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Bewerbungstraining: Inhalt, Kosten, seriöse Anbieter finden

Die erfolgreiche Stellensuche kommt kaum ohne eine ansprechende Bewerbung aus. Bewerbungstraining sorgt dafür, dass Bewerber fit in der Selbstdarstellung sind und sich optimal präsentieren. Meist umfasst das nicht nur formale Aspekte wie das Bewerbungsschreiben selbst, sondern auch das Vorstellungsgespräch. Was kann Bewerbungstraining und für wen eignet es sich? Dazu mehr hier…



Bewerbungstraining: Inhalt, Kosten, seriöse Anbieter finden

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Was ist Bewerbungstraining?

Für das Bewerbungstraining gibt es verschiedene Begriffe und Namen. Manche nennen es Bewerbungshilfe, andere Bewerbungsberatung oder Bewerbungscoaching. Alle drei Angebote und Formen sind vergleichbar. Ein zentraler Unterschied liegt lediglich darin, dass sich der Aufwand unterscheidet und beim Bewerbungscoaching der Fokus stärker auf der Potenzialanalyse liegt.

Diese kann nebst Arbeit an der Persönlichkeit besonders hilfreich bei einer beruflichen Neuorientierung oder beim Wiedereinstieg nach längerer Pause sinnvoll sein. Beim Bewerbungstraining hingegen geht es vor allem darum, das formale Gerüst im Bewerbungsprozess zu verinnerlichen: Wie ist eine Bewerbung aufgebaut, worauf muss der Bewerber achten? Bestimmte Fertigkeiten werden trainiert, so dass der Bewerber zukünftig weiß, was er bei einer Bewerbung berücksichtigen muss.

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An wen richtet sich Bewerbungstraining?

Manche Anbieter oder Kurse richten ihr Bewerbungstraining gezielt an Schüler und Absolventen. Beispielsweise haben Studierende oft über den Career Service ihrer Universität die Möglichkeit zum Bewerbungstraining. Daneben gibt es zahlreiche private Anbieter und Organisationen, die beispielsweise Bewerbungstraining in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt anbieten. Oft richtet sich das an Erwachsene und Berufserfahrene.

Zwar haben Erwachsene beziehungsweise Berufserfahrene gegenüber Schülern einen gewissen Erfahrungsvorsprung, wenn es um das Verfassen einer Bewerbung geht. Das bedeutet allerdings nicht, dass Bewerbungstraining für erfahrene Arbeitnehmer nicht infrage käme. Denn wer nach jahrelanger Berufstätigkeit erstmals wieder eine Bewerbung schreiben soll, braucht oft Unterstützung: Bestimmte Dinge im Bewerbungsprozess haben sich verändert und die eigenen Unterlagen müssen aufgefrischt werden. Hinzu kommt, dass für manche Arbeitnehmer nach einer Phase der Arbeitslosigkeit womöglich eine berufliche Neuorientierung ansteht, die sich im Bewerbungstraining niederschlägt.

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Wie sieht Bewerbungstraining aus?

Je nachdem, welcher Anbieter das Bewerbungstraining durchführt, kann es unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte geben. In jedem Fall ist aktive Mitarbeit des Teilnehmers erforderlich. Grundsätzlich sollten diese Inhalte ein Bewerbungstraining ausmachen:

1. Überprüfen der Unterlagen

Üblicherweise bringen die Teilnehmer eine Bewerbung und/oder ein konkretes Stellenangebot für eine Stelle mit, an der sie interessiert sind. Als erstes erfolgt ein Bewerbungsmappen-Check: Sind alle wichtigen Elemente vorhanden, der Lebenslauf auf dem neusten Stand? Der Bewerbungstrainer schaut sich die bisherigen Anschreiben an und analysiert sie: Erfüllen sie die formalen Kriterien? Passen Sie zu der ausgeschriebenen Stelle? Schafft es der Bewerber, sich selbstbewusst und überzeugend zu präsentieren?

