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Konfliktfähigkeit: 6 Tipps für konstruktiven Umgang mit Konflikten

Mit Konflikten und Auseinandersetzungen können nur wenige umgehen, der Rest versucht alles, um jedem Knatsch und Zank aus dem Weg zu gehen. Mit Konfliktfähigkeit hat das nur sehr wenig zu tun. Dabei ist es so wichtig, auf drohende und akute Streitereien richtig zu reagieren. Schon deshalb, weil es regelmäßig zu Konflikten kommt – sowohl im privaten Bereich, aber ganz besonders auch im Berufsleben. Eine reine Vermeidungsstrategie bringt herzlich wenig, doch zum Glück lässt sich Konfliktfähigkeit lernen und verbessern…



Konfliktfähigkeit: 6 Tipps für konstruktiven Umgang mit Konflikten

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Definition: Was bedeutet Konfliktfähigkeit?

Konfliktfähigkeit bedeutet zweierlei: In der Situation selbst einen Streit konstruktiv zu führen und dabei nicht persönlich zu werden. Wer konfliktfähig ist, schafft am Ende den Konflikt wirklich aus der Welt, ohne nachtragend zu sein. Oder sich nur scheinbar geeinigt zu haben, weil die Auseinandersetzung auf die Nerven ging und man seine Ruhe haben wollte. In diesem Sinne ist Konfliktfähigkeit gleichzeitig Konfliktbewältigung.

Im besten Fall beginnt Konfliktfähigkeit allerdings, bevor Konfliktlösung überhaupt notwendig werden könnte. Soll heißen: Es geht darum, ein gutes Gespür für aufkommende Konflikte zu haben und diese schon im Keim zu ersticken und zu entschärfen, bevor der große Knall in Form einer lautstarken, emotionalen oder einfach sehr unangenehmen Auseinandersetzung kommen kann.

Diese wichtige Kernkompetenz sollte nicht mit dem oben beschriebenen Weglaufen vor Konflikten verwechselt oder gleichgesetzt werden. So ein Verhalten entspricht eher einer Konfliktscheue, um nicht mit der Situation und der Atmosphäre eines Streits in Kontakt zu kommen. Konfliktfähigkeit zeigt sich hingegen durch die bewusste und gezielte Erkenntnis, dass ein Konflikt anstehen könnte – und entsprechend proaktivem Handeln.

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Wann wird Konfliktfähigkeit benötigt?

Konflikte können immer und überall entstehen. Manchmal zeichnet es sich über einen langen Zeitraum ab, in anderen Fällen entsteht ein Streit (scheinbar) urplötzlich. Vor dem Unmut stehen unterschiedliche Ansichten und Meinungen, gegensätzliche Prioritäten, Wünsche und Ziele oder auch Missverständnisse, die durch fehlerhafte Kommunikation entstehen können. Je verschiedener Menschen sind, desto leichter kann es deshalb zu Konflikten kommen. Und umso wichtiger ist eine gute Konfliktfähigkeit, um das Potenzial für Auseinandersetzungen zu verringern und vorhandene Streitereien bestmöglich zu lösen.

Deshalb ist Konfliktfähigkeit im Beruf eine gefragte soziale Kompetenz. Natürlich gibt es auch im Privatleben Streit und Ärger, doch hier können Sie mehr Einfluss darauf nehmen, mit wem Sie sich umgeben. Freunde und Familie ticken eher wie Sie, wodurch gegensätzliche Meinungen seltener vorkommen. Im Job werden Sie hingegen mit einer Vielzahl von Kollegen zusammengewürfelt, wobei die unterschiedlichsten Persönlichkeiten auf engem Raum und über lange Zeit zusammenarbeiten müssen. Darunter sind gute Kollegen, mit denen Sie sich verstehen und mit denen die Arbeit Spaß macht. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit auch mindestens ein anderer Mitarbeiter, der Ihre Ansichten nicht teilt und mit dessen Arbeitsweise Sie nicht gut zurechtkommen.

