Was genau ist Sarkasmus?
Sarkasmus ist ein rhetorisches Mittel, bei dem Sprecher durch beißenden, verhöhnenden Spott andere verletzen und lächerlich machen. Die Bedeutung einer sarkastischen Bemerkung wird durch starke Übertreibungen ins Gegenteil verkehrt.
Oft ist Sarkasmus negativ belegt und wird als verbaler Angriff auf andere Personen genutzt – es ist aber auch eine besondere Form von Humor, verwandt mit dem schwarzem Humor für witzige Sprüche und Kommentare.
Sarkasmus für Kinder erklärt
Sarkasmus ist, wenn jemand etwas sagt, aber eigentlich das Gegenteil meint – oft spöttisch oder lustig. Zum Beispiel: Wenn es draußen stark regnet und jemand sagt „Tolles Wetter heute!“, dann ist das sarkastisch gemeint.
Kurz gesagt: Sarkasmus ist so etwas wie ein umgekehrter Witz, bei dem jemand das Gegenteil von dem sagt, was er wirklich denkt.
Sarkasmus Herkunft und Synonyme
Der Begriff Sarkasmus stammt ursprünglich vom altgriechischen „sarkazein“ (verhöhnen, zerfleischen). Der Sarkast „zerfleischt“ sein Opfer durch beißenden Hohn und Spott und will seinem Opfer wehtun oder es verhöhnen.
Synonyme sind: Boshaftigkeit, Gemeinheit, Gespött, Häme, Hohn, Schadenfreude, Spöttelei. Das Gegenteil von Sarkasmus ist Ernsthaftigkeit.
2 Arten von Sarkasmus
Sarkastische Aussagen sind entweder offen und direkt formuliert – oder verschlüsselt und indirekt. Unterschieden wird zwischen:
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Direkter Sarkasmus
Er bezieht sich unverhohlen auf eine Person oder Sache und soll spotten oder verletzen. Beispiel: „Dachtest du wirklich, du schaffst das???“
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Indirekter Sarkasmus
Diese Form nutzt die Ironie, um auf eine zu kritisierende Eigenschaft hinzuweisen. Beispiel: „Ich finde ja auch: Bildung wird völlig überschätzt!“
Sarkasmus Beispiele
Als rhetorisches Stilmittel nutzt der Sarkasmus oft Häme oder beißende Scherze. Nicht immer sind die Sprüche böse gemeint, sondern sind – trotz ihrer Schärfe – als Witz gedacht. Beispiele:
- „Das hast du ja richtig klasse gemacht.“
(Wenn ein großer Fehler passiert ist) - „Fahr doch bitte noch etwas langsamer.“
(Wenn andere Autofahrer vor einer grünen Ampel bremsen.) - „Ja, das ist wirklich eine tolle Idee.“
(Wenn Sie diese für vollkommen absurd halten.) - „Klar helfe ich dir, habe total viel freie Zeit.“
(Wenn Sie unzählige Termine haben.) - „Dein Trainingsplan funktioniert ja perfekt.“
(Wenn jemand absolut unsportlich ist.) - „Die Vorbereitung hat bestimmt sehr lange gedauert.“
(Wenn ein Patzer nach dem anderen passiert.) - „Du siehst ja total frisch und erholt aus.“
(Wenn jemand übermüdet und fertig aussieht.) - „Natürlich verstehe ich, dass dir das wichtiger ist.“
(Wenn Sie sich genau darüber aufregen.) - „Wow, danke für die tolle und hilfreiche Erklärung.“
(Wenn jemand offensichtliche Dinge noch einmal erläutert.) - „Genau so mag ich mein Essen: Schwarz und verkohlt.“
(Wenn beim Kochen etwas angebrannt ist.)
In der Literatur kommt Sarkasmus häufig in journalistischen Textformen wie dem Kommentar oder der Glosse vor. Ebenso finden sich sarkastische Sprüche oft in den sozialen Medien. Dort werden aktuelle Themen spitzzüngig aufgespießt oder Äußerungen von Politikern pointiert kritisiert.
Woran kann ich Sarkasmus erkennen?
Die eigentliche Aussage ist beim Sarkasmus meist verschlüsselt. Erkennen lässt er sich aber trotzdem an folgenden Indizien:
- Die Aussage klingt scherzhaft, enthält aber eine Beleidigung.
- Trotz des Witzes klingen die Worte (passiv) aggressiv.
- Die Zielperson wird direkt oder indirekt bloßgestellt.
- Hinter der Bemerkung steckt eine schädigende Absicht.
