Lerntechniken: 13 Beispiele für Schüler & Erwachsene

Wissenschaftlich fundierte und erprobte Lerntechniken machen das Lernen effektiver und helfen den Lernstoff wirklich zu verstehen und fest im Gedächtnis zu verankern. Wir zeigen Beispiele der 13 besten Lerntechniken für Schüler und Erwachsene…

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Definition: Was sind Lerntechniken?

Lerntechniken sind Methoden, Strategien und Werkzeuge, die das Lernen erleichtern, strukturieren und insgesamt verbessern. Sie sorgen dafür, dass Sie Informationen besser aufnehmen, behalten und langfristig sowie flexibel anwenden können.

Es sind nicht nur theoretische Konzepte, sondern praktische Tipps und Tricks für das Lernen im Alltag. Dahinter stehen oftmals wissenschaftliche Erkenntnisse aus Psychologie, Pädagogik und Neurowissenschaften.

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Lerntechniken: 13 Beispiele für Schüler und Erwachsene

Wie lernen Sie am besten? Der Lernprozess ist individuell, trotzdem gibt es Tipps, die allen weiterhelfen. Unsere Übersicht zeigt Beispiele für Lerntechniken, mit denen Schüler und Erwachsene effektiv lernen:

  1. Spaced Repetition

    Diese Technik setzt auf Lernen durch Wiederholung der Inhalte in wachsenden Abständen. Lernen Sie die Inhalte einmal direkt, dann nach einem Tag, nach 3 Tagen, nach einer Woche, nach 2 Wochen und nach einem Monat nochmal. So verankern Sie Wissen im Langzeitgedächtnis und verhindern das Vergessen.

  2. Feynman-Methode

    Erklären Sie den Lernstoff in eigenen Worten einer anderen Person – idealerweise jemandem, der das Thema noch nicht kennt. Dahinter steht die Feynman-Methode: Können Sie etwas so einfach erklären, dass es auch in Kind versteht, haben Sie es selbst wirklich verstanden. Dabei decken Sie eigene Wissenslücken auf und vertiefen das Verständnis.

  3. PQ4R-Methode

    Die Abkürzung steht für Preview, Question, Read, Reflect, Recite und Review. Wollen Sie etwas lernen, gehen Sie in diesem Schritten vor: Verschaffen Sie sich einen Überblick, stellen Sie Fragen, lesen Sie und suchen Sie nach Antworten, reflektieren Sie die Inhalte und fassen Sie diese in eigenen Worten zusammen – und erstellen Sie zum Schluss eine Zusammenfassung und kontrollieren Sie Ihren Wissensstand.

    1. Preview Groben Überblick verschaffen.
    2. Question Fragen zum Text formulieren.
    3. Read Text lesen und Fragen beantworten.
    4. Reflect Textinhalte reflektieren und vertiefen
    5. Recite Inhalte in eigenen Worten wiedergeben
    6. Review Zusammenfassung erstellen und prüfen
  4. 2x3x4-Methode?

    Die 2x3x4-Methode ist eine effektive Lernmethode, bei der Sie eine Lerneinheit zunächst 2x durchlesen, dann 3x laut wiederholen („Active Recall“) und schließlich aufschreiben. Den Vorgang wiederholen Sie bis zu 4x mit immer mehr Abstand. Die wissenschaftlich fundierte Methode nutzt multisensorische Sinne (Sehen, Hören, Schreiben) und fördert zusammen mit dem lauten Aufsagen des Gelernten das Verständnis und Behalten des Stoffs besonders effektiv.

  5. Loci-Methode

    Diese Lerntechnik verknüpft Informationen mit Orten. Stellen Sie sich einen bekannten Weg vor (zum Beispiel in Ihrer Wohnung) und platzieren Sie dort Gedanklich Lerninhalte an verschiedenen Orten. Schreiten Sie in Gedanken diesen Weg wieder ab, rufen Sie Fakten, Daten oder Vokabeln leichter wieder ab.