Konfliktfähigkeit im Vorstellungsgespräch belegen

Da Konfliktfähigkeit zu den wichtigen Soft Skills im Arbeitsleben zählt, haben Personaler ein verschärftes Interesse daran, Bewerber auf ihr Verhalten zu testen. Wie können Sie Ihre Konfliktfähigkeit in der Bewerbung beziehungsweise im Vorstellungsgespräch unter Beweis stellen?

Konfliktfähigkeit im Anschreiben

Papier ist geduldig. Heißt: Sie können viel behaupten, sollten aber Ihre Konfliktfähigkeit anhand von Beispielen belegen können. Geeignet sind dafür Situationen, in denen Sie häufig mit anderen Menschen zu tun haben. Das können Beispiele aus vorherigen Tätigkeiten ebenso sein wie aus Hobbys: Beispielsweise wenn Sie als Teamkapitän einer Fußballmannschaft häufiger Teamkonflikte beigelegt haben.

Ebenso gut können Sie im Anschreiben allgemein Situationen hervorheben, etwa so: „Unterschiedliche Meinungen in Teams empfinde ich als bereichernd. Für mich steht das nicht im Widerspruch zu einem erfolgreichen Projektabschluss, es benötigt lediglich Kommunikationsfähigkeit und den Willen zum Perspektivwechsel – beides bringe ich mit.“

Konfliktfähigkeit im Vorstellungsgespräch

Denkbar sind etwaige Fragen im Vorstellungsgespräch, unter Umständen aber auch Rollenspiele oder Gruppendiskussionen im Assessment Center, mit denen Personaler Ihre Konfliktfähigkeit testen.

Zum Beispiel kann es sein, dass ein Angestellter oder ein Mitbewerber einen verärgerten Kunden mimt und Sie mit Ihrem Gegenüber den Konflikt lösen (PDF) müssen. Dafür können Sie beispielsweise die LEAF-Methode anwenden. Diese besagt im Wesentlichen, dass Sie zuhören, sich in Ihr Gegenüber hineinversetzen, entschuldigen und das Problem lösen.


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Gute Gründe für eine bessere Konfliktfähigkeit

Konflikte gehören zu zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie können noch so sehr um Harmonie bemüht sein, es wird Ihnen nicht gelingen, vor jedem Streit davonzulaufen. Dies gilt für Auseinandersetzungen, an denen Sie selbst unmittelbar beteiligt sind und auch solche, die in Ihrem Umfeld stattfinden. Schon deshalb ist Konfliktfähigkeit eine fast unverzichtbare Schlüsselkompetenz, um mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen. Darüberhinaus gibt es noch weitere gute Gründe, an der eigenen Konfliktfähigkeit zu arbeiten:

  • Sie vertreten Ihre Meinung
    Wer nicht konfliktfähig ist und sich stattdessen zurückzieht, hat auch keinen Einfluss darauf, wie eine Diskussion endet. So müssen Sie sich damit abfinden, was andere entscheiden – ob Sie dem zustimmen oder nicht. Durch bessere Konfliktfähigkeit können Sie lernen, konstruktiv für Ihre Meinung einzustehen und diese auch zu verteidigen und durchzusetzen.
  • Sie verbessern die Atmosphäre
    Ohne die nötige Konfliktfähigkeit können Streitigkeiten das Zusammenleben oder Zusammenarbeiten nachhaltig negativ beeinflussen. Es wird zwar nicht jeden Tag offen gestritten, doch die Laune leidet trotzdem und der Konflikt kann über Wochen und Monate schwelen und zu jeder Zeit wieder ausbrechen.
  • Sie setzen Grenzen
    Konfliktfähigkeit ist wichtig, um Grenzen zu setzen und dafür zu sorgen, dass andere diese respektieren und einhalten. Es mag leicht klingen, doch es erfordert bereits Konfliktfähigkeit, mit Bestimmtheit nein zu sagen und zu dieser Aussage zu stehen.
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Konfliktfähigkeit lernen: Mit diesen 6 Tipps klappt es

Wer konstruktiv mit Konflikten umgeht, trennt zwischen emotionaler (Beziehungsebene) und inhaltlicher Ebene (Sachebene). Pädagogen gehen davon aus, dass sich Konfliktfähigkeit lernen und verbessern lässt. Wir haben einige Tipps und Vorschläge, mit denen Sie sich im nächsten Konflikt richtig verhalten:

