In Szene setzen: Bedeutung + Wie geht das?

Wer nicht wirbt, stirbt. Was für Produkte gilt, trifft auch auf Karrieren zu. Sie müssen sich ab und an in Szene setzen, um erfolgreich zu sein. Schlechtes Selbstmarketing und falsche Bescheidenheit sind Karrierekiller: Wer sich auffällt, fällt durchs Raster, verdient weniger und kommt beruflich langsamer voran. Selbst die großartigste Leistung verpufft, wenn sie keiner mitbekommt. Tipps, wie Sie sich in Szene setzen – ohne peinlich zu werden…

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Bedeutung: Was ist mit „in Szene setzen“ gemeint?

Jemanden oder sich selbst in Szene setzen (Englisch: put in the spotlight), bedeutet, sich möglichst positiv zu präsentieren und dabei hohe Aufmerksamkeit zu erregen (siehe: Selbstmarketing oder Personal Branding).

Die Redewendung stammt ursprünglich aus der Schauspielerei. Die „Szene“ ist Teil eines Theater-Aktes oder Films, eine Sequenz oder Einstellung. Wer „richtig“ in Szene gesetzt wird, hat damit die optimale Position für seine Darstellung der Rolle.

In Szene setzen Synonyme

Häufige Synonyme und ähnliche Begriffe für den Ausdruck „in Szene setzen“ sind:
(sich) darstellen, präsentieren, inszenieren, Wirkung verleihen – negativ: Aufsehen erregen, sich wichtig machen.

Richtig in Szene setzen: Was beachten?

Keine Frage, kluges Selbstmarketing erfordert viel Fingerspitzengefühl, sonst driftet es in Wichtigtuerei ab. Richtiges „in Szene setzen“ braucht daher unbedingt inhaltliche Substanz und darf nie aufdringlich wirken. Sonst wirken entsprechende Ambitionen schnell wie eine typische Profilneurose.

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Wie kann ich mich in Szene setzen? 7 Tipps

Falls Sie sich besser in Szene setzen und sichtbarer werden wollen, sollten Sie Ihre Eigenmarke durch folgende bewährte Tipps und Strategien stärken:

1. Sei das Original

Charles Lindbergh kennen Sie vermutlich. Er war der erste Mensch, der den Atlantik im Alleinflug überquert hat. Das war 1927. Aber kennen Sie auch den zweiten Überflieger aus dem Jahr 1931? Er war der bessere Pilot, flog schneller über das Meer und verbrauchte obendrein weniger Benzin. Aber wer kennt schon Bert Hinkler? So ist das in fast allen Dingen: Der Erste schreibt Geschichte, der Zweite ist allenfalls ein besserer Nachahmer. Die meisten Menschen halten daran fest, dass der Erste auch der Beste sein muss (siehe: First Mover Advatage). Auch wenn das oft ein Trugschluss ist, versuchen Sie trotzdem stets das Original und ein Pionier zu sein! Dahinter steckt nichts anderes als die Macht eines Alleinstellungsmerkmals.

2. Vereinen Sie Gegensätze

Tamara Raich ist Model und Bodyguard. Was für ein Gegensatz! Eine schöne Frau, die auch noch ballern kann: hart und zart – „Paradessenz“ wird diese scheinbar widersprüchliche Strategie genannt. Damit erzeugen Sie ebenso Spannung wie Aufmerksamkeit. Und natürlich fasziniert die Menschen eine solche Attraktion. Der zweite Vorteil: Wenn sie mehrere Eigenschaften derart integrieren, erreichen Sie deutlich mehr Zielgruppen. Suchen Sie also die Essenzen, für die Sie stehen – Stärken, Charakterzüge, Fähigkeiten – und überlegen Sie, ob Sie diese vielleicht kontrastieren können.

3. Nutzen Sie Emotionen

Wer Gefühle auslöst, wird mehr beachtet. Es ist wie bei einer Präsentation: Sprechen Sie nur den Verstand des Publikums an, bleiben Ihre Worte Schall und Rauch. Wer hingegen Kopfkino bei seinen Zuhörern erzeugt, sie emotional berührt und mitreißt, der bewegt etwas – und wird dafür bewundert. In der Psychologie gibt es das sogenannte Resonanzphänomen, wonach starke Emotionen sofort einen unbewussten Widerhall finden. Ganz praktisch: Wenn Sie jemanden spontan anlächeln, lächelt der in der Regel zurück. Lernen Sie deshalb, die Bedürfnisse und Gefühle Ihrer Mitmenschen zu erkennen, ernst zu nehmen und darauf einzugehen und erzeugen Sie so Resonanz.

4. Nutzen Sie Symbole

Symbole haben Macht. Erinnern Sie sich noch an das unglückliche Victory-Zeichen von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann im Mannesmann-Prozess? Das Symbol hat sich unwiderruflich auf unsere Netzhaut gebrannt – wenn auch anders als beabsichtigt. Aber auch die subtile Symbolik, die in Ihrer Kleidung oder Ihrer Büroeinrichtung mitschwingt, beeinflusst Ihr Image nachhaltig. Achten Sie also darauf, welche Symbole Ihre gewünschte Botschaft unterstützen.