- Die Äußerung hat einen verletzenden Hintergedanken.
Sarkasmus: Unterschied zu Ironie, Zynismus oder Polemik
Neben dem Sarkasmus gibt es im Alltag noch die Stilmittel Ironie, Zynismus oder Sardonismus. Die Begriffe werden oft synonym verwendet, doch es gibt Unterschiede:
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Sarkasmus
Er greift den Gesprächspartner auf persönlicher Ebene an und wirkt verletzend. Hierbei werden meist Eigenschaften, Verhaltensweisen oder Aussagen verspottet und lächerlich gemacht.
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Ironie
Sie sagen bewusst das Gegenteil dessen, was gemeint ist – oft subtil, aber (anders als Sarkasmus) nicht zwingend verletzend oder absichtlich spöttisch.
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Zynismus
Zynismus ist eine Geisteshaltung, bei der aus Prinzip alles Gute oder Ehrliche verspottet oder als lächerlich dargestellt wird.
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Sardonismus
Sardonismus ist verbitterter Sarkasmus. In sardonischen Sprüchen liegt viel Zorn, Schmerz und Grimm – keinerlei Humor mehr. Der Sardonist ist selbst verletzt und wendet seinen Schmerz nach außen.
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Satire
Sie ist eine stilistische Kunstform in Literatur oder Film. Dabei werden Ereignisse oder Personen so stark überzeichnet (Karikatur), dass sie lächerlich wirken. Es ist Kritik durch Übertreibung.
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Polemik
Polemik ist ein direkter Angriff auf persönlicher Ebene, dem jedes Argument und jede Substanz fehlt. Es ist einfach nur eine böswillige Pointe.
- Sarkasmus
„Wow, du bist echt ein Genie. Wie konnte die Welt bisher nur ohne dich auskommen?“ - Ironie
„Ich habe echt total viel Spaß auf der Party.“ - Zynismus
„Natürlich hat jede Regierung nur die Interessen der Bürger im Blick.“ - Sardonismus
„Deine Persönlichkeit hat alles, was du zu meinem Unglück brauchst.“ - Satire
„Make America smart again.“ - Polemik
„Denken ist ja nicht gerade deine Stärke.“
Beispiele und Sprüche für die Stilformen
Sarkasmus: Psychologie der Kommunikation
Die Psychologie beschäftigt sich seit Jahren mit Sarkasmus, weil er ein komplexes Kommunikationsmuster darstellt.
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Kognitive Anforderungen
Sarkasmus setzt einige kognitive Fähigkeiten voraus. Wer das rhetorische Mittel einsetzen und verstehen will, muss zwischen wörtlicher und gemeinter Bedeutung unterscheiden. Studien zeigen, dass Kinder oft erst ab 6-7 Jahren Sarkasmus richtig erkennen.
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Emotionale Funktion
Sarkasmus hat unterschiedliche Zwecke: Menschen zeigen damit (gefühlte) Überlegenheit oder platzieren versteckte Beleidigungen. Im Freundeskreis drücken sarkastische Bemerkungen aber auch Zugehörigkeit aus, wenn alle wissen, wie diese gemeint sind.
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Psychologische Risiken
Eine Gefahr sieht die Psychologie vor allem für zwischenmenschliche Beziehungen. Sarkasmus kann langfristig Beziehungen schaden oder das Selbstwertgefühl anderer verletzen. Wenn Sie es übertreiben, schaffen Sie Misstrauen und Distanz.
Psychologen betonen zudem: Sarkasmus ist eine doppelte Botschaft – Sie sagen das eine, meinen aber das andere. Die Gefahr für Missverständnisse ist deshalb besonders groß. Das gilt auch, wenn der sarkastische Kommentar eigentlich witzig gemeint war, aber als Beleidigung aufgefasst wird.
