Einstellungssache: Wie Ihr Denken Erfolg beeinflusst

Kennen Sie die Geschichte von Hans im Glück? Für die harte Arbeit von sieben Jahren erhielt er einen Goldklumpen. Diesen tauschte er gegen ein Pferd. Das Pferd tauscht er gegen eine Kuh, die Kuh gegen ein Schwein, das Schwein gegen eine Gans, bis er letztendlich Schleifsteine bekam. Als er sich an einen Brunnen setzte, um einen Schluck zu trinken, fielen die Steine hinein. Doch statt sich darüber zu ärgern, war er erleichtert die Last endlich los zu sein. Hans‘ Einstellung ist bemerkenswert: Er grämt sich nicht über den Verlust, sondern konzentriert sich auf das Positive. Die meisten Menschen verhalten sich anders: Sie sehen nur die negativen Aspekte. Dabei ist Erfolg vor allem das: Einstellungssache…

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Erfolg ist Einstellungssache

Ob Sie sich Herausforderungen stellen, Gelegenheiten beim Schopfe packen, aus unerwarteten Veränderungen das Beste machen – all das ist Einstellungssache.

Einigen Menschen fällt das leicht: Sie bekommen einen neuen Job angeboten und greifen zu. Sie müssen aus ihrer Heimatstadt wegziehen – und sie planen schon die erste Stadttour. Sie werden ins Ausland versetzt – und kaufen sich erst einmal einen Sprachführer. Andere hadern, trauen sich nicht oder lehnen ab. Was die einen besitzen und woran es den anderen mangelt ist Selbstwirksamkeit.

Aus Einstellungen werden Glaubenssätze

Wer über Selbstwirksamkeit verfügt, hat einen unbeirrbaren Glauben daran, dass er der Situation gewachsen ist und Herausforderungen bewältigen kann. So jemand sieht sich nicht in der Opferrolle, sondern schöpft Selbstvertrauen aus den eigenen Kompetenzen.

Die gute Nachricht: Ihre persönliche Einstellung lässt sich beeinflussen – und zwar nicht nur von außen durch erlebte Erfolge, sondern auch von innen. Wer sich beispielsweise täglich einredet, dass er etwas nicht schafft, wird es letztlich auch nicht schaffen. Sogenannte Glaubenssätze (Fachbegriff: Affirmationen) üben Einfluss auf unser Denken und damit auch auf unsere Attitüde.

Joberfolg macht nicht automatisch glücklich

Erfolg im Job macht nicht automatisch zufriedener im Leben. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie um die Sozialpsychologin Andrea Abele-Brehm von der FAU. Zwar spielen berufliche Entfaltung und Erfolg eine wichtige Rolle bei der Lebenszufriedenheit. Doch machte der Berufserfolg nur dann zufriedener, wenn die Befragten ihre Karriere positiv bewerteten, sich im Vergleich zu anderen gut einschätzten und sich die beruflichen Leistungen mit den persönlichen Zielen deckten.

Mehr Geld und Verantwortung allein machten sie jedenfalls nicht glücklicher. „Der Zusammenhang zwischen beruflichem Erfolg und Lebenszufriedenheit ist ein indirekter. Er wird maßgeblich durch subjektive Bewertungsprozesse beeinflusst“, erklärt Andrea Abele-Brehm.


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Sprache prägt Wahrnehmung und Einstellung

Glaubenssätze haben übrigens nichts mit religiösen oder ideologischen Überzeugungen zu tun. Es handelt sich dabei vielmehr um Aussagen und Leitsätze, mit denen Sie sich selbst positiv beeinflussen und Ihre innere Haltung und Einstellung nachhaltig verändern können. Auch wenn Sie solchen Erfolgsmethoden skeptisch gegenüberstehen, laden wir Sie dazu ein, diese auszuprobieren.

