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Psychoeffekte: Diese sollten Sie kennen

Ich nehme an den „Jojo-Effekt“ und „Placebo-Effekt“ kennen Sie. Aber haben Sie schon einmal vom „Streisand-Effekt“ gehört? Vom „Bystander-Effekt“ vielleicht? Oder vom „Halo-Effekt“? Eben. Es gibt einen Haufen solcher Psychoeffekte, zumal mit Namen, die sich kaum jemand merken kann. Schade eigentlich. Denn sie beschreiben zahlreiche Alltagsphänomene und beinhalten viele wichtige Erkenntnisse etwa aus der Psychologie oder Soziologie. Rechts sehen Sie übrigens einen klassischen optischen Effekt: Sie beobachten einen grünen Punkt, der kreist. Tatsächlich aber blinken lediglich die Magenta-Punkte reihum. Bei meinen Recherchen hatte ich übrigens viele Aha-Effekte – und Sie haben die in den kommenden Tagen womöglich ebenfalls…


Psychoeffekte: Diese sollten Sie kennen

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Wichtige Psychoeffekte, die Sie kennen sollten

Die folgenden Psychoeffekte und Phänomene sollten Sie – trotz ihrer teils kryptischen Namen – kennen. Wir listen sie in alphabetischer Reihenfolge:

  • Der Aha-Effekt (auch „Heureka-Erlebnis“) beschreibt den Augenblick, wenn man nach langem Grübeln eine Sache schließlich versteht oder die Lösung des Problems erkennt.
  • Der Ankereffekt ist eine Art Wahrnehmungsstörung. Um den Wert einer Sache bemessen zu können, sucht unser Gehirn nach Vergleichswerten. Findet es diese nicht, reicht ihm zur Not auch eine völlig aus der Luft gegriffene Zahl als Bezugspunkt. Dass das so ist, bewiesen die Psychologen Clayton R. Critcher und Thomas Gilovich: Gäste eines Restaurants mit dem Namen „Studio 97“ gaben darin durchschnittlich 8 Dollar mehr aus als die Gäste des Restaurants namens „Studio 17“.
  • Der Assimilationseffekt (auch „Angleichungseffekt“ oder „Reflected-Glory-Effect“) kommt aus dem Marketing und entsteht dann, wenn jemand ein Produkt besser bewertet, weil es mit einem (positiv besetzten) Produkt zusammen vermarktet wird, das sogenannte Co-Branding. Zum Beispiel: Nach dem iPod kommt das iPhone. Der Effekt funktioniert natürlich auch bei Personen in Form eines Imagetransfers. Deswegen lassen sich Politiker in Wahljahren auch so gerne zusammen mit Gewinnern und anderen Sympathen ablichten.
  • Der Barnum-Effekt Beim Barnum-Effekt (auch „Forer-Effekt“) geht es schlicht darum, dass Menschen die Neigung haben, vage und allgemeingültige Aussagen über sie als zutreffende Beschreibung zu akzeptieren.
  • Den Begründungs-Effekt haben die beiden Psychologen Ellen Langer und Robert Cialdini entdeckt. Offenbar reagieren Menschen enorm auf Begründungen, beziehungsweise auf das Wort „weil“. Selbst wenn eine Begründung tautologisch und fadenscheinig ist, machen die Leute, was von ihnen zuvor verlangt wurde. Und jetzt lesen Sie bitte weiter, weil das gut für Sie ist.
  • Den Broken-Windows-Effekt hat der Niederländer Kees Keizer zusammen mit Kollegen von der Universität von Groningen beschrieben. Grob gesagt bedeutet er: Wenn in einer Straße nur ein Haus mit ein paar zerborstenen Fensterscheiben steht, dann dauert es nicht lange, bis der ganze Wohnblock verfällt.
  • Der Bullwhip-Effekt ( auch „Peitschenschlag-Effekt“) gilt als zentrales Problem im Supply Chain Management. Er sagt: In solchen Lieferketten (Händler, Großhändler, Produzent, Lieferant) kann die Nachfrage auf den höheren Stufen der Lieferkette enorm schwanken, obwohl beim Händler die Produkte selbst kaum nachgefragt werden. Entdeckt wurde das in den Fünfzigerjahren von Forrester, geprägt aber wurde der Begriff vermutlich von Procter & Gamble, als man dort die Nachfrage nach Pampers-Windeln untersuchte.
