Zerspanungsmechaniker: Gehalt, Ausbildung, Aufgaben

In vielen Bereichen werden Bauteile benötigt, die bis aufs kleinste Detail perfekt angefertigt sind und passgenau ihre Funktion erfüllen. Für die Herstellung dieser Präzisionsbauteile ist ein Zerspanungsmechaniker zuständig. Das Berufsbild ist spannend für all jene, die ein Interesse für Technik und Maschinenbau mitbringen, handwerklich begabt und detailverliebt sind. Hier erfahren Sie alles zu Aufgaben, Ausbildung und Gehalt als Zerspanungsmechaniker – zusätzlich gibt es Tipps und kostenlose Vorlagen für die Bewerbung…

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Zerspanungsmechaniker Aufgaben

Ob in Maschinen, Motoren für Autos oder Turbinen – überall benötigen Hersteller in der Produktion perfekt angepasste Bauteile. Nur so passt eine Konstruktion am Ende zusammen. Die Herstellung solcher Präzisionsbauteile (meist aus Metall) ist Ihre Hauptaufgabe als Zerspanungsmechaniker. Das umfasst sowohl große Bauteile als auch sehr kleine Komponenten. Zerspanungstechniker können filigranste Werkstücke herstellen, die nur Millimeter umfassen – aber auch kilo- und tonnenschwere Bauteile bearbeiten.

Dabei werden spanende Verfahren genutzt. Daher auch der Begriff Zerspanungsmechaniker. Dazu zählen Bohren, Drehen, Fräsen oder auch Schleifen. Da Präzisionsbauteile bis auf den Bruchteil eines Millimeters genau hergestellt werden müssen, handelt es sich nicht um Handarbeit. Das wichtigste Werkzeug eines Zerspanungsmechanikers sind CNC-gesteuerte Werkzeugmaschinen (CNC bedeutet Computerized Numerical Control).

Diese Maschinen können durch moderne Steuerungstechnik höchstpräzise arbeiten und selbst komplexe Formen automatisch perfekt zuschneiden und für Bauteile modifizieren.

Tätigkeitsbereiche als Zerspanungsmechaniker

Als Zerspanungsmechaniker können Sie spezielle Einzelstücke auf Wunsch anfertigen oder bei einem großen Auftrag präzise ausgemessene Gewinde, Winkelstücke oder Zahnräder tausendfach in Serie produzieren. Einige Tätigkeitsbereiche sind dabei typisch:

  • Parameter ermitteln

    Anhand des Auftrags müssen Sie zunächst alle wichtigen Parameter ermitteln, die für die spätere Herstellung benötigt werden. Dazu erstellen Sie technische Zeichnungen, berechnen fehlende Angaben (Rauminhalte, Flächen, Drehmomente und ähnliches) und erstellen einen Bearbeitungs- und Ablaufplan. Sie sind auch verantwortlich für die Auswahl der korrekten Bearbeitungstechniken und -methoden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

  • CNC-Werkzeugmaschinen bedienen

    Die korrekte Bedienung von CNC-gesteuerten Werkzeugmaschinen ist ein zentraler Aspekt des Berufsbilds. Sie müssen die Fertigungsparameter einstellen oder gespeicherte Programme abrufen und individuell für den Auftrag anpassen. Zur Bedienung gehört die Auswahl der richtigen Werkzeuge und die Montage an der richtigen Stelle. Falls nötig müssen Sie über die Eingabe am Gerät Geschwindigkeiten und Tiefen für die Bohr- oder Fräsvorgänge einstellen. Im letzten Schritt muss ein Metallrohling in Vorrichtung gespannt und der Prozess gestartet werden.

  • Fertigung überwachen

    Während die Maschinen laufen, können sich Zerspanungsmechaniker nicht einfach ausruhen. Über die gesamte Dauer ist eine sorgfältige Überwachung notwendig, um bestmögliche Ergebnisse zu garantieren. Dazu zählen Überprüfungen und Zwischenmessungen. Bei Abweichungen zu den Vorgaben müssen sofort Anpassungen vorgenommen werden, um die berechneten Maße einzuhalten. Schon kleinste Veränderungen können sonst dazu führen, dass Systeme nicht mehr funktionieren, weil sich Bohrungen nicht an der richtigen Stelle befinden.

  • Reparatur und Werkzeugpflege

    Die Fertigung erfolgt größtenteils automatisch, doch müssen Maschinen regelmäßig gewartet und repariert werden. Falls nötig müssen Verschleißteile ausgetauscht oder einzelne Komponenten neu ausgerichtet werden. Im Störungsfall sind Zerspanungsmechaniker für die Analyse und Behebung verantwortlich. Wichtig ist zudem die Werkzeugpflege. Durch Reinigung und Schleifen sorgen Sie für lange Haltbarkeit und präzise Fertigungsergebnisse.

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Zerspanungsmechaniker Ausbildung

Die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker ist auf dreieinhalb Jahre ausgelegt und erfolgt im dualen System. Einen Teil der Ausbildung verbringen Sie in der Berufsschule, den anderen in Ihrem Ausbildungsbetrieb. Es gibt keine offiziellen Voraussetzungen für die Ausbildung als Zerspanungsmechaniker. Die meisten Ausbildungsanfänger und -anfängerinnen haben aber einen mittleren Bildungsabschluss.

