Der Valins-Effekt: Erregung beginnt im Kopf
Schon ein Jahr bevor Anna Nicole Smith geboren wurde, also 1966, ging der Psychologe Stuart Valins einer interessanten Frage nach: Welche Faktoren beeinflussen, wie wir Bilder bewerten?
- Ist es das Motiv selbst oder
- spielen vielleicht auch unsere Emotionen und unsere Erregung dabei eine Rolle?
Um das herauszufinden, startete Valins ein für damalige Verhältnisse reichlich unzüchtiges Experiment. Er zeigte seinen männlichen Probanden Bilder attraktiver aber halbnackter Frauen. Kurz: Er zeigte ihnen Bilder aus dem Playboy – immerhin im Dienste der Wissenschaft.
Gleichzeitig zeichnete er den Pulsschlag der Männer auf und spielte ihnen die Herzfrequenz über einen Kopfhörer wieder ein. Dachten die. Tatsächlich kam die akustische Rückmeldung von einem Tonband. Nur bei der Kontrollgruppe handelte es sich um die eigene Pulsrate – der Rest bekam entweder verlangsamte oder beschleunigte Herztöne zu hören.
In Wahrheit ging es Valins darum, seine Probanden über ihren Erregungszustand zu täuschen. Anschließend sollten die Teilnehmer die Fotos bewerten und sogar eines davon auswählen, das sie behalten wollten.
Das Ergebnis ist ein weiteres Dokument für den dezentralen Aufbau männlicher Denkorgane: Am besten schnitten jene Bilder ab, bei denen die Probanden dachten, sie seien besonders erregt gewesen, obwohl ihnen die Forscher den rasenden Herzrhythmus lediglich simuliert hatten.
Mit anderen Worten: Männliche Erregung ist Ansichtssache. Es reicht schon aus, zu denken „Wow, diese Wäsche macht mich irre scharf!“, um diesen Verdacht tatsächlich zu erhärten.
Oder um seinem Vordermann in die Knautschzone zu brettern…