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Netzwerken lernen: 30 Tipps für richtiges Networking

Beziehungen schaden nur dem, der keine hat. Die richtigen Kontakte, das sprichwörtliche Vitamin B – all das kann Türen öffnen, die sonst verschlossen bleiben. Doch was genau ist das Geheimnis für richtiges Netzwerken, das Sie auch in der Karriere weiterbringt? Worauf kommt es beim Netzwerken an? Worauf sollten Bewerber achten? Und noch wichtiger: Kann manNetzwerken lernen? Die Antwortet lautet: Ja, kann man lernen… Die folgenden 30 Tipps und Tricks machen Sie zum Networking-Profi…



Netzwerken lernen: 30 Tipps für richtiges Networking

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Netzwerken Definition: Wie ist das?

Netzwerken (auch „networken“ oder „networking“) beschreibt – laut Definition – den Aufbau und die Pflege des eigenen Kontaktnetzwerks. Ziele des Netzwerkens sind der Wissensaustausch, gegenseitige Hilfe und nicht zuletzt der berufliche Vorteil – etwa bei der Jobsuche oder Karriere.

Jedes Netzwerk basiert auf dem Prinzip der Freundesfreunde: Jedes neue Mitglied bringt seinerseits neue Kontakte ein. So erweitert sich das entstehende Beziehungsgeflecht stetig. Wie aber wird man zum perfekten Netzwerker? Was raten Profis? Was sind die wichtigsten Regeln und die größten Fehler?

Die 4 Grundregeln des Networking

Bevor Sie zum perfekten Netzwerker aufsteigen, gilt es die vier Grundregeln zu beherzigen:

  1. Ziel bestimmen

    Was erwarte ich von den persönlichen Kontakten? Was will ich damit erreichen? Nur wer seine Ziele definiert, behält den Blick fürs Wesentliche und kann das auch anderen vermitteln.

  2. Klasse statt Masse

    Ein Netzwerk ist nur so wertvoll wie seine Mitglieder. Wen man in seinen privaten Zirkel aufnimmt, sollte von den Zielen abhängen, nicht von der Statistik.

  3. Erst geben, dann nehmen

    Der beste Einstieg sind berufliche Gemeinsamkeiten und der Austausch von Wissen. Und zwar ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Auch mit Ratschlägen sollten andere nur versorgt werden, wenn sie fragen.

  4. Am Ball bleiben

    Ist die Verbindung herstellt, sollte diese vertieft werden – durch virtuellen Gedankenaustausch und persönliche (!) Treffen. Geschäftskontakte müssen gepflegt werden.

Frauennetzwerke helfen nicht

Frauennetzwerke werden den Erwartungen nicht gerecht. Laut einer Umfrage des Harvard Business Managers erhoffen sich die Mitglieder zwar Kolleginnen kennenzulernen (56 Prozent), ein besseres Arbeitsumfeld für Frauen zu schaffen (54 Prozent) sowie in Unternehmen voranzukommen (48 Prozent). Doch werden diese Erwartungen selten erfüllt. Vor allem die Weiterempfehlungsrate erreiche mit einem sogenannten Net Promoter Score von -3 (Skala: -100 bis 100) einen schlechten Wert. Oft seien die Netzwerke sogar eine Karriere-Sackgasse.


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Netzwerken lernen: Wer gehört in Ihr Netzwerk?

Vielleicht fragen Sie sich gerade: Was sind die RICHTIGEN Kontakte? Wer gehört dazu? Gute Frage! Das hängt immer von der eigenen Vita ab, den eigenen Karrierezielen, -plänen und -wegen. Aber im Kern – und das ist der Trick – sollten Sie in ihrem Netzwerk zwei Arten von Menschen sammeln:

  • Menschen, die ähnliche Ziele verfolgen wie Sie.
  • Menschen, die schon dort sind, wo Sie hinwollen.

Warum? Ganz einfach…

Menschen, die ähnliche Ziele verfolgen wie Sie…

dienen der Konspiration. Wer hierbei an potenzielle Konkurrenz denkt, hat den Kern des Networking nicht verinnerlicht. Solche Kontakte haben ähnliche Hintergründe, ähnliche Ziele und damit auch ähnliche Probleme – und natürlich Erfahrungen und Lösungen. Profitieren Sie gegenseitig davon, indem Sie sich regelmäßig austauschen! Man muss schließlich nicht denselben Fehler begehen, den andere schon begangen haben. Alle können hierbei nur gewinnen!

