Arbeitsstart: Das sind die Erwartungen
Arbeitsabläufe, Strukturen, Organisation… Selbst lange Jahre der Berufserfahrung schützen nicht vor einer gewissen Unsicherheit, die sich an jedem ersten Tag einschleicht. Und noch etwas gehört zum Arbeitsstart: hohe Erwartungen. Auf beiden Seiten.
Eigene Erwartungen
Sie selbst wollen von Anfang an alles richtig machen. Natürlich wollen Sie zeigen, dass Sie die richtige Wahl für diese Position waren und sind. Auch von Ihrem neuen Arbeitgeber erwarten Sie viel. Die drei größten Erwartungen sind in der Regel:
- Kontakte
Viele Einsteiger wünschen sich gleich mit dem ersten Tag Teil des Teams zu werden und viele Kollegen kennenzulernen. Dabei spielt die soziale Akzeptanz eine große Rolle. Niemand möchte sich ausgeschlossen fühlen. - Eindruck
Am ersten Arbeitstag bloß keinen Fehler machen! Besonders am Anfang möchte sich niemand blamieren. Schließich geht es um den ersten Eindruck. Es liegt also ein Hauch von Perfektionismus in der Luft, um das neue Umfeld möglichst zu beeindrucken. - Einarbeitung
Um die Abläufe und neuen Aufgaben kennenzulernen, ist eine gute Einarbeitung neuer Mitarbeiter unerlässlich. Ein beliebter Weg sind Mentoren Programme, bei denen sich neue Mitarbeiter mit Fragen oder Problemen an einen Mentor wenden können. Ob dieses Tandem passt, zeigt sich aber erst nach ein paar Wochen.
Erwartungen des Arbeitgebers
Umgekehrt gibt es ebenso hohe Erwartungen an Sie als neuen Mitarbeiter:
- Bewährung
Wer Sie eingestellt hat, hat ebenso einen Ruf zu verlieren und will sehen, dass Sie die richtige Wahl sind. - Chemie
Die Kollegen möchten wissen, was Sie für ein Typ sind und ob Sie ins Team passen. - Leistung
Der Chef wiederum hofft auf einen neuen Leistungsträger. Also einen engagierten Mitarbeiter mit rascher Auffassungsgabe sowie steiler Lernkurve und Kritikfähigkeit. Denn niemand kann am Anfang alles wissen oder können.
Das alles im Hinterkopf erleben viele Arbeitnehmer den ersten Arbeitstag als enorm stressig. Wir verstehen das. Hohe Erwartungen und Aufregung sind ganz normal.
Machen Sie sich deshalb bewusst: Es ist nur der erste Tag! Der Anfang. Darauf folgen – hoffentlich – noch viele weitere Tage bei diesem Arbeitgeber. Nichts ist gleich in Stein gemeißelt. Kein Fehler unverzeihlich. Im Gegenteil: Berufsstarter genießen gerade am Anfang noch „Welpenschutz“.
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Arbeitsstart Checkliste: Worauf es am ersten Tag ankommt
Am ersten Tag geht es hauptsächlich um das Kennenlernen der neuen Kollegen, des Arbeitsplatzes und der Abläufe. Seien Sie engagiert. Nehmen Sie alle Informationen dankbar auf. Und versuchen Sie nicht, zwei Stunden nach Arbeitsbeginn das gesamte Unternehmen umzukrempeln (auch nicht nach zwei Wochen). Bauen Sie erst einmal Vertrauen im Team auf. Seien Sie zurückhaltend mit Kommentaren und stellen Sie viele Fragen. Und – ganz wichtig: lächeln Sie viel – das macht sympathisch!
Kostenlose Checkliste zum Jobstart (PDF)
Tipps für den ersten Tag
In der folgenden Checkliste für den Job finden Sie die wichtigsten Punkte für den Arbeitsstart:
- Pünktlichkeit. Kommen Sie nicht auf den letzten Drücker.
- Kleidung. Kleiden Sie sich angemessen – lieber over- als underdressed.
- Kennenlernen. Stellen Sie sich vor und notieren Sie neue Namen.
- Arbeitsplatz. Richten Sie Ihren Schreibtisch ein.
- Engagement. Werden Sie von sich aus aktiv und stellen Sie Fragen.
