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Wider besseren Wissens: Darum tun wir, was schlecht für uns ist


Wir trinken Bier statt Orangensaft. Wir schwänzen den Sport, rauchen Kette und gehen abends viel zu spät ins Bett. Wir tun von morgens bis abends lauter Dinge, die schlecht für uns sind. Warum? Sind wir undiszipliniert oder einfach nur doof – oder beides? Nicht so schnell. Hinter unseren schlechten Entscheidungen stecken noch ganz andere Mechanismen. Mechanismen, die mächtig sind, aber keineswegs unüberwindbar…


Wider besseren Wissens: Darum tun wir, was schlecht für uns ist

Warum tust du das?

Die Fluppe am Morgen, das Stück Torte am Nachmittag, der Whiskey am Abend. Pures Gift. Süßes Gift. Wir wissen das. Aber wir wehren uns nicht. Auch Stress und Zeitnot ehren wir als Statussymbol.

So viele Angewohnheiten, die uns schaden, körperlich wie psychisch. Warum tun wir das? Antwort: Weil der Mensch schwach ist. Wir sagen Ihnen auch, warum er das ist…

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4 Gründe, warum wir tun, was schlecht für uns ist

  • Belohnungssystem

    In den 50er Jahren machten kalifornische Wissenschaftler eine erstaunliche Entdeckung. Sie hatten Ratten eine Elektrode ins Hirn gesetzt, die auf Knopfdruck leichte elektrische Stöße abgab. Bei einem Nager aber pflanzten sie die Elektrode in das falsche Hirnareal. Die Ratte kehrte daraufhin immer wieder in die Ecke zurück, in der sie den Stromschlag bekommen hatte. Offenbar wollte sie mehr davon.

    Dadurch kamen James Olds und Peter Milner dem neuronalen Belohnungssystem auf die Schliche. Es funktioniert – ganz simpel erklärt – so: Ein äußerer Reiz weckt in unserem Gehirn ein Verlangen. Dieses sendet die Botschaft, das Verlangen doch bitte zu stillen. Wird das Verlangen dann befriedigt, gibt es für das Hirn eine Belohnung — in Form des Glückshormons Dopamin. Bei dem Reiz kann es sich um einen Schokoriegel, ein kühles Weißbier oder auch eine dampfende Tasse Kaffee handeln.

    Entscheidend aber: Nicht der Schoko-Bissen auf der Zunge lässt das Dopamin sprießen, sondern die Erwartung auf den Bissen. Vorfreude ist die schönste Freude – dieses Sprichwort lässt sich wissenschaftlich untermauern.

    Auch bei Patienten, die unter chronischem Juckreiz leiden, sind die Hirnareale besonders aktiv, die für das Belohnungssystem zuständig sind. Das haben US-Wissenschaftler festgestellt.

    Sie kennen das auch: Wer ständig kratzt, verschlimmert den Juckreiz langfristig, aber verschafft sich kurzfristig Linderung – und ein wohliges Gefühl der Zufriedenheit. Das neuronale Belohnungssystem – es verleitet uns zu Dingen, die nicht gut für uns sind…

  • Zugehörigkeit

    Nein, Unwissenheit ist nicht der Übeltäter. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Menschen die verschiedenen Risiken in ihrem Leben sehr realistisch einschätzen“, meinte die Soziologin Cindy Jardine von der Universität Alberta schon in den Nuller Jahren. Das Wissen um mögliche Gefahren werde schlichtweg übertrumpft von etwas Größerem: dem Drang nach gesellschaftlicher Akzeptanz.

    „Wir schaffen dadurch ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das für uns wichtig ist. Wir können uns als Teil einer sozialen Gemeinschaft verstehen; es ist sehr hart, ein Verhalten zu ändern, das gesellschaftlich akzeptiert ist“, erklärte Jardine.

    „Zum Beispiel ist Stress schlecht für uns, und trotzdem tragen wir es als Ehrenabzeichen mit uns herum. Es wird als gesellschaftlich erwünscht erachtet, Überstunden zu machen. Wir bringen Menschen, die eine 40-Stunden-Woche haben, nicht den gleichen Respekt entgegen.“

    Auch Raucher, die sich morgens pünktlich um 10 Uhr vor der Tür zum Paffen treffen, schaffen ein Gemeinschaftsgefühl. Das Falsche tun – es kann identitätsstiftend sein.

  • Ansteckungstheorie

    Die Ansteckungstheorie geht auf den Soziologen Gustave Le Bon zurück, der in seiner Psychologie der Massen Ende des 19. Jahrhunderts sinngemäß schrieb, dass der Einzelne seine Verantwortung in der Anonymität der Masse abgibt. Oder anders gesagt: Wir lassen unsere Meinung in der Garderobe und vertrauen sie dem Personal an.

