wort. Doch wer bei einem Kaninchen an ein Kuscheltier denkt, kann sich gewaltig irren. Kaninchen sind in erster Linie Beobachtungstiere, die sich nur ungern anfassen lassen.
Sind sie erstmal zahm und haben sich an ihre Umgebung gewöhnt, kann man sie in der Regel auch streicheln und mit ihnen spielen, dennoch fühlen sie sich unter Artgenossen am wohlsten. Aus diesem Grund wird eine Haltung von zwei bis drei Kaninchen empfohlen.
Passen wir zusammen?- Kaninchen können sich problemlos beschäftigen, und ihnen macht es auch nichts aus, einige Stunden ohne ihren Halter zu verbringen, wenn sie mit Artgenossen zusammen sind. Hier sollten Sie darauf achten, dass sie Tiere finden, die sich untereinander gut vertragen. Kaninchen haben ein ausgeprägtes Revierverhalten, und es kann zu Kämpfen und Streitigkeiten kommen, wenn ein neues Tier dazu stößt.
- Ein oft unterschätzter Punkt bei der Haltung ist der Platzbedarf. Fürs Büro sind diese Haustiere daher eher ungeeignet. Viele Käfige oder Ställe sind viel zu klein. Als Faustregel rechnet man mit vier Quadratmetern für eine kleine Gruppe von zwei bis drei Tieren, um ihnen genügend Platz für Bewegung zu bieten, aber auch Ausweichplatz bei übersteigerter Aggressivität. Ein entsprechendes Gehege kann sowohl im Garten als auch in der Wohnung eingerichtet werden.
- Testen Sie, ob Sie allergisch auf die Tierhaare, auf Stroh oder Heu reagieren. Besonders Stroh und Heu werden gerne vergessen, die aber zum Gehege benötigt werden.
- Anders als Hunde lassen sich Kaninchen nicht erziehen. Wenn Sie den Tieren freien Auslauf bieten, kann es zu abgerissenen Tapeten, Nagespuren an den Möbeln oder Urinflecken im Teppich kommen.
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Der Wellensittich – der laute Mitbewohner
Wellensittiche ähneln jenen Mitbewohnern, die quirlig und gesprächsfreudig sind. Sie schwatzen wie ein Wasserfall und finden auch kein Ende, wenn wir unsere Ruhe haben wollen.
Wellensittiche drücken Ihre Befindlichkeit mit ihrer Stimme aus. Das kann dann auch gerne etwas lauter werden und beizeiten gehörig auf die Nerven gehen.
Passen wir zusammen?- Wellensittiche sind noch viel weniger Kuscheltiere als Kaninchen. Wer sich körperliche Nähe wünscht, ist bei ihnen an der falschen Adresse. Sie bereiten uns durch ihre aufgeweckte und fröhliche Art Freude und entzücken vor allem durch ihr Aussehen.
- Wellensittiche sind gesellige Schwarmvögel, die immer Action brauchen. Von einer Einzelhaltung wird strikt abgeraten, da es die Tiere vereinsamen lässt und sie sich langweilen. Das trifft besonders auf die Zeit zu, in der wir arbeiten sind.
- An einen gewissen Geräuschpegel müssen Sie sich als Wellensittichhalter gewöhnen. Ein Handicap fürs Büro. Wenn dem gefiederten Freund etwas fehlt oder er gelangweilt ist, kann er sogar richtig laut werden. Dann können Sie ihn nicht einfach ausstellen. Für Menschen mit einem ausgeprägten Bedürfnis nach Stille ist dieses Haustier die falsche Wahl.
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Der Hamster – der nachtaktive Mitbewohner
Er ist wach, wenn wir schlafen und morgens kommt er nicht aus dem Bett. Wie mancher Mitbewohner zu Studentenzeiten: Die kamen auch spät nach Hause, nutzten die Nacht zum Lernen und schliefen bis mittags. Hamster haben einen ähnlichen Tagesrhythmus: Tagsüber verkriechen sie sich in ihrem Bau und nachts wuseln sie durch den Käfig.
Passen wir zusammen?- Mit diesem Schlaf-Wach-Rhythmus muss man umgehen können. Für Berufstätige, die erst spät abends nach Hause kommen, kann das angenehm sein. Ihr Haustier ist dann am aktivsten, wenn sie Zeit haben, sich mit ihm zu beschäftigen.
