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Ikea-Effekt: Selbstgebautes wirkt psychologisch wertvoller

Beim Ikea-Effekt handelt es sich nicht um das Phänomen, dass beim Zusammenbau von „Ivar“ und „Billy“ mal wieder eine wichtige Inbusschraube fehlt. Der IKEA-Effekt beschreibt in der Verhaltensökonomik vielmehr die Wertsteigerung von Gegenständen durch den eigenen Zusammenbau. Das psychologische Phänomen geht sogar soweit, dass Menschen mit eigenhändig gefertigten Golfschlägern besser treffen als sonst. Woran das liegt…



Ikea-Effekt: Selbstgebautes wirkt psychologisch wertvoller

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Was ist der Ikea-Effekt? Einfach erklärt

Der IKEA-Effekt beschreibt ein psychologisches Phänomen, bei dem wir Dinge unmittelbar wertvoller empfinden, wenn wir diese selber zusammengebaut haben. Durch die Eigenleistung entstehen mehr Wertschätzung und ein höherer (sentimentaler) Wert des Gegenstands.

Namensgeber und Entdecker des Ikea-Effekts sind der Wirtschaftswissenschaftler Michael Norton und der Verhaltensökonom Dan Ariely. Laut ihren Studien wird durch den DIY-Zusammenbau aus einem Massenprodukt ein Einzelstück, in dem etwas unbezahlbar wertvolles steckt: Lebenszeit.

Mehr Wert durch Do-it-yourself

Der IKEA-Effekt zeigt sich allerdings nicht nur beim Zusammenbau von Möbeln und Schränken des schwedischen Möbelherstellers. Die Psychologie dahinter wirkt genauso bei Smartphones, die wir durch das persönliche Aufrüsten mit individuellen Apps einzigartig und wertvoll für uns machen. Oder Beispiel Kochen: Dem Koch schmeckt’s praktisch immer – alle anderen schweigen oder würgen wohlwollend.

Das Erstaunliche am Ikea-Effekt ist, dass die gesteigerte Wertschätzung durch die Selbst-Montage oder das persönliche Verfeinern eines Massenartikels nahezu dasselbe Ausmaß annimmt, als hätten wir das Produkt komplett selbst angefertigt oder als exklusives Einzelstück für uns durch einen Handwerker anfertigen lassen. Die Preis- und Wertvorstellungen können dabei geradezu absurde Ausmaße einnehmen. Bei einem Experiment mit Origami-Fröschen und -Kranichen wollten die Probanden anschließend den 5-fachen Preis für den selbst gebastelten Faltfrosch als für ein Fertigtier.

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Die Psychologie hinter dem IKEA-Effekt?

Hinter dem IKEA-Effekt steckt letztlich unser ausgeprägtes Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit. Im Kern geht es dabei um die persönliche Überzeugung, selbst schwierige Aufgaben und Herausforderungen durch eigenes Handeln bewältigen zu können. Wir lieben dieses Gefühl, und der erfolgreiche Zusammenbau bestärkt uns darin. Damit steigt nicht nur unser Selbstwertgefühl, sondern eben auch der Wert, den wir dem „Dingsbums“ beimessen.

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Bessere Leistungen durch Eigenleistung

Der IKEA-Effekt geht sogar soweit, dass unsere eigenen Leistungen dank der Heimwerkerei besser werden. Das belegen zum Beispiel Studien von Sören Köcher (TU Dortmund) und Keith Wilcox (Texas A&M University). Bei Ihren Experimenten erzielten die Probanden mit zusammengeschraubten Golfschlägern oder Kugelschreibern deutlich bessere Ergebnisse als mit vergleichbaren Fertigprodukten.

Obwohl dazu nur wenige Handgriffe nötig waren, reichte dies aus, um „mehr Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit“ zu gewinnen, ist Köcher überzeugt. Selbst wenn der Golfschläger nur aus zwei Teilen bestand, sorgte das im Anschluss für größeres Selbstvertrauen und damit für mehr Treffsicherheit.

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Ikea-Effekt führt zu Konflikten im Job

Jetzt könnte man sagen, dass der Ikea-Effekt eigentlich eine Binse ist. Schließlich spürt jeder, der schon mal etwas mit seinen eigenen Händen erschaffen hat, diesen DIY-Schöpferstolz und eine tiefe innere Befriedigung, die sich auch auf das fertige Objekt überträgt. Also einen echten Mehrwert.

Bei den Studien um den IKEA-Effekt entdeckten Wissenschaftler aber noch einen weiteren Effekt, der bisher nur wenig Beachtung findet: Unterschiedliche Wertvorstellungen können ein enormes Konfliktpotenzial bergen. Bei einem einfachen Stuhl mag sich das noch in Grenzen halten. Aber übertragen Sie das psychologische Phänomen bitte auf ein Projekt im Job…

Erkennen Sie den Wert eines Herzensprojekts?

Sobald wir im Job viel Blut, Schweiß, Tränen und Schimpfe in ein Konzeptpapier oder eine Präsentation gesteckt haben, hat das für uns einen extrem hohen, persönlichen Wert. Entsprechend führen wir unsere Arbeit mit Stolz vor. Doof, wenn dann ein Kollege nur den Tippfehler sieht oder sich an einer rucklige Animation abarbeitet…

Das ist zwar kein Grund, um gleich mit dem Inbusschlüssel nach den Kollegen zu werfen. Umgekehrt dürfen die sich aber bewusst machen, dass häufig mehr Wert in einer Sache steckt, als wir selber auf Anhieb sehen – insbesondere, wenn es nicht unser Herzensprojekt ist. Je größer die emotionale Bindung, desto schmerzhafter und unwillkommener ist Kritik daran – selbst konstruktive.


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[Bildnachweis: Vector Tradition SM by Shutterstock.com]

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