Das Prinzip dahinter ist einfach: Sprache prägt Bewusstsein. Wir können mit diesen inneren Einstellungen unsere Wahrnehmung lenken – und damit auch unser Handeln. Die positive Wirkung setzt – das wollen wir betonen – natürlich nicht schon nach einigen wenigen Wiederholungen des Glaubenssatzes ein. Um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen, müssen Sie den individuell passenden Glaubenssatz memorieren („verinnerlichen“) und sich immer wieder vor Augen führen.

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Sprache prägt zwar unsere Wahrnehmung. Die Wirkung setzt aber erst nach einigen Wiederholungen und täglichem Training ein. Dafür aber umso nachhaltiger.

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Alles Einstellungssache! Glaubenssätze, die Sie blockieren

Nun gibt es Glaubenssätze, die Sie stärken und motivieren und solche, die Sie davon abhalten, Ihre Ziele und Träume zu verwirklichen. Letztere sind von der fiesen Sorte. Zumal viele Menschen gar nicht merken, dass sie nach solchen (schädlichen) Überzeugungen handeln. Deswegen sollten Sie sich bei der Lektüre der folgenden negativen Glaubenssätze einige Minuten Zeit nehmen und sich zu fragen: „Glaube ich das auch? Denke ich manchmal genauso?“

„Das schaffe ich nicht.“

Mag sein, dass Sie bewusst auf eine Beförderung hinarbeiten. Wenn Sie aber unbewusst der Überzeugung sind, dass Sie das nicht schaffen, werden alle Ihre Bemühungen vergebens sein. Nehmen Sie sich die Zeit und prüfen Sie ganz ehrlich, ob Sie sich die anstehende Aufgabe oder das gesteckte Ziel zutrauen.

„Lohnt sich das überhaupt?“

Sie haben die notwendigen Fähigkeiten und wissen genau, wie Sie Ihr Ziel erreichen können. Gut. Wenn Sie aber trotzdem immer wieder Zweifel beschleichen, müssen Sie sich fragen, ob Sie das wirklich wollen. Mit der obigen Frage können Sie ausnahmslos jedes Projekt zum Scheitern bringen. Ob sich ein Ziel lohnt oder nicht, können Sie schließlich erst sicher sagen, wenn Sie es erreicht haben. Vorher ist es genau das: reine Einstellungssache.

„Was werden die Kollegen denken?“

Die Beförderung ist in greifbarer Nähe. Doch werden die Kollegen Sie als neuen Vorgesetzten überhaupt akzeptieren? Was werden Ihre Freunde dazu sagen? Wenn Sie Ihre Ziele von der – vermuteten – Meinung anderer abhängig machen, kommen Sie garantiert nie voran. Spielt die Meinung der anderen wirklich eine Rolle? Im Endeffekt kommt es nur darauf an, ob Sie hinter Ihrem Ziel stehen oder nicht.

„Es ist gut, wie es ist.“

Sie sind mit Ihrer beruflichen Situation zufrieden. Die Aufgaben fordern Sie, der Job macht Ihnen Spaß. Läuft… Reden Sie sich zumindest ein. Tatsächlich haben Sie aber Angst vor einer Veränderung. Meist weil sie unbequem ist. Aber auch weil es eine Reise ins Unbekannte bedeutet. So entwickelt man sich aber auch nicht weiter und verpasst viele Chancen. Nicht wenige bleiben so gar unter ihren Möglichkeiten. Was genau genommen auch eine Art Scheitern ist.

„Ich habe keine Zeit.“

Auch Sie kennen bestimmt Menschen, die viel davon reden, dass gerne eine lange Reise machen, eine bestimmte Sportart ausüben oder ein Instrument lernen würden, wenn Sie nur die Zeit dazu hätten. Und wir wissen beide: Das ist nichts anderes als eine Ausrede. Wer etwas wirklich will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe – oder eben Ausreden. Der perfekte Zeitpunkt kommt nie. Und Träume werden nur durch Machen Realität. Niemand gewinnt einen Preis mit dem Mund!

