Erfolgstypen und Ihre Eigenschaften
Ein Hinweis in eigener Sache: Der Artikel ist natürlich nicht frei von einem Augenzwinkern! Die Studien offenbaren im Einzelfall zwar, was Karrierebeschleuniger sind, die entweder auf Männer oder auf Frauen wirken. Aber in Summe sollten Sie das nicht überbewerten. Amüsant bleibt es dennoch…
Männer: Der ultimative Erfolgstyp
Körpergröße
Je größer der Mann, desto mehr verdient er, hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung nachgewiesen. Bei zwei gleich qualifizierten Männern bewirke ein Höhenvorteil von zehn Zentimetern ein Plus von rund 2000 Euro beim Jahresgehalt. Forscher der Londoner Guildhall Universität kommen zu einem ähnlichen Ergebnis: Männer, die größer sind als 1,82 Meter, bringen später knapp sechs Prozent mehr Gehalt nach Hause als ihre durchschnittlich hoch geratenen Kollegen. Auch Bildungsniveau und Körpergröße hängen empirisch zusammen: Deutsche Studenten sind im Schnitt drei Zentimeter größer als ihre Altersgenossen, die eine Ausbildung absolvieren.
Haare
Laut psychologischen Studien der Universität des Saarlandes gilt Braun als attraktivste männliche Haarfarbe; die unattraktivste ist Rot. Noch wichtiger ist allerdings, dass Männer überhaupt Haare haben. Glatzenträgern wird im Job weniger zugetraut, fanden die Saarbrücker Wissenschaftler heraus. Bewerber mit Halbglatze oder Glatze wurden deutlich seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Zudem stuften die Testpersonen sie als weniger karriereorientiert und weniger kreativ ein.
Heteros
bringen mehr nach Hause. Laut einer Studie der Universität von New Hampshire Whittemore School of Business and Economics verdienen schwule Männer im Schnitt 23 Prozent weniger als verheiratete heterosexuelle Männer und neun Prozent weniger als unverheiratete Heterosexuelle, die aber mit einer Frau zusammen leben.
Ehepartner
59 Prozent der verheirateten Männer in Top-Positionen verdienen mehr, wenn ihre Frauen nicht arbeiten. Ebenso wurden 38 Prozent der Männer häufiger befördert, wenn ihre Frauen nicht berufstätig waren, aber nur 28 Prozent, wenn die Frauen ebenfalls eine eigene Karriere verfolgten, so eine Untersuchung der Universität New Jersey.
Alkohol
Menschen, die moderat, aber regelmäßig mit Kollegen trinken, verdienen im Schnitt 17 Prozent mehr als Abstinenzler. Das haben Wissenschaftler der schottischen Universität Stirling beim Vergleich von 17.000 Arbeitnehmer-Karrieren ermittelt. Begründung: Das gemeinsame Bierchen fördere Vertrauen und Kameradschaft – und das nutze später bei der Beförderung.
Loyalität
Zwar können Jobwechsler ihr Gehalt nicht selten um bis zu 20 Prozent steigern, die beruflichen Veränderungen lohnen sich jedoch vor allem innerhalb der ersten Berufsjahre, so eine Langzeitstudie der US-Soziologin Sylvia Fuller von der Universität von British Columbia. Die Wissenschaftlerin verglich die Gehälter von 6000 Arbeitnehmern zwischen 1979 und 2002 und fand heraus, dass viele mögliche Gehaltserhöhungen verpassen, wenn sie früher als nach fünf Jahren das Unternehmen verlassen.
Tyrannen
Tyrannen sind erfolgreicher. Chefs, die ihre Untergebenen schlecht behandeln, klettern die Karriereleiter besonders schnell hinauf. Das ergab eine Internet-Umfrage für eine Management-Konferenz in den USA. Eine Studie der Universität Chicago bestätigt das: Danach zahlen sich Dominanz und Durchsetzungskraft im Job mehr aus als Teamwork und Flexibilität. Von den 313 untersuchten Kandidaten für einen Vorstandsposten wurden 225 eingestellt, die eine entsprechende Härte im Jobinterview und Lebenslauf erkennen ließen.
Frauen: Die perfekte Karrierefrau
Haarfarbe
Bei Frauen rangiert – entgegen dem Klischee – weltweit Braun mit 34 Prozent vor Blond mit 32 Prozent als attraktivste Haarfarbe, während Schwarz und Rot gleichermaßen mittelmäßig bewertet werden, so eine weltweite Studie der Universität des Saarlandes unter 5500 Personen.
Frisur
Unabhängig vom Geschlecht haben Bewerber mit Attributen, die als typisch männlich gelten, bessere Chancen auf Führungsposten, zeigte die Mannheimer Soziologin Anke von Rennenkampff in ihrer Promotion über Bewerbungsfotos. Zurück gekämmte oder hochgesteckte Haare signalisierten bei Frauen mehr Führungskompetenz als die offene Wallemähne. Frauen mit kurzen Haaren, so wiederum eine Studie der Yale-Universität, werden mehrheitlich als intelligent und selbstbewusst empfunden. Dunkle, lange Locken dagegen schneiden schlechter ab: Ihre Trägerinnen hält die Mehrheit für unsicher und naiv.
