Berufe ohne Schulabschluss und Ausbildung
Kein Abschluss = keine Chance? Weit gefehlt! Auch ohne Schulabschluss können Sie auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen. In vielen Branchen zählt vor allem eines: Einsatzbereitschaft, Motivation und Zuverlässigkeit.
Gerade im Handwerk, in der Logistik oder im Dienstleistungssektor werden laufend Hilfskräfte gesucht – und das oft ohne formale Anforderungen. Hier finden Sie eine Liste mit Berufen, die Sie auch ohne Abschluss und Ausbildung ausüben können:
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Automatenbefüller / Kassierer im Einzelhandel
Sie füllen Verkaufsautomaten auf oder arbeiten an der Supermarktkasse. Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Freundlichkeit sind zentrale Eigenschaften.
Durchschnittliches Gehalt: 36.300 € pro Jahr
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Bauhelfer / Gerüstbauer / Hilfskraft auf dem Bau
Beton anmischen, Baumaterialien transportieren oder Gerüste aufbauen: Sie helfen auf der Baustelle. Ideal für kräftige Menschen mit handwerklichem Geschick.
Durchschnittliches Gehalt: 33.500 € pro Jahr
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Call-Center-Agent
Telefonischer Kundenservice, Beratung oder Verkauf, oft mit kurzer Einarbeitung. Freundlichkeit und Sprachgewandtheit sind entscheidend.
Durchschnittliches Gehalt: 30.000 € pro Jahr
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Erntehelfer / Saisonkraft in der Landwirtschaft
Erntehelfer arbeiten in der Obst- und Gemüseernte, meist saisonal, mit frühem Arbeitsbeginn. Körperliche Fitness und Wetterfestigkeit sind unerlässlich.
Durchschnittliches Gehalt: 34.200 € pro Jahr
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Kurierfahrer / Taxifahrer / Autowäscher
Sie transportieren Menschen oder kleinere Sendungen und sorgen für saubere Fahrzeuge. Diese Jobs bieten flexible Arbeitszeiten, benötigen aber Führerschein und Kundenorientierung.
Durchschnittliches Gehalt: 32.500 € pro Jahr
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Lagerhelfer / Versandmitarbeiter / Lagerist
Sie helfen bei Einlagerung, Kommissionierung und Versand von Waren. Wichtig ist körperliche Belastbarkeit und auch Schichtarbeit ist oft Teil des Jobs.
Durchschnittliches Gehalt: 32.000 € pro Jahr
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Leiharbeiter / Zeitarbeiter in Industrie & Logistik
Leiharbeiter werden kurzfristig bei Personalmangel eingesetzt. Häufig arbeiten sie in Produktion, Lager oder Logistik. Flexibilität und Einsatzbereitschaft sind wichtig.
Durchschnittliches Gehalt: 35.500 € pro Jahr
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Malerhelfer / Anstreicher / Hauswart
Sie unterstützen bei Renovierungen, streichen Wände oder kümmern sich um Hausanlagen. Gutes Auge für Details und Sorgfalt sind hier entscheidend.
Durchschnittliches Gehalt: 31.800 € pro Jahr
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Maurer
Sie gießen Beton, ziehen Mauern hoch, verputzen Wände oder dichten Risse ab. Der Job ist körperlich anspruchsvoll und wetterabhängig – im Winter gibt es weniger Arbeit.
Durchschnittliches Gehalt: 36.000 € pro Jahr
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Müllwerker / Müllfahrer
Als Müllwerker sammeln Sie Hausmüll und Wertstoffe ein. Die Arbeit ist körperlich anstrengend, aber systemrelevant und sicher.
Durchschnittliches Gehalt: 39.500 € pro Jahr
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Paketbote / Paketzusteller
Sie liefern Pakete, Päckchen und Briefe an Haushalte und Firmen. Ein körperlich fordernder Beruf mit viel Bewegung. Ein Führerschein der Klasse B und Pünktlichkeit sind meist Voraussetzung.
Durchschnittliches Gehalt: 32.400 € pro Jahr
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Produktionshelfer / Produktionsarbeiter
Sie unterstützen in der Fertigung von Waren und Bauteilen, etwa in der Automobil- oder Verpackungsindustrie. Präzision und Ausdauer zählen.
