Interne Jobs bieten Karrierechancen
Der aktuelle Job passt nicht mehr? Manchmal ist ein externer Jobwechsel alternativlos. Dann etwa, wenn Sie sich so gar nicht mehr mit dem Unternehmen, den Produkten oder Kollegen identifizieren können und jede Weiterentwicklung blockiert ist oder wird. Den Job sollten Sie aber nie aus einem Fluchtreflex heraus wechseln. Dahinter sollte immer ein persönliches Ziel und eine sinnvolle Entwicklung stehen. Die lässt sich aber oft auch intern realisieren.
Tatsächlich bieten interne Jobs und Jobwechsel – abseits der bisherigen Position – zahlreiche Chancen, von denen Sie profitieren können:
- Sie erhalten den erarbeiteten Status im Unternehmen.
- Sie profitieren von bestehende Beziehungen und Netzwerken.
- Sie bauen Ihre Reputation konsequent aus.
- Sie beginnen neue Aufgaben in einem vertrauten Rahmen.
- Sie finden ebenfalls Herausforderungen und wachsen daran.
Falls Sie bei sich also gerade Wechselambitionen verspüren: Schauen Sie sich vielleicht zunächst erst einmal intern um – auf firmeneigenen Jobboards und „Schwarzen Brett“, im Intranet und Kollegenkreis, beim Betriebsrat, in der Personalabteilung… Durch natürliche Fluktuation entstehen immer wieder neue Jobchancen.
Allerdings ist es intern wie extern: Die besten Jobs werden selten ausgeschrieben oder regulär vergeben, sondern per Vetternwirtschaft). Dabei können Sie durchaus nachhelfen!
Interne Jobs: Gehalt
Bei vielen Jobwechseln spielt natürlich auch das Gehalt eine treibende Kraft. Die Arbeitnehmer wollen sich verbessern, mehr verdienen und Ihren Marktwert steigern. Absolut legitim!
Und hier liegt auch der einzige Nachteil interner Jobs: Größere Gehaltssprünge gibt es meist nur extern. Wer geschickt verhandelt, kann bei der internen Gehaltsverhandlung eine Gehaltserhöhung zwischen drei und 10 Prozent herausholen. Bei einem externen Jobwechsel sind oft bis zu 20 Prozent drin. Vor allem wenn Sie abgeworben werden.
Interne Jobs finden: Verdeckte Stellenangebote
Kennen Sie das auch? Wenn interne Stellenangebote offiziell ausgeschrieben werden, sind sie meist schon (intern) vergeben. Erkennen lassen sich solche Pro-forma-Ausschreibungen oft daran, dass das Anforderungsprofil so spezifisch formuliert ist, dass nur ein einziger Mensch darauf passen kann – der Insider, der schon gefunden ist.
Lassen Sie sich davon aber nicht einschüchtern. Erstklassige interne Jobs lassen sich ebenso über Umwege und das sprichwörtliche Vitamin B finden. Sie sind ein bisschen versteckt. Aber das ist zugleich Ihre Chance: Die potenzielle Konkurrenz wird kleiner!
Positionierung ist der Schlüssel
Zugegeben, von jetzt auf gleich werden Sie solche Stellenangebote nicht finden. Dazu braucht es etwas Zeit, wohlwollende Mentoren und eine strategische Positionierung – wie bei einer Beförderung auch.
Der Trick ist, dass Sie am Ende die internen Jobs nicht finden müssen – sie finden Sie! Ziel der folgenden Tipps ist, dass Sie jedes Mal auf dem Radar der Entscheider auftauchen, wenn eine solche Position intern besetzt werden soll. Das ist allemal eleganter, als eine interne Bewerbung zu schreiben.
Tipps: So kommen Sie an interne Jobs
Die folgenden Tipps und Strategien zeigen Ihnen, wie Sie mittel- bis langfristig im eigenen Unternehmen Karriere machen und sich auch mal intern beruflich verändern können.