Allerdings sollte diese Gruppe nicht allzu groß ausfallen. Sonst leidet der Austausch, und es wird immer schwieriger, diesen regelmäßig zu organisieren. Ansonsten aber sollten Sie untereinander ein sogenanntes „Gentleman’s Agreement“ verabreden: Was dort ausgetauscht wird, bleibt in der Gruppe. Das fördert die Offenheit und das Vertrauen. Gute Themen sind dann zum Beispiel:

Was Sie hierbei schaffen, ist im Grunde ein „Zitierkartell“, das in der Soziologie auch als „Dutch Admiral Paradigm“ bekannt ist: Zwei niederländische Kadetten sollen sich seinerzeit und bevor sie in den Krieg zogen, gegenseitig geschworen haben, nur Gutes über die Taten des anderen zu berichten. Sie lobten sich gegenseitig nach oben. Am Ende waren die beiden die jüngsten Admiräle der Niederlande.

Menschen, die schon dort sind, wo Sie hinwollen…

sind noch wichtiger. Aus zwei Gründen: Sie wirken wie Mentoren, und Sie können von Ihnen viel lernen. Überdies könnten Sie einmal deren Nachfolger werden. Kurzum: Diese Menschen besitzen viel Insiderwissen, das Sie auf Ihrem Weg noch benötigen. Pflegen Sie diese Kontakte gezielt und regelmäßig. Fragen Sie diese Menschen vor allem viel – etwa:

  • Was lieben Sie an Ihrem Job?
  • Welche Herausforderungen muss man erwarten?
  • Welche Schlüsselfähigkeit sind absolut erforderlich?
  • Was hätten Sie am liebsten schon eher gewusst?
  • Welchen Rat würden Sie einem Anfänger wie mir geben?

Generell sind Netzwerke „am nützlichsten“, wenn sie Ihnen helfen, „etwas zu tun, wozu Sie von Natur aus nicht in der Lage sind“, sagt zum Beispiel Gianluca Carnabuci, Professor für Organizational Behavior an der ESMT Berlin und Autor einer aktuellen Netzwerk-Studie. Wer beispielsweise ein kreativer Mensch sei, der sollte Kontakte zu Menschen aufbauen, die eher umsetzungsstark sind, um die eigenen Ideen auch Wirklichkeit werden zu lassen. Carnabuci: „Wenn Sie Ihr Netzwerk nur in den Bereichen unterstützt, in denen Sie schon überragend sind, dann bringt keinen Mehrwert. Wenn Ihr Netzwerk jedoch Ihre Schwächen ergänzt, steigert es Ihre Leistung.“

Netzwerken Spruch Networking Tipps Lernen

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Selbsttest: Welcher Networking-Typ sind Sie?

Vitamin B, netzwerken, networking, Kontakte knüpfen – es gibt viele Ausdrücke dafür, Beziehungen aufzubauen. Einigen fällt das leichter, andere kostet es Überwindung. Finden Sie in unserem Selbsttest heraus, zu welchem Networking-Typ Sie gehören: Der Test besteht aus 10 Fragen. Für die Antworten gibt es unterschiedlich viele Punkte. Zählen Sie diese am Ende zusammen – und gehen dann zur Auswertung.