Stimme
Um Autorität zu zeigen, nutzen Männer oft nur zwei bis drei Töne wenn sie sprechen. Dadurch klingen ihre Worte zwar monoton, zugleich aber löst das Stereotype, wie „objektiv“ und „informativ“ aus. Frauen dagegen verwenden in ihrer Stimme in der Regel bis zu fünf Töne, wenn sie sprechen. So klingen sie melodiöser, vermitteln aber weniger Kompetenz und müssen damit rechnen, als emotional und trivial abgekanzelt zu werden.
Kleidung
Auch für die Kleidung gilt: Eine Portion Männlichkeit nützt mehr als weibliche Reize. Ein dunkler Hosenanzug mit schlichter heller Bluse kommt im Job besser als ein weit ausgeschnittenes Dekolleté und auffälliger Schmuck.
Persönlichkeit
Führungsmotivation ist offenbar die wichtigste Eigenschaft für den Erfolg bei Frauen, so eine Studie der Wirtschaftsuniversität Wien. Nur wenn Frauen den eisernen Willen zur Personalverantwortung mitbringen, sind sie so erfolgreich wie ihre männlichen Kollegen.
Absätze
Große Menschen bekommen mehr Gehalt. Ein zusätzlicher Zentimeter Körpergröße bringt im Schnitt knapp 0,6 Prozent mehr Brutto-Monatsgehalt. Dem lässt sich durchaus auf die Sprünge helfen: Etwa zwei Prozent der Frauen in den USA tragen im Büro regelmäßig Highheels, also Absätze von mehr als sechs Zentimetern.
Meetings
Frauen, die sich in Konferenzen zu Wort melden, sind erfolgreicher, denn das sichert ihren Status, sagt die Soziolinguistin Deborah Tannen. Männer haben den Dreh oft besser raus: In Meetings redeten sie nicht nur häufiger. Mit bis zu 17,07 Sekunden waren ihre Beiträge auch länger als die der Kolleginnen (bis 10 Sekunden).
3 ungewöhnliche Erfolgstypen
Apropos Erfolgstypen: Wir stellen Ihnen zum Abschluss noch echte Erfolgstypen vor, die keineswegs fehlerfreie Übermenschen sind, vielleicht nicht mal sympathisch – aber dennoch ihren Weg gegangen sind. Als Inspirationsquelle sind sie daher durchaus geeignet…
1. Walt Disney
Heute steht der Name Walt Disney synonym für Cartoons, für Micky Maus, Donald Duck und die Disney-Methode. Die „Bilderbuchkarriere“ musste sich Disney aber hart erarbeiten: Angeblich wurde dem jungen Walt von einem Redakteur des Kansa City Star, bei dem Disney als Zeitungsjunge jobbte, nachgesagt, ihm fehlen „Fantasie und gute Ideen“. Disneys erste Firma, das Filmstudio Laugh’O’Gram, ging schnell bankrott. Danach machte er sich der Legende nach mit nicht mehr als einem Koffer und 20 Dollar auf den Weg nach Hollywood.
Nach der Gründung der Walt Disney Studios plante er den ersten animierten Cartoon in Spielfilmlänge: „Schneewittchen und die sieben Zwerge“. Geradezu ein Affront für die damalige Zeit, ein schlechter Witz. Die Filmindustrie amüsierte sich, räumte dem Projekt keine Chancen ein. Sogar Ehefrau Lilian und Bruder Roy versuchten Disney den Film auszureden, der das Studio schon während der Produktion Unsummen kostete. Aber Disney hielt an dem Projekt fest, räumte einen Oscar ab und stand als strahlender Sieger da. Der Grundstein zum Cartoon-Imperium war gelegt.
2. Richard Branson
In der Schule war Richard Branson eine Niete, seine Legasthenie machte ihm schwer zu schaffen. Vom Direktor wurde dem aufmüpfigen Jungen bereits eine Karriere im Gefängnis vorausgesagt, mit 16 flog Branson von der Schule. Von seinen zahlreichen Kritikern ließ er sich trotzdem nie abbringen, Neues auszuprobieren.
Mit Virgin Records und Virgin Atlantic wurde Branson reich, die Liste seiner Fehlschläge aber ist deutlich länger. Darunter waren Experimente wie Virgin Cola, Virgin Vodka, Virgin Brides (Brautmode), Virgin Clothes (Mode) oder Virgin Vie (Kosmetik). Aber aufgeben? Branson stürzt sich immer mit Volldampf ins nächste Abenteuer…
3. Sara Blakely
Der Name ist in Deutschland nur wenigen ein Begriff. In den USA taucht die 44-Jährige dafür regelmäßig in den einschlägigen Bestenlisten der Reichen und Einflussreichen auf. Blakely hat vor rund 15 Jahren die Strumpfhosenfirma Spanx gegründet und damit ein Vermögen gemacht.
Die Idee dafür kam Blakely, als sie im heißen Klima Floridas von Haustür zu Haustür tingelte, um Faxgeräte zu verkaufen. Strumpfhosen, die eleganter, aber komfortabler sind als herkömmliche – die vermisste sie während ihrer aufreibenden Vertriebsmaloche. In Eigenregie tüftelte sie 2 Jahre lang am Firmenkonzept, wälzte Patentkataloge, studierte das Geschäftsumfeld. Helfen wollte ihr dabei anfangs niemand, Hersteller und Anwälte taten die Idee als lächerlich ab. Trotz eines mickrigen Startkapitals von 5.000 Dollar hielt Blakely an ihrem Vorhaben fest – und ist mittlerweile Milliardärin.
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