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Charmeoffensive: So gewinnen Sie andere für sich

Oh je. Sie haben bei der Reklamation einer Kundin nicht besonders clever reagiert, wollen die Kundin jedoch nicht verlieren? Und beim Meeting neulich sind Sie Ihrem Kollegen verbal auf die Füße getreten, so dass er jetzt noch äußerst verschnupft reagiert? Dann ist es wohl Zeit für eine Charmeoffensive. Sie denken vielleicht Charme sei angeboren – mitnichten. Sie können Ihren Charme trainieren, wenn Sie Ihre Sympathiewerte wieder steigern wollen. Wie das geht, zeigen wir hier…



Charmeoffensive: So gewinnen Sie andere für sich

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Charmeoffensive Bedeutung: Es auf die nette Tour versuchen

Was bedeutet Charmeoffensive? Der Begriff Charmeoffensive ist seit den Fünfzigerjahren populär. Dem Wortsinn nach stammt „Charme“ von französisch „charmer“ = „faszinieren, entzücken“ oder „bezaubern“. Dies wiederum geht auf das Lateinische „carmen“ für Lied, Gedicht zurück. Der Duden bezeichnet „Charme als Anziehungskraft, die von jemandes gewinnendem Wesen ausgeht“. Er oder sie zeichnet sich durch einen gewissen Zauber aus. Charme als ein Bestandteil der Persönlichkeit ist daher sehr komplex.

„In die Offensive gehen“ ist eine militärsprachliche Formulierung und bedeutet eigentlich „in den Angriff gehen“. Nun ist ein Angriff mit Charme vermutlich so aggressiv wie ein Angriff mit weichen Daunenkissen. Und genau darum geht es: Das Gegenüber zu umgarnen, in Charme einzulullen, so dass es völlig wehrlos ist und Sie sympathisch finden muss!

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Charmeoffensive: Charme ist Bestandteil unserer Sozialisation

Bei „Zauber“ denkt der eine oder andere vielleicht, dass Charme in den Bereich des Unmöglichen fällt. Das führt bei der Definition des Begriffs Charme allerdings eher in die Irre, denn so unerklärlich ist dieses Persönlichkeitsmerkmal gar nicht. Die Tatsache, dass der eine über mehr, der andere über weniger Charme verfügt, ist schnell erklärt: Eine Reihe von Faktoren üben Einfluss darauf aus, wie charmant wir werden. Da sind zum einen unsere Eltern, die ersten Vorbilder. Ihr Verhalten prägt uns bereits in jungen Jahren am stärksten.

Einen großen Einfluss übt ebenfalls das kulturelle Umfeld darauf aus, wie charmant eine Person ist oder aber, wie charmant sie empfunden wird. Denn was in einem Land noch als Flirten ausgelegt wird, kann in einem anderen Kulturkreis bereits als unhöflich gelten. Daher handelt es sich bei Charme um eine Eigenschaft, die jemandem von anderen zugeschrieben wird und nichts, wovon Sie anderen erklären, dass Sie es besäßen. Vielmehr verfügen Sie über diverse Verhaltensweisen, die Sie anderen Menschen gegenüber als charmant erscheinen lassen.

Für eine Charmeoffensive müssen Sie nur wissen, welche Verhaltensweisen welche Wirkung erzeugen und sind bereits ein großes Stück weiter. Hierin liegt natürlich die Kunst, denn Charme setzt sich aus einer Reihe von Eigenschaften zusammen, die bei einer Charmeoffensive gewissermaßen gebündelt zum Einsatz kommen.

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Charme ist die Kunst, als Antwort ein Ja zu bekommen, ohne etwas gefragt zu haben. (Albert Camus)

Charme oder Charisma?

Die drei Chariten, Untergöttinen in der Antike, werden mit Anmut, Schönheit und Festesfreude in Verbindung gebracht. Von eben diesen Chariten leitet sich sowohl Charme als auch Charisma im Wortstamm ab. Vor diesem mythologischen Hintergrund wurde Charisma lange als Gottesgnade gesehen, mittlerweile ist auch hier bekannt, dass es sich erlernen lässt. Hierin liegt mit Charme eine weitere Gemeinsamkeit. Ebenfalls wie Charme ist auch Charisma eine Eigenschaft, die sehr komplex ist und von Außenstehenden an einer Person wahrgenommen wird.

Der Unterschied: Charme als Verhalten beschreibt einen sympathischen, freundlichen Menschen, in dessen Gegenwart wir uns gerne aufhalten. Jemand der Charisma besitzt, muss aber noch lange nicht besonders freundlich oder charmant sein. Charisma hat im Gegensatz zu Charme nicht ausschließlich positive Konnotation. Wer über Charisma verfügt, besitzt die Fähigkeit, Menschen in seinen Bann zu ziehen, Massen zu bewegen. Das ist toll, wenn ein Chef es schafft, seine Mitarbeiter für eine Sache zu motivieren. Das ist allerdings auch gefährlich, wenn beispielsweise Politiker diese Gabe missbrauchen, um Kriege anzuzetteln.

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Charmeoffensive: Nicht mit der Holzhammermethode

Geraten Sie an Menschen, die Sie per se unsympathisch finden und fest entschlossen sind, bei ihrer Meinung zu bleiben, dann werden Sie auch da nichts ändern können. Eine Charmeoffensive bietet sich also vor allem in solchen Fällen an, in denen noch nicht alles verloren ist. Oder aber, in denen es erst einmal eine Person für sich einzunehmen gilt. Gefragt ist dabei ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl. Wer auf ewig gestrige Komplimente und abgedroschene Parolen à la „Haben Sie sich weh getan, als Sie vom Himmel gefallen sind?“ zurückgreift, darf sich nicht wundern, wenn er bestenfalls ein müdes Lächeln erntet.

