Selbstvermarktung Definition: Werbung in eigener Sache
Arbeitnehmer, die sich bisher noch nicht mit der Selbstvermarktung beschäftigt haben, wissen anfangs oft nicht, was sie sich darunter vorstellen sollen. Eine häufige Definition der Selbstvermarktung ist die Übertragung von Erkenntnissen aus dem Produkt-Marketing auf die eigene Person. Oder anders ausgedrückt: Sie adaptieren Ideen, Strategien und Konzepte, die Unternehmen zu Werbezwecken einsetzen. Etwas platt ausgedrückt ist Selbstvermarktung damit nichts anderes als Werbung in eigener Sache.
Eine verbreitete Redewendung aus der Selbstvermarktung lautet: Tue Gutes und rede darüber. Für die Eigenwerbung liegt der Fokus auf dem zweiten Teil des Satzes. Fähigkeiten, Leistungen und Erfolge sind gut, doch erst wenn Kollegen, Chef, Entscheider, Vorstand und Kunden mitbekommen, wie gut Sie sind, können Sie davon profitieren. Durch Selbstvermarktung machen Sie Ihren Namen überall dort bekannt, wo über den weiteren Verlauf Ihrer Karriere bestimmt werden kann.
Die Selbstvermarktung verfolgt damit das gleiche Ziel, wie auch klassische Werbung im Fernsehen oder Internet. Denn was bringt das beste Produkt – das beim Eigenmarketing Sie selbst sind – wenn niemand davon weiß? Richtig, gar nichts! Erst mit der Aufmerksamkeit von außen kommt der Erfolg.
Ohne Selbstvermarktung verpuffen Leistungen und Erfolge
Stellen Sie sich vor, Sie übernehmen ein großes und wichtiges Projekt, arbeiten tage- und wochenlang daran. Um die Deadline einhalten zu können, schieben Sie noch ein paar Überstunden ein, recherchieren nach Feierabend, ziehen wichtige Kontakte und Partner an Land. Am Ende ist der Kunde absolut begeistert, es ist ein voller Erfolg und Ihr Arbeitgeber profitiert nicht nur von den Folgeaufträgen, sondern hat sich auch einen Namen in der Branche machen können.
Dann kommt der Chef ins Büro und sagt „Danke an das gesamte Team, das war wirklich eine super Leistung!“ Team? Sie haben doch 99,9 Prozent der Arbeit erledigt. Dabei geht es nicht um Egoismus oder darum, dass Sie Ihren Kollegen das Lob nicht gönnen. Doch ist es verständlich, dass Sie die Anerkennung für Ihre Erfolge bekommen wollen.
Ohne Selbstvermarktung ist das kaum möglich. Ihr Chef guckt Ihnen nicht ständig über die Schulter und führt auch kein Buch darüber, wer welchen Teil beigetragen hat. Wenn Sie nicht dafür sorgen, dass er es weiß, wird es auch kein anderer tun. Wilhelm Busch soll gesagt haben: Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.“ Das trifft es genau. Wer sich darauf verlässt, dass Erfolge für sich sprechen, ist selbst verlassen. Schon deshalb, weil die Kollegen ebenfalls auf Selbstvermarktung setzen und so im Vordergrund stehen.
In diesen Bereichen kann die Selbstvermarktung Ihnen helfen
Selbstvermarktung sorgt dafür, dass Sie sich einen Namen machen können und Ihre Leistungen mit Ihnen in Verbindung gebracht werden. Das ist schön und gut, doch die wahren Effekte zeigen sich erst, wenn Sie auf Ihrer Selbstvermarktung aufbauen und berufliche Ziele verfolgen.
- Gehaltserhöhungen und Beförderungen
Sie streben eine Beförderung an oder wollen in einer Gehaltsverhandlung mehr herausholen? Dann können Sie Ihre Chancen verbessern, wenn Sie sich im Vorfeld gut vermarktet haben. Ihre Forderung nach einer besseren Bezahlung ist nur schwer durchzubringen, wenn Ihr Chef erst einmal nachsehen muss, was Sie überhaupt machen und welches Aufgabenfeld zu Ihnen gehört. Bessere Karten haben Sie, wenn Ihr Chef sich noch genau an Ihre letzten Erfolge erinnert und weiß, welche wichtigen Kunden Sie ins Unternehmen gebracht haben.