Wie viele Networking-Events besuchen Sie jeden Monat?
  • Puh, ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. (3P)
  • Och, so ein bis zwei werden es wohl sein. (1P)
  • Moment, jeden Monat? Das ist mir zu stressig. Ich nehme nur an großen Events jährlich Teil. (2P)
Wie lange bleiben Sie auf solchen Events?
  • Ich schaue kurz vorbei, gehe dann aber relativ schnell wieder. (1P)
  • Ich gehöre eigentlich immer zu den letzten, die gehen. Man trifft einfach so viele Leute und hat so viel zu erzählen. (3P)
  • Das kommt ganz darauf an, wie viele Menschen mich ansprechen. (2P)
Wie knüpfen Sie neue Kontakte?
  • Freunde und Bekannte stellen mir diese vor. (2P)
  • Ich warte ab, bis ich angesprochen werde. (1P)
  • Ich gehe auf neue Menschen zu, stelle mich vor und komme ins Gespräch. (3P)
Mit wem gehen Sie in der Mittagspause essen?
  • Das wechselt: Mal mit den Kollegen aus der Buchhaltung, mal mit einem Kunden und mit meinem Büronachbarn. (3P)
  • Wer gerade Zeit und Lust hat. (2P)
  • Ich gehe immer mit den Kollegen aus dem Büro oder der Abteilung essen. Wir verstehen uns sehr gut. (1P)
Sie unterhalten sich. Wie nehmen Sie am Gespräch teil?
  • Ich höre größtenteils zu. (2P)
  • Ich höre zu, erzähle von meinen Plänen, oder gebe Empfehlungen. (3P)
  • Das kommt auf meine Laune an. Mal diskutiere ich mit, mal bin ich genervt. (1P)
Welche Kontakte sind in Ihrem beruflichen Netzwerk?
  • Eigentlich alle, mit denen ich so zu tun habe. (2P)
  • Kollegen, mit denen ich mal zusammengearbeitet habe. (1P)
  • Ich suche mir meine Kontakte gezielt aus. (3P)
Wie verbringen Sie Ihren Freitagabend?
  • Am liebsten gehe ich aus, entweder zu einer Party, essen mit Freunden und Bekannten. Irgendetwas ist immer. (3P)
  • Gemütlich auf der Couch mit einem guten Buch oder Spielfilm. (1P)
  • Meistens ruft einer von meinen Freunden oder Kollegen an und wir unternehmen etwas. (2P)
Sie haben jemandem kennengelernt. Was passiert danach?
  • Ich hoffe, die Person meldet sich bei mir. Wir haben die Kontaktinformationen ausgetauscht. (1P)
  • Einige Tage später melde ich mich bei der Person und vereinbare ein weiteres Treffen. (3P)
  • Ich muss zugeben, oft vergesse ich mich zu melden. (2P)
Sie lernen jemand kennen. Wie stellen Sie sich vor?
  • Ich nenne meinen Namen und lächle schüchtern. (2P)
  • Ich lächle, stelle Augenkontakt her, stelle mich vor und erfrage Details zu meinem Gegenüber. (3P)
  • Ich grinse, sage kurz „Hi“ und bin auch schon wieder weg. In der anderen Ecke habe ich einen Bekannten gesichtet. (1P)
Wie gehen Sie mit beruflichen Erfolgen um?
  • Ich leiste gute Arbeit und will auch, dass meine Kollegen und mein Chef das wissen. Fortschritte und Erfolge teile ich gerne. (3P)
  • Es ist mir peinlich, über Erfolge zu sprechen. Es heißt doch Eigenlob stinkt. (1P)
  • Meine Leistungen sprechen für sich oder? (2P)
AUSWERTUNG zum Networking Test

Damit aus neuen Kontakten belastbare Beziehungen und ein vitales Netzwerk werden, muss man die Kontakte pflegen. Und leider ist es so, dass sich viele Bekanntschaften schnell wieder verflüchtigen, wenn man sich nicht darum kümmert. Lauren Berger, die Gründerin einer Praktikumsvermittlung, hat deshalb die 3-Mal-1-Regel erfunden: Sie pflegt jeden ihrer Kontakte mindestens drei Mal in einem Jahr – jeweils im Frühjahr, Sommer und Herbst. Oft reichen dazu schon ein kurzes Telefonat und ein paar Mails.
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Richtig Netzwerken: Tipps für besseres Networking

Der Kontakt zu den „richtigen“ Leuten entsteht nicht von alleine, sondern ist das Ergebnis einer strategischen und kontinuierlichen Netzwerkarbeit. Die folgenden 30 Tipps und Tricks helfen Ihnen beim gezielten Netzwerken:

Körpersprache

1. Behalten Sie stets Blickkontakt

Vor allem, wenn Sie mit der anderen Person reden oder diese redet. Alles andere wirkt desinteressiert oder unsicher. Beides bringt Ihnen kaum Sympathien ein. Übertreiben sollten Sie beim Blickkontakt aber auch nicht: Sein Gegenüber visuell zu fixieren, kann einschüchtern. Der prüfende Blick verunsichert oder mutiert zu einer Art Augenmikado: Wer zuerst wegsieht, hat verloren.

