Bewerberfrage: Was wären Sie für ein Tier?

Die Frage selbst ist schon ein bisschen affig. Man möchte sofort zurückfragen: Welcher Küchenpsychologe hat Sie eigentlich beraten, solche Fragen zu stellen? Da das aber im Vorstellungsgespräch selten gut ankommt und den Hautgout eines Spielverderbers besitzt, der sich vor einer gescheiten Antwort drücken will, machen wir einfach mal gute Miene zum dämlichen Spiel. Sollte Ihnen jemals ein Personaler im Bewerbungsgespräch die Frage stellen: „Was wären Sie für ein Tier?“ Das wären die Antworten…

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Persönlichkeitstest: Welches Tier wären Sie?

Genau genommen gehört die Analogie-Frage „Was wären Sie für ein Tier?“ zur Kategorie der Stressfragen im Vorstellungsgespräch. Sie ist so ungewöhnlich und so trivial, dass jede(r) sofort eine Falle oder Fangfrage wittert – und das erzeugt eben Stress bis Panik.

Zugegeben, die Frage ist tricky. Oft geht es dabei um Spontanität, Improvisationstalent und Selbstironie. Womöglich wollen Personaler auch nur testen, wie Sie auf solche (sinnlosen) Fragen reagieren. Oder wie stressresistent Sie sind. Erstaunlich, aber: Die Frage „Was wären Sie als Tier?“ wird öfter gestellt, als viele meinen. Meist im Rahmen eines sogenannten Persönlichkeitstests. Zugleich gibt es davon unzählige Varianten:

  • Welches Tier wären Sie gerne?
  • Wenn Sie ein Tier wären, welches wäre das?
  • Was für ein Tier wären sie, wenn Sie es sich aussuchen könnten?

So oft die Tier-Frage gestellt wird – so umstritten ist ihre Aussagekraft. Nicht zuletzt, weil sich Bewerber dank solcher Artikel optimal darauf vorbereiten und ihre Antwort optimieren können.

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Warum stellen Personaler die Tier-Frage?

Generell eignet sich die Frage, um mehr über das Selbstbild sowie die Stärken und Schwächen der Bewerber zu erfahren. Hinzu kommt: Mit Tieren verbinden wir spezifische Eigenschaften – positive wie negative (blöde Ziege, schlauer Fuchs, graue Maus, dumme Sau, neugierige Katze, etc.).

Entsprechend sind mit Tieren viele Stereotype verknüpft. Getreu dem Bonmot „Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter als über Paul“, verrät angeblich auch die Antwort auf die Frage nach dem Wunschtier mehr über Bewerber als diese ahnen.

Welches Tier hat welche Eigenschaften?

Die Frage nach beziehungsweise die Wahl des Wunschtiers verrät angeblich viel über…

  • Teamgeist
    Einige Tiere sind starke Herdentiere. Zum Beispiel Pferde, Wölfe, Fische. Sie agieren im Rudel beziehungsweise im Schwarm und leiten hieraus ihre Stärke ab. Wer diese Tiere wählt, könnte sich gut in Teams integrieren lassen und ein Mannschaftsspieler sein.
  • Dominanz
    Löwen oder Tigern wird – wie vielen anderen Raubtieren auch – große Stärke, Selbstbewusstsein und Mut, aber auch der Trieb zur Macht sowie hoher Eigensinn nachgesagt. Angeblich die Wahl von Menschen mit Führungsanspruch.
  • Fleiß
    Schon bei dem Begriff denkt jeder sofort an – genau: die Biene. Ameise ginge aber auch. Die ist zudem gewohnt, bis zum Umfallen zu schuften und keine dummen Fragen zu stellen. Überdies gelten diese Insekten als wahre Großorganisationskünstler, das perfekte Konzerntier.
  • Loyalität
    Wohl kaum ein Tier gilt als derart treu wie der Hund. Er ordnet sich gerne unter, ist ebenfalls ein Rudeltier und loyal bis in die Schwanzspitze. Allerdings wird dem Hund auch nachgesagt, konflikt- und problemscheu zu sein.
  • Ausdauer
    Geduld und Gewissenhaftigkeit sind die Stärken von Elefanten oder Pferden. Beiden wird zudem viel Ausdauer zugeschrieben. Und Elefanten gelten sogar als Gedächtnisgroßmeister im Tierreich. Aber Achtung: Er gilt manchen auch als Blockierer.
  • Gute Laune
    Bären indes werden die Eigenschaften zugeschrieben, besonders oft gutgelaunt und gesellig zu sein. Manche sehen in dieser Wahl allerdings auch einen Besserwisser.
  • Kreativität
    Profis antworten bei der Tier-Frage: „Ich wäre gerne ein fliegender Fisch, weil ich mich im Team wohl fühle und Abwechslung schätze. Ich mag es im Wasser, schaue mir alles aber auch gerne von oben an. So behalte ich immer den Überblick.“