- Einarbeitung. Seien Sie dankbar für Hinweise und Korrekturen.
- Kontakte. Nutzen Sie Pausen, um ins Gespräch zu kommen.
- Feierabend. Bedanken Sie sich bei den Kollegen. Gehen Sie nicht zu früh.
Fehler am ersten Tag
Diese Fehler am ersten Tag vermeiden:
- Smartphone. Social Media Posts und Chats sind am ersten Arbeitstag tabu.
- Duzen. Am Anfang Siezen Sie – bis Ihnen das DU angeboten wird.
- Besserwissen. Sie sind der/die Neue. Lernen Sie den Laden erstmal kennen.
- Pausen. Machen Sie Pause, wenn es die Kollegen tun. Und nicht zu oft.
Ein typischer erster Arbeitstag
Wie läuft so ein typischer erster Tag im neuen Job eigentlich ab? Zwar gibt es in jedem Job, jedem Unternehmen und jeder Branche Unterschiede. Doch es gibt auch viele Gemeinsamkeiten, sodass Sie nicht völlig ins kalte Wasser springen müssen. Bereiten Sie sich auf die wichtigsten Punkte vor, die Sie erwarten. Etwa Ihre Selbstvorstellung in wenigen Sätzen (siehe „Elevator Pitch„). Die brauchen Sie am ersten Tag mehrfach.
Was sonst zum Arbeitsstart auf Sie zukommen kann, haben wir einen beispielhaften Tagesablauf zusammengefasst:
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8 Uhr: Arbeitsbeginn
Am ersten Tag sollten Sie lieber überpünktlich sein. Übertreiben Sie aber nicht. Fünf bis zehn Minuten sind völlig ausreichend. Ob Sie in Zukunft wirklich Schlag 8 Uhr anfangen oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Am ersten Tag macht es aber einen guten Eindruck, wenn Sie auf keinen Fall zu spät kommen.
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8:10 Uhr: Vorstellung
Wenn im Bewerbungsgespräch besprochen wurde, wo Sie am ersten Tag abgeholt werden, sollten Sie dort natürlich warten. Ansonsten halten Sie sich an die Personen, die Sie aus dem Bewerbungsgespräch kennen. Zu Beginn werden Sie mit einer Flut von neuen Namen konfrontiert. Notieren Sie sich die Namen Ihrer neuen Kollegen und Vorgesetzten und lernen Sie diese so schnell wie möglich.
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8:35 Uhr: Arbeitsplatz
Nachdem Sie die neuen Kollegen kennengelernt haben, geht es an den neuen Arbeitsplatz. Wenn Sie an Ihrem Schreibtisch sitzen, sollten Sie diesen direkt einrichten. Fehlen Arbeitsmaterialien? Dann notieren Sie, was fehlt und fragen Sie zuständige Mitarbeiter danach. Vermeiden Sie aber, wegen jeder Kleinigkeit zu fragen. Das nervt.
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9 Uhr: Einarbeitung
Ihr Schreibtisch ist eingerichtet, es kann losgehen. Wahrscheinlich haben Sie zu Beginn einiges an Lesematerial vor sich. Projektbeschreibungen und -berichte, Zielvorgaben, Protokolle von Teambesprechungen oder andere Unterlagen. Alles sinnvoll für den Einstieg. Diese sollten Sie tatsächlich lesen. Klären Sie davor aber, an wen Sie sich mit Ihren Fragen wenden können. Grundregel: Dringende Fragen stellen Sie sofort, weniger wichtige notieren Sie. Viele Fragen beantworten sich oft durch die Unterlagen oder Gespräche mit den neuen Kollegen.
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9:30 Uhr: Kaffeepause
Nutzen Sie die erste Pause, um mit Ihren Kollegen ins Gespräch zu kommen. Faustregel: Stellen Sie sich kurz vor. Und wenn die Kollegen von sich erzählen: aufmerksam zuhören! Natürlich wollen Sie sich gut darstellen. Doch wenn Sie es damit am ersten Tag übertreiben, wirkt das nicht selbstbewusst sondern arrogant. Beim Zuhören erfahren Sie viel mehr!