Netzwerken Tipps Blickkontakt Psychologie

2. Lehnen Sie sich vor

Das signalisiert Interesse. Allerdings ist hierbei nur leichtes Vorlehnen statt entspanntem Lümmeln gemeint. Rücken Sie dem anderen zu dicht auf die Pelle, verletzen Sie seine Distanzzone, verschrecken und wirken zu dominant.

3. Lächeln Sie

Lächeln macht sofort sympathisch und ist nachweislich der leichteste und beste Einstieg, jemanden kennenzulernen. Genauso hilft es, ein paar nette (aber nicht schlüpfrige) Komplimente zu machen. Die hört jeder gern.

4. Haben Sie ein Ziel

Wenn Sie schon durch den Raum schreiten, sehen Sie bitte immer so aus, als hätten Sie ein Ziel – entweder eine Gruppe am anderen Ende des Saals oder die Bar. Wer nur so umherstreift, gibt ein armseliges Bild ab: das von einem einsamen Mickerling, mit dem keiner was zu tun haben will.

5. Spiegeln Sie Ihr Gegenüber

Am spiegelbildlichen Verhalten lässt sich ablesen, wie harmonisch eine Beziehung oder ein Gespräch ist. Es lässt sich aber genauso einsetzen, um die Distanz zum Gegenüber oder dessen Vorbehalte abzubauen. Ahmen Sie mit der sogenannten Spiegeltechnik behutsam die Körpersprache Ihres Gegenübers nach: Verschränkt er die Arme, machen Sie das ebenfalls. Mit der Zeit wird er unterbewusst Vertrauen gewinnen. Durch Ihre Körpersprache suggerieren Sie ihm Sympathie und Harmonie. Das funktioniert übrigens mit Mimik und Sprache genauso. Sie können sein Sprechtempo, seine Sprechweise, Betonungen oder Wortwahl imitieren. Aber bitte nicht nachäffen! Das alles muss subtil geschehen.

Strategisches Vorgehen

6. Bereiten Sie sich vor

Vor dem ersten Kontakt sollten Sie sich über die jeweilige Person informieren. Dieses Wissen kann Ihnen nicht nur als Gesprächseinstieg dienen, Sie können dadurch auch manche Reaktion vorhersehen und einordnen.

Einstiegsfragen für Netzwerkveranstaltungen

Oft rührt der Widerwille auf andere Menschen zuzugehen daher, dass man nicht weiß, was man sagen soll. Hier ein paar Vorschläge, wie Sie mit einfachen Fragen beginnen können:

  • Was machen Sie beruflich?
    Der Klassiker unter allen Smalltalk-Intros. Er eröffnet eine Reihe von Anschlussfragen, etwa zum Unternehmen, der Branche oder der Position, in der Ihr Gegenüber arbeitet. Die Frage ist gut, allerdings auch ziemlich abgedroschen. Durch Originalität fällt man damit nicht auf.
  • Wodurch lassen Sie sich inspirieren?
    Zweifellos der originellere Opener. Denn er bringt den anderen dazu, über sich selbst zu reflektieren – und das inspiriert Sie beide. Die Frage eignet sich daher nicht nur als Gesprächseinstieg, sondern auch als Diskussionsauftakt in einer bereits etablierten Gruppe.
  • Welches Buch lesen Sie gerade?
    Diese Frage zielt ebenfalls auf Inspirationsquellen, kann aber auch durch Hobbys oder private Interessen erweitert werden. In jedem Fall gewinnen Sie so eine Menge Informationen über Ihr Gegenüber sowie weiteren Gesprächsstoff.
  • Wie fanden Sie den Vortrag?
    Voraussetzung dafür ist natürlich, dass es eine solche Präsentation gegeben hat. Wichtig ist dann aber, dass Sie Ihre eigene Meinung nicht gleich hinausposaunen. Insbesondere wenn Sie den Vortrag doof fanden. Sonst verbreiten Sie sofort zu Beginn negative Stimmung. Und das blockiert. Eine inhaltliche und intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Gesagten betont indes Ihre Gemeinsamkeit als Zuhörer und schafft neue Gesprächspunkte.
  • Möchten Sie etwas trinken?
    Der ideale Einstieg für jemanden, der noch einsam und allein an einem Tisch steht. Sie beweisen so nicht nur Aufmerksamkeit und gute Manieren, sondern nutzen auch noch den Benjamin-Franklin-Effekt. Alternativ: „Soll ich Ihnen etwas von der Bar mitbringen?“ Falls Sie einer attraktiven Frau begegnen und mit ihr auf diese Weise ins Gespräch kommen wollen, empfiehlt sich die Gentleman-Variante: Bringen Sie ihr den Drink direkt mit. Vorher aber bitte ihre Vorlieben ausspähen.

