Lerntipps: 13 Methoden, mit denen Sie besser lernen
Jeder Mensch lernt ein bisschen anders – trotzdem gibt es allgemeine Lerntipps, die jedem weiterhelfen. Hier sind 13 Methoden und Tipps für effektives Lernen:
-
Setzen Sie klare Ziele
Bevor Sie beginnen, sollten Sie wissen, wohin die Reise geht. Ein klares Lernziel – zum Beispiel „Ich möchte die wichtigsten Vokabeln zum Thema Reisen auf Englisch lernen“ – gibt Struktur und Motivation.
-
Erstellen Sie einen Lernplan
Ohne Planung verlieren Sie leicht den Überblick. Teilen Sie den Stoff in Lernabschnitte auf und legen Sie fest, wann Sie was bearbeiten wollen. Ein Lernplan sorgt dafür, dass Sie rechtzeitig fertig werden und alle Themen lernen.
-
Teilen Sie den Stoff in kleine Einheiten
Das Gehirn nimmt Informationen besser auf, wenn es nicht überlastet wird. Lernen Sie lieber 30 Minuten lang konzentriert kleine Abschnitte zu einem Bereich, anstatt stundenlang große und umfangreiche Textblöcke durchzuarbeiten.
-
Lernen Sie mit allen Sinnen
Wissenschaftlich belegt: Je mehr Sinne beim Lernen beteiligt sind, desto besser bleibt der Lernstoff hängen. Schreiben Sie Inhalte auf, lesen Sie diese laut vor und hören Sie passendes Audiomaterial (Vorträge, Podcasts…). So verknüpft Ihr Gehirn Informationen auf mehreren Ebenen und schafft starke Verbindungen.
-
Verwenden Sie Karteikarten
Klingt altmodisch, funktioniert aber: Karteikarten sind eine gute Lernstrategie und festigen Wissen. Sie wiederholen regelmäßig, wenden das Wissen durch Abfragen selbst an und verbinden mehrere Sinne (Lesen, Hören, Haptik…) – das verankert Wissen langfristig und effektiv.
-
Schaffen Sie eine ruhige Lernumgebung
Ständige Ablenkungen durch Smartphone, laute Geräusche, Gespräche oder einen Blick in die sozialen Medien verhindern den Lernprozess. Schalten Sie Störquellen aus und finden Sie einen Ort, an dem Sie konzentriert lernen können.
-
Lernen Sie zu festen Zeiten
Lernroutinen haben einen doppelten Vorteil: Das Gehirn gewöhnt sich an die regelmäßigen Abläufe. Lernen Sie jeden Tag zur gleichen Uhrzeit, kommen Sie schneller in den Lernmodus und nehmen Wissen auf. Gleichzeitig bringen die Routinen mehr Disziplin und Sie lernen zu festen Zeiten.
-
Machen Sie regelmäßige Pausen
Zu den wichtigen Lerntipps gehört auch: Pausen sind notwendig, wenn Sie Wissen aufnehmen und behalten wollen. Nach einer Lerneinheit (maximal 60-90 Minuten) lassen Konzentration und Aufnahmefähigkeit nach. Ihr Gehirn braucht eine Pause, in der neue Informationen verarbeitet werden. Probieren Sie auch die Pomodoro-Technik.
-
Lernen Sie aktiv, nicht passiv
Nur lesen reicht nicht. Bei der passiven Aufnahme neuer Informationen setzen Sie sich gedanklich nicht genug mit den Inhalten auseinander. Sie brauchen aktive Elemente: Stellen Sie Fragen zum Text, fassen Sie Inhalte zusammen oder erstellen Sie kleine Tests für sich selbst. Aktives Lernen fördert das Verständnis.
-
Erklären Sie den Stoff anderen
Ein wichtiger Tipp für besseres Lernen: Erklären Sie Freunden oder Familienmitgliedern die Inhalte in eigenen Worten – am besten jemanden, der davon noch keine Ahnung hat. Wenn Sie etwas einfach erklären können, haben Sie es selbst wirklich verstanden (siehe: Feynman-Methode).
-
Wiederholen Sie Inhalte regelmäßig
Einmal gelernt ist nicht für immer gelernt. Es braucht regelmäßige Wiederholung beim Lernen: So speichern Sie Wissen langfristig und können es auch wieder abrufen. Lernen Sie Inhalte in größeren Abständen – zum Beispiel nach einem Tag, 3 Tagen, 1 Woche und nach 1 Monat. Diese Spaced Repetition bringt Lernstoff ins Langzeitgedächtnis.
