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Interne Stellenausschreibung: Definition und Vorteile

Wenn Sie auf der Suche nach einem neuem Job sind, steht Ihnen der gesamte Arbeitsmarkt offen. Zahllose Unternehmen, oft sogar verschiedene Branchen, in denen die eigenen Fähigkeiten gefragt sind. Der Radius der Jobsuche wird immer größer – kaum jemand blickt jedoch auf das, was direkt vor ihm liegt. Eine interne Stellenausschreibung ermöglicht es Ihnen, eine freie Stelle im eigenen Unternehmen zu besetzen und sich beruflich weiterzuentwickeln, während Sie Ihrem Arbeitgeber gegenüber loyal bleiben. Voraussetzung dafür ist natürlich ein gutes Betriebsklima und der Wunsch, weiterhin beim Arbeitgeber zu bleiben. Ist dies gegeben, kann die interne Stellenausschreibung einige Vorteile mitbringen – und zwar für beide Seiten. Wir erklären, worauf bei internen Stellenausschreibungen geachtet werden muss und wie davon profitiert werden kann…



Interne Stellenausschreibung: Definition und Vorteile

Interne Stellenausschreibung Definition: Was ist damit gemeint?

Bei Stellenanzeigen oder Stellenausschreibungen denken viele ganz automatisch in Zeitungen oder vor allem in Online-Jobbörsen. Ein Arbeitgeber sucht damit aktiv nach einem neuen Mitarbeiter, ruft mögliche Bewerber dazu auf, ihre Unterlagen einzureichen und gibt Informationen über die benötigten Qualifikationen, die freie Position und die damit verbundenen Aufgaben, die Erwartungen an einen neuen Mitarbeiter und auf der anderen Seite erfahren Kandidaten auch, was das Unternehmen zu bieten hat – oder wie es sich zumindest selbst präsentiert.

Dieser Weg ist der häufigste, um offene Stellen neu zu besetzen. Es wird extern nach geeignetem Personal auf dem Arbeitsmarkt gesucht. Eine interne Stellenausschreibung richtet den Blick hingegen nicht nach außen, sondern ins eigene Unternehmen. Soll heißen: Die interne Stellenausschreibung richtet sich ganz speziell an bereits vorhandene Mitarbeiter.

Wird in einer Abteilung beispielsweise eine Stelle frei, können sich die Arbeitnehmer anderer Abteilungen darauf bewerben, oft mit dem Gedanken, im Unternehmen ein Stück aufzusteigen, mehr Verantwortung zu tragen und natürlich auch ein wenig mehr zu verdienen. Die Stellenausschreibung kann dabei über verschiedene Kanäle intern bekannt gemacht werden. Denkbar ist beispielsweise eine über das Intranet zugängliche Jobseite für freie Positionen, aber auch ein einfacher E-Mail-Verteiler.

Wie genau die interne Stellenausschreibung aussieht, kann von Unternehmen zu Unternehmen verschieden sein. Viele entscheiden sich dafür, in den eigenen Reihen nicht ganz so stark auf Form und Struktur zu achten, sondern die wichtigsten Informationen kurz und knapp zusammenzufassen und den Mitarbeitern zukommen zu lassen. Zu locker darf es aber auch nicht sein, denn auch interne Stellenausschreibungen müssen durchaus ein paar Aspekte beachten.

Was muss in einer internen Stellenausschreibung enthalten sein?

Interne Stellenausschreibungen können ein wenig informeller gestaltet werden, müssen sich aber nichtsdestotrotz an einige Regeln halten – auch um die Fairness zu gewährleisten. So gilt der wichtige Grundsatz: Eine interne Stellenausschreibung muss immer für alle Mitarbeiter zugänglich gemacht werden, so dass wirklich jeder die Chance hat, Kenntnis davon zu erhalten und sich gegebenenfalls zu bewerben. Heißt andersherum: Es dürfen nicht nur einzelne Personen über die freie Stelle informiert werden, während andere keine Ahnung haben, dass gerade eine Position neu besetzt wird.

Auch an den Inhalt werden mehrere Anforderungen gestellt. So sollten Unternehmen in einer internen Stellenausschreibung das mit der Position verbundene Arbeitspensum sowie das erwartete Anforderungsprofil eines Kandidaten nennen. Nur so wissen Mitarbeiter sofort, ob Sie sich auf die Stelle überhaupt bewerben sollen oder ob es keinen Zweck hätte, da es an den nötigen Anforderungen fehlt.

Außerdem greift auch bei einer internen Stellenausschreibung das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Es darf somit niemand diskriminiert, schlechter behandelt oder ausgeschlossen werden.

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Muss der Arbeitgeber eine interne Stellenausschreibung machen?

Nun könnten Sie sich vielleicht wundern, dass Sie bisher noch nie eine interne Stellenausschreibung gesehen haben. Ein möglicher Grund dafür ist, dass es für Unternehmen nicht zwangsläufig verpflichtend ist, frei gewordene Stellen auch intern auszuschreiben. Ein Arbeitgeber kann sich einzig darauf konzentrieren, neue Mitarbeiter extern zu gewinnen und Positionen über Jobbörsen auszuschreiben.

