Remote Office: Vom Standort hängt es ab
In den meisten Fällen ist remote gleichbedeutend mit zuhause. Remote-Jobber schreiben, designen, entwerfen, planen, organisieren am heimischen PC, in gewohnter Umgebung. Nicht wenige von ihnen dürften den Traum vom Remote-Office unter tropischer Sonne träumen.
Dort arbeitet es sich sonniger, günstiger, bequemer. Geradezu schwerelos! Aber nur, wenn Sie Ihr Remote-Büro auch am richtigen Standort errichtet haben. Leicht kehren sich die vermeintlichen Vorteile sonst ins Gegenteil um. Wer in San Francisco oder Sydney für Kunden in Deutschland arbeitet, zahlt drauf – zu hoch die Lebenshaltungskosten vor Ort.
Zweites Beispiel: Internetgeschwindigkeit. Wer auf das falsche Pferd setzt, surft noch langsamer als auf dem platten deutschen Land. Mit der richtigen Wahl aber haben Sie im Remote-Office diese Vorteile…
Remote Office: Das sind die Vorteile
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Zeitverschiebung
Freiberufler orientieren sich zumeist an ihren Deadlines. Mit dem richtigen Standort können Sie die Frist nach hinten verschieben und mehrere Stunden Puffer herausholen. Eindeutig ein Vorteil!
Beispiel: Als Pauschalist müssen Sie Ihre Arbeit für einen deutschen Kunden jeden Dienstag pünktlich bis 18 Uhr abliefern. Sitzen Sie nun in Ihrem Remote-Office in Thailand, bringt Ihnen das fünf Stunden zusätzlich. Die Zeitverschiebung macht es möglich. -
Kosten
Ein schönes Szenario: Sich nach deutschen Tagessätzen entlohnen lassen, aber selbst asiatische Preise zahlen. Unterkunft, Verpflegung, Transport – das alles ist in Indonesien, Thailand oder Malaysia für einen Bruchteil des mitteleuropäischen Preisniveaus zu haben.
Auch das brühwarm-braune Lebenselixier gibt es günstiger. Für einen Cafe Latte Grande von Starbucks zahlen Sie nach Berechnungen der Ferienhaus-Suchmaschine Hometogo auf Bali rund 2,50 Euro. In Berlin werden 3,85 Euro fällig. Am billigsten schenkt Starbucks in Rio de Janeiro aus. Für umgerechnet nur knapp 1,30 Euro wandert ein großer Latte über den Tresen. -
Lieblingsort
Das Remote-Office setzt man sinnigerweise dort auf, wo man sich wohl fühlt. Am besten da, wo die Sonne scheint. Populär sind unter Remote-Workern vor allem Orte in der südlichen Hemisphäre. Asien, Australien, Südamerika. In Europa ist Lissabon ein heißer Kandidat.
Aber es muss nicht immer nur eitel Sonnenschein sein. Naturfreunde zum Beispiel kommen in Portland, Oregon, auf ihre Kosten. Die Stadt im Nordwesten der USA ist nicht für ihr heißes Klima bekannt, aber für ihre grandiose Umgebung. Natur satt!
Und: Portland beherbergt nicht weniger als 95 Parks. Zum Vergleich: Berlin hat 34 Parks, Remote-Paradies Chiang Mai bringt es gerade einmal auf fünf. -
Mitstreiter
Für Remote-Worker sind Kontakte existenziell – in zweifacher Hinsicht. Einmal, um Aufträge zu generieren. Zum Zweiten bewahren Co-Working-Spaces davor, in den eigenen vier Wänden zum Einsiedler zu mutieren.
Kinderleicht Kontakte knüpft man in den Co-Working-Büros von Bali, dem Hotspot der Nomadenszene. Auch Singapur, Buenos Aires und Gran Canaria sind gute Destinationen für Kontaktfreudige.
Preisvergleich: Für einen Monat im Co-Working-Office zahlen Remote-Worker auf Bali durchschnittlich 76 Euro. In Berlin werden 297 Euro fällig. Das teuerste Pflaster ist Auckland mit 441 Euro. -
Internet-Speed
Schnelles Internet rückt auf der politischen Agenda in Deutschland immer weiter nach oben. Von allen 25 untersuchten Locations liegt Berlin immerhin auf Rang sieben – mit 12,9 Megabit pro Sekunde. Das ist deutlich schneller als in Vietnam oder den Philippinen, den beiden Schlusslichtern im Ranking.
Aber nicht so schnell wie in Singapur. Hier sausen die Daten mit 20,3 Mb pro Sekunde durch die Leitung. Auch Stockholm, Amsterdam, San Francisco, Portland und Vancouver liegen vor der deutschen Kapitale.