  6. Karteikarten

    Karteikarten sind ein Klassiker – und eine vielfach bewährte Lerntechnik. Auf die Vorderseite schreiben Sie eine Frage oder einen Begriff, auf die Rückseite die Antwort oder Erklärung. Durch wiederholtes Abfragen trainieren Sie aktiv Ihr Gedächtnis, erkennen Wissenslücken und schließen diese langfristig.

  7. Eselsbrücken

    Eselsbrücken wie Reime, Sprüche oder Abkürzungen sind einfache, aber effektive Werkzeuge beim Lernen. Die Merkhilfen sind eingängig und bleiben lange im Gedächtnis. So erinnern Sie sich leichter an die verbundenen Zahlen, Fakten oder auch Reihenfolgen.

  8. Lerngruppen

    Lerngruppen bieten gleich mehrere Vorteile: Gemeinsames lernen bringt Austausch und Motivation. Sie profitieren von unterschiedlichen Blickwinkeln, stellen Fragen und erklären anderen. Das vertieft Ihr Wissen enorm.

  9. Mindmapping

    Beim Mindmapping erstellen Sie eine visuelle Karte des Lernstoffs. In der Mitte steht das Hauptthema, drumherum Zweige mit Unterthemen und Details. Mit dieser Lerntechnik strukturieren Sie komplexe Inhalte und erkennen Zusammenhänge.

  10. Visualisierung

    Bilder bleiben oft besser im Gedächtnis als Worte. Wandeln Sie Informationen in Diagramme, Zeichnungen oder Symbole um. Das Gehirn speichert visuelle Eindrücke schneller und nachhaltiger. Merken Sie sich nicht nur Daten und Fakten, sondern ordnen Sie den Aspekten einprägsame Bilder zu.

  11. Mixed Learning

    Beim Mixed Learning behandeln Sie nicht ein Thema nach dem anderen, sondern lernen Inhalte abwechselnd – diese sollten aber verwandt sein und nicht aus völlig unterschiedlichen Bereichen stammen. Studien bestätigen, dass dieses Interleaving zu besseren Lernergebnissen führt.

  12. Notizen

    Zu den einfachsten Lerntechniken gehören handschriftliche Notizen. Dabei gilt: Schreiben Sie nicht Inhalte ab, sondern fassen Sie die wichtigsten Punkte in eigenen Worten zusammen. Dabei müssen Sie sich intensiv mit den Themen beschäftigen. Diese geistige Auseinandersetzung sorgt für tieferes Verständnis und erleichtertes das Abrufen – und gute Notizen in eigenen Worten zeigen, dass Sie es verstanden haben.

  13. Selbsttests

    Egal, ob Sie ein Quiz machen, sich von anderen abfragen lassen oder eine Probeklausur lösen: Selbsttests sind eine der wichtigsten Lerntechniken. Das Abrufen von Wissen ist eine Wiederholung des Gelernten und stärkt die Verbindungen im Gehirn. Gleichzeitig sehen Sie sofort, wo Sie noch Nachholbedarf haben.

50 Tipps für besseres Lernen

Noch mehr praktische Lerntipps haben wir in unserem kostenlosen Ratgeber „50 Tipps für besseres Lernen“ zusammengefasst. Laden Sie ihn gleich kostenlos als PDF-Datei herunter:

50 Lerntechniken und -tipps

Welche Vorteile haben Lerntechniken?

Lerntechniken machen das Lernen besser und effektiver. Zugleich haben die verschiedenen Strategien zahlreiche Vorteile:

  • Sie lernen schneller, weil Sie Inhalte besser strukturieren.
  • Sie lernen effektiver, weil Sie die passende Methode für Ihren Lerntyp finden.
  • Sie lernen nachhaltiger, weil das Wissen ins Langzeitgedächtnis wandert.
  • Sie steigern Ihre Motivation, weil Sie Fortschritte erkennen.
  • Sie reduzieren Stress, weil Sie den Lernstoff planvoll bewältigen.

