Teamregeln: 8 wichtige Regeln für das perfekte Team

Jedes funktionierende Team braucht Teamregeln – offizielle. Die inoffiziellen, heimlichen Spielregeln kommen mit der Zeit automatisch dazu und sind wichtiger Teil der Unternehmenskultur. Wir erklären in diesem Artikel, warum Teamregeln wichtig sind und 8 wichtigen Regeln jedes gute Team im Job einhalten sollte…

Teamregeln Bedeutung Beispiele Regeln Tipps

Definition: Was sind Teamregeln?

Teamregeln sind oft vereinbarte Richtlinien oder Normen, die das Verhalten und die Zusammenarbeit der Teammitglieder untereinander festlegen. Dazu zählen zum Beispiel Gesprächsregeln oder allgemeine Regeln zur Kommunikation, Pünktlichkeit oder zum Umgang mit Konflikten.

Solche Teamregeln dienen dazu, eine respektvolle, produktive und effektive Zusammenarbeit zu fördern und zugleich eine klare Struktur sowie eine positive Teamkultur bzw. Teamzufriedenheit zu entwickeln.

Wesentliche Merkmale von Teamregeln sind:

  • Verbindliche und explizite Absprachen, die allen bekannt sind.
  • Implizite (unausgesprochene) Werte, aus denen sich Verhaltensregeln ableiten (z.B. Fairness, Ehrlichkeit)
  • Die Regeln werden gemeinsam erarbeitet und regelmäßig überprüft bzw. angepasst.
  • Teamregeln werden von allen Teammitgliedern akzeptiert und eingehalten.

Solche Regeln helfen überdies dabei, Missverständnisse zu vermeiden oder Konflikte konstruktiv zu lösen. Sie sorgen für klar definierte Erwartungen, erleichtern die Zusammenarbeit und fördern das Wir-Gefühl im Team.

Anzeige

Warum sind Teamregeln wichtig?

Teamregeln sind ein unverzichtbares Werkzeug, um die Zusammenarbeit im Team zu fördern und zu strukturieren. Sie lenken das Miteinander in geordnete Bahnen, denn in Teams treffen regelmäßig unterschiedliche Persönlichkeiten und Arbeitsweisen aufeinander. Konflikte sind deshalb programmiert.

Weil aber ein funktionierendes Team am selben Strang ziehen muss, braucht es diese internen Team- und Spielregeln. Zentrale Vorteile solcher Regeln sind:

  • Sie geben Orientierung und schaffen Verbindlichkeit.
  • Sie verbessern das Arbeitsklima und den Zusammenhalt.
  • Sie sorgen für eine effiziente und reibungslose Zusammenarbeit.
  • Sie verhindern soziales Trittbrettfahren und fördern die Motivation.
  • Sie erleichtern das Onboarding neuer Teammitglieder.
Anzeige

Beispiele: 8 wichtige Teamregeln am Arbeitsplatz

Die meisten Teamregeln am Arbeitsplatz etablieren sich mit der Zeit. Sie entstehen durch wiederkehrende Abläufe, regelmäßige Absprachen und Abkommen, an die sich alle Beteiligten halten.

Für Berufseinsteiger und Neuzugänge ist es deshalb wichtig, ein Gespür für diese Teamregeln zu entwickeln und sich daran anzupassen. Geschieht das nicht, sind Teamkonflikte programmiert! Hier Teamregeln, die aus unserer Erfahrung in nahezu allen Teams und Unternehmen gelten:

  1. Respekt

    Jedes Teammitglied begegnet den anderen mit Respekt – unabhängig von der Position oder Meinung. Jedes Mitglied ist ein wichtiger und wertvoller Teil des Teams und wird auch so behandelt.

  2. Leistungsbereitschaft

    Jede(r) Mitarbeitende zeigt jederzeit Eigeninitiative und Einsatzbereitschaft für anfallende Aufgaben und versucht, stets sein bzw. ihr Bestes zu geben.

  3. Verantwortung

    Die Teammitglieder übernehmen Verantwortung für ihre Projekte und Aufgaben sowie für Fehler, die sie offen kommunizieren, damit alle daraus lernen.

  4. Hilfsbereitschaft

    Die Teamkollegen unterstützen sich bereitwillig gegenseitig und sehen nicht tatenlos zu, wenn ein Teammitglied überfordert ist oder mit seiner Arbeit Schwierigkeiten hat. Das stärkt das Wir-Gefühl und den Zusammenhalt.

  5. Kommunikation

    Wir kommunizieren grundsätzlich offen und ehrlich – achten aber gleichzeitig darauf, dass das Feedback oder Kritik jederzeit konstruktiv, wohlwollend und wertschätzend bleiben. Relevante Informationenen werden aktiv weitergegeben – nicht nur auf Nachfrage, damit Prozesse reibungslos funktionieren und keine Fehler entstehen.

  6. Ziele

    Alle im Team verfolgen die gemeinsamen Ziele und versuchen diese auch zusammen zu erreichen. Es wird miteinander – nicht gegeneinander gearbeitet. Ideenklau oder Ausruhen auf Kosten anderer, ist tabu.

  7. Toleranz

    Die Gruppe zeigt Toleranz und Wertschätzung gegenüber allen Kolleginnen und Kollegen – egal, aus welcher Kultur diese kommen. Mit den unterschiedlichen Eigenarten und Arbeitsweisen gegen wir stets konstruktiv und respektvoll um.

