Mitarbeiterempfehlung: Hilfe bei der Bewerbersuche
Der Kampf um die besten Mitarbeiter wird seit Jahren größer. Unternehmen versuchen sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und zu positionieren. Dabei werden auch klassische Bewerbungsprozesse neu gestaltet, um mit der Zeit zu gehen und den Anforderungen gerecht zu werden. Als erfolgreiches Tool der Personalgewinnung hat sich die Mitarbeiterempfehlung in den Vordergrund geschoben.
Das Konzept dabei ist zunächst einfach: Bereits vorhandene Mitarbeiter im Unternehmen empfehlen ihrem Arbeitgeber neue Kollegen, wenn eine Stelle frei wird. Das kann ein Freund oder ein Familienmitglied aus dem privaten Umfeld sein, ein beruflicher Kontakt von einer früheren Anstellung, ein Kommilitone aus dem Studium oder ein anderer Bekannter, der für die freie Stelle qualifiziert ist.
Vitamin B als Hilfsmittel für den neuen Job. Das findet sicherlich nicht jeder fair und mancher vermutet, dass andere Bewerber überhaupt keine Chance mehr haben – als Instrument für Unternehmen ist es jedoch eine wirksame und attraktive Möglichkeit, um talentierte Mitarbeiter zu finden und den klassischen Bewerberpool zu weitern.
Gute Gründe, um Mitarbeiter zu empfehlen
Das Bewerbungssystem funktioniert doch, warum auf Mitarbeiterempfehlungen zurückgreifen? Natürlich spricht weiterhin einiges für den klassischen Bewerbungsprozess, der über Jahrzehnte optimiert wurde und durch den unzählige Positionen besetzt wurden. Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die bei Mitarbeiterempfehlungen nicht anfallen: Dazu zählen die teils enormen Kosten eines aufwändigen Bewerbungs- und Auswahlverfahrens sowie die benötigte Zeit, die investiert werden muss.
Im besten Fall kann durch eine Mitarbeiterempfehlung schnell, kostengünstig und unkompliziert eine freie Stelle besetzt werden. Das sind nicht die einzigen Gründe, die für die Empfehlung von Mitarbeitern sprechen. Zum einen kann es die Arbeitgeberattraktivität erhöhen. Nur wenn ein Mitarbeiter zufrieden ist und gerne im Unternehmen arbeitet, würde er einen Freund ins Team holen wollen. Eine Mitarbeiterempfehlung ist schließlich immer auch der Rat an einen Kontakt, zu genau diesem Arbeitgeber zu kommen.
Für Unternehmen außerdem sehr reizvoll: Mitarbeiterempfehlungen haben eine große Glaubwürdigkeit und versprechen tatsächlich gute, motivierte und qualifizierte Mitarbeiter. Kaum ein Mitarbeiter möchte seinem Chef einen schlechten Kollegen andrehen, stattdessen wird nach Kandidaten gesucht, die man wirklich guten Gewissens empfehlen kann. Durch die Empfehlung eines Mitarbeiters wird sozusagen bereits eine Vorauswahl getroffen.
Das Problem bei Mitarbeiterempfehlungen
Es ist keine allzu große Neuigkeit, dass Vitamin B und ein gutes Netzwerk wichtige Erfolgsfaktoren sind. So überrascht es auch nicht, dass bereits viele Mitarbeiter einen Job auf Empfehlung bekommen haben oder durch einen Kontakt einen neuen Arbeitsplatz finden konnten. Was bisher allerdings bei den meisten Unternehmen fehlt, ist eine klare Struktur, die Mitarbeiterempfehlungen regelt.
Arbeitgeber überlasen es mehr oder weniger dem Zufall, ob es zu Mitarbeiterempfehlungen kommt, anstatt diese zu fördern und in geregelte Bahnen zu lenken. Zwar werden Empfehlungen durchaus ernst genommen und umgesetzt – was durch die Zahl der Mitarbeiter, die auf Empfehlung einen Job bekommen, bestätigt wird – doch es fehlt die Initiative der Arbeitgeber selbst.
Viele klammern sich weiterhin fast ausschließlich an den bekannten Bewerbungsablauf und vergeben damit das Potenzial von Mitarbeiterempfehlungen. Der Trend geht zu Alternativen der Personalgewinnung, das Umdenken braucht allerdings einige Zeit. Dabei sollten Unternehmen erkennen, dass Empfehlungen kein Ersatz zur klassischen Personalpolitik sind, sondern vielmehr als Ergänzung zu verstehen sind.
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Tipps für bessere Mitarbeiterempfehlungen
Die Mitarbeiterempfehlung ist im Prinzip recht einfach, allerdings müssen dabei einige Dinge beachtet werden, um auf diese Weise erfolgreich neue Mitarbeiter gewinnen zu können. Abschließend haben wir deshalb noch drei grundlegende Tipps für Mitarbeiterempfehlungen:
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Etablieren Sie ein Programm für Mitarbeiterempfehlungen
Innerhalb des Unternehmens sollte klar geregelt und kommuniziert werden, dass Mitarbeiterempfehlungen gewünscht und gefördert werden. Ein solches Programm kann auf verschiedenen Wegen umgesetzt werden. Im Intranet kann eine Möglichkeit geschaffen werden, die zu besetzende Stellen veröffentlicht und es Mitarbeitern ermöglicht, Empfehlungen zu machen. Oder Vorgesetzte können direkte Gespräche führen, wenn ein Mitarbeiter eine Empfehlung aussprechen will.
Durch einen solch klaren Ablauf sinkt die Hemmschwelle innerhalb des Teams. Wer nicht weiß, wie auf eine Empfehlung reagiert wird, ist zurückhaltend, auch wenn er vielleicht den perfekten Kandidaten für eine Stelle kennt. Mit der Gewissheit, dass mit einer Mitarbeiterempfehlung offen und wertschätzend umgegangen wird, können deutlich mehr Empfehlungen erhalten werden.
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Stellen Sie die Belohnung nicht in den Vordergrund
Bei den meisten Arbeitgebern wird eine Form der Belohnung, oftmals eine Prämie, für erfolgreiche Mitarbeiterempfehlungen verteilt. Wird ein neuer Kollege aufgrund einer Empfehlung eingestellt und bleibt das Arbeitsverhältnis für eine bestimmte Mindestdauer – etwa bis nach der Probezeit – bestehen, kann eine kleine Prämie ausgezahlt werden.
Dies kann ein weiterer Anreiz sein, gute Mitarbeiterempfehlungen zu machen und zu fördern. Achten Sie jedoch darauf, dass die Belohnung nicht der einzige Fokus ist. In einem solchen Fall dreht sich der Effekt um und es werden willkürliche Vorschläge gemacht, nur um in den Genuss der Prämie zu kommen.
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Machen Sie Mitarbeiter nicht verantwortlich
Ein ganz wichtiger Tipp zum Schluss: Nicht jede Empfehlung entpuppt sich als Glücksgriff und vielleicht zeigt sich nach einiger Zeit, dass der neue Mitarbeiter die Erwartungen nicht erfüllen kann. Die Verantwortung und Schuld dafür darf jedoch nie bei der Mitarbeiterempfehlung gesucht werden.
Gleichermaßen gibt es keine Verpflichtung, einer Mitarbeiterempfehlung zu folgen. Möglicherweise zeigt sich im Vorstellungsgespräch, dass der empfohlene Mitarbeiter nicht zum Unternehmen passt oder es hat sich ein geeigneterer Kandidat gefunden. Auch dies sollte von Anfang an klar und offen kommuniziert werden, um Missverständnissen vorzubeugen.
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