Definition: Was sind Prinzipien?
Ein Prinzip ist eine allgemeingültige Regel oder Gesetzmäßigkeit, die den Zusammenhang von Ursache und Wirkung oder ein bestimmtes Verhalten von Menschen erklärt. Prinzipien können Menschen als Orientierung im Leben (= Lebensprinzip) dienen und persönliche Werte beinhalten – zum Beispiel „nie schlecht über andere reden“. Oder sie werden als Leitlinie für die eigene Entwicklung genutzt, auf denen persönliche Ziele aufbauen.
Erfolgsprinzipien (oder: Prinzipien des Erfolgs) sind eine Sammlung vielfach bewährter und teils wissenschaftlich bestätigter Erfolgsregeln, die Sie bei Ihrer Karriere unterstützen, Zusammenhänge erklären und den Erfolg beschleunigen.
Prinzip Synonyme
Häufige Synonyme für „Prinzip“ sind: Axiom, Doktrin, Gesetzmäßigkeit, Grundregel, Grundsatz, Leitlinie, Leitsatz, Methode, Maßstab, Maxime, Norm, Regel, Richtlinie, Richtschnur, Schema, System oder Verfahrensweise.
Die 9 wichtigsten Erfolgsprinzipien
Die folgenden 9 Prinzipien des Erfolgs bilden die Grundlage für persönlichen und beruflichen Erfolg. Sie erfordern kontinuierliche Arbeit an sich selbst und die Bereitschaft, aus Erfahrungen zu lernen und sich weiterzuentwickeln:
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Erfolg wird gemacht
Viele glauben, Erfolg sei Zufall oder ließe sich erträumen. Tatsächlich aber ist er stets selbstgemacht und das Ergebnis von klaren Zielen, klaren Prioritäten und konsequenter Umsetzung. Träumer sind Menschen, die sich von Wunschvorstellungen leiten lassen. Doch bleibt das nur ein Gedankenspiel. Es ist aber die Tat, die das Ziel vom Ziel unterscheidet!
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Leidenschaft schlägt Intelligenz
Wahre Leidenschaft überdauert kurzfristige Begeisterung. Studien zeigen: Als Schlüsselkompetenz für den Erfolg ist sie sogar wichtiger als Intelligenz! Von dem legendären NFL-Trainer Vince Lombardi stammt der Spruch: „Der Unterschied zwischen erfolgreichen Menschen und all den anderen ist nicht der Mangel an Stärke, Talent oder Wissen. Es ist der fehlende Wille und die fehlende Leidenschaft.“
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Misserfolg ist Teil des Erfolgs
Das Gegenteil von Erfolg ist nicht Misserfolg, sondern nichts tun. Wer wagt, kann auch verlieren. Wer aber nichts wagt, ist schon gescheitert. Fehler sind ein wichtiger Erfolgsschlüssel – aus ihnen lernen wir oft am meisten. Nur wer ausprobiert, Fehler macht, schafft es irgendwann nach ganz oben. Lernen Sie daraus: Was waren die Gründe? Was kann ich beim nächsten Mal besser machen?
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Authentizität schlägt Schein
Authentizität beginnt immer bei einem selbst. Wer versucht, Rollen und Erwartungen zu entsprechen, entfernt sich von sich selbst. Nicht wenige verraten dabei sogar Ihre Werte und Prinzipien. Gerade in unserer Aufmerksamkeitsökonomie wächst der Wunsch nach Echtheit und Aufrichtigkeit. Damit schlägt Authentizität allen Schein und wirkt enorm anziehend.
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Energie folgt der Aufmerksamkeit
Wer für seine Beschränkungen kämpft, wird sie behalten. Worauf wir uns fokussieren, das ziehen wir an (siehe: Gesetz der Anziehung). Wer immer nur Feinde oder Risiken sieht, wird diese auch anlocken. Umgekehrt folgt der Erfolg dem, der ihn sucht und an ihn glaubt. Unterschätzen Sie nie die Macht der Gedanken!
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Tun öffnet Türen
Es ist das Prinzip der Massenträgheit: Was einmal in Bewegung ist, lässt sich leichter lenken. Dem Aktiven schiebt sich der Erfolg unter die Füße. Indem wir anfangen und machen, ergeben sich oft neue Chancen und Möglichkeiten. Pläne und Ziele können sich ändern. Aber das Wichtigste bleibt der erste Schritt. Selbst kleine Schritte sind besser als keine Schritte!