5. Seien Sie charismatisch

Der Stoff, aus dem Legenden sind, der andere in den Bann zieht, der Menschen eine magische Aura und Strahlkraft verleiht, ist Charisma. Charismatische Menschen sind die Schamanen der Moderne. Lange Zeit stand fest: Charisma kann man nicht lernen, man hat es oder nicht. Das sieht die Wissenschaft inzwischen anders: Charisma lässt sich sehr wohl trainieren. Und egal, an welchen Eigenschaften Sie laborieren, achten Sie darauf, dass Sie Selbstsicherheit ausstrahlen und polarisieren. Beides lässt Menschen aus der Masse herausragen, macht sie souverän, wofür sie selbst von Widersachern bewundert werden.

6. Seien Sie glaubwürdig

Sie können sich in Szene setzen und ein Alleinstellungsmerkmal haben – erst durch Glaubwürdigkeit und sozialen Kredit werden Sie ernst genommen und respektiert. Daran müssen Sie langfristig arbeiten und unter Beweis stellen, dass es sich lohnt, Ihnen zu vertrauen. Mit diesem Ruf werden andere eher auf Sie und Ihre Meinung hören, Sie werden um Rat gefragt und werden als Experte wahrgenommen.

7. Übertreiben Sie es nicht

Benjamin Franklin wusste: Es ist wichtig, die richtigen Dinge zu sagen, aber es ist viel schwieriger, die falschen Dinge ungesagt zu lassen. Bei allem In-Szene-setzen: Üben Sie sich ebenso in Zurückhaltung. Das ist nicht nur eine noble Geste – sie schützt Sie auch vor dem Verdacht, ein Prahlhans zu sein. Alle Menschen konkurrieren in gewisser Weise um Aufmerksamkeit. In jedem Unternehmen gibt es einen Wettbewerb um das Rampenlicht. Sogar in Beziehungen. Fahren Sie anderen – trotz hohem Sendungsbewusstsein – nicht in die Parade. Wer versucht die Scheinwerfer der anderen zu dimmen, um selbst heller zu strahlen, wird irgendwann nur noch ausgebuht.

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In Szene setzen – aber richtig

Darüber hinaus haben sich eine Reihe weiterer Rezepte zum Aufbau einer Personenmarke bewährt. Wollen Sie positiv wahrgenommen werden und nicht in der Masse untergehen, sollten Sie zusätzlich diese Tipps beachten:

Steigern Sie den Bekanntheitsgrad

Versuchen Sie Ihr Netzwerk, zu vergrößern und lassen Sie andere von Ihrem Wissen und Können profitieren. Helfen Sie anderen mit Rat und Tat – und es wird sich herumsprechen! Die Mundpropaganda wirkt zudem viel stärker als Eigenlob. Seien Sie mit Ihrer Unterstützung zwar großzügig, aber auch nicht verschwenderisch. Entscheidend ist die Qualität, damit eine positive Rückwirkung entsteht.

Seien Sie konsistent

Entsprechen Sie in allem den Erwartungen, die Sie erzeugen wollen. Vielleicht haben andere schon von Ihnen gehört oder gelesen, von den Werten und Ideen, die Sie repräsentieren. Davon sollten sich dann auch Ihre Worte und Taten nicht allzu weit entfernen. Ihre Gesten, Ihr Habitus prägen Ihr Image mehr, als Sie denken. Meist entscheiden nur Sekunden darüber, was wir von einem Menschen denken, was wir ihm zutrauen und ob wir ihn sympathisch finden. Diverse Studien zeigen: Dieses Bild ist sollte konsistent sein, sonst empfinden wir unser Gegenüber als falsch.

Seien Sie direkt

Dies ist natürlich kein Appell, wie ein Trampel ohne Stil loszupoltern. Dennoch sollten Sie nicht lange um den heißen Brei herumreden. Sobald man Ihnen Aufmerksamkeit schenkt, kommen Sie bitte zum Punkt. Gerne auch engagiert und leidenschaftlich, niemals aber kryptisch oder geheimniskrämerisch. Es ist ein Irrglaube, eine Information würde interessanter dadurch, dass man unpersönlich, vage oder generell bleibt. Adressieren Sie Ihren Beitrag ohne Umwege an die Person, die Sie damit erreichen und auf sich aufmerksam machen wollen.

Bleiben Sie in Verbindung

Selbstmarketing ist kein Einmalauftritt oder Selbstläufer. Einmal in Szene setzen und fertig? Das funktioniert nicht. Es ist vielmehr eine generelle Haltung und langfristige Strategie, um Beziehungen aufzubauen. Schließlich sollen die Leute Sie dauerhaft auf ihrem Radarschirm haben – etwa wenn es darum geht, jemanden zu befördern oder Aufträge zu vergeben. Zudem erzeugen solche Beziehungen mehr Wert als das bisschen Selbst-PR allein.

Wann immer Sie können, setzen Sie sich ruhig mal etwas mehr in Szene, vor allem gegenüber Ihrem Chef. Vorgesetzte haben leider einen natürlichen Erinnerungsdefekt, wie wertvoll einzelne Mitarbeiter sind. Schweigen ist in diesem Fall nicht Gold, sondern allenfalls Blech. Frischen Sie seine Erinnerungen lieber auf und pflegen Sie Ihren Ruf.

Regelmäßige Politur schützt ja schließlich auch vor Rost.


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