Durchschnittliches Gehalt: 31.500 € pro Jahr
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Reinigungskraft
Ob im Büro, Krankenhaus oder Privathaushalt: Sie sorgen für Sauberkeit und Hygiene. Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt sind hier gefragt.
Durchschnittliches Gehalt: 32.700 € pro Jahr
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Security-Mitarbeiter / Sicherheitsfachkraft (ohne Schein)
Sie übernehmen Zugangskontrollen oder bewachen Gelände. Nachtschichtbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein sind essenziell. Weiterbildungen sind möglich.
Durchschnittliches Gehalt: 36.800 € pro Jahr
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Spülhilfe / Küchenhilfe / Kellner
Sie unterstützen bei Vorbereitungen, spülen Geschirr oder servieren Speisen. Der Gastronomiebereich bietet viele Einstiegsjobs mit Aufstiegschancen bei Engagement.
Durchschnittliches Gehalt: 31.100 € pro Jahr
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Zeitungsbote / Prospektverteiler
Neben- oder Minijob: Sie verteilen frühmorgens Zeitungen oder Werbung. Zuverlässigkeit ist hier besonders wichtig, ebenso wie ein eigenes Fahrrad oder Auto.
Durchschnittliches Gehalt: 21.500 € (Teilzeit)
Auch ohne Schulabschluss und Ausbildung stehen Ihnen viele Wege offen. Klar ist jedoch: Der Berufseinstieg kann herausfordernd sein, aber mit Engagement, Zuverlässigkeit und Lernbereitschaft können Sie sich beweisen. Viele dieser Jobs bieten zudem Weiterbildungsmöglichkeiten und echte Chancen zum Aufstieg…
Ausbildungsberufe ohne Schulabschluss
Auch ohne Schulabschluss haben Sie in Deutschland die Möglichkeit, eine anerkannte Berufsausbildung zu starten und damit langfristig beruflich Fuß zu fassen. Viele Ausbildungsberufe setzen zwar formal einen Hauptschulabschluss voraus, doch gerade in Branchen mit Nachwuchsmangel zeigen sich viele Betriebe offen für motivierte Bewerber ohne Abschluss.
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Alltagsbegleiter/in
Sie helfen Menschen bei der Bewältigung des Alltags, erledigen Einkäufe, räumen auf, begleiten bei bei Terminen oder bei der Haushaltsführung und beraten die Menschen.
Durchschnittliches Gehalt (nach Ausbildung): 34.560 € pro Jahr
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Bäcker/in
In dieser Ausbildung lernen Sie alles über die Herstellung von Brot, Brötchen und feinen Backwaren. Frühaufstehen gehört dazu, ebenso wie Hygiene und Präzision, dafür gibt’s einen Beruf mit Zukunft und Tradition.
Durchschnittliches Gehalt (nach Ausbildung): 31.200 € pro Jahr
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Berufskraftfahrer/in
Berufskraftfahrer transportieren Waren national oder international, im Fernverkehr oder regional. Vorausgesetzt wird ein Führerschein der Klasse C. Der Job bietet gute Perspektiven, hohe Sicherheit und ein solides Einkommen. Gute Alternative: Busfahrer.
Durchschnittliches Gehalt (nach Ausbildung): 36.200 € pro Jahr
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Fachkraft für Gastronomie
Ob im Restaurantservice oder in der Küche: hier sind Allrounder gefragt. Sie kümmern sich um Gäste, bereiten Speisen vor oder arbeiten in der Systemgastronomie. Ideal für Menschen mit guter Ausstrahlung und Belastbarkeit.
Durchschnittliches Gehalt (nach Ausbildung): 35.000 € pro Jahr
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Familienhelfer/in
Sie unterstützen Familien bei Probleme, bei der Kindererziehung, geben Hilfe zur Selbsthilfe und arbeiten eng mit Schulen, Jugendämtern und Therapeuten zusammen. Der Job ist psychisch herausfordernd.
Durchschnittliches Gehalt (nach Ausbildung): 42.000 € pro Jahr
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Florist/in
Wenn Sie kreativ sind und Pflanzen mögen, können Sie als Florist/in Sträuße binden, Gestecke gestalten oder Kunden beraten. Der Job verbindet Handwerk mit Ästhetik und Naturverbundenheit.