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Ausdauer ist wichtiger als Talent
Talent oder harte Arbeit: Was ist wichtiger? Talent wird oft höher bewertet. Wir respektieren zwar harte Arbeit und Anstrengungen, großer Erfolg wird jedoch häufig einem herausragenden Talent zugeschrieben. Tatsächlich aber schlägt Ausdauer jedes Talent. Erfolg ist kein Sprint, sondern ein Marathon! Wer durchhält, sich nicht unterkriegen lässt und weitermacht, erreicht sein Ziel mit höherer Wahrscheinlichkeit und am Ende sogar schneller!
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Erst Disziplin vollendet
Den Anfang macht eine gute Idee – das Ende aber erreicht die Disziplin! Es wird immer wieder Phasen geben, in denen wir uns aufraffen, überwinden und starken Willen beweisen sowie den inneren Schweinehund überwinden müssen. Erfolg ist kein Spaziergang. Aber ohne Disziplin werden Sie frühzeitig aufgeben. Tatsächlich gibt es mehr Menschen, die aufgeben, als jene, die scheitern.
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Erfolg ist Einstellungssache
Wer erfolgreich sein will, muss an sich, seine Fähigkeiten und Ideen glauben. Wenn Sie es selbst schon nicht tun – wer soll es dann tun? Selbstzweifel stehen jedem im Weg. Kritik und Gegenwind wird es von außen immer geben. Umso wichtiger ist, dass wir uns dann nicht auch noch selbst im Weg stehen. Halten Sie sich vor Augen: Nur wenn Sie an sich selbst glauben, werden es auch andere tun!
Prinzipien des Erfolgs: Diese sollten Sie kennen!
Zusätzlich sollten Sie noch diese Gesetzmäßigkeiten und Prinzipien des Erfolgs kennen. Es sind teils wissenschaftlich belegte Regeln und Kausalitäten, von deren Anwendung sie ein Leben lang profitieren können:
Eine Münze mehr oder weniger macht keinen Unterschied?! Denkste! Das Eine-Münze-Prinzip warnt vor dem klassischen Selbstbetrug: „Einmal ist keinmal.“ Viele kleine Schritte können eben doch zum Erfolg führen – und viele kleine Ausnahmen, die wir uns gönnen, diesen Erfolg verhindern
Das Eisenhower-Prinzip (auch: Eisenhower Methode) gehört zu den Klassikern im Zeitmanagement. Dabei geht es darum, Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit in einer Matrix zu unterscheiden und entsprechend zu erledigen, zu delegieren, zu verschieben oder zu vergessen. Das Eisenhower-Prinzip geht tatsächlich auf den ehemaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower zurück, der es in seinem Alltag regelmäßig genutzt haben soll.
Das Gegenseitigkeitsprinzip basiert auf dem Grundsatz „quid pro quo“ – bedeutet: Wer uns einen Gefallen erweist, dem schulden wir ebenfalls einen Gefallen. Das Sprichwort dazu lautet: „Wie du mir, so ich dir.“ Das Gegenseitigkeitsprinzip lässt sich allerdings auch ausnutzen und manipulieren, indem Schuldgefühle erzeugt werden, um einen Gefallen zu erpressen.
Warum sind die Schürze von Köchen weiß? Schließlich sieht man Flecken darauf besonders deutlich! Genau darum geht es beim Handicap-Prinzip: Die freiwillige „Behinderung“ soll Mühe und hohe Kosten signalisieren – und das macht attraktiv. Wie die übergroßen Federn beim Pfau! Das Handicap-Prinzip geht auf das israelische Biologenpaar Amotz und Avishag Zahavi zurück, das das Phänomen 1975 untersuchte. Das Prinzip begegnet uns überall im Alltag – bei Dresscodes oder Statussymbolen, die uns einschränken oder nutzlos sind, aber aufgrund der hohen Kosten in den Augen anderer „wertvoller“ machen.
Machen ist wie wollen – nur krasser. Darum geht es auch beim Heiße-Kartoffel-Prinzip: Die halten Sie nicht lange in der Hand, sonst tut es weh. So ist es auch mit den Dingen, die wir uns vornehmen: Nicht lange labern – anfangen, machen. Das Prinzip verhindert Prokrastination und sorgt für schnelle Umsetzung.
Das INGA-Prinzip ist eine Methode in vier Schritten, mit denen Sie wertschätzend und lösungsorientiert Nein sagen – ganz ohne schlechtes Gewissen. Damit unser Gegenüber das Nein akzeptiert, kommt es darauf an, dass er oder sie die Absage versteht und sich dadurch weder gekränkt noch zurückgesetzt fühlt. Mit dem INGA-Prinzip (auch: INGA Technik) setzen Sie klar Grenzen und formulieren die Absage trotzdem höflich und freundlich sowie selbstbewusst und nachvollziehbar.