1. Akzeptieren Sie Konflikte

Konflikte kommen vor und sollten gelöst werden. Wegschauen, ignorieren und hoffen, dass es vorbei geht, wird Ihnen nicht viel bringen. Wenn Sie erkennen, dass es ohne Konflikte nicht geht, können Sie sich im nächsten Schritt darum kümmern, sich auf die richtigen Reaktionen zu konzentrieren, statt sich zu drücken. Wichtig ist die Erkenntnis, dass ein Konflikt kein nachhaltiges Problem darstellen muss. Konfliktscheue Menschen haben oftmals Angst, Beziehungen endgültig zu ruinieren, wenn es zum Streit kommt. Einen Konflikt konstruktiv zu führen, zielt jedoch auf das genaue Gegenteil ab.

2. Hinterfragen Sie die Situation

Für eine bessere Konfliktfähigkeit sollten Sie die aktuelle Lage reflektieren und die wichtigsten Punkte hinterfragen. Worum geht es in dem Konflikt genau? Steht vielleicht etwas ganz anderes dahinter? Warum streiten Sie und wie kam es zu dieser Meinungsverschiedenheit? So können Sie die Situation besser einschätzen und gezielter darauf reagieren. Wenn Sie beispielsweise verstehen, was hinter dem aktuellen Konflikt steht, können Sie darauf eingehen und das Problem an der Wurzel packen.

3. Erkennen Sie den Nutzen des Konflikts

Streiten macht – zumindest den meisten Menschen – keinen Spaß. Wir sind bestrebt nach einem harmonischen Miteinander und wollen, dass die Auseinandersetzung so schnell es geht wieder vorbei ist. Doch um Konfliktfähigkeit zu lernen, sollten Sie sich auf die Vorteile und Nutzen eines Konflikts konzentrieren. Missverständnisse lassen sich aus der Welt schaffen, nötige Veränderungen anregen und nur wenn unterschiedliche Meinungen aufeinander treffen, lässt sich die wirklich beste Option finden und auswählen. Letztlich basiert auch der Diversity-Gedanke in Teams auf dieser Erkenntnis. So betrachtet lohnen Konflikte sich sehr oft.

4. Bleiben Sie freundlich

Ein scheinbar trivialer Tipp, der in der Praxis aber für viele nur sehr schwer umzusetzen ist. Konfliktfähigkeit bedeutet den konstruktiven Umgang mit Streit. Wenn Sie sich aufregen oder Ihr Gegenüber vielleicht sogar beleidigen, können Sie sicher sein, dass das die Situation nicht löst, sondern verschärft. Freundliches Verhalten und Sachlichkeit in einem Konflikt erfordern Selbstbeherrschung. Gelingt Ihnen das, werden Ihre Konflikte ganz anders ablaufen als bisher.

5. Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Gegenübers

In Auseinandersetzungen ist jeder davon überzeugt, dass seine Meinung die einzig wahre ist und der andere vollkommen daneben liegt. Zur Konfliktfähigkeit trägt eine solche Einstellung nicht bei. Versuchen Sie, den Standpunkt Ihres Gegenübers nachzuvollziehen und seine Sicht der Dinge zu verstehen. Das hilft oftmals bereits, einen Konflikt abzuschwächen und vielleicht sogar komplett zu beenden.

6. Arbeiten Sie an Ihrem Selbstbewusstsein

Selbstbewusstsein ist eine wichtige Voraussetzung für Konfliktfähigkeit. Sie müssen bereit sein, für sich einzustehen und mit der angespannten Atmosphäre umzugehen, ohne einzuknicken oder in Selbstzweifel zu verfallen. Fehlt es Ihnen an Selbstbewusstsein, sind Sie zu sehr von der Zustimmung anderer abhängig und trauen sich nicht, einen Konflikt zu führen. Aus Angst vor Ablehnung halten Sie sich zurück und geben jedem recht.

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[Bildnachweis: FGC by Shutterstock.com]

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