Definition: Was ist eine Personenmarke?
Eine Personenmarke (synonym: Personal Branding bzw. Personal Brand) bezeichnet die Markenbildung oder Selbstpositionierung der eigenen Person. Dabei entwickeln Menschen gezielt ein passendes Image, das ihrer Persönlichkeit ein unverwechselbares Profil und eine eigene Identität gibt.
Eine überzeugende Personenmarke zeichnet sich durch erkennbare Werte, klare Botschaften und eine beständige Darstellung in der Öffentlichkeit und in den sozialen Medien aus. Erfolgreiche Personenmarken schaffen es sogar, Kultstatus zu erreichen. Beispiele bekannter Personenmarken sind Apple-Gründer Steve Jobs, Multi-Unternehmer Sir Richard Branson oder der Bürgerrechtler Martin Luther King.
Was sind die Vorteile einer Personenmarke?
Marken wie Personenmarken schaffen eine hohe Identität und Bekanntheit. Wir leben heute in einer Aufmerksamkeitsökonomie. Damit hat eine Personenmarke mit hoher Präsenz und Prominenz zahlreiche Vorteile und eine hohe Bedeutung im Privat- und Berufsleben:
- Differenzierung
Eine starke Personenmarke betont einzigartige Stärken, Kompetenzen und Fähigkeiten. Damit hebt sie die Person positiv von der Masse ab und schärft das Profil durch Alleinstellungsmerkmale, die den Menschen buchstäblich besonders machen. - Wertsteigerung
Mit der Zeit entsteht eine unverwechselbare Reputation. Personenmarken besitzen einen „guten“ Ruf, der ihnen oft vorauseilt und zugleich wertsteigernd wirkt. Das macht sich bemerkbar beim Gehalt wie auch beim Umsatz. - Strahlkraft
Eine klare Positionierung erzeugt eine hohe Strahlkraft, die wiederum auf die Zielgruppe extrem magnetisch wirkt. Effekt: Personenmarken ziehen nicht nur die Menschen an, die sie anziehen wollen, sondern auch die passenden Jobs und Kunden, die sie für ein Business oder die berufliche Entwicklung brauchen. - Netzwerk
Personal Branding hilft Ihnen ein gewinnbringendes, berufliche Netzwerk aufzubauen – intern wie extern. Die Personenmarke verhilft zu hochwertigen Kontakten, die Sie bei den beruflichen Zielen aktiv oder indirekt unterstützen. - Selbstbewusstsein
Nicht zuletzt prägt und stärkt das Personal Branding das eigene Selbstbewusstsein – im Wortsinn: Wer sich als Marke positioniert, muss sich darüber „bewusst“ sein, wofür er oder sie stehen will. Das wiederum verändert das gesamte Auftreten: Die Betroffenen werden selbstsicherer und kommunizieren auch so.
Nicht zuletzt steigt durch das erfolgreiche Personal Branding die eigene Sichtbarkeit. Effekt: Sie werden mit Ihrer Marke und Expertise wahrgenommen und gewinnen damit an Einfluss.
Hat eine Personenmarke auch Nachteile?
Der Aufbau einer Personenmarke hat allerdings auch Nachteile: Eine Marke polarisiert. Bedeutet: Je mehr Sie an Profil gewinnen, desto mehr Menschen können sich an den Ecken und Kanten stoßen – oder abstoßen.
Starke Marken haben sowohl Fans wie Hater. Eine klare Positionierung zieht einerseits Menschen an, sorgt aber zugleich dafür, dass Sie andere ablehnen, angreifen, womöglich sogar hassen. Man gewinnt Freunde, Partner und Unterstützer – verliert aber gleichzeitig Menschen, die nicht mehr dazu passen.
Lesetipp: Das Flussdiagramm zum Personal Branding
Wie kann ich eine Personenmarke aufbauen?
Personal Branding bzw. der Aufbau einer Personenmarke ist ein langfristiger Prozess. Das gelingt nicht über Nacht. Ziel ist, sich mit der Zeit einen Namen zu machen und als konsistenter, kompetenter und authentischer Meinungsführer wahrgenommen zu werden.
Wenn Sie eine Personenmarke aufbauen wollen, müssen Sie raus aus der Anonymität und Ihre Außenwahrnehmung strategisch und aktiv gestalten und prägen. Folgende Schritte haben sich hierbei bewährt:
1. Selbstreflexion
Personal Branding beginnt immer mit einer intensiven Selbstreflexion: Nehmen Sie sich Zeit, über die eigene Persönlichkeit, die eigenen Werte, herausragenden Charaktereigenschaften, Talente, Stärken und Ihre Leidenschaften nachzudenken:
- Was ist mir wichtig?
- Was zeichnet mich aus?
- Wofür will ich stehen?
- Was macht mich besonders, „merk“-würdig im Wortsinn?
Tipp: Nutzen Sie zur Reflexion die sogenannte SWOT-Analyse. Mit deren Hilfe, können Sie Ihre Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken eines Markenprofils ermitteln.