Im besten Fall müssen Sie nicht einmal mehr verhandeln, sondern werden durch die gute Selbstvermarktung bereits vom Chef für die nächste Beförderung ins Auge gefasst. Oder die Lohnerhöhung kommt von allein, weil der Arbeitgeber Ihre Leistungen zu schätzen weiß und Sie ans Unternehmen binden möchte. - Jobsuche
Auch in der Jobsuche ist die Selbstvermarktung ein wichtiges Mittel. Bei einer Bewerbung machen Sie im Grunde nichts anderes, als sich selbst als Bestbesetzung für eine freie Stelle zu vermarkten. Sie präsentieren sich und Ihre Fähigkeiten und wollen – um im Bild des Marketings zu bleiben – den Personaler vom Kauf überzeugen.
Tipps für eine gelungene Selbstvermarktung
Manch ein Arbeitnehmer ist besser in der Selbstvermarktung als in seinem eigentlichen Job. Was an Fähigkeiten und Leistungen fehlt, wird durch Blenden und Selbstdarstellung ausgeglichen. Auf der anderen Seite gibt es viele Mitarbeiter, denen die Eigenwerbung deutlich schwerer fällt. Die Ergebnisse stimmen, Leistungen sind vorhanden, doch scheint niemand Notiz davon zu nehmen.
Sollten Sie sich dazu zählen, haben wir einige Tipps für Sie, die bei einer erfolgreichen Selbstvermarktung helfen können:
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Sprechen Sie Meinungen und Ideen offen aus
Selbstvermarktung kann schon durch scheinbar kleine Dinge erfolgen. Statt nur als ruhiger Zuhörer daneben zu sitzen, sollten Sie sich zu Wort melden, Input einbringen und Ihre Ansichten mit anderen teilen. Gute Vorschläge bringen das Unternehmen voran und bleiben dem Chef im Gedächtnis. Ein großer Vorteil: Wenn Sie diesen direkt im Meeting vortragen, besteht kein Zweifel daran, vom wem die Idee stammt.
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Übernehmen Sie die Verantwortung
Den Kopf einziehen und möglichst unsichtbar werden? Das ist oft der einfachere Weg, doch für die Selbstvermarktung genau das falsche Vorgehen. Wenn es wichtige Aufgaben zu erledigen gibt, sollten Sie die Verantwortung übernehmen und dies dem Chef deutlich sagen. Damit riskieren Sie zwar, dass etwas schief geht, doch wer nach oben will, muss Mut mitbringen.
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Kennen Sie Ihre Stärken und Schwächen
Für eine erfolgreiche Selbstvermarktung müssen Sie sich von der besten Seite präsentieren. Das klappt nur, wenn Sie wissen, wo Ihre Stärken und Schwächen liegen. So können Sie einschätzen, in welchen Bereichen Sie sich besonders hervortun können und wo noch Potenzial besteht, um an sich selbst zu arbeiten.
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Bieten Sie Ihre Hilfe an
Interpretieren Sie Selbstvermarktung nicht falsch! Es geht nicht darum, die Ellenbogen auszufahren und es mit der Konkurrenz im Job zu übertreiben. Hilfsbereitschaft kann eine sehr effektive Methode der Selbstvermarktung sein, die bei fast allen Chefs gut ankommt. Lassen Sie das Team nicht im Regen stehen, sondern helfen Sie bei Problemen und Schwierigkeiten und springen Sie als Retter zur Seite.
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Machen Sie Ihre Leistung nachvollziehbar
Damit Ihr Chef wirklich von Ihren Erfolg erfährt, sollten Sie ihm diese nicht vorenthalten. Erstellen Sie Berichte über den Verlauf eines Projekts und präsentieren Sie diese beim nächsten Meeting. Eine gute Möglichkeit sind auch regelmäßige Rücksprachen über Ihre Aufgaben und Erfolge, bei denen Sie nach Feedback fragen. Alles vor dem Hintergrund: Tue Gutes und rede darüber!
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Übertreiben Sie es nicht zu sehr
Trotz der vielen Vorteile der Selbstvermarktung, sollten Sie einen Grundsatz nicht vergessen: Die Dosis macht das Gift. Wer es mit der Selbstvermarktung übertreibt, schadet sich selbst. Dem Chef zehnmal am Tag mit den eigenen Leistungen in den Ohren liegen? Besser nicht. Konzentrieren Sie sich lieber auf wenige, aber dafür aussagekräftige Erfolge. Außerdem gilt: Wer zum Zwecke der Selbstvermarktung lügt, um sich noch besser darzustellen, disqualifiziert sich selbst.
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