Absagegründe bei der Bewerbung: Unverschuldet abgelehnt
Sind wir mal ehrlich: Eine Absage auf eine Bewerbung kann niemand gebrauchen, ganz egal, welche Absagegründe dahinterstecken. Sie haben über Stunden passenden Stellenangebote gesucht, mögliche Arbeitgeber recherchiert, Ihren Lebenslauf perfektioniert, ein Anschreiben verfasst – und das alles ganz umsonst. Die Hoffnungen und Erwartungen waren groß, die Ernüchterung und der Frust sind noch größer. Einige Bewerber sind so verzweifelt, dass sie am liebsten aufgeben würden und den Glauben fast schon verloren haben. Den Job kriegen Sie deshalb zwar trotzdem nicht, aber tatsächlich sind viele Absagen unverschuldet und haben wenig bis gar nichts mit dem Kandidaten zu tun. Diese Absagegründe sind zumindest ein kleiner Trost, dass es nicht an Ihnen lag und Ihre Motivation nicht darunter leiden sollte…
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
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Die Absagegründe machen einen Unterschied
Absage ist Absage und bleibt Absage. Der Job ist weg und kommt auch nicht wieder – es sei denn, Sie wollen warten, bis die Position wieder frei wird und Ihr Glück in der nächsten Bewerbungsphase noch einmal versuchen. Warum sollte man sich dann überhaupt mit den Absagegründen bei der Bewerbung herumschlagen? Ändert am Ende ja doch alles nichts…
Falsch, denn es macht sehr wohl einen unterschied, welcher Absagegrund hinter dem unrühmlichen Ausgang Ihrer Bewerbung steht. Den Job kriegen Sie deshalb zwar auch nicht, doch kann es langfristig einen Unterschied machen, die Absagegründe ein wenig genauer zu hinterfragen.
Unverschuldete Absagen bei einer Bewerbung sind am Anfang mindestens genauso ärgerlich, vielleicht sogar noch ein Stück mehr, weil Sie es nicht selbst in der Hand haben, doch im Verlauf können Ihre Bewerbungschancen profitieren. Wer das Gefühl hat, trotz aller Anstrengungen nur eine Absage nach der anderen zu erhalten, ist schnell entmutigt. Das spiegelt sich in den Bewerbungen, die dann überzeugen, wenn sie selbstbewusst geschrieben sind und die eigenen Stärken in den Mittelpunkt stellen.
Mit jeder Absage, für die Sie sich selbst die Schuld geben, verfallen Sie mehr in die Position des Bittstellers, der selbst kaum noch darum glaubt, einen Job zu bekommen und deshalb mit allem zufrieden ist. Sind die Absagegründe hingegen unverschuldet, bleiben Sie motiviert und geben in Bewerbungen weiterhin Ihr Bestes.
Zwar gibt es viele Fehler in Bewerbungen, die Kandidaten ins Aus befördern, doch gibt es auf der anderen Seite auch viel mehr unverschuldete Absagegründe. Wir haben neun Absagegründe gesammelt, für die Sie nicht die Schuld tragen.
Absagegründe bei der Bewerbung, bei denen Sie nicht die Schuld trifft
Die Stelle stand nie wirklich zur Vergabe
Wenn Sie eine Stellenausschreibung sehen – ob nun online in einer Jobbörse oder klassisch in der Zeitung – gehen Sie selbstverständlich davon aus, dass Sie als Bewerber zumindest eine Chance haben, sich durchzusetzen und am Ende einen Arbeitsvertrag in den Händen zu halten. Leider ist das nicht immer so, einige Stellen werden gar nicht wirklich vergeben.
Dabei handelt es sich um sogenannte Pro-Forma Ausschreibungen. Wer für die Position besetzt wird, steht meist längst fest, allerdings müssen einige Stellen laut Gesetz öffentlich ausgeschrieben werden. Um dieser Pflicht Rechnung zu tragen, gibt es Ausschreibungen, die nur dem Zweck dienen, die Pflicht zu erfüllen, anstatt wirklich einen Kandidaten zu finden.Ihre Gehaltsvorstellungen passen nicht zum Unternehmen
Das Gehalt ist in jedem Bewerbungsprozess ein großes Thema und häufig werden Kandidaten darum gebeten, bereits mit ihrer Bewerbung eine Gehaltsvorstellung zu nennen. Das kann eine Grundlage für Verhandlungen, aber auch ein Absagegrund sein, an dem Sie nicht wirklich die Schuld tragen. Passen Ihre persönlichen Vorstellungen der Bezahlung einfach nicht zum Arbeitgeber, wird es nicht zur Zusammenarbeit kommen.
Natürlich könnte argumentiert werden, dass es durchaus Ihre Schuld ist, wenn Sie ein viel zu hohes und unverhältnismäßiges Gehalt fordern. Oftmals ist Ihre Idee aber realistisch, das Budget des Unternehmens sieht jedoch anders aus. Qualifikation und Berufserfahrung haben Ihren Preis, der nicht zu jedem Arbeitgeber passt.Der Personaler sucht etwas anderes
Personaler haben oftmals bereits zu Beginn des Bewerbungsprozesses eine Vorstellung von dem Kandidaten oder der Kandidatin, die sie sich für die offene Stelle wünschen. Welche Qualifikationen sind nötig, wie viel Erfahrung ist vorhanden, welche zusätzlichen Fähigkeiten werden erwartet oder welchen Werdegang hat der Bewerber bisher gemacht…
Wer nicht in dieses Schema passt, hat es von Anfang an sehr schwer und erhält meist schnell eine Absage. Schuld tragen Sie daran nicht wirklich, Sie entsprechen einfach nicht dem Bild, das der Personaler im Kopf hatte und sich als optimale Besetzung vorstellt.Die Chemie stimmte einfach nicht.