Diese Tiere bitte nie wählen – zu negativ!

Die Antworten und Klischees aus dem Tierreich ließen sich beliebig Fortsetzen. Manche Tiere wiederum sind so negativ behaftet, dass Sie diese bitte niemals wählen sollten:

  • Faultier (selbsterklärend)
  • Ratte (verräterisch, Krankheitsüberträger)
  • Seestern (zu passiv)
  • Fliege (nervt nur)
  • Maus (schüchtern, unbedeutend)
  • Schaf (schwach, schutzlos, dumm)
  • Elster, Rabe (diebisch, verschlagen)
  • Wolf (böse, gierig)
  • Schlange (falsch, intrigant, hochnäsig)
  • Aal (glitschig, schwer zu fassen)
  • Pfau (eitel, selbstsüchtig, arrogant)
  • Heuschrecke (gefräßig, Plage)
  • Hai (gefährlich, rücksichtslos, heimtückisch)
  • Zecke (überhaupt alle Parasiten)
  • Arbeitstier (klingt nett – aber hohl)

Sie sehen: Einerseits gibt es nicht allzu viele Tiere, die überhaupt in die engere Wahl gelangen. Gleichzeitig sind die wählbaren Optionen relativ durchschaubar und banal, dass jeder sofort die ideale Antwort daraus ableiten kann, was das Zielunternehmen hören will.

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Welches Tier wären Sie? Gute Antworten

In der Regel kommt es daher weniger auf die Tierwahl an, sondern auf die dazugehörige Begründung. Danach werden Bewerber im Vorstellungsgespräch natürlich ebenfalls gefragt. Schließlich will der Personaler: Was hat sich der Kandidat dabei gedacht?

Hier ein paar Tipps und Antworten, mit denen Sie punkten können:

Gepard

Die verfügen über hohe Motivation, Schnelligkeit und großes Leistungspotenzial, wenn es drauf ankommt.

Pferd

Pferde können richtig ackern und besitzen große Ausdauer. Außerdem sind Sie treue Freunde und Begleiter, wenn man sie gut behandelt.

Eule

Ich bringe nachts die besten Leistungen bietet sich für Menschen in Nacht-Berufen an: Schichtarbeiter, Krankenschwestern oder Barkeeper).

Adler

Ich behalte immer den Überblick und schlage dann blitzschnell zu.

Delfin

Ich habe ein gutes Gedächtnis, bin mitfühlend und – glaube ich jedenfalls – auch recht beliebt.

Chamäleon

Ich bin wandlungsfähig und vielseitig einsetzbar. Wenn sich die Gegebenheiten ändern, verfalle ich nicht in Panik, sondern stelle mich schnell auf sie ein.

Schwamm

Der Schwamm hört nie auf zu wachsen. Er saugt begierig alle Nährstoffe aus dem Wasser auf und kann passt sich seiner Umgebung perfekt an.

Biber

Ich baue gerne etwas auf.

Luchs

Ich bin schnell, schlau und gehe die Dinge nicht mit der Brechstange an.



Die beste Rückfrage auf die Frage „Welches Tier wären Sie?“ ist aus unserer Sicht übrigens: „Und welche Zahl im Alphabet ist Ihre Lieblingsfarbe?“

[Bildnachweis: Karrierebibel.de]