7. Suchen Sie Gemeinsamkeiten

Aus der Sympathieforschung weiß man heute, dass wir jemanden sofort sympathischer finden, der uns ähnlich ist oder dieselben Gefühle teilt und uns versteht.

8. Bieten Sie etwas an

Eine Idee, ein neues Konzept, einen guten Kontakt. Hauptsache, es ist etwas, das dem anderen weiterhilft. Eine solch noble Geste bricht jedes Eis und hinterlässt einen bleibenden Eindruck – nicht zuletzt wegen der Reziprozitäts-Regel.

Die 70-20-10-Formel

Der Social Media Berater Mike Sansone hat eigens eine Formel für erfolgreiches Netzwerken entwickelt – die 70-20-10-Regel:

  • 70
    Vertrauen ist der Anfang von allem – auch von guten, belastbaren Beziehungen. Wer also ein Beziehungsgeflecht aufbauen will (vulgo: netzwerkt), sollte 70 Prozent seiner Zeit und seines Engagements darin investieren, Vertrauen zu gewinnen. Und dies geschieht am besten, indem Sie für andere einen Nutzen stiften, Kontakte vermitteln oder ein paar Anrufe für andere machen, Tipps geben, weiterhelfen.
  • 20
    Sobald Ihnen die Menschen vertrauen und dank Ihrer Hilfe selbst ein Stück weitergekommen sind, fangen sie an, sich auch für Sie zu interessieren. Gut so. Denn die nächsten 20 Prozent verbringen Sie damit, dass andere Sie besser kennenlernen können – durch das, was Sie von sich erzählen, was Sie bewegt, wofür Sie kämpfen, wonach Sie streben. Zeigen Sie, wer Sie sind – aber bitte ohne zu prahlen.
  • 10
    Nachdem Sie sich für andere engagiert, Vertrauen aufgebaut und sich persönlich kennengelernt haben, sind echte Beziehungen entstanden. Erst können Sie erwarten, dass andere für Sie Zeit und Energie aufwenden, um Ihnen weiterzuhelfen, also eine Ressource für Sie werden. Jetzt können Sie über sich und Ihre Bedürfnisse sprechen, um Rat oder konkrete Hilfe bitten – aber eben nur zu 10 Prozent.

9. Gehen Sie behutsam vor

Niemand mag überrumpelt werden. Oder frei nach Goethes Torquato Tasso: „So fühlt man die Absicht und man ist verstimmt.“ Beziehungen, genauso wie Vertrauen wachsen langsam.

10. Teilen Sie Kontakte

Wenn Sie Leute weiterempfehlen (natürlich nur die, die Sie gut kennen), profitieren gleich drei davon: der neue Kontakt, ihr alter und Sie selbst. Denn die beiden sind nun auch noch Ihre Multiplikatoren, die Ihre Qualitäten als Vermittler und Helfer preisen werden.

11. Treffen Sie verlässliche Zusagen

Sätze wie: „Ich melde mich morgen bei Ihnen.“ sind schnell ausgesprochen, müssen dann aber auch eingehalten werden. An Zusagen – und deren zuverlässiger Einhaltung – werden Sie gemessen. Nicht gehaltene Zusagen schaden Ihrer Glaubwürdigkeit enorm.

12. Stellen Sie sinnvolle Fragen

Sie wissen nicht, über was Sie sprechen sollen? Dann fragen Sie. Durch höfliche und zielgerichtete Fragen zeigen Sie Ihrem Gesprächspartner, dass Sie sich wirklich für ihn interessieren. Das bringt Ihnen nicht nur neue Informationen für Ihre Netzwerkarbeit, sondern schmeichelt auch dem Ego Ihres neuen Kontaktes.