1. Netzwerk ausbauen
An einem aktiven und funktionierenden (internen) Netzwerk kommen Sie nicht vorbei. Schon gar nicht, wenn Sie die versteckten Stellen und internen Jobs finden wollen. Suchen Sie daher immer wieder den Kontakt zu Kollegen und Fachexperten – auch über Ihre Abteilung hinaus. Besuchen Sie Firmenveranstaltungen, kommen Sie mit anderen ins Gespräch, beteiligen Sie sich an sogenannten Leuchtturm-Projekten. Also Aufgaben mit besonders großer interner Strahlkraft. Ihre Leistungen und Kompetenzen werden so für andere sichtbarer – und auch mal selbst angesprochen.
2. Nachrichten verfolgen
Hand aufs Herz: Wie aktiv und interessiert verfolgen Sie die Nachrichten und Entwicklungen Ihres Arbeitgebers und der gesamten Branche? Lesen Sie interne Newsletter und Mitteilungen aufmerksam? Vermutlich nicht allzu konsequent. Fehler! Im Arbeitsalltag bleibt dafür oft wenig Zeit, ja. Wir verstehen auch, dass es wichtig ist, nach Feierabend wirklich vom Job abzuschalten. Trotzdem sollten Sie Firmen- und Branchen-News aufmerksam verfolgen. Warum?
In jedem Wandel stecken Chancen. Es entstehen neue Aufgaben und Anforderungsprofile. Und damit auch neue interne Jobs. Obendrein sind das meist Zukunftsprojekte – verbunden mit Budgets und Prestige. Also perfekt, um sich im Unternehmen einen Namen zu machen. Außerdem macht es enorm viel Spaß, die Zukunft des eigenen Ladens mitzugestalten. Sie verpassen diesen Zug aber, wenn Sie nie über den Tellerrand des Alltags blicken.
3. Profil schärfen
Das beste Netzwerk und Fachwissen nützen nichts, wenn niemand intern weiß, wofür Sie stehen. Ein klares Profil und eine gute Reputation sorgen dafür, dass Sie bei allen Entwicklungen zu IHREM Thema nahezu automatisch gefragt und gehört werden. Das gilt dann natürlich auch für neue interne Jobs und Besetzungen. Dieses interne Profil sollten Sie aber nicht dem Zufall überlassen, sondern gezielt formen und schärfen. Zum Beispiel durch Fachbeiträge im Mitarbeitermagazin oder Firmenblog. Indem Sie sich in Meetings aktiv beteiligen, sobald Ihr Thema auf die Agenda kommt.
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4. Initiativ bewerben
Statt darauf warten, dass eine interne Stelle frei wird, können Sie die berufliche Veränderung natürlich ebenso durch eine interne Initiativbewerbung anstoßen. Wenden Sie sich dafür an die Personalabteilung oder sprechen Sie mit Ihrem Mentor oder einem wohlwollenden Vorgesetzten. Die interne Initiativbewerbung ist umso erfolgreicher, je konkreter Sie Ihren Mehrwert für die interne Stelle formulieren und Vorschläge für den neuen Job machen können.
Bleiben Sie dabei aber stets professionell und formulieren Sie ohne plump vertraulich zu wirken. Sie können nie wissen, wer Ihre interne Bewerbung liest. Auch das Gehalt darf dabei niemals Ihre offizielle Motivation sein. Wer für Geld kommt, geht auch für Geld. Sie outen sich damit als Söldner. Die Begründung für Ihre Bewerbung auf interne Jobs sollte immer in der beruflichen Weiterentwicklung oder Neuorientierung liegen!
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TIPP: Nie schlecht über den aktuellen Job sprechen!
Verlieren Sie im gesamten Bewerbungsprozess nie ein schlechtes Wort über Ihre aktuelle Stelle! Schon gar nicht über Ihre Kollegen oder Vorgesetzten. Das wird immer zum Bumerang. Im Vordergrund sollte immer stehen, was Sie auf dem neuen Job leisten wollen. Man wird Sie mit Sicherheit fragen, warum Sie wechseln wollen. „Es wird Zeit für was Neues“ – klingt wenig überzeugend. Sinnvoller ist, den internen Wechsel an den Anfang einer persönlichen Entwicklung zu stellen. Sie haben so viele Erfahrungen gesammelt, so viele Erfolge erzielt, dass Sie jetzt reif für diese neue Aufgabe sind…