    Konkrete Folgen: Sind die Kritiken eines Kinofilms in der Öffentlichkeit überwiegend positiv, bewerten wir ihn mit größerer Wahrscheinlich ebenfalls wohlwollend. Wird eine politische Partei öffentlich gekreuzigt, hauen wir auch ein paar Nägel hinein und schließen uns der Mehrheitsmeinung fast automatisch an.

    Auch haben Studien längst gezeigt, dass das Risiko für Übergewicht steigt, wenn viele Freunde übergewichtig sind. Man könnte sagen: Übergewicht ist ansteckend. Ein extremes Beispiel sind Gaffer im Straßenverkehr. Fahren vor mir zehn Wagen tatenlos am Unfallort vorbei, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ich es ihnen gleichmache.

    In den 50er Jahren hatten die Experimente von Solomon Asch Berühmtheit erlangt. Der Psychologe zeigte, dass Gruppenzwang Menschen sogar dazu bringen kann, eine offensichtlich falsche Aussage als richtig zu bewerten. Das erklärt auch, warum wir so viele Fehler nachmachen…

  • Routinen

    Schlechte Gewohnheiten lassen sich nur schwerlich abschütteln. Mehr noch, sie kommen sogar ruckzuck wieder zu einem zurück. So konnten MIT-Forscher nachweisen, dass schon ein kleiner Stimulus aus alten Tagen genügt, um eine alte Gewohnheit wieder aufleben zu lassen.

    „Es ist so, als ob sich das Gedächtnis den Kontext der Gewohnheit merkt“, sagte Neurowissenschaftlerin Ann Graybiel vom MIT. Ein kleines Zeichen genüge und die alte Verhaltensweise würde wieder angetriggert. „Das kann man mit jemandem vergleichen, der abnehmen oder eine tiefsitzende Gewohnheit kontrollieren will. Das kleinste Stückchen Schokolade kann all die guten Vorsätze wieder zunichte machen.“

    Die meisten Gewohnheiten indes kommen gar nicht wieder – sie gehen erst gar nicht weg. So behalten viele Männer nachweislich ihre Trinkgewohnheiten bei, die sie in jungen Jahren geformt haben. Ein Gute-Nacht-Bier heute, ein Gute-Nacht-Bier morgen…

    Einmal antrainiert, wird man schlechte Angewohnheiten nicht mehr los. Oder doch? Drei Tipps, wie es gehen kann, folgen im Anschluss…

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Schlechte Gewohnheiten: So werden Sie sie los!

  1. Gelegenheitsfenster

    Das Gelegenheitsfenster öffnet sich von alleine, wenn Sie umziehen oder eine neue Stelle antreten. Dann besteht die Möglichkeit, alte Routinen in neue umzuwandeln. Ein neuer Arbeitsweg, auf dem Sie nicht gewohnheitsmäßig für ein McBreakfast anhalten. Oder einer, der sich wunderbar mit dem Rad fahren lässt.

    Ist das nicht möglich, muss man sich anders zu helfen wissen. Zum Beispiel, indem man kleine Barrieren errichtet. Für Schokoladenliebhaber etwa böte sich an: Die Süßigkeiten nicht gleich aus dem Leben, sondern erstmal in das oberste Küchenregal verbannen. In jenes, an das man nur mit einem Extra-Stuhl herankommt. Das Eis ganz nach hinten ins Tiefkühlfach legen, nicht griffbereit nach vorne.

  2. Wiederholung

    Routinen wachsen langsam. Um eine neue herauszubilden, müssen Sie sie – je nachdem, welcher Studie man folgt – 15 Tage bis 254 Tage am Stück beherzigen. Eine Zauberformel gibt es also nicht.

    Aber klar scheint: Wiederholung ist der Schlüssel. Immer und immer und immer und immer und immer wieder einüben. Und wieder von vorne. So lange, bis sie sitzt.

  3. Kontext

    Eine Gewohnheit etabliert sich leichter, wenn Sie sie in einen Kontext einbetten. Beispiel: Sie greifen immer dann zur Zahnseide, nachdem Sie sich die Zähne geputzt haben. Der Ablauf ist stets der gleiche.

    So bauen Sie sich quasi eine Eselsbrücke und koppeln eine erwünschte Routine an eine schon bestehende. Das ist einfacher! Zahnseide vergessen? Nach einiger Zeit praktisch unmöglich.

[Bildnachweis: Vasilchenko Nikita by Shutterstock.com]

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