Duale Ausbildung: Einfach erklärt + Vor- und Nachteile

Die duale Ausbildung in Deutschland ist ein Erfolgsmodell und häufigste Form der Berufsausbildung. Sie verbindet Theorie und Praxis zur bestmöglichen Vorbereitung auf die Karriere. Wir erklären, wie die duale Ausbildung funktioniert, zeigen die Vor- und Nachteile und alle Informationen für angehende Azubis…

Duale Ausbildung Vor Und Nachteile Gehalt Unterschied Voraussetzung Berufsschule Ausbildungsbetrieb Ablauf Inhalt

Was ist eine duale Ausbildung?

Die duale Ausbildung (auch: betriebliche Ausbildung) ist ein System zur Berufsausbildung in Deutschland mit einer Kombination aus praktischer Arbeit im Ausbildungsbetrieb und theoretischem Lernen an der Berufsschule.

Durch die beiden Lernorte werden Theorie und Praxis bestmöglich und im jeweils angemessenen Umfeld vermittelt. Das soll eine fundierte Ausbildung garantieren und den Start ins Berufsleben erleichtern.

Ablauf der dualen Ausbildung

Der genaue Ablauf wird durch die jeweilige Ausbildungsordnung der einzelnen Berufe festgelegt. Grundsätzlich wird die duale Ausbildung aber in 2 Bereiche geteilt:

  • Berufsschule

    Auszubildende besuchen für 1-2 Tage in der Woche die Berufsschule. Alternativ finden die theoretischen Phasen in längeren Blöcken statt. Auf dem Lehrplan stehen fachspezifische Inhalte zum Beruf und allgemeine Fächer wie Deutsch, Politik, Mathematik oder Sport.

  • Betrieb

    Der Großteil der dualen Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb statt. Hier lernen Azubis die Praxis kennen und werden von Ausbildern in allen Aufgaben unterrichtet. Betriebe sind verpflichtet, eine umfassende Ausbildung zu leisten und den Ausbildungsplan einzuhalten.

Unterschied zur schulischen Ausbildung

Das Gegenstück zur dualen Ausbildung ist die schulische Ausbildung (auch: vollschulische Ausbildung). Sie findet in Vollzeit an einer Berufsfachschule, Fachakademie oder am Berufskolleg statt. Es gibt keinen Ausbildungsbetrieb, sondern nur längere Praxisphasen.

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Vor- und Nachteile der dualen Ausbildung

Die duale Ausbildung hat einige Vorteile. Größter Pluspunkt ist die Praxisnähe durch die aktive Mitarbeit im Ausbildungsbetrieb. Es gibt aber auch einige Nachteile. Wir stellen beide Seiten gegenüber:

Vorteile

  • Praxis
    Sie lernen praxisorientiert und erwerben wichtige Fähigkeiten für den Job.
  • Vorbereitung
    Durch Theorie und Praxis sind Sie bestens auf den Berufseinstieg vorbereitet.
  • Anerkennung
    Die Abschlüsse sind bundesweit und oft international anerkannt.
  • Vergütung
    Sie bekommen ab dem 1. Jahr eine Ausbildungsvergütung.
  • Abwechslung
    Durch den Wechsel der Lernorte bleibt die Ausbildung abwechslungsreich.
  • Übernahmechancen
    Sie haben gute Chancen auf ein Übernahmeangebot vom Ausbildungsbetrieb.

Nachteile

  • Freizeit
    Sie haben weniger freie Zeit oder Ferien als in der schulischen Ausbildung.
  • Belastung
    Je nach Job ist die Ausbildung körperlich und psychisch anstrengend.
  • Unterschiede
    Nicht jeder Ausbildungsbetrieb kümmert sich gleich gut um Azubis.
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Voraussetzung für eine duale Ausbildung

Laut Berufsbildungsgesetz ist die duale Ausbildung nicht an einen bestimmten Schulabschluss gebunden. Das duale Ausbildungssystem steht Ihnen mit Hauptschulabschluss, mittlerer Reife, Abitur sowie als Schulabbrecher offen.

Dafür stellen die Ausbildungsbetriebe bestimmte Voraussetzungen und Anforderungen. So werden je nach Ausbildungsberuf Kandidaten mit mittlerer Reife bevorzugt oder es werden gute Noten in relevanten Fächern erwartet.

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Wie lange dauert eine duale Ausbildung?

Eine duale Ausbildung dauert zwischen 2 und 3,5 Jahren. Die genaue Dauer unterscheidet sich je nach Beruf und den Vorgaben aus der Ausbildungsordnung.

Haben Sie einen höheren Schulabschluss, zeigen in allen Bereichen sehr gute Leistungen oder haben bereits eine vorherige Berufsausbildung, können Sie die Ausbildungsdauer verkürzen. So reduzieren Sie die Zeit um bis zu 12 Monate.

⇨ Mehr erfahren: Ausbildung verkürzen

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Wie ist das Gehalt in einer dualen Ausbildung?

In einer dualen Ausbildung haben Sie Anspruch auf ein Ausbildungsgehalt. Für Ihre Arbeit im Ausbildungsbetrieb müssen Sie angemessen entlohnt werden.

Die Höhe des Gehalts variiert abhängig vom Beruf, der Branche, dem Ausbildungsbetrieb und vor allem dem Ausbildungsjahr – je weiter Sie in der Ausbildung sind, desto mehr verdienen Sie.