13. Erleichtern Sie die Kontaktaufnahme

Ihre E-Mail-Signatur, die Profile in verschiedenen sozialen Netzwerken (und Ihr Blog) haben eines gemeinsam: Sie können und sollten dort auf alle anderen Netzwerke verlinken und so die Kontaktaufnahme mit Ihnen erleichtern.

Netzwerk-Veranstaltungen

14. Stellen Sie sich richtig vor

Stellen Sie sich möglichst zuerst und mit vollem Namen vor. Schön wäre ein guter erster Satz, der Sie charakterisiert und was der andere von Ihnen potenziell zu erwarten hat. Das kann eine kurze (!) Beschreibung dessen sein, was Sie beruflich machen oder eine Formulierung, die neugierig macht – eben eine Art Elevator-Pitch. Nur eins ist verboten: langweilen.

15. Geben Sie die Hand

Klingt selbstverständlich, hat aber zwei viel wichtigere Effekte: Ein ordentlicher Händedruck verrät viel über Sie selbst und schafft körperlichen Kontakt. Das verbindet subtil.

Networking Handschlag Tipps Smalltalk

16. Nehmen Sie genug Visitenkarten mit

Erstens, weil die erfahrungsgemäß schneller ausgehen als man meint; und zweitens, weil man die besten Leute oft erst zum Schluss kennenlernt. Blöd, wenn dann die Karten alle sind. Wichtig hierbei: Visitenkarten nie verteilen wie ordinäre Spielkarten, sondern mit gebührender Selbstachtung. Nur so wird man Ihnen auch entsprechende Wertschätzung spiegeln.

Der 2-Taschen-Trick für Netzwerk-Treffen

Ein typischer Netzwerk-Abend. Jeder steckt Ihnen seine Karte zu. Ergebnis: Sie besitzen am Schluss ein hübsches Kartenspiel, mit dem man locker Titel-Quartett spielen könnte… Aber, verflixt, wer war noch mal wer? Ein klassisches Netzwerker-Problem! Wenn Sie die Leute per „Follow-up“ wieder kontaktieren oder treffen und richtig zuordnen wollen, hilft der sogenannte 2-Taschen-Trick: Nachdem Sie die Visitenkarte des anderen ausreichend gewürdigt haben, stecken Sie diese in unterschiedliche Hosentaschen (oder Fächer in der Handtasche): Karten von Leuten, zu denen Sie auch weiterhin Kontakt halten möchten, verwahren Sie in der rechten Hosentasche, die Nervensägen in der linken. Den Unterschied merkt kein Mensch, aber die Entsorgung ist hinterher wesentlich leichter.

17. Seien Sie authentisch

Sicher, das ist ein überstrapaziertes Wort. Gemeint ist hier, freundlich, erfrischend und ehrlich zu bleiben. Niemand mag selbstverliebte Sprücheklopfer. Wenn Sie Sorge haben, dazu zu neigen, loben Sie zunächst den anderen und stellen Sie ihm oder ihr wieder Fragen.

18. Strahlen Sie etwas Positives aus – immer

Sie kennen das Bonmot: „Erfolg macht sexy“? Der Grund dafür ist einfach: Man sieht es den Menschen buchstäblich an, wenn Sie mit sich und der Welt zufrieden sind. Und da wir alle uns danach sehnen, sind solche Menschen extrem anziehend. Versuchen Sie diese innere Zufriedenheit vor einem solchen Event zu konservieren und vor Ort auszustrahlen – und die Leute werden auf Sie zugehen.

19. Ziehen Sie etwas Bequemes an

Natürlich sollten Sie – falls ausgewiesen – etwaige Dresscodes berücksichtigen. Aber Sie sollten sich in Ihrer Kleidung auch wohl fühlen und nicht wie verkleidet. Denn das strahlen Sie aus.

20. Machen Sie Pausen

Networking ist, wie das Wort „working“ erahnen lässt, harte Arbeit. Der Geist muss hellwach bleiben, Stresspegel und Reaktionsgeschwindigkeit sind entsprechend hoch. Wer so energetisch geladen ist, fasziniert. Wer müde ist, nicht. Gönnen Sie sich daher zwischendurch Pausen – etwa an der Bar, um zum Beispiel unauffällig bei einem Drink die eingesammelten Visitenkarten mit kurzen Notizen zu versehen. Und sprechen Sie neue Menschen nur an, wenn Sie geistig voll da sind. Ansonsten: Es ist keine Schande, irgendwann nach Hause zu gehen, weil man müde ist.