Natürlich fällt so eine Charmeoffensive nicht unbedingt auf fruchtbaren Boden. Das Geheimnis heißt Authentizität. Denn wenn Sie Ihr Gegenüber wirklich gewinnen wollen, reicht es nicht, einfach irgendwelche Methoden abzuspulen. Das wäre Manipulation. Vielmehr geht es darum, sein eigenes Kommunikationsverhalten kritisch zu reflektieren und mit Einfühlungsvermögen auf seine Umgebung zu reagieren.

Häufig wird in Politik und Wirtschaft von einer Charmeoffensive gesprochen. Mit dieser Vorgehensweise soll das eigene Image wieder aufpoliert werden. Mit gewinnendem und freundlichem Verhalten wird dem Gegenüber – das können Verbraucher oder die Bevölkerung als Ganzes sein – Entgegenkommen signalisiert. Letztlich geht es auch hier darum, eigene Ziele und Interessen zu verwirklichen. Wird es clever gemacht und keiner dabei über den Tisch gezogen, ist wenig dagegen einzuwenden.

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Charmeoffensive: Tipps für gezielten Charme

Wenn sich ein Wirtschaftsunternehmen zu einer Charmeoffensive entschließt, dann bedeutet das offensichtlich, dass Rückschlüsse aus dem bisherigen Verhalten gezogen wurden. Die Umsätze gehen zurück – könnte vielleicht die letzte Werbekampagne schlecht angekommen sein? Solche Fälle sind gar nicht so selten und hat ein Unternehmen Grenzen überschritten, gilt es verlorene Posten wiedergutzumachen. Unternehmen sind letztlich nichts anderes als die Summe ihrer Mitarbeiter und so ist gerade auf Entscheidungsebene Selbstreflexion angesagt.

Daneben sind folgende Eigenschaften sehr hilfreich, um mit einer Charmeoffensive wieder das Vertrauen zu gewinnen:

  • Bescheidenheit

    Ein Auftreten, das keinerlei Unrechtsbewusstsein signalisiert, ist per se nicht besonders sympathisch. Wer nach außen hin kommuniziert, dass er keine Fehler mache und überhaupt der Größte sei, zieht Abwehr, bestenfalls noch Neid auf sich. So ein Verhalten führt dazu, dass sich im Falle eindeutiger Fehler viele von einem abwenden. Wie immer ist ein gesundes Maß gefragt. Bescheidenheit bedeutet natürlich nicht, dass Sie nicht stolz auf das Erreichte sein dürfen. Es geht vielmehr darum, die Leistungen anderer ebenfalls anzuerkennen und sich selbst nicht ständig in den Vordergrund zu spielen.

  • Interesse

    Die Leistungen anderer anzuerkennen, setzt ehrliches Interesse voraus. Lassen Sie sich von anderen Menschen etwas erzählen. So erfahren Sie oftmals wertvolle Dinge. Darüber hinaus geben Sie Ihrem Gegenüber das Gefühl, wichtig zu sein. Je mehr Sie über diese Person erfahren, desto besser können Sie ihre Verhaltensweisen und Emotionen verstehen und adäquat darauf reagieren.

  • Selbstbewusstsein

    Es mag auf den ersten Blick wie ein Widerspruch zur geforderten Bescheidenheit wirken: Aber wenn Sie eine erfolgreiche Charmeoffensive starten wollen, brauchen Sie eine Portion Selbstbewusstsein. Wer sich ständig klein macht, wird auch von anderen eher als unauffällig und wenig interessant eingeschätzt. Sie selbst kennen sich und Ihre Fähigkeiten am besten, also sollten Sie auch ein begründetes Vertrauen darin haben. Das strahlt automatisch nach außen und lässt Sie auf andere attraktiver wirken.

  • Erinnerungsvermögen

    Ein ganz simpler Trick, wie Sie die Sympathie anderer gewinnen ist, sich ihre Namen zu merken. Automatisch fühlt sich die andere Person geschmeichelt, wenn sie nach kurzer Bekanntschaft feststellt, dass Sie ihren Namen im Gedächtnis behalten haben.

  • Körpersprache

    So wie Sie ein gewisses Selbstbewusstsein für Ihre Charmeoffensive brauchen, sollten Sie auch auf Ihre Körpersprache achten. Wer in sich zusammengekauert in einer Ecke sitzt, wer häufig den Blick nach unten senkt, wirkt weniger präsent und damit weniger selbstbewusst. Besser ist eine gerade Körperhaltung mit einem aufrechten Gang, bei dem die Füße richtig abgerollt werden. Schauen Sie Ihrem Gegenüber beim Gespräch in die Augen. Entsteht eine Sympathie zwischen zwei Menschen, kommt es fast automatisch zum Chamäleon-Effekt.

  • Offenheit

    Seien Sie freundlich und entgegenkommend, gerade auch bei neuen Kollegen. Die sind oftmals dankbar, wenn Sie niemanden im Unternehmen kennen und ihnen jemand behilflich ist bei den kleinen Alltagsproblemen. Offenheit signalisiert anderen Menschen eine generelle Kommunikationsbereitschaft und trägt dazu bei, sich wohler zu fühlen und eine Vertrautheit herzustellen.

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