Das Plateauphasenmodell nach Leonard
Wenn wir beginnen, eine neue Software, die Vokabeln einer fremden Sprache oder einen frischen Golfschwung zu lernen, erfolgt zuerst eine Phase des schnellen Fortschritts. Durch alte Verhaltensmuster erleiden wir jedoch irgendwann einen leichten Rückfall, es geht vorerst nicht weiter und wir erreichen ein erstes Plateau (Die Nummer 1 in der Grafik). Ab hier heißt es: üben, üben, üben! Bis wir die Zwischenschritte intus haben. Durch Wiederholung schleifen sich diese ein und wir erklimmen, durch weiteres Üben, das nächste Plateau.
Meister oder Dielettant? Der Unterschied
Das Lernphasen-Modell nach Leonard ist – zugegebenermaßen – recht simpel. Dafür veranschaulicht es gut, warum einige Menschen wahre Meister ihres Fachs werden, während andere nur den Dilettantenstatus perfektionieren. Letztere lassen sich in drei Typen unterscheiden:
- Aufgeben
Die Ersten gehen anfangs euphorisch an die neue Aufgabe heran. Dann allerdings kommt der erste Rückschlag – und mit ihm verpufft die Euphorie. Sie brechen frustriert ab. - Abfinden
Die Zweiten verharren auf dem ersten Plateau. Sie sind jetzt keine Anfänger mehr und das Halbwissen reicht ihnen, um durchzukommen. Wozu mehr Mühe? Diese Typen treffen ein bequemes, aber gefährliches Arrangement. - Aufbrechen
Die Dritten nutzen die Chance des Plateaus nicht, um das Antrainierte zu vertiefen. Kaum haben sie die eine Ebene erreicht, hecheln sie zur nächsten Herausforderung, klettern sie weiter und weiter – bis sie ausrutschen und abstürzen. Manche Dinge brauchen eben Zeit.
Wahre Meister hingegen lassen sich von Rückschlägen nicht abbringen. Sie behalten ihr Ziel im Auge, versuchen es weiterhin, egal wie mühevoll das ist. Beherrschen sie schließlich ihr Metier, verlassen sie die Routine, um ihre Grenzen auszubauen und den Horizont zu erweitern. Bis zum Sensei…
Und falls Sie schon jetzt zufällig den schwarzen Gürtel in irgendwas tragen: Es gibt immer ein nächst höheres Plateau!
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