21. Haken Sie IMMER nach

Jeden neuen Kontakt sollte man binnen drei Tagen noch einmal kontaktieren – per E-Mail, Brief oder Telefon. Sonst zerreißt das noch zarte Band. Sagen Sie demjenigen, wie sehr Sie sich gefreut haben, ihn kennengelernt zu haben, dass Sie das Gespräch als angenehm erinnern und sich über ein baldiges Wiedersehen freuen würden. Ideal ist natürlich, wenn Sie dies zugleich zur Vertiefung gemeinsam angedachter Projekte nutzen.

Klassische Netzwerk-Fehler

22. Nur an den eigenen Nutzen denken

Besonders Anfänger neigen dazu. Kaum ist der Kontakt hergestellt, fallen sie mit der Tür ins Haus und wollen etwas haben. Ganz schlechter Stil! Oder: Sobald sie vom Wissen oder der Hilfe eines anderen profitiert haben, drehen sie sich auf dem Absatz um und gehen. Wer so handelt, beweist nicht nur soziale Inkompetenz, er schlägt auch eine Tür zu, durch die er auf dem Weg nach oben vielleicht noch einmal schreiten muss.

Darf man auf einem Netzwerktreffen nach Jobs fragen?

Kurze Antwort: Nein! Sie verursachen bei Ihrem Gegenüber so nur schlechte Gefühle. Der- oder diejenige wollte vielleicht nur Kontakte pflegen – und Sie bringen die Person nun in Bedrängnis und Verlegenheit. Was soll Ihr Gegenüber denn sagen? Ein „Nein, ich kann Ihnen nicht helfen“, wäre ein Affront, ein „Ja, ich werde versuchen, was ich kann“, wäre verpflichtend. Überdies dokumentieren Sie, dass Sie kein Feingefühl für das Netzwerken haben.

Solche Treffen dienen dazu, Kontakte anzubahnen oder zu vertiefen. Es geht darum, Menschen kennenzulernen, Vertrauen aufzubauen, zu helfen oder Kontakte zu vermitteln – nicht gleich zu profitieren. Viel eleganter wäre es, zu erwähnen, dass Sie sich gerade beruflich neu orientieren. Erzählen Sie, warum Sie Ihren Job wechseln wollen und welche Herausforderungen Sie suchen. Anschließend können Sie immer noch erwähnen, dass Sie für sachdienliche Hinweise dankbar wären.

23. Auf Quantität achten

Die Qualität Ihres Netzwerks bemisst sich nicht nach der Anzahl der Kontakte. Vielmehr geht es darum, die richtigen Personen in das eigene Netzwerk aufnehmen zu können. Was nützen Ihnen 50 verschiedene Kontakte, wenn keiner darunter ist, der Ihnen weiterhelfen kann?

24. Zu viele Kontakte sammeln

Beginnen Sie rechtzeitig damit, Ihre Kontakte zu gewichten und eine Art „inneren Kreis“ zu bilden. In manche Beziehungen lohnt es sich mehr Zeit und Energie zu investieren als in andere. Gehen Sie beim Netzwerken unbedingt effektiv mit Ihren Ressourcen um.

25. Kontakte beeindrucken wollen

Berufliche Kontakte entstehen nicht zwangsläufig dadurch, dass Sie durch Bestleistungen überzeugen. Viel wichtiger ist ein ehrliches und authentisches Interesse an Ihrem Gegenüber, eine offene und freundliche Ausstrahlung und gute Manieren.

26. Aus der Begegnung eine Verkaufsveranstaltung machen

Fangen Sie auf Netzwerktreffen bloß nicht an, Ihre Produkte, Dienstleistungen oder Seminare zu verkaufen. Das ist eine Todsünde. Ein solches Treffen ist weder Verkaufsmesse noch Showroom. Hier geht es allein um Vitamin B, also um Beziehungen zu Menschen. Zudem törnt es garantiert jeden ab, wenn er merkt, dass Sie sich gar nicht für ihn, sondern nur für seine Vorzüge interessieren.