Jeder kennt das: Erst kommt gar nichts aus der Ketchup-Flasche – dann alles auf einmal. Daher der Name Ketchup-Prinzip: Im Berufsleben oder bei der Bewerbung erleben wir regelmäßig, dass gar nichts passiert – dann plötzlich hagelt es Einladungen, Zusagen, Angebote, eine Erfolgssträhne nach der anderen… Wirklich beeinflussen lässt sich das nicht. Das Prinzip stellt eher eine Lebensregel und Beobachtung dar, die uns entspannen soll.
Hinter dem KOALA-Prinzip steckt eine Methode, um kritische Mitarbeitergespräche respektvoll, konstruktiv und verbindlich zu strukturieren. KOALA ist ein Akronym, das sich aus den Anfangsbuchstaben der fünf einzelnen Gesprächsphasen zusammensetzt.
- Kontaktphase
- Orientierungsphase
- Analysephase
- Lösungsphase
- Abschlussphase
Die KOALA-Formel ist ein Instrument der partizipativen Gesprächsführung und hilft, Gespräche nicht eskalieren zu lassen.
Schlechte Nachrichten wirken nicht mehr ganz so schlimm, wenn man sie zusammen mit guten garniert. Das Kontrastprinzip erklärt, wie sich unsere Wahrnehmung und Bewertung je nach Kontext verändert beziehungsweise beeinflussen lässt. Das passiert zum Beispiel regelmäßig bei der sogenannten Sandwich-Kritik im Job: Dabei wird das negative Feedback in etwas Lob verkleidet, um die Botschaft bekömmlicher zu machen.
Zu den Prinzipien des Erfolgs zählt unbedingt das nach dem italienischen Ingenieur Vilfredo Pareto benannte Pareto Prinzip (auch: 80-20-Regel). Es sagt, dass 80 Prozent der Ergebnisse oft mit nur 20 Prozent des Aufwands erreicht werden. Dafür benötigen die verbleibenden 20 Prozent der Aufgaben rund 80 Prozent der Ressourcen und Arbeitszeit. Wer dieses Prinzip berücksichtigt und entsprechende Prioritäten setzt, kann seine Produktivität deutlich steigern.
Das Paula-Prinzip ist das unbekanntere Gegenstück zum Peter-Prinzip. Es beschreibt das Phänomen, das Frauen aufgrund von Diskriminierung oder fehlendem Selbstvertrauen zu lange auf einer Stelle ausharren, obwohl sie für den Job längst überqualifiziert sind. Das Paula Prinzip erklärt, warum bis heute so viele Frauen im Beruf und bei der Karriere unter ihren Möglichkeiten bleiben und ihre Potenziale nicht ausschöpfen.
Das Peter-Prinzip sagt, dass Mitarbeiter in Unternehmen solange befördert werden, bis sie auf eine Position gelangen, in der sie überfordert und inkompetent sind. Die Theorie war ursprünglich als Satire gedacht, bewahrheitet sich aber immer wieder im Alltag: Eine hervorragende Fachkraft ist eben nicht zwangsläufig auch eine gute Führungskraft. Ein guter Lehrer nicht automatisch ein guter Schulleiter…
Das Senioritätsprinzip beschreibt eine Gesetzmäßigkeit, wonach wir älteren Menschen aufgrund ihrer Lebenserfahrung mehr Respekt zollen und mehr glauben oder bezahlen. Auch in der Unternehmenshierarchie ist der „Senior“ stets dem „Junior“ höhergestellt. Allerdings muss das im Job nicht immer mit dem Alter übereinstimmen! Das Senioritätsprinzip kann aber dazu führen, dass Leistungsträger aufgrund ihrer Jugend unerkannt bleiben oder unterschätzt werden.
Beide Prinzipien des Erfolgs – TINA-Prinzip und TATA-Prinzip – sind Gegensätze und stehen für typische Killerphrasen. Das Akronym TINA steht für „There Is No Alternative“ (deutsch: „Es gibt keine Alternativen.“) – ein Totschlagargument. Der Gegenspieler TATA steht dagegen für: „There Are Thousand Alternatives“ (deutsch: „Es gibt tausende Alternativen!“). Beide Prinzipien erinnern daran, Verallgemeinerungen infrage zu stellen.
Versuch macht klug – auch wenn Fehler möglich sind. Das Versuch und Irrtum Prinzip (Englisch: trial and error) ist eine Methode der Problemlösung, bei der verschiedene Versuche (trials) ausprobiert werden, bis eine den gewünschten Effekt hat oder das Ziel erreicht wird. Auch wenn der Irrtum dabei häufiger auftritt, ist das Prinzip bis heute eines der erfolgreichsten: Einfach machen – könnte ja gut werden!
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