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Schmetterlingseffekt: Einfach erklärt + Beispiele

Schon der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien kann in Texas einen Orkan auslösen – theoretisch. Das ist der Schmetterlingseffekt in der Chaos-Theorie. Einfach gesagt: Schon kleine Ursachen können große Wirkung und minimale Veränderungen enorme Folgen haben – positive wie negative. Nicht nur beim Wetter…



Schmetterlingseffekt: Einfach erklärt + Beispiele

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Einfach erklärt: Was ist der Schmetterlingseffekt?

Der Schmetterlingseffekt (engl. butterfly effect) beschreibt ein Phänomen, wonach in nichtlinearen Systemen schon kleine Veränderungen große Auswirkungen haben. Das populärste Beispiel hierfür ist die Theorie, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings in Kalifornien – theoretisch – durch zahlreiche Kettenreaktionen einen Orkan in Missouri auslösen kann. Daher auch der Name Schmetterlingseffekt (PDF).

Die Metapher stammt ursprünglich vom Meteorologen Edward Lorenz, der damit die Chaosforschung 1972 praktisch über Nacht berühmt machte. Die Chaos-Theorie als Teilgebiet der Mathematik und Physik beschäftigt sich mit Ursache und Wirkung in sogenannten nichtlinearen dynamischen Systemen. Also Zuständen, in denen Chaos herrscht und die eigentlich unvorhersehbar reagieren.

Das Original Schmetterlingseffekt Zitat von Edward Lorenz lautet:

Does the flap of a butterfly’s wings in Brazil set off a tornado in Texas? (Deutsch: Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien in Texas einen Tornado auslösen?)

Schmetterlingseffekt Beispiele

Typische Beispiele für nichtlineare dynamische Systeme sind:

  • Wettervorhersagen
  • Börsenentwicklung
  • Verkehrstaus
  • Erosionsprozesse

Schmetterlingseffekt in der Liebe

Der Schmetterlingseffekt in der Liebe bezeichnet das Gefühl des frisch Verliebtseins – mit den sprichwörtlichen „Schmetterlingen im Bauch“. Betroffene sind extrem aufgeregt, nervös, aber glücklich. Die Redewendung stammt von der US-Autorin Florence Converse, die 1908 in ihrem Roman „House of Prayer“ erstmals das Kribbeln im Bauch mit „butterflies in the stomach“ umschrieb.


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Schmetterlingseffekt und Chaostheorie

Die Idee zum Schmetterling im Effekt kam Lorenz als er seine Wettervorhersage und Berechnungen mithilfe einer Computergrafik visualisierte: Die komplexe, dreidimensionale Grafik zeigte am Ende so etwas wie zwei Flügel eines Schmetterlings (siehe Grafik).

Edward Lorenz Schmetterlingseffekt Butterfly Effect Grafik Berechnung

Edward Lorenz, der bis 1987 Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) war, bekam 1991 den Kyoto-Preis in Grundwissenschaften für seine Entdeckungen. Darin wurden seine Verdienste um die Chaostheorie und deren „dramatische Veränderungen in der Sicht der Menschheit auf die Natur seit Sir Isaac Newton“ gewürdigt. Lorenz starb im April 2008.

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Schmetterlingseffekt Psychologie: Die 1%-Methode

Kleine Ursache – große Wirkung: Wie minimale Veränderungen zu maximalem Erfolg werden, zeigt auch die „1%-Methode“ von James Clear. Der Bestseller-Autor beschreibt in seinem gleichnamigen Buch, wie Sie persönlich mit nur kleinen Gewohnheiten (sog. Micro Habits) jedes Ziel erreichen können.

Clear rechnet vor: Eine Verbesserung um 1 Prozent pro Tag bringt in einem Jahr schon eine Steigerung um 3778 Prozent.

Jeden Tag ein bisschen besser

Der Trick ist, jeden Tag nur ein bisschen besser zu werden – schon ein Prozent reicht. Wie beim Schmetterlingseffekt haben diese kleinen, aber stetigen Veränderungen von Gewohnheiten mit der Zeit enorm positive Auswirkungen – und wir kommen unseren Zielen mit der Strategie der kleinen Schritte wesentlich leichter näher.

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Schmetterlingseffekt in Film, Kunst, Literatur

Der Schmetterlingseffekt ist heute auch deshalb so populär, weil er immer wieder in Film, Kunst und Literatur aufgegriffen und thematisiert wurde. Beispiele:

Bücher

In der Reihe „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams wird der Schmetterlingseffekt immer wieder genutzt, um unwahrscheinliche Ereignisse im Universum zu erklären. In „Echt Zauberhaft“ dient der Schmetterling dem Autor Terry Pratchett als Auslöser für zahlreiche Unwetter, die jedoch schwere Folgen für das Schicksal der Figuren haben.

Film

Zitiert wird der Schmetterlingseffekt unter anderem in Blockbustern wie „Lola rennt“ (1998), „Minority Report“ (2002) oder „Category 6“ (2004). Der Filmtriologie „Butterfly Effect“ (2004, 2006, 2009) gab er gleich den Namen.

Musik

2003 setzte die britische Band „Muse“ im Album „Absolution“ und dem Song „Butterflies and Hurricanes“ das Schmetterlings-Phänomen direkt musikalisch um: Das Stück beginnt erst leise und entwickelt sich zum orchestralen Sturm-Finale. Die 2001 gegründete australische Hard-Rock-Band „The Butterfly Effect“ benannte sich nach dem Schmetterlingseffekt und die deutsche Band „Die Ärzte“ zeigen im Video zu „Deine Schuld“ zu Beginn den Flügelschlag eines Schmetterlings. Später entsteht daraus ein gewaltiger Sturm, der schließlich alles mit sich reißt.


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