Durchschnittliches Gehalt (nach Ausbildung): 29.600 € pro Jahr
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Friseur/in
Als Friseur oder Friseurin schneiden, färben und stylen Sie Haare. Der Beruf verlangt handwerkliches Geschick, ein gutes Gespür für Trends und Freude am Umgang mit Menschen. Wer ehrgeizig ist, kann später den Meistertitel machen oder sich selbstständig machen.
Durchschnittliches Gehalt (nach Ausbildung): 22.800 € pro Jahr
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Hauswirtschafter/in
In Heimen, Kliniken oder Privathaushalten kümmern Sie sich um Ordnung, Sauberkeit und oft auch die Betreuung von Menschen. Organisationstalent, Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt sind hier gefragt.
Durchschnittliches Gehalt (nach Ausbildung): 32.200 € pro Jahr
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Koch, Köchin
Wenn Sie gerne kochen, ist dieser Beruf ideal: Als Koch oder Köchin arbeiten Sie in Restaurant-, Hotel- oder Großküchen. Neben Kreativität braucht es Belastbarkeit, Teamgeist und Organisationstalent, besonders in stressigen Stoßzeiten.
Durchschnittliches Gehalt (nach Ausbildung): 33.000 € pro Jahr
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Landschaftsgärtner/in
Wer gerne an der frischen Luft arbeitet und sich für Natur begeistert, ist hier richtig. Sie gestalten Gärten, Parks und Außenanlagen. Körperliche Fitness ist Voraussetzung, dafür gibt’s einen abwechslungsreichen Job mit Perspektive.
Durchschnittliches Gehalt (nach Ausbildung): 34.700 € pro Jahr
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Tischler/in
Holz ist Ihr Werkstoff: Sie fertigen Möbel, Fenster, Türen oder führen Innenausbauten durch. Der Beruf vereint kreatives Arbeiten mit technischem Verständnis und handwerklicher Präzision.
Durchschnittliches Gehalt (nach Ausbildung): 34.600 € pro Jahr
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Verkäufer/in
Als Verkäuferin oder Verkäufer arbeiten Sie direkt mit Kundinnen und Kunden, zum Beispiel im Supermarkt, in Bäckereien oder Modegeschäften. Kommunikationsfreude, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit sind entscheidend.
Durchschnittliches Gehalt (nach Ausbildung): 30.000 € pro Jahr
Bewerbungstipps: Region & Fachkräftemangel nutzen
Seit Jahren steigen die Stellenangebote im Niedriglohnbereich. Dort gibt es eine wachsende Zahl von unbesetzten Stellen – zum Beispiel im Sicherheitsbereich, Handwerk oder der Gastronomie.
Zudem können sich Jobsuchende ohne Schulabschluss in der „richtigen“ Region bewerben: Dort, wo es viele freie Stellen, einen hohen Fachkräftemangel und kaum Arbeitslose gibt, haben auch Bewerber ohne Schulabschluss bessere Karten. Hier einige Tipps für die Bewerbung:
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Heben Sie Ihre Soft Skills hervor
Betonen Sie bei der Bewerbung Eigenschaften wie Pünktlichkeit, Teamgeist oder Belastbarkeit. Das zeigt: Sie sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, auch ohne Zeugnis!
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Setzen Sie auf Praktika
Ein Praktikum kann der Einstieg sein: Wer dort Leistung zeigt, hat meist gute Chancen auf eine Festanstellung oder einen Ausbildungsplatz.
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Kurz, ehrlich, überzeugend schreiben
Ihr Bewerbungsschreiben sollte auf den Punkt kommen, also kein Roman, sondern eine klare Ansage: Warum wollen Sie den Job? Was bringen Sie mit? Bleiben Sie positiv und authentisch.
Überdies sollten Sie nach Branchen suchen, die zwar Ausbildungsplätze anbieten, die aber häufig unbesetzt bleiben. Beispiele: Von den Azubi-Plätzen zum Gerüstbauer blieb zuletzt fast jeder vierte unbesetzt. Von denen zum Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk sogar mehr als jeder Dritte. Das entspricht rund 3.667 Stellen!
Warum sich nicht in diesem Bereich bewerben? Je größer die Not bei den Ausbildungsbetrieben, desto größer auch die Toleranz gegenüber einer Bewerbung ohne Schulabschluss.
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Welche Möglichkeiten habe ich ohne Schulabschluss?