Aber: Es handelt sich hier natürlich lediglich um Ausschnitte. Berlin ist nicht das Hunsrück, die Geschwindigkeit auch innerhalb eines Landes von Region zu Region, von Ort zu Ort unterschiedlich. Klar ist: Wer vorher gut recherchiert, holt im Remote-Office Geschwindigkeitsvorteile heraus.
Remote-Office: Das sind die besten Standorte
Der Geheimtipp ist längst nicht mehr geheim: Bali ist längst zum Lieblingsort digitaler Nomaden aus der ganzen Welt geworden. Zu gering die Kosten, zu verlockend die Umgebung, zu schön das Klima. Auch die Plattform Hometogo hat Bali zur Nummer eins gekürt. Das sind die anderen Top-Destinationen für Ihr Remote-Büro:
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Bali
Schön, warm, günstig, gastfreundlich – auf Bali stimmt einfach alles. Die Lebenshaltungskosten sind auf der indonesischen Trauminsel 13-mal geringer als in San Francisco. Im Hometogo-Ranking der weltweit besten Remote-Ziele landet Bali klar auf Platz eins.
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Penang
Dürfte nicht jedem ein Begriff sein. Penang ist eine Insel im Norden Malaysias. Die Vorzüge, die Bali bietet, finden Remote-Worker auch hier. Monatlich reicht ein Freizeit-Budget von rund 300 Euro. Beispiel Kino: Ein Ticket kostet knapp drei Euro.
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Gran Canaria
Dieser Name ist schon geläufiger. Gran Canaria hat kulturell viel zu bieten, allerhand Sehenswürdigkeiten und eine erstaunlich vielfältige Flora und Fauna. Und die Insel ist nur einen Mittelstreckenflug entfernt. Nachteil: Mit dem asiatischen Tiefpreisniveau können die Kanaren nicht annähernd mithalten.
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Buenos Aires
Ein Geheimtipp auf der Liste: Buenos Aires ist das Top-Ziel in Amerika. Die Tango-Stadt punktet vor allem mit ihrem kulturellen Angebot. Insgesamt zählt Hometogo 557 Museen und Monumente – von allen 25 Destinationen liegt Buenos Aires damit auf Rang drei. Nur Shanghai und Berlin haben noch mehr zu bieten. Aber Achtung: Das Internet in Argentinien ist kein Leo Messi. Langsam!
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Singapur
Der Stadtstaat hat zahlreiche Konkurrenz: Vietnam, Thailand, Indonesien und Malaysia sind nur einen Steinwurf entfernt. Und doch steht ausgerechnet die sündhaft teure Glitzer-Metropole auf Platz fünf der besten Remote-Ziele. Was für Singapur spricht: Networking-Möglichkeiten im Überfluss. Auch für Shopping-Freunde und Fashionistas ist Singapur das Paradies: In insgesamt 82 Shopping-Centern können sie ihr Geld lassen. Zum Vergleich: Berlin hat gerade mal zehn. Was gegen Singapur spricht: die Lebenshaltungskosten. Von allen 25 untersuchten Remote-Zielen ist einzig San Francisco noch teurer.
Die weiteren Plätze…
…in hierarchischer Reihenfolge:
- Auckland, Neuseeland
- Melbourne, Australien
- Playa del Carmen, Mexiko
- Alicante, Spanien
- Malta
- Manila, Philippinen
- Chiang Mai, Thailand
- Lissabon, Portugal
- Vancouver, Kanada
- San Francisco, USA
- Portland, USA
- Rio de Janeiro, Brasilien
- Ho Chi Minh-Stadt, Vietnam
- Kapstadt, Südafrika
- Berlin, Deutschland
- Budapest, Ungarn
- Shanghai, China
- Amsterdam, Niederlande
- Nizza, Frankreich
- Stockholm, Schweden
Das sind die besten Jobs fürs Remote-Office
Fließbandarbeiter, Schönheits-Chirurgen und Verkäufer im Einzelhandel müssen körperlich anwesend sein. Remote-Office? Haha, guter Witz!
Die Zahl remote-kompatibler Tätigkeiten aber wächst. SEO-Spezialisten, Entwickler, Texter, Webdesigner, Übersetzer, Content Manager, Online-Marketing-Manager, Community Manager, Social Media Manager – sie alle können (oder könnten) ihren Jobs großteils auch im Remote-Office nachgehen. Gut bezahlt werden sie dafür nicht zwangsläufig.
Im Gegensatz zu Senior iOS-Entwicklern. Diese können in den USA remote 130.000 bis 160.000 Dollar jährlich verdienen. US-Magazin Forbes hatte dafür die Gehälter auf der Jobplattform FlexJobs analysiert.
Das sind laut Forbes die bestbezahlten Remote-Jobs in den USA:
- Senior iOS-Entwickler
- Senior Systemingenieur
- Qualitative User Experience Researcher
- Projektmanager
- Utilization Manager
- Senior Business Analyst
- Digital Marketing Analyst
- Produktdesigner
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