  8. Anerkennung

    Gegenseitige Anerkennung geht nicht nur von der Führungskraft aus. Wir zeigen diese auch untereinander, loben und motivieren uns, um eine für alle angenehme und fördernde Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Anzeige

Unsichtbare Teamregeln erkennen & beachten!

Neben solchen ausdrücklichen Teamregeln gibt es in jedem Unternehmen meist noch unausgesprochene, „heimliche Spielregeln“ im Job. Dahinter stecken ungeschriebene Gesetze und Verhaltensmuster, die von den Mitarbeitern stillschweigend erwartet werden. Sie sind damit wesentlicher Teil der Unternehmenskultur und Gruppendynamik.

Diese unsichtbaren Teamregeln zu kennen und zu erkennen, ist vor allem für neue Mitarbeiter essenziell – um sich erfolgreich ins Team zu integrieren, um voranzukommen und zum Beispiel die Probezeit zu überstehen. Zu solchen verdeckten oder „inoffiziellen“ Regeln gehören zum Beispiel:

  • Kleidung anpassen

    Selbst wenn es keine offiziellen Dresscodes gibt, bestehen meist inoffizielle, an die Sie sich halten sollten, um Anpassungsfähigkeit und Zugehörigkeit zu beweisen.

  • Hierarchie beachten

    Gerade bei sensiblen Entscheidungen ist es wichtig, dass Sie sich an die Rangordnung halten. Die gibt es teils auch innerhalb einer Gruppe. Solange die eigene Rolle und Reputation noch nicht gefestigt ist, tun Neulinge gut daran, Kollegen mit heimlicher Führungsrolle miteinzubeziehen.

  • Manieren beweisen

    In vielen Unternehmen gehört heute das Duzen – auch von Chefs – zum guten Ton. Hier auf ein SIE zu bestehen, kommt einem Affront gleich. Ebenso gehört es bei vielen Arbeitgebern zur Unternehmenskultur stets höflich und ohne Kraftausdrücke zu kommunizieren bzw. E-Mails grundsätzlich mit Anrede und Grußformel zu schreiben.

  • Rituale mitmachen

    Ebenso gibt es in vielen Teams typische Rituale – etwa beim Abschluss eines erfolgreichen Projekts gemeinsam etwas Trinken zu gehen oder bei einem dummen Fehler 5 Euro in die Gemeinschaftskasse zu zahlen. Davon dürfen Sie sich nie ausnehmen – Mitmachen ist oberste Pflicht! Sonst haben entsprechende Mitarbeiter schnell den Ruf eines Eigenbrötlers – und werden bald gemieden.

Ernsthaft: Solche heimlichen Teamregeln mögen einem albern vorkommen. Sie sind aber oft noch wichtiger als die offiziellen Regeln. Für den beruflichen Erfolg sind Sozialkompetenz und Menschenkenntnis oft wichtiger als Leistungen und Erfolge.

Anzeige
Karrierebibel kostenloses Bewerbungstraining Video-Kurs

Wichtige Tipps für perfekte Teams

Die Teamarbeit ist inzwischen ein gut erforschtes Feld. Zahlreiche Management-Studien beschäftigen sich intensiv mit der optimalen Teamgröße (Spoiler: 5-8 Personen) oder den zahlreichen gruppendynamischen Prozessen darin.

Ein paar dieser interessanten Psychoeffekte wollen wir Ihnen zum Abschluss noch vorstellen:

Ringelmann-Effekt

Der sogenannte Ringelmann-Effekt (auch: Social Loafing) beschreibt, dass mit zunehmender Zahl der Teammitglieder die Leistung des Einzelnen sinkt. Kurz: Je größer das Team, desto mehr ruhen sich die Einzelnen aus und verlassen sich darauf, dass die anderen die Arbeit machen.

Gimpel-Effekt

Wird das Ausruhen auf Kosten anderer vom Team erkannt und bleibt es ohne Folgen, verstärkt das empfundene Unrechtsgefühl den Effekt noch weiter. Alle Kollegen reduzieren jetzt ihr Engagement, um nicht ausgenutzt zu werden. In dem Fall spricht man vom Gimpel-Effekt. Deshalb kommen Studien auch zum Ergebnis, dass 5-8 Personen die optimale Gruppengröße sei: Hier können sich keine(r) ausruhen.

Zu-viele-Talente-Effekt

Jedes gute Team braucht Vielfalt und jeweils starke Talente. Doch es gibt auch ein „zu viel davon“. Studien – vor allem bei Sportmannschaften – zeigen: Viele Top-Talente verschlechtern die Ergebnisse. Bei einem Anteil von 45-55 Prozent ist der Zenit erreicht. Verpflichten Teamleiter oder Trainer dann noch weitere Talente, geht es mit dem Erfolg bergab.

Talente Im Team Effekt Zu Viele 45 Prozent

Wie wichtig die richtige Zusammensetzung des Teams ist, zeigt etwa die Geschichte des Polarforschers Ernest Shackleton. Angesichts lebensbedrohlicher Umstände bewies er wahre Führungsqualität, stellte optimale Teams zusammen und konnte so zahlreiche Gefahren abwenden. Seine Geschichte sowie seine Lektionen zu den Teamregeln können Sie in diesem kostenlosen PDF nachlesen:

Teamregeln nach Shackleton (PDF)


Was andere dazu gelesen haben

0 Kommentare
Wir freuen uns über Ihren Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

0 / 700