  • Der Butterfly Effect (oder „Schmetterlings-Effekt“) ist eigentlich nur eine (unrealistische) Theorie aus der Chaos-Theorie. Danach kann das Schlagen der Flügel eines einzigen Schmetterlings einen Wirbelsturm auf der anderen Seite des Globus auslösen.
  • Der Bystander-Effekt bedeutet: Bei jedem Notfall nimmt die Wahrscheinlichkeit, dass einem geholfen wird, mit steigender Anzahl der Umherstehenden ab. Untersucht haben das Sozialpsychologen Latané und Darley und formulierten dazu einen Fünf-Stufen-Prozess, den jeder Passant durchmacht, bevor er einem Unfallopfer hilft. Auf jeder dieser Stufen bilden andere Menschen ein zunehmendes Hindernis.
  • Der Clooney-Effekt geht auf den gleichnamigen Schauspieler George Clooney zurück. Seit der sich am Comer See eine Ferienvilla zugelegt hat, brummt auch der Immobilienmarkt am Lago Maggiore (was quasi um die Ecke ist). Auch die Häuser um Como wurden schlagartig teurer. Brad Pitt hat übrigens dort ebenfalls ein Feriendomizil.
  • Der Dopplereffekt wurde von Christian Doppler Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt als er versuchte, Farbphänomene ferner Sterne durch ihre zu- oder abnehmende Entfernung zur Erde zu erklären. Der Effekt tritt bei allen wellen- oder pulsförmigen Signalen auf, wenn sich der Abstand zwischen Sender und Empfänger ändert. Im Alltag ist er oft als akustische Täuschung zu hören: Beim Vorbeifahren eines Fahrzeugs ändert sich die Tonhöhe des Geräuschs (Hupe oder Horn).
  • Das Dutch Admiral Paradigm ist eine Art Zitierkartell oder Reputationseffekt. So haben Wissenschaftler mehrfach beobachtet, dass gegenseitiges Loben Karrieren beflügeln kann. Seinen Namen bekam der Effekt durch zwei niederländische Kadetten, die sich, bevor sie in den Krieg zogen, gegenseitig schworen nur Gutes über die Taten des anderen zu berichten. Am Ende waren die beiden die jüngsten Admiräle der Niederlande.
  • Der Fischteicheffekt (auch „Big-Fish-Little-Pond-Effect (BFLPE)“) tritt auf, wenn Schüler in einer Klasse mit leistungsschwächeren Mitschülern eine höhere Lernmotivation entwickeln. Der Grund: Ihre Talente fallen dort mehr auf, werden besser bewertet, was sie noch mehr anspornt. Es soll Eltern geben, die ihre Kinder genau deshalb auf Schulen schicken, deren Schüler einen eher mäßigen Ruf haben.
  • Der Framingeffekt zeigt, wie sehr das Umfeld oder die Art wie uns Informationen präsentiert werden, unsere Entscheidung beeinflusst. Bestes Beispiel: das halbvolle Glas. Je nachdem, ob es als „halbvoll“ oder „halbleer“ präsentiert wird, verbucht es das Gehirn als Gewinn oder Verlust. Anderes Beispiel: Konsumenten kaufen lieber Fleisch, das „zu 75 Prozent aus Magerfleisch“ besteht, als jenes, das „25 Prozent Fett“ enthält.
  • Der Gecko-Effekt zeigt, dass an etwas, das stark haftet, nicht unbedingt alles kleben bleibt. Geckos können mit ihren Füßen zwar überall mühelos kleben bleiben, während an ihren Füßen selbst nichts haften bleibt.
  • Der Grapefruit-Effekt warnt vor gefährlichen Wechselwirkungen von Fruchtsäften und Arzneimitteln. Ein Glas Pampelmusensaft kann zum Beispiel aus einer normalen Tablette eine tödliche Überdosis machen.
  • Der Halo-Effekt wurde von Edward Lee Thorndike entdeckt und beschreibt einen Wahrnehmungsfehler, bei dem einzelne Eigenschaften einer Person so dominant wirken, dass sie einen überstrahlenden Gesamteindruck erzeugen. Etwa: Wer besonders dick ist, wird vor allem über seinen Körperumfang wahrgenommen – und steht damit sofort im Generalverdacht maßlos, faul, willensschwach oder gar dumm zu sein.