Doch selbst wenn Sie eigentlich perfekt zur Stellenbeschreibung passen, können Sie eine unverschuldete Absage erhalten. Diese kommt dann erst nach dem Vorstellungsgespräch, wenn der Personaler oder der spätere Vorgesetzte die Gelegenheit hatte, Sie ein wenig besser und persönlich kennenzulernen. Manchmal zeigt sich, dass die Chemie zwischen den beiden Parteien einfach nicht stimmt und die Sympathie fehlt.
Das ist schade oder ärgerlich, wenn Sie den Job gerne bekommen hätten, aber leider nicht zu ändern. Wenn es menschlich nicht passt, passt es einfach nicht. Es bringt nichts, sich einen Vorwurf zu machen oder sich deshalb schuldig zu fühlen. Auf Dauer würde eine solche Zusammenarbeit ohnehin nicht gut gehen.Ihnen fehlt das Vitamin B
Traurig, aber wahr: Viele Positionen werden mithilfe von Vitamin B vergeben. Der Chef empfiehlt einen Bewerber, der Personaler kennt einen Kandidaten noch aus Studienzeiten oder die Zusage geht an einen ehemaligen freien Mitarbeiter, der schon lange mit dem Unternehmen zusammengearbeitet hat und sich mit allen Beteiligten gut versteht.
Solche Absagegründe werden nie genannt, kommen aber immer wieder vor. Ihre beste Chance, um selbst davon zu profitieren, ist ebenfalls ein größeres Netzwerk aufzubauen. Machen Sie ein Praktikum, besuchen Sie große Events in Ihrer Branche und knüpfen Sie Kontakte.Ihre Kündigungsfrist ist zu lang
Im Personalwesen muss es manchmal schnell gehen. Es wird kurzfristig ein Posten frei, der so schnell wie möglich neu besetzt werden muss, um den reibungslosen Ablauf im Betrieb sicherzustellen. Heißt im Klartext: Ein neuer Mitarbeiter muss her und zwar am besten schon gestern. Die Suche an sich dauert schon einige Zeit, da kann nicht noch lange auf einen Kandidaten gewartet werden.
Ein unverschuldeter Absagegrund kann deshalb auch Ihre Kündigungsfrist sein. Wird ein Mitarbeiter zum nächstmöglichen Termin gesucht, kann keine drei Monate gewartet werden, bis Sie für die Stelle verfügbar sind – selbst wenn Sie ansonsten die perfekte Besetzung gewesen wären.Die Auswahl war nicht fair
Die Auswahl eines Bewerbers unterliegt zwar bestimmten Regeln, allerdings liegt die Entscheidung am Ende beim Personaler und dem Unternehmen, wer eingestellt wird und in Zukunft das Team unterstützt. Dabei geht es nicht immer nur fair zu. So wird beispielsweise ganz speziell eine Frau / ein Mann gesucht oder der Bewerber soll in einem bestimmten Alter sein, um den Job zu machen.
Vielleicht hatten Sie von Anfang an keine Chance, weil Sie fünf Jahre zu alt sind oder Ihre Bewerbung wurde direkt aussortiert, weil Sie keine Frau sind. Solche Absagegründe sind zwar rechtlich nicht erlaubt, lassen sich allerdings kaum nachweisen und so können Sie nicht viel dagegen tun.Es gab unzählige Bewerber auf eine Position
Der Arbeitsmarkt ist kein freundliches Miteinander, sondern eine harte Ellenbogengesellschaft. Gewinnen kann am Ende nur der Beste, alle anderen bleiben auf der Strecke. Auf eine einzelne Stelle kommen nicht selten dutzende oder gar hunderte Bewerbungen. Frustrierend kann die Absage trotzdem sein, es wäre allerdings zu viel der Selbstkritik, um die Schuld dafür ausschließlich bei sich selbst zu suchen.
Selbst mit herausragenden Qualifikationen und toller Bewerbung sind Ihre Chancen in einem solchen Bewerbungsprozess nur gering – auch deshalb, weil Vitamin B oder der Nasenfaktor eine große Rolle spielen können. Bei 275 Konkurrenten um die Stelle ist es also nicht wirklich Ihre Schuld, falls eine Absage kommt.Ihre Qualifikationen sind zu hoch
Es ist ein Satz, den Bewerber nicht hören wollen: Sie sind leider überqualifiziert… Im Subtext bedeutet überqualifiziert meist zu teuer oder tatsächlich einfach zu gut, um im Job Herausforderungen zu finden. Überqualifizierte Bewerber verlieren meist nach kurzer Zeit die Motivation, weil sie sich langweilen. Die Folge: Sie suchen sich was neues und Unternehmen müssen wieder einen Nachfolger finden.
Es ist deshalb der wohl schmeichelhafteste Absagegrund, wenn Sie für zu gut gehalten werden. Bessere Aussichten auf Erfolg haben Sie bei höheren Positionen. Oder Sie müssen mit guten Argumenten belegen können, warum Sie sich genau auf diese Stelle bewerben.
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