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9:45 Uhr: Engagement
Nach der Kaffeepause geht die Lektüre der Unterlagen weiter. Dabei sollten Sie sich nicht abkapseln, sondern für Ihre Kollegen weiterhin ansprechbar sein. Wenn eine(r) der Kollegen mit einer Frage oder Bitte zu Ihnen kommt, nehmen Sie sich selbstverständlich die Zeit dafür und helfen. Ansonsten: Zeigen Sie stets von sich aus Aktivität und warten Sie nie darauf, dass Ihnen jemand Aufgaben oder Arbeit gibt.
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11:10 Uhr: Planung
Wenn sich die Gelegenheit bietet, können Sie mit Ihrem neuen Chef kurz darüber sprechen, was im Laufe des Tages anliegt. Vielleicht lernen Sie nachmittags noch andere Kollegen kennen oder nehmen an Ihrem ersten Meeting teil? Sprechen Sie Ihren Chef aber nur dann darauf an, wenn der gerade Zeit hat. Bitte nie aufdrängen. Der hat auch noch einen Job.
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12 Uhr: Mittagspause
Am besten schließen Sie sich den Kollegen an, mit denen Sie unmittelbar zusammenarbeiten. Gehen Sie gemeinsam in die Kantine oder in das bevorzugte Lokal und nutzen Sie die Mittagspause dazu, um Kontakte zu knüpfen. Auch hier wieder: Sie stellen sich vor, beantworten Sie Fragen, ansonsten hören Sie aufmerksam zu.
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13 Uhr: Arbeitsphase
Nach der Mittagspause vertiefen Sie sich in Ihr Material oder erledigen erste Aufgaben. Vielleicht konnten Sie einige Fragen klären oder Sie merken, dass Sie noch weitere Unterlagen benötigen. Wenn Sie diese zeitnah brauchen, fragen Sie die Kollegen.
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14 Uhr: Teambesprechung
Je nachdem an welchem Tag Sie mit Ihrer Arbeit beginnen, steht vielleicht die erste Teambesprechung an. Sie können davon ausgehen, dass Sie sich in diesem Rahmen kurz vorstellen dürfen. Überlegen Sie sich im Vorfeld, was Sie sagen und wie Sie sich präsentieren. Ansonsten sollten Sie dem Meeting aufmerksam folgen und wieder zuhören. Niemand erwartet von Ihnen am ersten Tag die galaktisch-geniale Idee. Es ist also völlig okay, wenn Sie auch nichts sagen.
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14:50 Uhr: Dokumentieren
Im Anschluss an die Besprechung sollten Sie Ihre Eindrücke für sich dokumentieren. Zehn Minuten reichen völlig. Wichtig ist, dass Sie diese Notizen zeitnah machen, damit Sie nichts vergessen. Danach geht es mit dem Onboarding weiter. Der Aufgaben-Stapel dürfte noch groß sein.
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16:30 Uhr: Kommunikation
Nutzen Sie die letzte Pause des Tages zum Smalltalk mit den Kollegen. Erzählen Sie etwas Privates über sich oder über Ihren bisherigen Werdegang. Die meisten Kollegen wird das interessieren – falls sie nicht sowieso danach fragen. Wichtig: Bleiben Sie IMMER positiv! Auf keinen Fall dürfen Sie über bisherige Jobs lästern.
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17 Uhr: Feedback
Gegen Ende des Arbeitstages wird Ihr Chef wahrscheinlich bei Ihnen nachfragen, wie Ihr erster Arbeitstag gelaufen ist. Vermeiden Sie dabei Kritik und konzentrieren Sie sich auf die positiven Aspekte. Stellen Sie dar, wo Sie Ihre Erfahrung nutzen konnten, um sich einzuarbeiten und wo Sie noch Einarbeitungsbedarf sehen. Niemand erwartet hier eine umfangreiche Analyse von Ihnen. Aber mehr als „Läuft!“ darf es sein.
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17:30 Uhr: Feierabend
Herzlichen Glückwunsch, Sie haben Ihren ersten Arbeitstag und Jobeinstieg erfolgreich absolviert! Verabschieden Sie sich höflich von Ihrem Chef und Ihren Kollegen und bedanken Sie sich für die Hilfe und Einarbeitung. Jetzt können Sie erstmal die neuen Eindrücke und Reize in Ruhe einordnen und verarbeiten. Und den Feierabend genießen. Morgen ist auch noch ein Tag…
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