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Hillary-Clinton-Effekt: Vorbilder reichen nicht

Mit den Vorbildern ist das so eine Sache. In der Regel sucht man sich dazu Menschen aus, zu denen man aufblickt, die einen anspornen, inspirieren und auch ein Stück weit zum Nachahmen animieren. Denn das funktioniert in der Praxis erstaunlich gut – im Positiven wie im Negativen. So ähnlich ist das auch bei klassischen Stereotypen oder Rollenmustern: So hat etwa der US-Psychologe Joshua Aaronson zeigen können, dass Studentinnen räumlich besser denken, wenn man ihnen vor einem Test sagt, dass sie zu den Toptalenten in dieser Disziplin gehören. Auch der umgekehrte Fall funktioniert: Probanden schnitten schlechter ab, wenn sie glaubten, zu einer Gruppe zu gehören, die die getestete Fähigkeit nicht besitzt. Man kennt das Phänomen annäherungsweise auch als selbsterfüllende Prophezeihung


Hillary-Clinton-Effekt: Vorbilder reichen nicht

Hillary-Clinton-Effekt: Vorbilder reichen nicht

Nun könnte man meinen, dass es – im Positiven eben – schon reicht, sich ein erfolgreiches Vorbild zu suchen, und prompt verbessert sich die eigene Leistung. Doch das stimmt so pauschal eben leider nicht, wie jetzt eine Studie von Cheryl Taylor von der Texas Christian Universität zeigt.

Tatsächlich hängt die Wirkung eines Vorbildes extrem davon ab, ob wir den Erfolg dieser Person ihren Anstrengungen zuschreiben – oder Glück. Cheryl Taylor und ihr Team nannten das auch den Hillary-Clinton-Effekt. Aus einem simplen Grund.

Für ihr Experiment wählten sie amerikanische Studentinnen aus, von denen einige unter anderem Hillary Clinton als großes Vorbild für Frauen im Allgemeinen und für sich im Besonderen nannten.

Die Hillary Clinton-Fans waren besonders interessant, denn diese Gruppe war keinesfalls homogen. Während einige Clintons Erfolg harter Arbeit, Ausdauer und Talent zuschrieben, fanden andere, er basiere mehrheitlich auf günstigen Umständen, einem guten Netzwerk oder schlicht Glück.

Ein paar Monate später wurden die Studentinnen einem Mathetest unterzogen.

  • Dabei wurde ein Teil der Probandinnen zuvor daran erinnert, dass Frauen in Mathe meistens schlechter abschneiden als Männer.
  • Eine weitere Gruppe – die Clinton-Fans – las sich vorab ein Exzerpt der Erfolgsgeschichte von Hillary Clinton durch.
  • Die dritte (Kontroll-)Gruppe bekam ein paar Fakten über ein besonders erfolgreiches Unternehmen präsentiert.

Was passierte?

Jene Studentinnen, die weder durch ein negatives Stereotyp belastet waren, noch an die US-Außenministerin dachten, erzielten 59,3 Prozent richtige Antworten. Wer jedoch zuvor daran erinnert wurde, dass Frauen in Mathe angeblich schlechter seien, erreicht prompt nur 50,7 Prozent der Punkte. Aaronson lässt grüßen.

Spannend aber wurde es bei den Clinton-Fans: Diejenigen, die davon überzeugt waren, ihr Erfolg basiere auf eigener Leistung, beantworteten 62,3 Prozent die Testfragen korrekt. Wer aber dahinter nur Glück sah, erreichte auch nur 48,9 Prozent der Punkte.

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Was uns der Hillary-Clinton-Effekt lehrt

Die Erkenntnis daraus ist zugegebenermaßen keine Raketenwissenschaft:

Es reicht eben nicht, sich ein besonders erfolgreiches Vorbild zu suchen, um sich davon motivieren und mitreißen zu lassen. Man muss auch daran glauben, dass dieser Erfolg wiederholbar ist – auch von einem selbst, weil die Mechanik dahinter allen gleich offen steht.

Oder anders formuliert: Jeder ist seines Glückes Schmied – aber nur, wer davon überzeugt ist, ebenfalls einen Hammer und Amboss zu besitzen.

[Bildnachweis: Evan El-Amin by Shutterstock.com]

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