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Mandela Effekt: Beispiele für kollektiv falsche Erinnerungen

Manchmal sind wir uns zu 100 Prozent sicher und liegen doch völlig falsch. Dahinter steht der sogenannte Mandela Effekt – ein Phänomen, bei dem sehr viele Menschen die gleiche, aber trotzdem falsche Erinnerung an etwas haben. Klingt unvorstellbar, aber es gibt zahlreiche Beispiele für den Mandela Effekt, bei denen auch Sie sicherlich falsch liegen. Wir erklären, was der Mandela Effekt ist, zeigen Beispiele für Falscherinnerungen und erklären die möglichen Ursachen hinter dem Effekt…



Mandela Effekt: Beispiele für kollektiv falsche Erinnerungen

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Was ist der Mandela Effekt?

Der Mandela Effekt ist das psychologische Phänomen einer kollektiven falschen Erinnerung. An manche Tatsachen, Situationen oder Informationen meint sich ein großer Teil der Menschen zu erinnern – liegt damit aber vollkommen falsch. Es sind Irrglauben, von denen hunderttausende Menschen gleichzeitig betroffen sein können. In der eigenen Wahrnehmung fühlt es sich wie ein unumstößlicher Fakt an, in Wahrheit stimmt es aber schlicht nicht.

Benannt wurde der Mandela Effekt nach dem südafrikanischen Freiheitskämpfer und späteren Präsidenten Nelson Mandela. Unzählige Menschen sind überzeugt, dass er bereits in den 1980er Jahren im Gefängnis starb. Betroffene erinnern sich an vermeintliche Berichte, Nachrichten oder gar die Beerdigung. Tatsächlich lebte er aber bis 2013 und starb erst dann an einer Lungenentzündung.

Auswirkungen des Mandela Effekts

In vielen Fällen ist der Mandela Effekt ein spannendes bis witziges Phänomen. Es ist die faszinierende Erkenntnis, wie sehr die eigene Erinnerung uns täuschen kann. Der Effekt zeigt aber auch: Man darf nicht jeder Erinnerung trauen. Das Gehirn kann uns einen Streich spielen und das, was wir zu wissen glauben, muss längst nicht der Wahrheit entsprechen. In den meisten Fällen sind falsche Erinnerungen zwar harmlos, doch bei Zeugenaussagen können sie eine große Rolle spielen. Unterschiedliche Zeugen berichten oft von verschiedenen Erlebnissen und geben andere Details wieder. Dabei handelt es sich zwar nicht direkt um den Mandela Effekt, aber ebenfalls um eine Form von verfälschten Erinnerungen.

In Schweden wurde ein Mann sogar verurteilt und verbrachte mehr als 10 Jahre im Gefängnis – weil seine Tochter ihn aufgrund falscher Erinnerungen beschuldigte. Die Frau hatte eine Psychotherapie gemacht und war anschließend überzeugt, von ihrem Vater missbraucht worden zu sein.


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Mandela Effekt Beispiele: Stimmt gar nicht!

Der Mandela Effekt ist keine einzelne Erscheinung, sondern zeigt sich an vielen verschiedenen Beispielen. Dabei sind es oft weltweit bekannte Dinge, die in der kollektiven Erinnerung völlig falsch abgespeichert sind. Wir haben 8 Beispiele für den Mandela Effekt aufgelistet, bei denen sicherlich auch Sie eine andere Erinnerung haben:

Pikachu

Aus der eigenen Kindheit oder von den Fernsehstunden der eigenen Kinder sind die Pokémon bekannt. Allen voran Pikachu, der den Hauptcharakter überall hin begleitet. Ein süßes gelbes Monster mit roten Wangen, schwarzen Ohren und einem gezackten Schwanz mit schwarzer Spitze, der wie ein Blitz aussieht. Wirklich? Nein! Auch wenn unzählige Menschen die Anime-Figur so in Erinnerung haben, hatte Pikachu niemals eine schwarze Schwanzspitze. Der blitzförmige Schwanz ist am Ansatz orange-rot und danach vollkommen gelb.

Monopoly

Der Mandela Effekt greift auch beim wohl bekanntesten Brettspiel der Welt. Prüfen Sie sich doch einfach mal selbst: Wie sieht vor Ihrem inneren Auge der bekannte Monopoly-Mann aus? Weißer Schnauzbart, schwarzer Anzug, schwarzer Zylinder und ein Monokel vor dem Auge – kommt Ihnen das bekannt vor? Dann geht es Ihnen wie den meisten anderen und trotzdem liegen Sie falsch. Das Maskottchen trägt kein Monokel. Hier kommt der Effekt möglicherweise von den Begriffen Monopoly und Monokel, die dem Gehirn einen Streich spielen.
Mandela Effekt Beispiel Monopoly Mann Monokel

Luke, ich bin dein Vater

Es ist das vielleicht bekannteste Zitat der Filmgeschichte. Millionen von Star Wars Fans haben die Stimme von Darth Vader bereits imitiert und die berühmten Worte gesagt: „Luke, ich bin dein Vater!“ Das Problem an der Sache: Im Film werden diese Worte so gar nicht gesagt, es ist der typische Mandela Effekt. Tatsächlich sagt Darth Vader zu Luke Skywalker in dieser Szene: „Nein, ICH bin dein Vater“, weil Luke denkt, der Bösewicht hätte seinen Vater getötet.

