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Propinquity-Effekt: Definition, Beispiele + wie nutzen?

Freunde finden wir durch Zufall, mehr aber noch durch räumliche Nähe. Der Propinquity-Effekt beschreibt das Phänomen, dass wir unsere Freunde und Kontakte weniger nach Sympathien oder Interessen aussuchen, sondern vor allem, weil wir ihnen häufig begegnen. Was hinter dem Propinquity-Effekt steckt – und wie Sie ihn clever für potenzielle Kontakte und Kunden nutzen können…



Propinquity-Effekt: Definition, Beispiele + wie nutzen?

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Definition: Was ist der Propinquity-Effekt?

Der Propinquity-Effekt (auch: Nähe-Effekt) beschreibt das psychologische Phänomen, dass Beziehungen und Freundschaften weniger aufgrund gegenseitiger Sympathien und gemeinsamer Interessen entstehen, sondern vor allem durch häufige Nähe. Kurz: Je näher Menschen zusammenleben und je öfter sie sich begegnen, desto eher werden sie Freunde.

Beim Propinquity-Effekt handelt es sich um eine Variante des Mere-Exposure-Effekts. Auch dabei mögen Menschen eine Person oder einen Gegenstand umso mehr, je häufiger sie ihm ausgesetzt werden.

Die 3 Ausprägungen des Propinquity-Effekt

Der Propinquity-Effekt zeigt sich in unterschiedlichen Formen. Diese drei Ausprägungen sind die häufigsten:

  1. Je näher Sie jemandem räumlich sind, desto eher werden Sie ihn mögen.
  2. Je öfter Sie jemanden sehen, positiver denken Sie über die Person.
  3. Je mehr Gemeinsamkeiten Sie finden, desto sympathischer finden Sie die Person.

Damit betont der Propinquity-Effekt zugleich die Bedeutung des Zufalls beim Entstehen enger menschlicher Bindungen.

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Propinquity-Effekt Beispiel

In den 50er-Jahren untersuchten die Sozialpsychologen Leon Festinger und Stanley Schachter die Entwicklung von Freundschaften in 17 Studentenwohnheimen. Ergebnis: Je näher die einzelnen Appartements zueinander lagen, desto eher wurden deren Bewohner Freunde. Wer direkt Tür an Tür wohnte, war in rund der Hälfte der Fälle miteinander befreundet.

Auch an der Uni Leipzig wurde untersucht, wie Erstsemester Freundschaften schließen. Auch hier dasselbe Bild: Die Sitzposition und Nähe im Hörsaal hatte den entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung von Freundschaften. Studenten, die bei der ersten Begegnung zufällig nebeneinander saßen oder in derselben Reihe, waren nach einem Jahr mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit befreundet.

Zufall geht Wege, da kommt Absicht nicht hin

Natürlich spielen auch bei dauerhaften Beziehungen oder Freundschaften ebenso ähnliche Ansichten, gleiche Interessen und Persönlichkeitstypen eine wichtige Rolle. Vor allem sind sie bedeutend dafür, ob eine Freundschaft langfristig hält.

Der Propinquity-Effekt aber erklärt, wie diese Beziehungen überhaupt erst entstehen – vor allem zufällig.

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Wie kann ich den Propinquity-Effekt nutzen?

Die Psychologie hinter dem Propinquity-Effekt lässt sich sowohl privat als auch im Job und auf Unternehmensebene nutzen. Dem Zufall lässt sich schließlich ebenso auf die Sprünge helfen – zum Beispiel, um Freunde zu finden, Kontakte zu knüpfen oder neue Kunden zu gewinnen…

1. Physische Propinquity

Suchen Sie den Kontakt zu bestimmten Menschen, können Sie recherchieren, wo sich diese Personen häufig aufhalten oder wo sie ihre Freizeit verbringen. Halten Sie sich ebenfalls öfter dort auf und schenken Sie den Menschen Aufmerksamkeit, ist die Chance groß, dass sie eine Beziehung aufbauen und Kontakt bekommen. Einfache Regel: Je öfter Sie sich sehen und (kurz) kommunizieren, desto eher entsteht der Kontakt.

Das Gleiche gilt für Unternehmen auf Kundensuche: Der Erfolg der Kundengewinnung steht in einem direkten Zusammenhang zu den sogenannten Touchpoints – also den Bezugs- und Begegnungspunkten. Je mehr Zeit die Menschen mit dem Unternehmen verbringen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie für das Unternehmen oder mit dessen Produkten arbeiten möchten.

2. Psychologische Propinquity

Der Propinquity-Effekt funktioniert genauso auf virtueller Ebene und online – zum Beispiel beim Austausch von Wissen und Inhalten im Internet: Je öfter Menschen mit Ihren Inhalten in Berührung kommen, desto besser lernen sie Sie kennen und können sich mit Ihnen identifizieren. So erhöht beispielsweise die Präsenz auf vielen Social Media Kanälen die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Follower gewinnen oder diese Ihnen Vertrauen schenken oder bei Ihnen kaufen.

Auch Unternehmen schaffen über ihre Online-Kommunikation und ihren Content zahlreiche Berührungspunkte mit potenziellen Kunden. Sind die Selbstdarstellung im Internet und die Inhalte auf die Zielgruppe zugeschnitten, steigen auch die Sympathiewerte für deren Marken.

Räumliche wie psychologische Nähe verschafft Ihnen laut Propinquity-Effekt die nötige Relevanz und nicht selten den entscheidenden Vorsprung vor Mitbewerbern.


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