  • Der Hawthorne-Effekt geht auf ein Experiment um 1924 in den Hawthorne-Werken der Western Electric in Cicero/Illinois zurück. Die Forscher wollten wissen, ob verbesserte Lichtverhältnisse die Produktivität steigern können. Anfangs sah es danach aus, doch dann stellte sich heraus: Die Probanden arbeiteten nur besser, weil sie wussten, dass sie beobachtet werden. Der Effekt zeigt zugleich, dass Menschen eine erlernte Ansicht darüber haben, was ihre maximale Leistungskraft anbelangt und dass diese Grenze oft willkürlich gewählt ist. Man darf annehmen, dass die Hawthorne-Arbeiter schon unter Dämmerlicht ihr Bestes gaben. Aber jedes Mal, wenn die Forscher ein Experiment ankündigten, waren sie in der Lage, ihre Schaffenskraft zu steigern.
  • Der Jesaja-Effekt geht auf die biblischen Prophezeiungen des Propheten Jesaja zurück und bedeutet: Solche Weissagungen lenken unseren Blick auf die zukünftige Folgen unserer heutigen Handlungen. Dennoch können wir selber wählen, welches Schicksal uns widerfahren soll, indem wir in diesem Moment so oder so entscheiden.
  • Der JoJo-Effekt bezeichnet die unerwünschte und schnelle Gewichtszunahme nach einer Diät. Oft ist das neue Gewicht danach sogar höher als das Ausgangsgewicht.
  • Der Kennedy-Effekt geht auf das gleichnamige Buch von Nikolaus B. Enkelmann zurück und beschreibt umgangssprachlich, wie man mit Charisma zu Macht und Einfluss gelangt.
  • Der Kobraeffekt stammt aus der Zeit der britischen Kolonialherrschaft in Indien. Damals gab es eine Schlangenplage. Der britische Gouverneur setzte daraufhin ein Kopfgeld auf jede erlegte Kobra aus. Effekt: Die pfiffigen Inder züchteten die Schlangen, um sie anschließend zu enthaupten und abzukassieren. Als das aufflog, wurde die Prämie abgesetzt. Zweiter Effekt: Die Leute ließen alle Kobras frei, die sie noch besaßen. Die anschließende Plage war schlimmer als die davor.
  • Der Kuleshov-Effekt wurde von dem sowjetischen Regisseur und Filmtheoretiker Lev Kuleshov als erstes beschrieben: Weil das Gehirn versucht, Bilder (oder wie im Film aufeinander folgende Einstellungen) zu Zusammenhängen zusammenzufügen, selbst wenn diese nicht zusammen gehören, interpretieren wir sie nicht neutral. Kuleshovs Kollege, Ivan Mosschuchin, trieb diese Montagekunst bis zum Extrem. Dabei wurde dasselbe neutrale Gesicht eines Schauspielers immer wieder mit anderen Bildern gegengeschnitten – prompt veränderte sich die Wirkung. Gesicht und ein voller Suppenteller: hungrig. Gesicht und strahlende Sonne: freudig. Gesicht und Beerdigung: traurig. Psychologische Studien zeigen, dass dasselbe auf der Straße passiert oder wenn wir anderen Menschen begegnen und diese sofort beurteilen.
  • Der Luzifer-Effekt geht auf das gleichnamige Buch des US-Sozialpsychologen Philip Zimbardo zurück. Darin erläutert er, wie anfällig wir alle für die Versuchungen „der finsteren Seite“ sind. Zimbardo ist weltweit bekannt als der Kopf hinter dem „Stanford Prison Experiment“ bei dem eine Gruppe freiwilliger Studenten zufällig in „Wärter“ und „Häftlinge“ aufgeteilt wurde, um dann in einem simulierten Gefängnis zu arbeiten und zu leben. Innerhalb einer Woche musste das Experiment abgebrochen werden, da die Studenten sich in brutale, sadistische Wärter oder emotional gebrochene Gefangene verwandelt hatten.