Kurz gesagt: Mit den richtigen Lerntechniken holen Sie mehr aus Ihrer Lernzeit heraus und erzielen bessere Ergebnisse.

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Grundlagen für Lerntechniken und erfolgreiches Lernen

Neben den konkreten Lerntechniken müssen schon die Grundlagen für erfolgreiches Lernen stimmen. Diese Punkte sind besonders wichtig:

  • Lernplan

    Schaffen Sie sich frühzeitig Struktur und einen Überblick mit einem konkreten Lernplan. Was lernen Sie? Wie lange brauchen Sie für einzelne Bereiche und in welcher Reihenfolge gehen Sie die Themen an? Pausen nicht vergessen!

  • Lernumfeld

    Ob der heimische Schreibtisch oder ein Platz in der Bibliothek: Finden Sie ein Lernumfeld, in dem Sie konzentriert und möglichst ohne ständige Ablenkungen lernen.

  • Lernzeiten

    Feste Lernzeiten schaffen Routinen und sorgen für Regelmäßigkeit. Ihr Gehirn schaltet schneller in den Lernmodus und Sie sind sofort aufnahmefähig für Neues.

  • Einstellung

    Negative Emotionen blockieren das Lernen. Stress, Angst oder negative Denkweisen wie „Mathe ist das schlimmste Fach aller Zeiten“ sorgen dafür, dass Informationen schlechter gespeichert werden und weniger neuen Verbindungen im Gehirn entstehen. Gehen Sie deshalb unbedingt mit positiver Grundeinstellung ans Lernen!

  • Lerntyp

    Ihr Lerntyp zeigt, wie Sie Information und neues Wissen bevorzugt aufnehmen (visuell, auditiv, haptisch, kommunikativ). Studien zeigen: Die besten Ergebnisse bringt die Kombination mehrerer Sinne und Lernkanäle (Multimodalität).

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5 Tipps, wie Sie Lerntechniken unterstützen

Die besten Lerntechniken nützen wenig, wenn Ihnen die Motivation fehlt oder Sie vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen. Prokrastination und Antriebslosigkeit lassen sich aber in den Griff bekommen:

1. WOOP-Methode

Die WOOP-Methode steht für Wish (Wunsch), Outcome (Ergebnis), Obstacle (Hindernis) und Plan (Plan). Verdeutlichen Sie sich, wofür Sie lernen und was Sie erreichen wollen. Dann analysieren Sie, was Sie daran hindert (beispielsweise Ablenkungen) und entwerfen einen konkreten Plan, wie Sie Ihr Ziel erreichen.

2. Etappenziele

Beim Lernen stehen Sie anfangs vor einem Berg an Inhalten. Das hemmt den Lernfluss und fördert Ängste. Besser ist es, wenn Sie den Lernstoff in kleinere Abschnitte teilen. Jedes bewältigte Etappenziel bringt Sie Ihrem großen Ziel näher und lässt den Lernstoff schrumpfen.

3. Pomodoro-Technik

Sie brauchen Pausen beim Lernen, damit Sie konzentriert und aufnahmefähig bleiben. Mit der Pomodoro-Technik lernen Sie für 25 Minuten und machen anschließend 5 Minuten Pause.

4. Belohnung

Gönnen Sie sich kleine Belohnungen nach einer Lerneinheit oder einem erreichten Etappenziel. Finden Sie etwas, das Ihnen Freude bereitet: leckeres Essen, eine Serie im Fernsehen, ein entspanntes Bad… Das gibt Motivation und beim nächsten Lernen steigt bereits die Vorfreude auf die kommende Belohnung.

5. Bewegung

Wichtig bei allen Lerntechniken: Bewegung baut Stress ab, sorgt für Glücksgefühle, verbessert die Durchblutung und damit die Sauerstoffversorgung im Gehirn. Machen Sie einen Spaziergang oder nutzen Sie Lernpausen für Sport. Sie kommen mit neuer Energie und einem klaren Kopf zurück – ideale Voraussetzungen, um Gelerntes besser zu behalten.


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