C-3PO

Bleiben wir bei Star Wars. Erinnern Sie sich an den lustigen goldenen Protokolldruiden C-3PO? Wenn Sie ein Bild malen müssten, würden Sie außer Gold noch eine andere Farbe verwenden? Vermutlich nicht. Doch in der Original-Trilogie hat der Roboter ein silbernes Bein – unterhalb des Knies auf der rechten Seite. In den Filmen ist es nicht immer deutlich zu sehen, weil das silberne Bein die goldene Farbe reflektiert, doch gibt es einige Szenen, in denen das andersfarbige Bein deutlich zu erkennen ist.

Mandela Effekt Beispiel C3PO Star Wars Silbernes Bein

Disney Intro-Video

Es sind tolle Kindheitserinnerungen: Sie schauen den Anfang eines Disney-Films, die süße Fee Tinkerbell fliegt um das Walt Disney Schloss und lässt aus ihrem Zauberstab das Logo erscheinen. Leider müssen wir Sie enttäuschen: Dieses Intro zu den Kinderfilmen hat es nie gegeben. Auch hier können sich zwar viele Menschen an genau diese Sequenz erinnern, doch gibt es kein Intro, in dem die kleine Fee die Schrift herbeizaubert.

Beam mich hoch, Scotty!

Andere Science-Fiction-Reihe, ein weiteres legendäres Zitat. Selbst wenn Sie kein Fan von Star Trek (Raumschiff Enterprise) sind, haben Sie den ikonischen Satz vermutlich schon gehört. Auch hier handelt es sich aber um den Mandela Effekt. In der gesamten Serie kommt das Zitat nicht einmal vor. Nur die ähnliche Formulierung „Beam us up, Mr. Scott“ wird von Kapitän James Kirk einmal verwendet – an diese erinnert sich aber komischerweise niemand.

Bundesstaaten der USA

Beim Geografie-Wissen kommt es ebenfalls zu falschen Erinnerungen durch den Mandela Effekt. Viele Menschen sind sich absolut sicher, dass die USA 51 Bundesstaaten haben, seit Alaska und Hawaii hinzugekommen sind. In Wahrheit sind es aktuell jedoch 50 Bundesstaaten. Vor der Aufnahme von Alaska und Hawaii waren es lediglich 48 Bundesstaaten.

Der Denker

Erinnern Sie sich an die berühmte Pose der Bronze-Skulptur „Der Denker“ (französisch: „Le Penseur“) des Bildhauers Auguste Rodin? Zahlreiche Menschen ahmen diese nach und sind überzeugt, die Figur stütze sich mit der Stirn auf seine Faust. Falsch. Beim Original stützt sich der Denker auf sein Kinn beziehungsweise auf den Mund.

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Mögliche Ursachen für den Mandela Effekt

Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, welche Ursachen hinter dem Mandela Effekt und den falschen Erinnerungen stehen. Bis heute gibt es dafür zwei Erklärungen – eine fantastische und eine wissenschaftliche:

1. Paralleluniversen

Eine beliebte Erklärung für den Mandela Effekt ist die der Paralleluniversen: Was wir erinnern hat in einem Paralleluniversum stattgefunden. Der Mandela Effekt und seine falsche Erinnerung entsteht danach angeblich durch eine Überlappung der Universen. Das lässt sich aber wissenschaftlich nicht belegen und gehört daher eher in den Science-Fiction-Bereich von Star Wars und Star Trek.

2. Konfabulation

Die zweite (wissenschaftliche) Erklärung ist die Theorie der Konfabulation. Danach entstehen die falschen Erinnerungen durch fehlerhafte Wahrnehmungen oder Fehler im Gedächtnis. Kurz: Unser Gehirn füllt die Gedächtnislücken mit Bildern oder Informationen, die es so nie gab, die wir aber für wahr halten. Einziger Haken an der Konfabulation: Die Theorie erklärt nicht, wie eine Vielzahl von Menschen dieselbe falsche Erinnerung teilen wie etwa in den obigen Mandela Effekt Beispielen.

Der Mandela Effekt kann sogar gezielt herbeigeführt werden. Psychologen und Verhaltensforscher konnten in Studien zeigen, dass durch verschiedene Methoden der Suggestion (unter anderem Suggestivfragen) falsche Erinnerungen eingepflanzt werden können.

So waren beispielsweise die Besucher eines Walt-Disney-Parks im Anschluss fest davon überzeugt, Bugs Bunny getroffen zu haben und berichteten von ihren Erlebnissen. Ein klassischer Mandela Effekt: Die Figur kann es dort nicht geben. Bugs Bunny gehört zum Konkurrenten Warner Brothers.


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[Bildnachweis: Karrierebibel.de, KI]

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