Tugend: Definition, Bedeutung + 25 Beispiele

Tugend – das klingt angestaubt. Doch spielen Tugenden im Leben nach wie vor eine wichtige Rolle – für den Lebenserfolg genauso wie für den Berufserfolg. Wir erklären, welche Tugenden es gibt, welche Bedeutung sie haben und welche Tugend im Berufsleben erfolgreich macht…

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Definition: Was bedeutet Tugend?

Einfach erklärt: Eine Tugend (englisch: virtue) ist eine erstrebenswerte und sittlich wertvolle Eigenschaft. Sie befähigt Menschen dazu, Gutes zu tun und moralisch verantwortungsvoll zu handeln.

Mit einer tugendhaften Person werden zahlreiche positive Charaktereigenschaften verbunden – zum Beispiel Gerechtigkeit, Tapferkeit, Genügsamkeit oder Wahrhaftigkeit.

Tugend Synonyme

Ähnliche und verwandte Begriffe für „Tugend“ sind: Anständigkeit, Redlichkeit, Sittsamkeit, Moralität, Integrität oder Makellosigkeit.

Tugend und Ethik: Von Aristoteles bis heute

In der Philosophie waren Tugenden zentral für ethische Theorien. Besonders bei Aristoteles: Für ihn war die Tugend eine generelle Haltung, die durch Vernunft bestimmt und durch Übung erworben wird. Wer sie besitzt, wird ein glücklicher Mensch.

Die moderne Tugendethik fokussiert heute nicht nur auf einzelne Eigenschaften oder Handlungen. Tugendhaftigkeit trägt nach heutiger Vorstellung ebenso zur Charakterbildung und Motivationen bei.

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Tugend Beispiele: Welche Tugenden gibt es?

Tugenden gibt es viele. Unterschieden werden dabei vor allem die vier Grundtugenden (= Kardinaltugenden). Sie bilden den Kern der tugendethischen Theorien und gelten als fundamentale Prinzipien für moralisch-ethisches Verhalten. Es sind:

Die 4 Kardinaltugenden

  1. Klugheit
  2. Gerechtigkeit
  3. Tapferkeit
  4. Mäßigung

Die Kardinaltugenden wurden ursprünglich von dem Philosophen Platon entwickelt. Daneben gibt es noch drei christlich-theologische Tugenden…

Die 3 Theologie-Tugenden

  1. Glaube
  2. Liebe
  3. Hoffnung

Beispiele für weitere Tugenden

Zu den Kardinaltugenden bzw. christlichen Tugenden kommen zahlreiche weitere persönliche Eigenschaften und Charaktermerkmale, die heute ebenfalls als Tugend bezeichnet werden:

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Beispiele & Bedeutung: Tugenden in der Arbeitswelt

Auch in der Arbeitswelt spielen Tugenden eine wichtige Rolle. Sie haben Auswirkungen auf die Zusammenarbeit, die Leistungsfähigkeit und den persönlichen Erfolg.

Zu den wichtigsten Tugenden im Berufsleben gehören:

1. Sozialkompetenz

Soziale Kompetenz ist eine Kerntugend für die Karriere. Kein Mensch hat im Alleingang Erfolg. Ob Kollege oder Führungskraft: Mit Einfühlungsvermögen, Empathie und dilomatischem Fingerspitzengefühl kommen Sie überall weiter – überzeugen in Debatten ebenso wie in Verhandlungen.

2. Zuverlässigkeit

Vertrauen ist die Basis für jede Zusammenarbeit und stabile Beziehung. Die Basis für Vertrauen wiederum ist Zuverlässigkeit. Jeder schätzt verlässliche Kollegen oder Geschäftspartner. Sie stehen für starke Werte; auf ihr Wort ist Verlass; Zusagen halten sie stets ein.

3. Leidenschaft

Wir alle werden von großer Leidenschaft angezogen. Ein leidenschaftlicher Mensch verschreibt sich seiner Sache mit Leib und Seele. Und das setzt oft ungeahnte Kräfte frei. Das macht Leidenschaft zu einer Schlüsselkompetenz im Beruf: Menschen mit Leidenschaft und Herzblut können damit oft andere Defizite ausgleichen. Von dem legendären NFL-Trainer Vince Lombardi stammt der Spruch: „Der Unterschied zwischen erfolgreichen Menschen und allen anderen ist nicht der Mangel an Stärke, Talent oder Wissen. Es ist die fehlende Leidenschaft.“

4. Rückgrat

Wer Rückgrat zeigt, beweist Haltung. Jemand mit dieser Tugend bleibt standhaft, aufrecht und aufrichtig – auch bei Widerspruch. Sie zeigen ebenso Zivilcourage und Prinzipientreue wie Gradlinigkeit. Dahinter steckt die Fähigkeit, auch mal Nein sagen zu können, Widerstände zu überwinden und Selbstbehauptung zu zeigen. Aus Sicht von Psychologen zählen diese Charakterzüge zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren überhaupt, mehr als Intelligenz.

5. Engagement

Engagement im Beruf ist mehr als Einsatzfreude. Zur Tugend wird die Eigenschaft, weil sie zupackt, wenn es nötig ist oder anderen unter die Arme greift, die gerade Hilfe brauchen. Menschen, mit einer solchen Hands-on-Mentalität zeichnen sich durch einen eigenständigen Arbeitsstil, große Tatkraft, Eigeninitiative und Umsetzungsstärke aus.

6. Mut

Wer sich beruflich entwickeln will, braucht Mut und Risikobereitschaft. Schließlich findet Wachstum nur außerhalb der Komfortzone statt. Wer weiterkommen will, muss mutig seine Ideen vertreten oder bereit sein, zu polarisieren und anzuecken. Mutige Menschen steigen aus der Masse und dem Mittelmaß empor – mit allen Vor- und Nachteilen.

7. Entschlossenheit

Haben Sie sich ein Ziel gesetzt, brauchen Sie Entschlossenheit, um es zu erreichen. Karrierewege verlaufen selten geradlinig. Garantiert sind umso mehr Rückschläge oder ungeplante Umwege. Nur wer dann seine Willenskraft (siehe: Volition) behält, kann solche Durststrecken überwinden. Das macht Entschlossenheit zur vielleicht wichtigsten Tugend im Job…


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