Lernfähigkeit: Definition, Beispiele + Tipps

Viele Eigenschaften bestimmen über den Erfolg – Lernfähigkeit ist eine der wichtigsten davon. Sie macht eine Entwicklung erst möglich und ist Grundvoraussetzung für den Aufstieg auf der Karriereleiter. Wer nichts mehr lernt, tritt nur noch auf der Stelle. Wir erklären, was Lernfähigkeit bedeutet und wie Sie diese steigern…

Ausreden Nicht Lernen Grafik

Definition: Was bedeutet Lernfähigkeit?

Lernfähigkeit ist die kognitive Fähigkeit, neue Inhalte zu lernen, sich Kompetenzen anzueignen und anzuwenden. Es ist die Kompetenz, Informationen und neue Konzepte aufzunehmen, abzuspeichern und diese logisch zu verarbeiten. Grundsätzlich besitzt jeder Lernfähigkeit, allerdings in individuell unterschiedlichem Ausmaß.

Manche Menschen saugen Wissen wie ein Schwamm auf, anderen fällt es schwerer – dennoch lernt jeder auf seine Art und Weise dazu. Besonders stark ausgeprägt ist Lernfähigkeit bei Kindern: Von klein auf lernen sie jeden Tag etwas Neues.

Unterschiedliche Bereiche der Lernfähigkeit

Bei Lernfähigkeit denken die meisten an Schule, Studium, Ausbildung oder Beruf. Tatsächlich wird aber in den unterschiedlichsten Bereichen gelernt:

  • Körperlicher Bereich

    Kinder lernen das Sitzen, Krabbeln und Laufen. Das Sprechen fällt sowohl in den körperlichen als auch intellektuellen Bereich. Es erfordert eine bestimmte Artikulation und ein Verständnis dessen, was das Gegenüber sagt. Erwachsene können durch Training und Übung auch körperliche Fähigkeiten ausbauen und Neues erlernen.

  • Sozialer Bereich

    Mit Geschwistern und Freunden umgehen oder Gesichtsausdrücke deuten: Verbindungen zwischen Lachen und Fröhlichkeit oder Weinen mit Trauer oder Schmerz. Jeder muss die Regeln des sozialen Miteinanders und Umgangsformen lernen.

  • Intellektueller Bereich

    Spätestens mit Beginn der Schulpflicht gesellt sich Wissen aus unterschiedlichsten Bereichen hinzu, das das Fundament für die weitere berufliche Entwicklung legt. Gelernt werden nicht nur Inhalte, sondern auch Lernmethoden.

Synonyme Lernfähigkeit

Synonyme Begriffe zur Lernfähigkeit sind Lernvermögen, Intelligenz, Kreativität, Intellekt, Erkenntnisvermögen, Cleverness, Denkfähigkeit, Schläue, Begriffsvermögen, Bildungsfähigkeit, Gelehrsamkeit, Gelehrig, Aufnahmefähigkeit, Auffassungsgabe, Auffassungsvermögen, Auffassungskraft oder Begabung. Auf Englisch heißt es „learning aptitude“.


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Lernfähigkeit versus Lernbereitschaft

Lernfähigkeit darf nicht mit Lernbereitschaft verwechselt werden. Lernbereitschaft beschreibt lediglich die persönliche Einstellung einer Person zur Wissensaneignung. Wer eine hohe Lernbereitschaft zeigt, ist offen für Neues und signalisiert prinzipiell Interesse. Eine geringe Lernbereitschaft ist hingegen nichts anderes als Faulheit.

Auch wenn Lernbereitschaft vorhanden ist, führt sie nicht automatisch zu Erfolg. Es gibt unterschiedliche Lernmethoden und Lerntypen. Der eine spricht stärker auf visuelle Reize an, ein anderer muss das Gehörte noch einmal nachlesen und ein Dritter muss Dinge selbst ausprobieren. Wer seine ideale Lernmethode gefunden hat, eignet sich schneller und besser neues Wissen an.

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Intelligenz beeinflusst die Lernfähigkeit

Im Gegensatz zur Lernbereitschaft sagt Lernfähigkeit aus, ob und in welchem Umfang Sie sich Wissen aneignen, behalten und es anwenden. Häufig geht es dabei auch um Intelligenz. In der Psychologie werden zwei Formen der kognitiven Leistungsfähigkeit unterschieden:

  • Kristalline Intelligenz

    Kristalline Intelligenz (Crystallized-Ability) ist das gesammelte Faktenwissen (zum Beispiel Allgemeinbildung, binomischen Formeln, grammatische Regeln einer Fremdsprachen…) und soziale Kompetenzen. Psychologen wie der Amerikaner John L. Horn gehen davon aus, dass diese Form der Intelligenz im Laufe des Lebens weiter zunimmt.

  • Fluide Intelligenz

    Fluide Intelligenz ist die Fähigkeit zu lernen, zu logischen Schlussfolgerungen und zum abstrakten Denken. Dazu zählt auch die Problemlösungskompetenz und die Schnelligkeit bei der Verarbeitung von Informationen. Experten gehen davon aus, dass diese Form der Intelligenz ab einem Alter von 25 Jahren abnimmt.