Statistisch werden diese Schulabbrecher in der Schulabbrecherquote erfasst. Diese liegt aktuell bei 6,2 Prozent bundesweit. Das entspricht rund 47.500 Jugendlichen, die die Schule ohne einen Hauptschulabschluss verlassen. Unter ausländischen Jugendlichen ist die Quote noch deutlich höher: 13,7 Prozent verließen die Schule ohne Abschluss.
Wer ohne Schulabschluss ist, muss deshalb nicht die Arbeitslosigkeit oder ein Leben mit Bürgergeld fürchten! Auch ohne Abschluss ist der Einstieg ins Berufsleben möglich.
Schulabbrecher haben grundsätzlich drei Optionen:
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Schulabschluss nachholen
Wer im ersten Anlauf gescheitert ist, kann den staatlich anerkannten Hauptschulabschluss (auch „Berufsbildungsreife“ oder „Berufsreife“) immer noch auf dem zweiten Bildungsweg nachholen. Zum Beispiel durch berufsvorbereitenden Maßnahmen und ein Berufsvorbereitungsjahr. In der Abendschule, am Kolleg, in der Volkshochschule oder Fernschule.
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Praktikum machen
Sammeln Sie zunächst praktische Erfahrungen. Zum Beispiel in einem Praktikum oder bei Zeitarbeitsfirmen. Nicht selten wirkt dort der sogenannte „Klebeeffekt“ und Sie werden bei guter Arbeit übernommen.
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Ausbildung absolvieren
Was viele nicht wissen: Sie können sich auch ohne Schulabschluss für eine Ausbildungsstelle bewerben. In manchen Ausbildungsberufen (siehe Liste) ist dies gar nicht mal so chancenlos. Und das Beste: Mit dem erfolgreichen Ausbildungsabschluss erwerben Sie automatisch und indirekt einen Schulabschluss.
Um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, empfehlen wir den Schulabschluss nachzuholen oder sich für einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Mit Schulabschluss oder erfolgreicher Ausbildung in der Tasche steigen die Berufs- und Karriereaussichten deutlich!
Ausbildung ohne Schulabschluss: Ausbildungsvorbereitende Maßnahmen
Wer seinen Schulabschluss nicht nachholen will, kann auch sogenannte berufsvorbereitende Maßnahmen ergreifen, um seine Chancen auf eine Ausbildung trotz fehlendem Schulabschluss zu erhöhen. Dazu gehören zum Beispiel:
Einstiegsqualifizierung (EQ)
Bei der betrieblichen Einstiegsqualifizierung handelt es sich um eine Art Praktikum. Es dauert zwischen sechs und zwölf Monaten und soll die Kandidaten gezielt auf die eigentliche Ausbildung vorbereiten. Die EQ-Maßnahme wird in der Regel vom Unternehmen bezahlt, die Arbeitsagentur kann die Maßnahme aber auch fördern. Im besten Fall können Sie sich Einstiegsqualifizierung auf die Ausbildungszeit anrechnen lassen und diese so verkürzen.
Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)
Besteht noch eine Schulpflicht, können Sie an einer Berufsschule das Berufsvorbereitungsjahr absolvieren. Hierbei wird berufliches Grundwissen vermittelt, zudem lernen die Teilnehmer verschiedene Berufe kennen. Die Angebote hierfür variieren aber von Bundesland zu Bundesland. Daher: Vorher informieren!
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB)
Hierbei handelt es sich um ein Förderangebot der Agentur für Arbeit, falls Sie nicht mehr schulpflichtig sind (Höchstalter: 25 Jahre). Die BvB dauert durchschnittlich 10 Monate. Dabei bekommen die Teilnehmer Unterricht, ein Bewerbungstraining und haben die Chance über ein paar Berufspraktika einzelne Betriebe kennenzulernen. Teilweise kann während der Maßnahme der Hauptschulabschluss nachgeholt werden.
Initiativbewerbung
Diese Möglichkeit besteht immer: Schreiben Sie eine Initiativbewerbung an Ihren Wunscharbeitgeber oder Ausbildungsbetrieb. Wer wagt, kann nur gewinnen, und mehr als eine Absage riskieren Sie nicht! Die Bewerbungschancen steigen allerdings, wenn man Sie schon aus einem Praktikum oder Schülerpraktikum kennt.
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