27. Keine Zeit zum Netzwerken nehmen

Es ist einer der häufigsten Networking-Fehler, der gleichzeitig eine beliebte Ausrede ist. Sie sollten sich aber bitte nie dahinter verstecken, keine Zeit zu haben. Es braucht wirklich nicht viel Zeit, um Kontakte zu knüpfen. Und die Zeit, die Sie sich nehmen, ist immer gut investiert, wenn am Ende ein funktionierendes Netzwerk dabei herauskommt.

Lesetipp: Zwei Bier gehen immer.

28. Zu spät anfangen

Das Netzwerk muss stehen, BEVOR Sie es brauchen. Oder wie es ein Spruch sagt: „Man baut Netzwerke, wenn man sie nicht braucht, um davon zu profitieren, wenn man sie braucht.“ Sich erst um Kontakte zu bemühen, wenn man sie dringend benötigt, funktioniert nie. Erstens, weil das Geben zuerst kommen muss und zweitens, weil die Leute einem Bittsteller nicht mehr auf Augenhöhe begegnen. Das mindert also Ihren eigenen Wert für die Gruppe.

29. Nur reagieren

Wer immer nur auf die Kontaktaufnahme anderer wartet, wird sein Netzwerk niemals erweitern. Sie müssen schon selbst aktiv werden.

20. Gar nicht netzwerken

In diesem Fall ist Ihnen nicht zu helfen.

Wie Sie netzwerken – wenn Sie es hassen?

Netzwerken kann ein Riesenspaß sein. Muss es aber nicht. Tatsächlich ist es für manche einfach nur Qual, ein notwendiges Übel. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Schüchternheit kann eine Rolle spielen. Ebenso eigenbrötlerische Tendenzen oder pure Unlust nach einer anstrengenden Arbeitswoche. Wir empfehlen, sich trotzdem zu überwinden – auch wenn Sie das Netzwerken hassen. Der Anfang ist gar nicht so schwer, wie er erscheint. Hier ein paar letzte Tipps zum Netzwerken für Schüchterne:

  1. Lassen Sie es langsam angehen

    Ein Sprung ins kalte Wasser kann erfrischend sein. Sie müssen nicht sofort vom 10-Meter-Turm springen und jeden ansprechen. Überlegen Sie sich in Ruhe, was Sie mit dem Netzwerk erreichen wollen und welche Personen Ihnen dabei helfen. Dann versuchen Sie, langsam Kontakt aufzubauen – etwa mit ersten Kommentaren auf Linkedin oder dezenten Mails. Lassen Sie sich Zeit: Qualität kommt vor Quantität.

  2. Betrachten Sie es als Spiel

    Kaum etwas hilft so gut, um sich zu motivieren, wie eine spielerische Attitüde. Nehmen Sie sich beispielsweise vor, bei einem kommenden Event mit mindestens drei interessanten Personen ins Gespräch zu kommen. Teilen Sie dieses Ziel am besten noch mit jemand anderem und machen Sie einen sportlichen Wettkampf daraus. Natürlich geht es hier nicht um den nächsten Aufreißer-Champion, aber durch das Spiel werden Sie Ihre Schüchternheit schnell vergessen und überwinden.

  3. Nehmen Sie einen Freund mit

    Vielen missfällt die Vorstellung, alleine in einem Raum voller fremder Menschen zu sein. Was könnte da besser helfen, als einen guten Freund mitzunehmen? Allerdings sollten Sie nicht die gesamte Zeit zusammen verbringen und damit dem Netzwerken aus dem Weg gehen. Teilen Sie sich während der Veranstaltung auf. So geben Sie anderen die Möglichkeit, Sie anzusprechen und ein Gespräch zu beginnen.

  4. Hören Sie aktiv zu

    Viele glauben, dass es beim Netzwerken vor allem darauf ankommt, eloquent zu plaudern. Das hilft zwar, aber einen ebenso guten Eindruck macht, wer kluge Fragen stellt und sich als guter Zuhörer beweist. Hören Sie also ruhig AKTIV zu – zum Beispiel, indem Sie Rückfragen stellen. Sie können sicher sein, damit enorm positiv im Gedächtnis zu bleiben.

[Bildnachweis: Doppelganger4 by Shutterstock.com]

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