„Es könnte schief gehen.“

Klar, kann es immer. Eine Garantie auf Erfolg gibt es nunmal nicht. Na und?! Hat das all die anderen Erfolgreichen davon abgehalten, zu tun, was sie taten? Eben. Wer Neues wagen will, muss auch bereit sein, ein gewisses Risiko einzugehen. Warten Sie immer nur ab, lassen Sie wertvolle Gelegenheiten an sich vorüber ziehen. Im Rückblick aber bereuen die meisten Menschen nicht ihre Fehler, sondern die ungenutzten Chancen.

„Ich bin nicht gut genug.“

Wahrscheinlich der tödlichste aller Glaubenssätze. Damit machen Sie sich klein. Und er ist falsch. Sie sind genug. Immer. Punkt. In jedem von uns schlummern Talente und Potenziale, die geweckt werden wollen. Die Einstellung, nicht genug zu sein, blockiert jeden – sogar Ihre Fürsprecher. Wenn Sie schon nicht an sich glauben, wer soll es sonst tun?!

„Meine besten Zeiten sind vorbei.“

Mit Verlaub: Quatsch! Ihre Zeit ist vorbei, wenn Sie auf dem Sterbebett liegen. Vorher nicht. Vergessen Sie diesen Gedanken also ganz schnell wieder. Das gilt auch im Beruf: Selbst mit 55 oder 60 kann man sich noch einmal neu erfinden. In vielen Positionen zählt sogar Erfahrung mehr als Wissen. Mag sein, dass die eine oder andere Stelle für Sie nicht mehr infrage kommt. Dafür haben Sie nun andere Optionen. Nutzen Sie eben die!

„Ich will kein Störenfried sein.“

Diese Einstellung ist typisch für Gruppen oder Teams. Einer macht einen Vorschlag, zwei sagen „Ja“ – und alle anderen schweigen. Obwohl sie Bedenken haben. Niemand möchte unbequem sein oder gar der Spielverderber. Dahinter steckt ein gefährliches Harmoniebedürfnis. Überall dort, wo sich eine solche Mentalität ausbreitet, verhindert sie Fortschritt und Kreativität. Es braucht Querdenker, die auch mal altbewährte Herangehensweisen hinterfragen.

„Was wäre wenn…“

Die Frage „Was wäre wenn?“ kann zu einer quälenden Last werden. Was wäre, wenn ich keine Absage bekommen hätte? Was wäre, wenn ich nicht gekündigt worden wäre? Keine Frage: Ursachenforschung, Selbstreflexion und Analyse sind nützliche Werkzeuge, um aus Fehlern zu lernen. Im Übermaß aber bremsen sie uns aus, blicken nach hinten und blockieren. Das Grübeln darüber, was hätte gewesen sein können, ist zudem spekulative Zeitverschwendung. Es ist nunmal anders. Also blicken Sie nach vorn!

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Glaubenssätze, die Sie motivieren und bestärken

Jetzt wird es positiv: Neben den Glaubenssätzen, die uns blockieren, gibt es eben auch jene, die uns positiv beeinflussen, motivieren und beflügeln. Wie gesagt: Der Erfolg stellt sich dadurch nicht automatisch ein – der Weg dorthin bleibt mit Arbeit verbunden. Aber solche Einstellungen besitzen die Macht, uns anzuspornen, uns zu inspirieren. Sie geben uns mehr Energie und das Vertrauen in uns selbst zurück. Unsere Empfehlung daher: Machen Sie sich diese Glaubenssätze und Einstellungen zu eigen…

„Ich entscheide selbst, wie ich auf Ereignisse reagiere.“

Viel zu oft haben Menschen das Gefühl, sie seien den Ereignissen und Umständen in ihrem Leben ausgeliefert. Auch wenn sich Ereignisse nicht beeinflussen lassen, haben Sie es immer selbst in der Hand, wie Sie darauf reagieren und wie Sie damit umgehen.

„Ich kann und will von jedem Menschen lernen.“

Es gibt Menschen – auch Kollegen und Chefs -, die sind einfach nur anstrengend und nervig. Lernen lässt sich dennoch von ihnen – und sei es nur, wie es nicht geht. Indem Sie diese Menschen als Lernchance betrachten, erfüllen sie plötzlich eine sinnvolle Funktion. Positiver Nebeneffekt: Ihr Verhalten lässt sich auch besser ertragen.