-
Kontrollieren Sie Ihren Fortschritt
Sie haben gelernt, ein Kapitel abgeschlossen und widmen sich dem nächsten Thema. Aber ist das Wissen wirklich in Ihrem Kopf? Kontrollieren Sie durch Übungen, Aufgaben und Abfragen Ihren Wissensstand. Simulieren Sie idealerweise eine Prüfungssituation – hier zeigt sich, was Sie behalten haben.
-
Belohnen Sie sich nach Etappen
Eine positive Einstellung und Spaß am Lernen sind zentrale Faktoren für Ihren Erfolg. Halten Sie Ihre Motivation aufrecht, indem Sie sich für die Mühe belohnen. Gönnen Sie sich einen leckeren Snack, hören Sie Musik oder schauen Sie eine Folge Ihrer Lieblingsserie, nachdem Sie einen Abschnitt geschafft haben.
50 Tipps für besseres Lernen
Noch mehr praktische Lerntipps haben wir in unserem umfangreichen Ratgeber „50 Tipps für besseres Lernen“ für Sie zusammengefasst. Laden Sie die Tipps gleich als kostenloses PDF herunter:
Wie funktioniert das Lernen im Gehirn?
Damit Sie die Lerntipps und andere Methoden bestmöglich nutzen, sollten Sie verstehen, wie Lernen im Gehirn funktioniert. Wir erklären – in einfacher Form – den Ablauf im Gehirn:
- Neuronen und Synapsen
Neuronen sind Bausteine des Gehirns, die Informationen verarbeiten und weiterleiten. Diese Neuronen sind durch Synapsen miteinander verbunden. - Neue Verbindungen durch Lernen
Lernen Sie etwas Neues, entstehen neue Verbindungen (Synapsen) im Gehirn. Das ist wie bei einem Straßennetz, durch das Sie schneller ans Ziel kommen. - Wiederholung festigt Verbindungen
Jede Wiederholung der Inhalte stärkt die Verbindung. Die erst kleine Straße wird zu einer 3-spurigen Autobahn ohne Staus. Effekt: Sie greifen schneller und leichter auf das Gelernte zurück. - Emotionen fördern Lerneffekt
Positive Emotionen steigern die Aufnahmefähigkeit des Gehirns. Übermäßiger Stress und Druck blockieren hingegen den Aufbau neuer Synapsen. - Schlaf hilft bei der Verarbeitung
Im Schlaf verarbeitet das Gehirn Informationen, ordnet die Verbindungen und speichert wichtiges (und wiederholtes) Wissen im Langzeitgedächtnis.
Lerntipps: Vermeiden Sie diese Fehler!
Mit den Lerntipps machen Sie bereits vieles richtig – auf der anderen Seite müssen Sie einige Dinge gezielt vermeiden. Diese Fehler können Ihrer Lernfähigkeit im Weg stehen:
1. Google-Effekt
Sie merken sich Informationen schlechter, wenn Sie wissen, wo Sie diese jederzeit nachschlagen können. Der sogenannte Google-Effekt zeigt, dass Menschen immer weniger aus dem Gedächtnis abrufen, weil sie die Nutzung von Suchmaschinen und Smartphone gewohnt sind.
So vermeiden Sie den Fehler
Gegen den Google-Effekt hilft aktives Lernen und häufige Wiederholung. Reflektieren Sie das Gelernte, fassen Sie es in eigenen Worten zusammen und verankern Sie es durch Wiederholungen im eigenen Gedächtnis, nicht im Handy!
2. Zeigarnik-Effekt
Der Zeigarnik-Effekt besagt: Wir erinnern uns besser an unerledigte Aufgaben als an abgeschlossene Projekte. Betrachten wir etwas als „fertig“, vergessen wir es schneller.
So vermeiden Sie diesen Fehler
Lernen Sie nicht nur für einen Klausurtermin oder eine bestimmte Note. Ist die Prüfung vorbei, scheint das Wissen nicht mehr wichtig und Sie vergessen das Meiste schnell wieder. Betrachten Sie es als lebenslanges Lernen: Sie werden es weiterhin brauchen und bauen in Zukunft darauf auf.
3. Negative Emotionen
Negative Emotionen verhindern kognitive Prozesse, die beim Lernen notwendig sind. Das Stresshormon Cortisol hemmt die Gehirnaktivität (z.B. im Hippocampus), die für das Gedächtnis und Problemlösung zuständig ist.
So vermeiden Sie diesen Fehler
Lernen Sie immer mit einer positiven Grundhaltung und reduzieren Sie Stress. Das beginnt bereits damit, dass Sie rechtzeitig mit dem Lernen beginnen – Sie brauchen aber auch das nötige Selbstbewusstsein und die Einstellung: „Ich schaffe das und werde die Klausur bestehen!“
Was andere dazu gelesen haben