Bewerbungsabsage: 4 typische Trauerphasen
Es ist nie schön, einen Korb zu bekommen. Bewerbungsabsagen sind immer ein Angriff auf unser Selbstwertgefühl. Sie haben sich alle Mühe gegeben, viele Stunden und Muße in Ihre Bewerbung investiert, warten vielleicht schon eine gefühlte Ewigkeit auf eine Antwort (wenn sie überhaupt kommt) – und dann gibt es nur ein nichtssagendes Absageschreiben. Danke – für nichts!
Tatsächlich machen die meisten Bewerber jetzt 4 Phasen der Trauer durch, die wir in der folgenden Grafik kurz skizziert haben:
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Phase: Verneinung
Die erste Phase, wie wir auf Rückschläge reagieren, dauert in der Regel nicht lange, kann aber unterschiedlich heftig ausfallen: Wir wollen es einfach nicht wahrhaben: „Kann nicht sein, die müssen einen Fehler gemacht haben! Bestimmt eine Verwechslung. Das Vorstellungsgespräch lief doch so gut…“ Manche ignorieren die Absage-Mail oder den Absage-Brief auch nur. Bei Nachfragen der Freunde oder Familie weichen sie aus: „Nö, noch nichts gehört!“ Solange, bis Verneinen nicht mehr wirkt oder glaubwürdig ist.
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Phase: Trauer und Wut
Auf die Verneinung folgt meist Trauer. Nicht wenige reagieren auf schlechte Nachrichten auch mit Wut. Die Emotionen kochen hoch, es werden Schuldige gesucht: „Mieser Laden, ganz schlechter Arbeitgeber, unprofessionell!“ Einige kontern die Absage gar mit einer Art Hexenjagd, machen ihrem Zorn in den sozialen Netzwerken Luft oder schreiben schlechte Kommentare in Arbeitgeberbewertungsportale. Die Wut und Enttäuschung fällt umso größer aus, je mehr wir uns den Job gewünscht haben oder brauchen. Statt einer sachlichen Selbstanalyse ist es leichter, wenn sich der Zorn nach außen richtet oder durch Verschwörungstheorien kanalisiert wird. Darin liegt aber auch eine Gefahr: Was falsch gelaufen ist, wird so nicht erkannt. Und: So manche(r) verfällt danach in Selbstmitleid.
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Phase: Akzeptanz
Irgendwann erkennen wir (hoffentlich), dass Verleugnung, Selbstmitleid und wütende Kommentare nichts ändern. Die Jobabsage bleibt. Gut, wer diese Phase schnell erreicht. Denn jetzt beginnen wir mit der Niederlage konstruktiv umzugehen: Was ist schief gelaufen? Wo habe ich selbst Fehler gemacht? Was lerne ich daraus, was kann ich ändern? Hat der Job vielleicht gar nicht gepasst? Suche ich mir regelmäßig die falschen Stellen heraus? Sind meine Vorstellungen unrealistisch? – All diese Fragen können helfen, den Rückschlag in einen späteren Sieg zu verwandeln.
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Phase: Loslassen und Neustart
Der Schritt in die richtige Richtung ist gemacht. Jetzt gilt es, loszulassen und den Blick von der Vergangenheit weg und wieder nach vorne in die Zukunft zu richten. Wir machen uns klar, dass wir auf jeden Fall einen neuen Job finden werden. Womöglich einen besseren, den Traumjob! Spätestens jetzt sollten Sie Ihre Bewerbungsstrategie anpassen und optimieren. Eventuell ist ein Bewerbungscoaching nötig.
Um vor allem die ersten beiden Phasen abzumildern und zu verkürzen, ist die 24-Stunden-Regel so wichtig. Trauern ist zwar völlig okay. Das Leben geht aber weiter. Je eher Sie damit weitermachen, desto besser.
24-Stunden-Regel: Bewerbungsabsagen zum Vorteil nutzen
Bewerbungsabsagen zum Vorteil nutzen? Zugegeben, das klingt latent esoterisch. Nach dem typischem Du-Musst-Nur-Positiv-Denken-Blabla. Die 24-Stunden-Regel ist aber trotzdem eine exzellente und eingängige Ermahnung an uns selbst. „Versinke bei Rückschlägen (aller Art) nicht allzu lange in Selbstmitleid!“ 24 Stunden Frust sind menschlich okay. Danach aber sollten Sie die temporäre Niederlage und Bewerbungsabsage zu Ihrem Vorteil nutzen. Das funktioniert zum Beispiel so:
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Nehmen Sie es nie persönlich!
Absagen, erst recht wiederholte, tun weh. Sie nagen am Selbstwertgefühl. Sollten sie aber nicht. Personaler sind nur Menschen. Die Absage ist kein Gottesurteil. Motto: Du kannst nichts, bist nichts. Vielleicht war die Entscheidung gegen Sie sogar falsch. Vielleicht waren Sie überqualifiziert oder für diesen Job einfach der oder die Falsche. Gut so! Sie wollen schließlich den Job finden, der wirklich zu Ihnen passt.
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Lernen Sie daraus!
Versinken Sie nicht in der Opferrolle. Nutzen Sie die Gelegenheit vielmehr, um nach Gründen für die Absage zu fragen: Was hat Ihnen gefehlt? Was können Sie verbessern? Fragen Sie nach Feedback – telefonisch vor allem! Nicht alle Personaler werden ehrlich darauf antworten, um sich nicht angreifbar zu machen. Versuchen Sie es trotzdem. Und lesen Sie zwischen den Zeilen. Um zu lernen, können Sie sogar Testbewerbungen initiieren.
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Verbessern Sie Ihre Bewerbung!
Kritik, selbst konstruktive, muss man erst einmal verdauen (24 Stunden!). Danach aber können Sie jede Niederlage in steigende Bewerbungschancen verwandeln, indem Sie sich stetig verbessern. Ihre Bewerbung wird von Mal zu Mal perfekter – während Ihre Mitbewerber immer noch lernen.
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