„Meine Ziele sind für mich wichtig.“

Die entscheidende Aussage ist hier: Ihre Ziele sind für SIE wichtig – für niemand anderen! Das bedeutet auch, dass Sie nicht mit der Unterstützung anderer rechnen sollten. Sicher, es ist schön, wenn es Hilfe gibt. Doch liegt es am Ende allein an Ihnen, ob Sie auf Ihr Ziel hinarbeiten.

„Ich entscheide, ob ich mich ärgere oder freue.“

Gefühle kommen und gehen. Manchmal überwältigen sie uns auch. Wir sind ihnen aber nicht hilflos ausgeliefert. Ärger beginnt im Kopf. Zufriedenheit, Dankbarkeit und Gelassenheit ebenfalls. Allesamt sind auch sie eine Einstellungssache. Denken Sie bitte daran: Wer Sie ärgern kann, hat Macht über Sie. Es liegt an Ihnen, ob Sie das zulassen (wollen).

„Ich entscheide, wessen Meinung wirklich zählt.“

Nicht wenige lassen sich durch Kritik und die Meinungen andere verunsichern. Auf Nachfrage zeigt sich aber: Die Kritiker und Besserwisser müssen gar nicht IHR Leben leben. Die haben mit ihrem eigenen schon genug an der Backe. Auch hier entscheiden wieder Sie selbst darüber, wessen Meinung für Sie Gewicht hat und auf wen Sie hören – und auf wen nicht.

„Ich gestalte meinen Weg selbst.“

Nicht alle Faktoren können Sie kontrollieren. Manche Entwicklungen müssen Sie einfach akzeptieren. Das ändert aber nichts daran, dass Sie Ihren Weg – in allen Lebensbereichen – im Rahmen Ihrer Möglichkeiten selbst gestalten können. Diese Gewissheit lässt Hoffnungs- oder Hilflosigkeit keine Chance.

„Meine Werte prägen und leiten meine Taten.“

Werte geben uns Orientierung und Halt. Sie sind wie Leitplanken, die uns auf dem Weg halten. Auch hier sollten es IHRE eigenen Werte sein – keine übergestülpten. Sondern echte eigene Überzeugungen. Dann prägen sie unseren Charakter und leiten uns. Auch in trüben Zeiten.

„Ich setze meine Ziele selbst und verfolge sie konsequent.“

Viele Ziele werden vom Arbeitgeber oder andere Instanzen vorgegeben. Auch wenn Sie manche davon erreichen müssen – schließlich haben Sie einen Job zu erledigen und werden dafür bezahlt – ist es entscheidend, dass Sie Ihre persönlichen Ziele nie aus dem Blick verlieren oder verraten.

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„Ich entscheide, welche Menschen mir wichtig sind.“

Manche Menschen entwickeln im Lauf der Zeit – beispielsweise nach längerer Zusammenarbeit oder durch ihre Position – eine gewisse Anspruchshaltung gegenüber anderen. Motto: „Weil ich dir mal geholfen habe, musst du jetzt immer Zeit für mich haben…“ Treten Sie solchen Ansprüchen entschieden entgegen. Machen Sie deutlich, dass Sie selbst entscheiden, welche Menschen Ihnen wichtig sind und wann.

„Jeder Schritt bringt mich meinem Ziel näher.“

Manchmal sind berufliche Veränderung auch mit scheinbaren Rückschritten verbunden. Der Wechsel in einen schlechter bezahlten Job, ein hierarchischer Abstieg und ähnliche Veränderungen können bei einer beruflichen Neuorientierung notwendig sein. Solche Schritte sollten jedoch nie als Fehler oder Rückschlag gewertet, sondern als Teil der Entwicklung zum individuellen Ziel gesehen werden.

Nehmen Sie das Steuerrad für Ihr Leben in die Hand und glauben Sie an Ihren Erfolg. Auch wenn das nach Binsenweisheit und Kalenderspruch klingt: Es wirkt – alles Einstellungssache!


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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]