  • Den Matthäus-Effekt leiten Soziologen in Anlehnung an ein berühmtes Zitat aus dem biblischen Gleichnis von den anvertrauten Talenten im Matthäus-Evangelium (Kapitel 25, Vers 29) ab: „Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden.“ Der Effekt besagt, Glück und Erfolg stecken an. Einmal da, vermehren sie sich nahezu automatisch und exponenziell. Der US-Soziologe Robert K. Merton formulierte 1968 dieses Prinzip der positiven Rückkopplung auch als „success breeds success„. Menton bezog seine These damals allerdings auf die Zitierhäufigkeit bekannter Wissenschaftsautoren: Er konnte nachweisen, dass prominente Autoren aufgrund ihres Bekanntheitsgrades wesentlich häufiger zitiert wurden als unbekannte, was wiederum die Prominenz der Gurus noch weiter steigerte.
  • Der McGurk-Effekt geht auf den Entwicklungspsychologen Harry McGurk zurück, der herausfand, dass zu viele Sinnesinformationen (Wahrnehmung eines akustischen Sprachsignals und gleichzeitige Beobachtung von Lippenbewegungen) unsere Wahrnehmung stören, woraus dann eigenartige Realitäten entstehen: Wir hören etwas anderes, weil wir glauben es zu sehen.
  • Der Obelix-Effekt ist benannt nach dem gleichnamigen Gallier im Asterix-Comic, der stets neidvoll zuschauen muss, wie sich seine Freunde beim Zaubertrank-Ausschank stärken – nur er bekommt nichts ab. Auf den Büroalltag übertragen: Den Effekt erlebt jeder, der von seinen Kollegen nie gefragt wird, ob er mit zum Mittagessen mitkommen mag.
  • Der Placebo-Effekt beschreibt, dass etwa Tabletten, die keine Wirkstoffe enthalten, trotzdem heilen können – nur weil der Patient an dessen Wirkung glaubt. Das Gegenteil davon ist übrigens der Nocebo-Effekt: Es treten unerwünschte (schädliche) Nebenwirkungen auf, weil der Patient sie erwartet.
  • Der Pygmalion-Effekt (auch „Rosenthal-Effekt“) wurde von den Psychologen Robert Rosenthal und Lenore Jacobson 1968 beschrieben. Damals teilten Sie Lehrern mit, dass diese aufgrund bisheriger, guter Leistungen im kommenden Schuljahr eine Klasse übernehmen dürften, die sich aus den intelligentesten Schülern zusammensetzt. Nach Ablauf des Schuljahres waren diese Klassen tatsächlich besser als alle anderen, ihre Noten, selbst der IQ der Schüler lag über 20 Punkte höher. Allerdings hatten die Psychologen gelogen. Die Klassen waren lediglich eine Zufallsauswahl. Weil aber Schüler glaubten, zu den Besten zu gehören und auch die Lehrer ihnen mehr zutrauten, stieg die Leistungs- und Lernkurve.
  • Der Rajkov-Effekt geht auf den russischen Psychotherapeuten Vladimir Rajkov zurück und ist auch bekannt als die „Methode des geborgten Genies“. Rajkov versetzte seine Probanden in einen Zustand der Tiefenhypnose und suggerierte ihnen, dass sie per Reinkarnation ein herausragender Kopf der Geschichte gewesen seien. Interessanterweise waren sie in diesem Zustand in der Lage, annäherungsweise deren Fertigkeiten zu entwickeln, die sonst weit über ihren eigenen lagen.
  • Der Reaktanzeffekt beschreibt die psychologische Neigung von Menschen, Gruppen oder Organisationen, sich gegen Entwicklungen zu wehren oder aber sogar, neuerlich verbotene Handlungen – insgeheim oder offensichtlich – weiterhin auszuführen.
  • Der Rezenz-Effekt (auch „Primäreffekt“ oder „Primacy-Recency-Effekt„) ist ein Kurzzeitgedächtnis-Phänomen. Kurz gesagt sorgt er dafür, dass wir jüngere Informationen besser erinnern als ältere. Deswegen sollte etwa die wichtigste Aussage eines Vortrags stets am Ende kommen (oder dort noch einmal wiederholt werden). Und deshalb wird bei einem Werbespot das beworbene Produkt auch immer als Closer gezeigt.
  • Der Ringelmann-Effekt beschreibt, dass Menschen in der Gruppe eine geringere Leistung erbringen, als aufgrund der summierten Einzelleistungen zu erwarten wäre. Gemeint ist damit aber nicht soziales Faulenzen, sondern vielmehr den Motivationsverlust und der daraus resultierende Leistungsabfall, der in Gruppen interessanterweise entstehen kann.