- Hamster können allerdings ungemütlich werden, wenn man sie in ihrer Ruhephase stört. Dann verstehen Sie keinen Spaß und schrecken auch nicht davor zurück, ihr Herrchen zu beißen.
- In der Regel werden Sie in großen Käfigen gehalten. Doch egal wie regelmäßig man diesen säubert, den Geruch wird man nicht los. Hamster sind daher nichts für feine Nasen.
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Der Hund – der gesellige Mitbewohner
Er genießt es unter Menschen zu sein, schließt schnell neue Kontakte und hat eine gewinnende Art. Der Hund gilt als bester Freund des Menschen. Wir teilen Freud und Leid mit ihm – einige sogar ihr Bett. Er ist Tröster, kann aber auch Beschützer sein – ganz wie wir es brauchen. Doch das hat seinen Preis.
Passen wir zusammen?- Für die Treue und Loyalität, die ein Hund seinem Herrchen entgegenbringt, fordert er auch Aufmerksamkeit ein. Er möchte dauerhaft beschäftigt werden und leidet darunter, längere Zeit von seiner Bezugsperson getrennt zu sein. Ist der Hund zu lange allein, kann er aus Langeweile Möbel zerstören oder beginnt zu jaulen.
- Er beansprucht einen Großteil der Freizeit seines Herrchens. Berufstätige Hundebesitzer stehen teilweise früher auf, um noch vor der Arbeit Gassi zu gehen. Einige nutzen sogar die Mittagspause dazu, um schnell nach dem Hund zu schauen. Und auch nach Feierabend möchte der Hund noch gefüttert und beschäftigt werden. Besonders für Berufstätige in Schichtarbeit wird es schwierig, den geregelten Tagesabläufen eines Hundes entgegenzukommen.
- Da ein Hund sich nicht selbst versorgen kann, tragen wir eine nicht zu unterschätzende Verantwortung. Es stets jemand da sein, der sich um den Hund kümmern kann. Aus diesem Grund raten Tierschutzvereine davon ab, sich einen Hund anzuschaffen, wenn man alleinstehend und Vollzeit berufstätig ist. Vor allem für die Aufzucht eines Welpen reicht bei einer 40-Stunden-Woche die Zeit nicht.
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Die Katze – die unabhängige Mitbewohnerin
Katzen ähneln jenen Mitbewohnern, die ihre Unabhängigkeit lieben und ihre Freiheit brauchen. Zwar lassen Katzen auch Nähe zu, doch bestimmen sie, wo die Grenzen sind. Sie sind weniger menschen- als ortsbezogen.
Passen wir zusammen?- Katzen bieten körperliche Nähe, doch ohne die Anhänglichkeit und Abhängigkeit eines Hundes. Wir können mit ihnen kuscheln und spielen, müssen sie aber nicht dauerhaft bespaßen.
- Sie können problemlos einige Zeit alleine verbringen und wissen sich zu beschäftigen. Katzen sind sich oft selbst genug. Für Berufstätige mit langen Arbeitstagen und jene, die auch häufiger auf Geschäftsreisen unterwegs sind, eignen sich Katzen besonders gut.
- Allerdings brauchen auch sie regelmäßig Futter, vor allem aber eine saubere Toilette. Andernfalls monieren sie das deutlich, indem sie Teile der Wohnung zur neuen Toilette erklären.
- Für Berufstätige sind sie deutlich pflegeleichter, da sie beispielsweise nicht regelmäßig Gassi gehen müssen. Auch die zeitintensive und manchmal mühsame Erziehung eines Hundes fällt weg. Katzen haben ihren eigenen Kopf und lassen sich von ihren Besitzern nicht vorschreiben, was sie zu tun haben. Doch genau diesen Aspekt schätzen viele Katzenhalter an ihren Lieblingen.
Wie schon gesagt: Haustiere sind mit großer Verantwortung sowie einigen Einschränkungen im eigenen Leben verbunden. Fragen Sie sich also vor der Anschaffung, was Sie sich von ihrem neuen Weggefährten erhoffen und was Sie bereit sind zu geben. Insbesondere in Verbindung mit Ihrem Beruf. Damit ersparen Sie sich und dem Tier mögliche Enttäuschungen.