Gibt es einen Betriebsrat, kann dies anders aussehen. Ursache dafür ist der Paragraph 93 des Betriebsverfassungsgesetzes (§ 93 BetrVG). Darin heißt es:

Der Betriebsrat kann verlangen, dass Arbeitsplätze, die besetzt werden sollen, allgemein oder für bestimmte Arten von Tätigkeiten vor ihrer Besetzung innerhalb des Betriebs ausgeschrieben werden.

Greift der Betriebsrat ein und erarbeitet beispielsweise eine Betriebsverordnung, in der festgehalten wird, dass interne Stellenausschreibungen stattfinden müssen, hat der Arbeitgeber sich auch daran zu halten.

Dies garantiert jedoch nicht, dass der Job auch intern besetzt wird. Neben der internen Stellenausschreibung kann durchaus ein externer Bewerbungsprozess durchgeführt werden. Wird hier der beste Kandidat gefunden, bekommen die bereits vorhandenen Mitarbeiter große Konkurrenz im Kampf um die angestrebte Position. Falsch ist es deshalb in jedem Fall, eine interne Stellenausschreibung als großen Vorteil zu sehen und sich schon in Sicherheit zu wähnen.

Natürlich kann es ein Pluspunkt sein, dass Sie bereits im Unternehmen sind – doch müssen Ihre Bewerbungsunterlagen dennoch überzeugen, die Konkurrenz ausstechen und Personaler dazu bringen, Sie als beste Wahl zu betrachten.

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Die Vorteile einer internen Stellenausschreibung

Intern? Extern? Ist am Ende doch alles gleich, solange die Position schnell besetzt wird… Wer so denkt, ignoriert die Vorteile und positiven Auswirkungen einer internen Stellenausschreibung. Natürlich geht es am Ende darum, eine frei gewordene Stelle schnell und mit dem richtigen Mitarbeiter zu besetzen – bekommt das bereits vorhandene Personaler aber die Chance, sich ebenfalls darauf zu bewerben, profitieren beide Seiten von der internen Stellenausschreibung.

Wir zeigen, welche Vorteile die interne Stellenausschreibung mitbringt:

  • Arbeitnehmer wissen, woran Sie sind

    Ein Mitarbeiter, der neue Herausforderungen sucht, sich weiterentwickeln möchte, neue Ziele hat oder sich beruflich einfach verändern möchte, hat nicht zwangsläufig auch den Wunsch, dies bei einem anderen Arbeitgeber zu tun. Oft sind Arbeitnehmer grundsätzlich zufrieden mit dem Unternehmen – aber eben nicht mehr mit genau der Arbeit, die sie dort tun.

    Interne Stellenausschreibungen ermöglichen eine Veränderung, ohne dem Arbeitgeber, bei dem man eigentlich zufrieden ist, den Rücken kehren zu müssen. Mit diesem Schritt ist schließlich immer auch ein Risiko verbunden, plötzlich in einem Klima zu landen, dass einem überhaupt nicht liegt.

  • Arbeitgeber wissen, woran Sie sind

    Auf der anderen Seite ist es auch für Arbeitgeber von Vorteil, sich intern nach der Besetzung für eine freie Stelle umzusehen. Im Bewerbungsprozess geht es zwar darum, möglichst viel über einen Kandidaten zu erfahren, doch wie jemand tickt, arbeitet und im Team funktioniert, zeigt sich am besten durch die Erfahrung und Beobachtung.

    Bei der internen Stellenausschreibung können Personaler direkt auf das Wissen von Führungskräften und Teamleitern zurückgreifen, die genau schildern können, wo die Stärken, Schwächen und Potenziale eines Mitarbeiters liegen. Auf diese Weise kann eine Stelle noch gezielter und besser besetzt werden.

  • Loyalität und Motivation werden gefördert

    Die Fluktuation ist für viele Unternehmen durchaus ein Problem. Mitarbeiter sammeln wichtiges Wissen und Berufserfahrung – nur um dann den Job zu wechseln und möglicherweise sogar bei der Konkurrenz zu landen. Loyalität ist längst nicht mehr ein so großes Thema, wie es in der letzten Generation von Arbeitnehmern noch der Fall war.

    Dies liegt aber zum Teil auch daran, dass auch Arbeitgeber wenig Loyalität gegenüber Mitarbeitern zeigen. Nicht ohne Grund heißt es oft Jeder ist ersetzbar. Durch interne Stellenausschreibungen zeigen Unternehmen, dass ihnen sehr wohl daran gelegen ist, Arbeitnehmer zu halten, zu fördern und in den eigenen Reihen weiterzuentwickeln. Das steigert wiederum auch die Motivation, wodurch die Stimmung und auch die Ergebnisse verbessert werden.

[Bildnachweis: racorn by Shutterstock.com]

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