Bezahlung in der dualen Ausbildung

In Deutschland gilt eine Mindestausbildungsvergütung. Ausbildungsbetriebe müssen sich daran halten und Azubis entsprechend bezahlen. Wenn Sie im Jahr 2025 Ihre Ausbildung beginnen, steht Ihnen mindestens diese Vergütung zu:

Ausbildung Gehalt
1. Ausbildungsjahr 682 Euro
2. Ausbildungsjahr 805 Euro
3. Ausbildungsjahr 921 Euro
4. Ausbildungsjahr 955 Euro

In einigen Ausbildungsberufen verdienen Sie deutlich mehr. Teilweise liegen die Gehälter schon im 1. Ausbildungsjahr über 1.000 Euro pro Monat.

⇨ Mehr erfahren: Bestbezahlte Jobs und Ausbildungsberufe

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Welche Prüfungen gehören zur dualen Ausbildung?

Im Laufe Ihrer dualen Ausbildung müssen Sie zwei Prüfungen absolvieren – beide müssen Sie für den erfolgreichen Abschluss bestehen. Nach ungefähr der Hälfte der geplanten Ausbildungsdauer machen Sie eine Zwischenprüfung (auch: Teil 1 Prüfung). Hier müssen Sie nachweisen, dass Sie die bisherigen Inhalte beherrschen und ausreichend Lernfortschritte machen. Die Note fließt zum Teil in Ihre Abschlussnote ein.

Am Ende der dualen Ausbildung steht eine zentrale Abschlussprüfung (auch: Teil 2 Prüfung) – in Handwerksberufen ist dies die Gesellenprüfung. Sie findet vor einem Prüfungsauschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK) statt.

Zeugnisse nach dem Abschluss

Am Ende einer erfolgreichen dualen Ausbildung erhalten Sie 3 Zeugnisse:

  1. Prüfungszeugnis
    Hier erhalten Sie den Gesellen- oder Facharbeiterbrief beziehungsweise Ihr Abschlusszeugnis.
  2. Berufsschulzeugnis
    Es dokumentiert Ihre schulischen Leistungen an der Berufsschule.
  3. Ausbildungszeugnis
    Ihr Ausbildungsbetrieb bescheinigt Ihnen die beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten, die Sie im Unternehmen gewonnen haben.

Falls Sie die Abschlussprüfung nicht bestanden haben, können Sie die Ausbildung auf Antrag verlängern und zu einem späteren Prüfungstermin die Abschlussprüfung wiederholen.

Erfolgreiche Karriere nach dem Abschluss

Mit dem Abschluss starten Sie in den Job – sollten aber Ihren weiteren Karriereweg planen. Durch Fort- und Weiterbildungen spezialisieren Sie sich und erweitern Ihre Fähigkeiten. Möglich ist auch ein berufsbegleitendes Studium, das für höhere Positionen qualifiziert.

Gerade im Handwerk steht Ihnen eine Aufstiegsfortbildung zum Meister offen. Die Qualifikation bringt mehr Gehalt und ist Voraussetzung für eine mögliche Selbstständigkeit mit eigenem Betrieb.

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Beispiele für Ausbildungsberufe nach Schulabschluss

In Deutschland gibt es mehr als 300 Berufe mit einer dualen Ausbildung. Beste Chancen für die Suche nach Ihrem Traumjob. Unsere Übersicht zeigt beliebte Jobs aus unterschiedlichen Bereichen:

Berufsbilder: Einstieg, Karriere & kostenlose Vorlagen

In unserer Übersicht der wichtigsten Berufsbilder und Jobprofile finden Sie alles zur Ausbildung, Studium, Karriere- und Gehaltsaussichten sowie berufsspezifische Tipps und kostenlose Bewerbungsvorlagen.

Zu den Berufsbildern

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Alternativen zur dualen Ausbildung

Die duale Ausbildung ist beliebt, aber nicht die einzige Ausbildungsform in Deutschland. Hier ein kurzer Überblick über die Alternativen:

  • Doppelt qualifizierende Ausbildung

    Doppelt qualifizierende Ausbildungen führen zu einem Berufsabschluss und gleichzeitig einer Zusatzqualifikation – Sie machen somit zwei Abschlüsse. Die Form richtet sich an Bewerber mit (Fach-)Abitur und wird auch als Abiturientenausbildung oder Sonderausbildung für Abiturienten bezeichnet.

  • Schulische Ausbildung

    Manche Berufe beginnen mit einer schulischen Ausbildung. Verbreitet ist diese Variante im Gesundheitswesen, im Sozialwesen, in der Technik aber auch der Medienbranche.

  • Studium

    Viele Abiturienten entscheiden sich für ein Studium, statt eine duale Ausbildung zu beginnen. An einer Universität oder Hochschule vertiefen Sie Ihr Wissen im gewählten Studienfach und erwerben einen Bachelor- oder Masterabschluss.

  • Duales Studium

    Das duale Studium kombiniert akademischen Abschluss an der Universität mit praktischer Arbeit in einem Unternehmen. Ein ausbildungsintegrierendes duales Studium führt zu einem Bachelor und einem anerkannten Berufsabschluss. Das triale Studium umfasst als dritten Abschluss sogar einen Meistertitel.

Allerdings können Sie nicht frei zwischen den Alternativen wählen. Ist zum Beispiel eine duale Ausbildung vorgeschrieben, ist ein Ausbildung in schulischer Form nicht möglich.


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