  • Der Slashdot-Effekt tritt auf, wenn etwa ein Eintrag in einem bisher kaum bekannten Blog von einer großen Webseite aufgegriffen wird, was binnen Minuten einem enormen Besucherandrang führt – teilweise gar bis der Server unter der Last zusammenbricht. Dann wurde die Seite „geslashdottet“.
  • Der Streisand-Effekt ist ein Phänomen im Internet: Der Versuch, negative Informationen über sich im Web zu entfernen, kann dazu führen, dass diese noch stärker verbreitet werden. Statt dass die Informationen unterdrückt werden, breiten sie sich durch so genannte Spiegelungen und Zitierungen erst recht aus. Seinen Namen verdankt der Effekt Barbra Streisand, die den Fotografen Kenneth Adelman und die Webseite Pictopia.com auf 50 Millionen US-Dollar verklagte, weil dort eine Luftaufnahme ihres Hauses zwischen 12.000 anderen Fotos von der Küste Kaliforniens zu finden war. Adelman behauptete, er habe das Anwesen am Strand fotografiert, um Küstenerosionen für das California Coastal Records Project zu dokumentieren. Der Journalist Paul Rogers bemerkte später, dass das Bild von Streisands Haus im Internet sehr beliebt war.
  • Der Valins-Effekt beschreibt das Phänomen, dass körperliche Reaktionen, etwa erhöhter Puls beim Anblick eines Bildes, die Bewertung dieses Bildes beeinflussen können.
  • Der Veblen-Effekt (auch Snob-Effekt) ist ein Konsumeffekt, der sich vor allem bei sogenannten Prestige- oder Luxusgütern beobachten lässt. Kurz gesagt kommt es bei diesen Gütern zu einer reziproken Nachfragereaktionen: Obwohl der Preis steigt, steigt auch die Nachfrage.
  • Der Vorführ-Effekt bedeutet: Ausgerechnet dann, wenn man einen Regelfall anderen zeigen möchte, kommt es zum Ausnahmezustand – es gelingt nicht.
  • Weihnachtseffekt nennen Paarforscher das Phänomen, das in Fernbeziehungen regelmäßig für Spannungen sorgt: Beide haben eine genaue Vorstellung wie das nächste Treffen ablaufen sollte – nur leider jeder eine andere. Enttäuschung und Streit sind dann beim Wiedersehen programmiert.
  • Der Werther-Effekt beschreibt ein Nachahmungphänomen. In diesem Fall lösen ausführliche Medienberichte über einen Selbstmord eine signifikante Zahl von Nachahmungs-Suiziden aus. Der Ursprung des Effektes geht auf den Goethe-Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ aus dem Jahr 1774 zurück. Damals löste das Buch eine regelrechte Suizid-Epidemie unter jungen Menschen aus.
  • Der Zeigarnik Effekt geht auf die Psychologin Bluma W. Zeigarnik zurück, die 1927 feststellte, dass wir uns unbeantwortete Fragen oder noch offene Aufgaben besser merken. Deswegen wird der Zeigarnik-Effekt auch schon mal „Cliffhanger“ genannt: Mit dessen Hilfe, werden dann zum Beispiel Leser dazu gebracht, eine Werbung anzusehen oder einen Artikel weiter zu lesen, weil sie wissen wollen, wie es…
  • Der Zero-Price-Effekt beschreibt einen typischen Verkäufertrick. Dabei wird das Angebot mit einer vermeintlichen Gratis-Dreingabe gekoppelt, ein sogenanntes Lockvogel-Angebot. Der Online-Buchhändler Amazon hat damit gute Geschäfte gemacht: Ab einem bestimmten Bestellwert war der Warenversand umsonst. Dadurch bestellten viele Kunden mehr Bücher als sie eigentlich brauchten, nur um Portokosten zu sparen.

Aus all den Effekten, Denkfallen und Wahrnehmungsfehlern ist übrigens ein Bestseller hervorgegangen: „Ich denke, also spinn ich“ (DTV, Juli 2011). Das Buch wurde mehr als 70.000 Mal verkauft und in mehrere Sprachen übersetzt.

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[Bildnachweis: Lightspring by Shutterstock.com]

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