2. Ziele und Zielgruppe definieren
Im zweiten Schritt müssen Sie sich darüber klar werden, was Ihre persönlichen und beruflichen Ziele sind. Denn die Personenmarke soll genau darauf einzahlen. Aus den Zielen ergibt sich zugleich die passende Zielgruppe: Wen wollen Sie ansprechen? Mit welchen Menschen möchten Sie sich in Zukunft mehr umgeben? Wer kann Ihnen bei Ihrer Entwicklung helfen? Zur Zielgruppen-Analyse gehört allerdings auch, dass Sie sich Gedanken darüber machen, welche Bedürfnisse Ihre Zielgruppe hat: Welche davon können Sie erfüllen? Womit werden Sie für diese Menschen anziehend?
3. Botschaften entwickeln
Jetzt, wo Sie wissen, wofür Sie stehen wollen und wer Ihre Zielgruppe ist, müssen Sie dazu passende Geschichten und Botschaften entwickeln. Der Aufbau einer Personenmarke geht nicht ohne Storytelling! Das können Ausschnitte aus Ihrem bisherigen Lebenslauf sein; ebenso Lebenskrisen, die sie schon überwunden haben. Gerade diese sogenannte „Heldenreise“ macht Sie als Marke menschlich und glaubwürdig. Sind die Storys zudem emotional, bieten Sie den Menschen genug Fläche, um sich mit Ihnen zu identifizieren. Das wiederum stärkt die Markenbindung und -treue.
4. Sichtbarkeit steigern
Spätestens jetzt müssen Sie mit Ihrer Personenmarke ins Rampenlicht – dorthin, wo Ihre Zielgruppe ist. Das gelingt heute am einfachsten in Social Media und beruflichen Netzwerken wie Linkedin. Hier sollten Sie eine Online-Präsenz aufbauen und Ihre Geschichten und Botschaften immer wieder platzieren. Im Job funktioniert das aber genauso: Auch hier zeigen und präsentieren Sie sich in Meetings oder beim Plausch in der Kaffeeküche immer wieder mit Ihrer Kernkompetenz und prägen so Ihr Image.
5. Vertrauen gewinnen
Das wesentliche Merkmal starker Marken ist ihre Verlässlichkeit und hohe Glaubwürdigkeit. Dazu benötigen Sie vor allem Vertrauen und Konsistenz: Ihre Darstellung muss einheitlich und beständig sein. Menschen, die Sie eine Weile begleiten oder Ihnen folgen, müssen das Gefühl haben, Sie gut zu kennen. Alles, was Sie sagen, schreiben, posten, muss ins gewollte Bild passen, mit dem Sie Ihr Profil malen und prägen. Erst so werden sie zu einem vertrauenswürdigen potenziellen Partner.
6. Status aufbauen
Im letzten Schritt geht es darum, sich abzugrenzen. Das klingt negativ – ist es aber nicht: Es geht dabei vielmehr um die Alleinstellung, den eigenen USP (= Unique Selling Proposition) – das was Sie einzigartig macht! Das gelingt zum Beispiel mit einer tiefen Expertise in einem Fachgebiet, das für Ihre Zielgruppe eine hohe Relevanz hat. Ebenso prägend kann ein eigener Stil oder eigenwilliger Kleidungsstil sein. Solche Typen sind sprichwörtlich „merk“-würdig.
Personal Branding ABC: eBook als Gratis-Download
Neben den obigen Tipps haben wir für Sie ein umfangreiches und kompaktes ABC zur Personenmarke erstellt, dass Sie sich kostenlos als PDF herunterladen können. Darin finden Sie in alphabetischer Reihenfolge zahlreiche Tipps und Tricks sowie wertvolle Beispiele zum Aufbau einer Personenmarke:
Wann bin ich eine Personenmarke?
Grundsätzlich ist jeder Mensch höchst individuell, mit eigener Persönlichkeit und damit automatisch schon eine Personenmarke. Nicht erst dann, wenn Sie ein sogenannter Influencer sind. Die entscheidende Frage ist: Prägen Sie dieses unverwechselbare Bild von sich bewusst und aktiv? Oder lassen Sie andere entscheiden, wie Sie wahrgenommen werden?
Der wesentliche Schlüssel zu einer effektiven Personenmarke ist Relevanz. Sie müssen mit Ihrer Personal Brand für Ihre Zielgruppe relevant sein und einen Mehrwert schaffen. Das können die Kollegen, Kunden und Vorgesetzten im Job sein, genauso die potenziellen Kunden und Auftraggeber für das eigene, selbstständige Business.
Überzeugen können Sie vor allem mit Ihre Expertise und dem Bekenntnis zu klaren Werten und eine stabilen Haltung dazu, die für andere Menschen zu einem Ankerpunkt wird, der wiederum Ihre Identität stärkt. Das alles kostet Zeit und Mühe, ja. Aber es zahlt sich auch jedes Mal beim Jobsuche oder Jobwechsel aus.
Keine Personenmarke ohne Authentizität
Attraktivität und Authentizität gehen beim Personal Branding und Selbstmarketing Hand in Hand. Wer versucht, etwas darzustellen, das er oder sie nicht ist, wird heute schnell entlarvt. Vor allem im Internet geht das rasant – und ein Ruf, der mühevoll über Jahre aufgebaut wurde, kann binnen Sekunden zerstört sein.
Versuchen Sie daher nicht irgendeine Marke zu sein: Seien Sie Ihre eigene Marke – 100 Prozent echt. Glauben Sie uns: Allein das ist in der heutigen Zeit der Scheinriesen, Selbstdarsteller und Luftpumpen anziehend und wohltuend genug!
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