Lernfähigkeit Fluide Intelligenz Kristalline Intelligenz Unterschied Alter Beispiel

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Beispiele: Lernfähigkeiten im Beruf

Im Job zählt Lernfähigkeit zu den gefragtesten Eigenschaften. Arbeitgeber suchen Mitarbeiter, die sich neues Wissen aneignen, weitere Kompetenzen aufbauen und so langfristig zum Erfolg beitragen. Neben den Kompetenzen ist Lernfähigkeit in diesen beruflichen Bereichen ein Vorteil:

Teamfähigkeit

Unternehmensziele können nur gemeinsam erreicht werden. Gerade für Einzelkämpfer ist Teamfähigkeit eine wichtige Lernkompetenz im Berufsleben. In diesem Bereich ist Lernfähigkeit unter anderem bei folgenden Kompetenzen gefragt:

Kommunikationsfähigkeit

Kommunikation ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Wer nicht von Natur aus eine gute Kommunikationsfähigkeit mitbringt, muss diese lernen. Zu einer guten Kommunikationsfähigkeit gehören:

Organisationsfähigkeit

Im Job müssen Sie sich gut organisieren. Entweder können Sie das bereits oder Sie müssen es lernen. Das steigert Produktivität, Effizienz und letztlich den Erfolg. Zu den organisatorischen Fähigkeiten zählen:

Denkfähigkeit

Denkfähigkeit zeigt sich in einem vernünftigen, reflektierten und kritischen Denken. Gerade der letzte Punkt ist besonders wichtig, um komplexe Probleme zu lösen und richtige Entscheidungen zu treffen. Zur Denkfähigkeit zählen:

Kreativität

Kreativität hat unterschiedliche Ausprägungen und es gibt unterschiedlichste kreative Talente. Im Beruf sind dabei folgende Kompetenzen relevant:

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Lernfähigkeit steigern: So kommen Sie ans Lernen

Die gute Nachricht: Lernfähigkeit lässt sich üben und verbessern. Gerade in einer sich ständig ändernden Arbeitswelt ist Flexibilität gefragt und eine schnelle Anpassung an neue Situationen. Das erfordert auch Lernfähigkeit und Lernbereitschaft. Um die eigene Lernfähigkeit zu steigern, können Sie verschiedene Methoden anwenden.

Komfortzone verlassen

Die wichtigste Voraussetzung für eine gesteigerte Lernfähigkeit ist ein entsprechendes Mindset. Verlassen Sie Ihre Komfortzone und suchen Sie sich Herausforderungen in einem Bereich, der Ihnen nicht vertraut ist. Ungewohnte Beschäftigungen fördern die Lernfähigkeit. Dafür braucht es Ehrgeiz, Motivation und Selbstdisziplin, um tatsächlich Neues aufzunehmen und zu verarbeiten.

Gewohnheiten annehmen

Machen Sie das Training Ihrer Lernfähigkeit zur Gewohnheit im Alltag und integrieren Sie es in Ihr tägliches Leben. Setzen Sie sich Ziele für unliebsame Aufgaben und halten Sie den gesteckten Zeitrahmen zur Erledigung ein. Probieren Sie neue Vorgehensweisen für festgefahrene Routinen aus. Gestalten Sie Ihren Tagesablauf um und verändern Sie Abläufe. Jede kleine Änderung und Herausforderung fördert die Lernfähigkeit.

Soft Skills fördern

Identifizieren Sie Ihre eigenen Schwachstellen und arbeiten Sie gezielt daran. Ob Kritikfähigkeit, Selbstbewusstsein oder Konfliktfähigkeit: Es gibt immer Soft Skills, die ausbaufähig sind. Wenn Sie Ihre Kompetenzen verbessern, stärken Sie gleichzeitig auch Ihre Lernfähigkeit in anderen Bereichen.

Spielerisch lernen

Ob Rätsel wie Brainteaser, Sudoku, Puzzlespiele, ein Quiz oder Gesellschaftsspiele: Sie regen spielerisch die grauen Zellen an und tragen dazu bei, fit für neue Lösungswege zu werden. Ein guter Weg ist auch das Erlernen eines Musikinstruments: Das Koordinieren von motorischen und kognitiven Fähigkeiten bildet neue Synapsen im Gehirn – die unterstützen wiederum die Lernfähigkeit.

Fitness praktizieren

Körperliche Gesundheit wirkt sich auf die geistige Gesundheit aus. Grundlagen dazu sind Sport, Bewegung und eine gesunde Ernährung. Schädliche Substanzen in Form von Zigaretten, Alkohol oder anderen Drogen sollten Sie meiden.

Erholung zulassen

Wer völlig erschöpft ist, kann nicht lernen. Irgendwann ist der Akku leer, es muss neue Energie getankt werden. Lernfähigkeit ist auch ein Resultat der eigenen Verfassung – ohne Schlaf und Pausen sind Sie nicht aufnahmebereit. Achten Sie auf genügend der Regeneration, wenn Sie Neues lernen wollen.


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