Oft ist besonders der letzte Punkt ausschlaggebend für Arbeitssuchende, ein Bewerbungstraining zu absolvieren. Zudem werden Zertifikate und Zeugnisse überprüft und gegebenenfalls digitalisiert. Im Rahmen des Bewerbungstrainings durchleuchtet der Berater auch die Bewerbungsfotos: Sind diese veraltet oder anderweitig ungeeignet, empfiehlt sich, neue anfertigen zu lassen.

2. Ermitteln der eigenen Stärken und Schwächen

Zunächst erfolgt eine Standortbestimmung: Was können und was wollen Sie? Ein gutes Bewerbungstraining schult nicht nur formale Aspekte beim Verfassen und Gestalten der Unterlagen, sondern unterstützt auch bei der Selbstreflexion. Eine Stärken-Schwächen-Analyse hilft dabei, geeignete Stellen besser zu identifizieren und die eigenen Pluspunkte stärker herauszuarbeiten. Anhand Ihrer persönlichen Stärken und Kenntnisse gelingt es Ihnen zu formulieren, welche beruflichen Ziele Sie erreichen möchten. Dabei berücksichtigen Sie sowohl berufliche Inhalte, als auch die Rahmenbedingungen, etwa Arbeitszeiten und Aufstiegsmöglichkeiten.

3. Unterstützung bei laufenden Bewerbungen

Grau ist alle Theorie: Wer nicht bereits mit konkreten Stellenausschreibungen zum Bewerbungstraining kommt, sollte sich spätestens jetzt um die Suche nach einer passenden Stelle kümmern. Im Bewerbungstraining erfahren Sie, dass Sie für die Jobsuche immer auf verschiedene Kanäle setzen und nicht nur in Jobbörsen suchen sollten.

Es gilt außerdem Kontakte zu aktivieren und auf den Websites potenzieller Arbeitgeber verstärkt nach passenden Jobs Ausschau zu halten. Wer aktuell arbeitslos ist, für den kommt außerdem die Stellensuche übers Arbeitsamt verstärkt in Betracht. Bei den Bewerbungen erfolgt nun der Feinschliff. Sie bringen aktuelle Anschreiben mit, die der Bewerbungstrainer überprüft. Meist lässt sich hier bereits eine deutliche Veränderung im Vergleich zum Anfang des Bewerbungstrainings feststellen.

Oft lernen Teilnehmer im Bewerbungstraining die Unterschiede der verschiedenen Bewerbungsformate und ihre Vorzüge. Und sie lernen, worauf es bei einer Stellenausschreibung zu achten gilt: Der lässt sich Stellenanzeige bereits entnehmen, in welcher Form die Bewerbung vorliegen sollte. Manche Arbeitgeber mögen postalische Bewerbungen akzeptieren. Die große Mehrheit setzt mittlerweile auf Online Bewerbungen über ein firmeneigenes Portal oder eine E-Mail-Bewerbung. Bewerber sollten sich unbedingt an die entsprechenden Vorgaben halten. Entscheidend ist hier der erste Eindruck:

  • Nimmt Ihr Anschreiben Bezug auf die Stelle?
  • Formuliert es Ihre Vorzüge überzeugend?
  • Genügt es den formalen Kriterien (nicht länger als eine DIN-A4-Seite, fehlerfrei)?

4. Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Unabhängig davon, ob bereits eine konkrete Stelle in Aussicht ist, bereitet das Bewerbungstraining die Teilnehmer auf das Vorstellungsgespräch oder ähnliche Verfahren zur Bewerberauswahl vor. Dazu können beispielsweise das Assessment Center oder Einstellungstests gehören.