Zu den Ausbildungsinhalten gehören in den unterschiedlichen Ausbildungsjahren unter anderem die folgende Themen:

  • Werkstoffkunde: Beurteilung und Auswahl der richtigen Werkstoffe
  • Bedienung von Werkzeugmaschinen
  • Planung und Abwicklung von Aufträgen
  • Herstellung von Werkstücken und Präzisionsbauteilen
  • Herstellung von Baugruppen
  • Anwendung von Steuerungstechniken und -systemen
  • Programmierung numerisch gesteuerter Werkzeugmaschinen (CNC)
  • Erstellung technischer Zeichnungen
  • Berechnung benötigter Parameter
  • Überwachung des Fertigungsprozesses
  • Anwendung von Kontroll- und Qualitätssicherungssystemen

Im Lauf der Ausbildung erfolgt eine Spezialisierung. Zur Auswahl stehen:

  • Drehautomatensysteme
  • Drehmaschinensysteme
  • Fräsmaschinensysteme
  • Schleifmaschinensysteme

Zusätzlich können Sie bereits während der Ausbildung Zusatzqualifikationen erwerben und Ihre Kenntnisse in einem bestimmten Bereich vertiefen.

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Zerspanungsmechaniker Gehalt

Als Azubi zum Zerspanungsmechaniker dürfen Sie sich bereits während der Ausbildung über ein überdurchschnittliches Ausbildungsgehalt freuen. Die folgende Übersicht zeigt das gestaffelte Gehalt über die dreieinhalb Jährige Ausbildung:

Zerspanungsmechaniker Gehalt Ausbildung Azubi Verdienst

  • 1. Ausbildungsjahr: 950 bis 1.050 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 1.000 bis 1.100 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 1.100 bis 1.200 Euro
  • 4. Ausbildungsjahr: 1.200 bis 1.300 Euro

Entscheidend ist der Tarifvertrag im jeweiligen Bundesland.

Gehalt nach dem Berufseinstieg

Zerspanungsmechaniker Gehalt Einstiegsgehalt Durchschnitt Bezahlung Verdienst

Das Einstiegsgehalt für Zerspanungsmechaniker liegt zwischen 2.000 und 2.500 Euro. Werden Sie nach Tarif bezahlt, kann das Gehalt für Berufsanfänger höher liegen. Bereits mit einigen Jahren Berufserfahrung können Sie Ihren Verdienst spürbar steigern. So liegt das Durchschnittsgehalt bei 3.000 bis 3.300 Euro.

Mit Spezialisierungen und Weiterbildungen übernehmen Sie im Job nicht nur mehr Verantwortung. Mit abgeschlossener Fortbildung zum Fachwirt oder einem an die Ausbildung angeschlossenen Studium können Sie 4.000 bis 4.500 Euro monatlich verdienen.

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Arbeitgeber: Wer sucht Zerspanungsmechaniker?

Zerspanungsmechaniker arbeiten hauptsächlich im Maschinen- und Fahrzeugbau oder allgemein der Metallverarbeitung. Zu den größten Arbeitgebergruppen gehören:

  • Gerätehersteller
  • Fahrzeugbau
  • Metallbau
  • Drehereien
  • Bahnbetriebe
  • Motorenhersteller
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Karrierechancen: Die Aussichten als Zerspanungsmechaniker

Kaum ein produzierendes Unternehmen kann ohne die Erzeugnisse eines Zerspanungsmechanikers funktionieren. Entsprechend groß ist die Nachfrage – nicht nur aktuell, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit auch zukünftig. Viele Prozesse werden automatisiert, doch wird es weiterhin Fachpersonal benötigen, die Programmierungen und Einstellungen vornehmen, Abläufe überwachen und falls nötig fachkundig eingreifen können.

Zudem stehen Ihnen zahlreiche Karriereoptionen offen. Sie können Ihre Fachkompetenzen durch gezielte Fortbildungen erweitern. Mögliche Lehrgänge befinden sich im Maschinen- und Anlagenbau, der CNC-Technik oder der speziellen Metallbearbeitung.

Wenn Sie weiter aufsteigen wollen, können Sie Fortbildungen zum Techniker, Fachwirt, ein Bachelorstudium oder einen Meisterlehrgang machen.

Zerspanungsmechaniker Bewerbung: Tipps & Fähigkeiten

Schon in der Schule kann sich zeigen, ob eine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker der richtige Weg für Sie ist. Vor allem technische und naturwissenschaftliche Fächer sollten Ihnen gut liegen, allen voran Physik, Mathematik, Informatik und Technik oder Werken. Zusätzlich sind diese Fähigkeiten und Eigenschaften wichtig und bei Ausbildungsbetrieben gefragt:

  • Große Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit
  • Blick für Details – Hang zum Perfektionismus
  • Technisches Verständnis
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Handwerkliches Geschick und gute Feinmotorik
  • Körperliche Belastbarkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Fremdsprachenkenntnisse für internationale Aufträge

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