Wirkung: Vor- und Nachteile von Sarkasmus
Sarkasmus ist nicht nur eine doppeldeutige Aussage, auch die Wirkung hat zwei Seiten. Sarkastische Bemerkungen haben positive Seiten – etwa bei der Selbstironie (Beispiel: „Ich gehe gerne als schlechtes Beispiel voran“). Es gibt aber auch negative Aspekte. Wir stellen Vor- und Nachteile gegenüber:
Vorteile von Sarkasmus
- Stärkt abstraktes und kreatives Denken
- Macht Sprache lebendig und abwechslungsreich
- Transportiert Witz und Humor
- Verbindet Menschen durch ähnlichen Humor
- Verpackt Kritik ohne direkte Konfrontation
- Hilft als Ventil bei Frust und Wut
- Ist ein Zeichen für Schlagfertigkeit und Intelligenz
Nachteile von Sarkasmus
- Wirkt schnell arrogant
- Kann andere stark verletzen
- Führt zu Missverständnissen
- Ist eine Gefahr für Beziehungen
- Wird als passiv-aggressives Verhalten wahrgenommen
Sarkasmus Sprüche
Sie suchen noch ein paar Sarkasmus Beispiele oder lustige Sprüche? Hier ein paar Klassiker:
- „Immer, wenn du was Schlaues sagst, bekomme ich einen Euro. Bin immer noch arm.“
- „Heute ist der Tag des Mitdenkens. Schade, dass nur wenige mitfeiern können.“
- „Ich sehe so aus, als ob es mich interessiert? Ich wollte keinen falschen Eindruck wecken.“
- „Es ist in Ordnung, wenn du mich nicht magst. Nicht alle haben einen guten Geschmack.“
- „Natürlich hast du absolut recht. Ich warte einfach hier und schaue ganz in Ruhe zu.“
- „Warum verdrehst du die Augen? Suchst du da drinnen nach Hirn?“
- „Ich mag Sarkasmus, aber dieses ‚Guten Morgen‘ ist wirklich übertrieben.“
- „Nein, du musst natürlich nicht alles wissen. Ab und zu wäre es aber doch ganz nett.“
- „Ja, den Vorschlag kenne ich schon. Der war früher schon schlecht.“
- „Geduld ist eine Tugend, aber Sarkasmus ist viel effektiver.“
- „Du brauchst keinen Plan, das klappt so schon ganz toll!“
- „Zum Glück haben wir ja dich, um unnötige Kommentare abzugeben.“
- „Ich würde dich nie beleidigen. Nur sehr akkurat beschreiben.“
- „Das klingt wirklich gar nicht so interessant.“
- „Es ist bewundernswert, wie viel du mit so wenig Wissen trotzdem sagst.“
- „Du bist wirklich ein Vorbild. Ich weiß nur nicht, für wen.“
- „Ich wusste, der Tag wird hässlich. Aber mit dir habe ich nicht gerechnet.“
- „Oh, bitte entschuldige. Ich wusste nicht, dass heute der Tag ungefragter Meinungen ist.“
- „Ich habe einfach nicht genug Langeweile, um mit dir zu reden.“
- „Es tut mir leid, dass ich deine Gefühle verletzt habe, als ich sagte, du seist dumm. Ich dachte wirklich, du weißt das schon.“
- „Ich bin gerade beschäftigt, kann ich dich ein andermal ignorieren?“
- „Zum Glück bist du in einer Zombie Apokalypse geschützt – die essen nur Gehirne.“
- „Du hast das letzte Wort. Ich höre eh schon lange nicht mehr zu.“
- „Ich führe so gerne intellektuelle Gespräche. Kennst du zufällig jemanden, mit dem ich sie führen kann?“
- „Ich applaudiere, weil es vorbei ist – nicht, weil ich es mochte.“
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Häufig gestellte Fragen zum Sarkasmus
Sarkastische Aussagen sind ein rhetorisches Stilmittel und eine häufige Form der spöttischen Kritik. Die Sprüche sollen entweder eine Person lächerlich machen oder einen allgemeinen Missstand in der Gesellschaft anprangern. Dazu bedient sich der Sarkasmus bei Häme und Hohn.
Um Sarkasmus als Stilmittel zu erkennen, muss man die Aussage zunächst entschlüsseln. Viele sarkastische Sprüche nutzen die Ironie – meinen als das genaue Gegenteil von dem, was sie aussagen. Gute Indizien, um Sarkasmus zu erkennen, sind Aussagen, die jemanden bewusst verspotten, verletzen und lächerlich machen sollen.
Der Unterschied zwischen Ironie und Sarkasmus ist häufig nur schwer zu erkennen. Beide Stilformen sind enge Verwandte, den Unterschied macht aber die Absicht. Ironische Aussagen sind meist lustig und humorvoll gemeint; sarkastische Sprüchen nutzen zwar auch die Ironie, sind aber noch böser gemeint als das Gesagte.
Der Unterschied zwischen Zynismus und Sarkasmus besteht darin, dass Sarkasmus ein Stilmittel der Rhetorik ist, während Zynismus eine Weltanschauung darstellt. Der Zyniker spottet nicht – er ist und denkt so bitterböse und verachtet sein Gegenüber grundsätzlich.
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