In gestellten Situationen spielen Sie typische Elemente des Bewerbungsprozesses durch wie etwa Stressfragen oder Gruppendiskussion. Das hilft Bewerbern, die Angst vor unbekannten Situationen zu nehmen. Gleichzeitig hilft das Bewerbungstraining so, typische Fehler zu vermeiden. Teil der Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch sind nicht nur die Inhalte, sondern auch die Selbstdarstellung: Was müssen Bewerber zur Körpersprache und Mimik wissen, welche Dresscodes gibt es?

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Welche Kosten kommen auf Sie zu?

Die Kosten für ein Bewerbungstraining variieren stark. Sie können von kostenlos bis etwa 2.000 Euro und mehr reichen. Der Grund: Es gibt unterschiedliche Zugänge zum Bewerbungstraining. Bei Schülern und Absolventen ist es oft Teil ihrer Ausbildung. Das heißt, Schüler lernen im letzten Schuljahr bei ihren Lehrern oder durch Mitarbeiter der Arbeitsagentur, wie sie eine Bewerbung verfassen und worauf sie achten müssen. Die Beratungsangebote des „Career Service“ an der Uni sind für Studierende (und Absolventen unmittelbar nach dem Studium) ebenfalls kostenlos. Sie sind in der Regel umfangreich und beinhalten beispielsweise das Training der Selbstpräsentation.

Ein kostenloses Bewerbungstraining erhalten zudem Langzeitarbeitslose und Arbeitslose, die Klienten der Arbeitsagentur oder des Jobcenters sind. Hier ist es meist Teil einer mehrmonatigen Maßnahme und kann durch den Bildungsgutschein abgedeckt sein. Die Maßnahme erfolgt in enger Abstimmung mit der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter. Ebenfalls kostenlos oder mit nur geringen Kosten verbunden ist das Bewerbungstraining, wenn Sie sich autodidaktisch selbst weiterbilden. Das gelingt Ihnen beispielsweise mit Karriereseiten wie dieser, mit Ratgeberliteratur oder Youtube-Videos. Günstige Angebote bietet außerdem die örtliche Volkshochschule mit entsprechenden Kursen.

Woran erkennen Sie seriöse Anbieter?

Es macht einen Unterschied, ob Sie ein Bewerbungstraining als Einzelperson buchen oder als Teil einer Gruppe daran teilnehmen. Vor allem, wenn es Teil einer Maßnahme ist, werden die Teilnehmer (zwangsläufig) über einen Kamm geschert. Eine individuelle Beratung findet dabei kaum statt. Kann es eigentlich auch nicht geben, weil die Voraussetzungen der Teilnehmer zwischen Schulabschluss, Berufserfahrung und persönlichen Stärken und Interessen stark variieren.

Wer sich entsprechend um ein individuelles Bewerbungstraining bemüht, sollte großen Wert darauf legen, dass der Anbieter in einem (kostenlosen!) Vorgespräch die Inhalte und Ziele darlegt. Welche Referenzen kann er vorweisen? Idealerweise haben bereits Freunde oder Bekannte aus Ihrem Umfeld gute Erfahrungen mit diesem Anbieter gemacht. Wichtig ist außerdem Transparenz bei den Kosten: Laut einer Untersuchung von Stiftung Warentest müssen gute Bewerbungstrainings nicht teuer sein und sind schon für circa 50 Euro pro Stunde zu haben. Entscheidender ist, dass das Bewerbungstraining auf den Bewerber persönlich zugeschnitten ist. Schließlich kommt es auf Ihr Bauchgefühl an: Ist der Kurs logisch aufgebaut und überzeugt Sie der Ansprechpartner, steht dem Bewerbungstraining nichts mehr im Weg.

Kleiner Wermutstropfen: Eine Garantie für eine erfolgreiche Bewerbung bietet kein Bewerbungstraining. Es kann aber die Bewerbungschancen deutlich erhöhen und ist damit eine Investition in die eigene Zukunft. Immerhin: Die Kosten dafür können Sie bei der Steuererklärung geltend machen.

[Bildnachweis: DRogatnev by Shutterstock.com]