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Deeskalieren: Bedeutung + Tipps zur Deeskalation

Ein falsches Wort oder ein böser Blick reichen aus, um Konflikte auszulösen. Aus einer Meinungsverschiedenheit wird Geschrei, aus Dialog wird Beleidigung. In einer solchen Situation müssen Sie deeskalieren – aber wie? Verbale Auseinandersetzungen lassen sich durch richtige Maßnahmen schlichten, um weitere Eskalationen zu verhindern. Wir erklären, wie Sie die angespannte Lage deeskalieren…



Deeskalieren: Bedeutung + Tipps zur Deeskalation

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Bedeutung: Was heißt deeskalieren?

Deeskalieren bedeutet, eine angespannte Situation schrittweise zu entschärfen und damit einen Konflikt abzuschwächen. Weitere verbale Angriffe werden vermieden und höhere Eskalationsstufen (bis hin zu körperlicher Gewalt) verhindert. Ziel der Deeskalation ist es, physische und psychische Schäden zu unterbinden, indem Aggressionen vorher abgemildert werden.

Das Gegenteil ist die Eskalation, also eine Verschärfung der Konfliktsituation. Dieser Weg ist oft leichter und erfolgt durch unbewusste Reaktionen. Deeskalation erfordert hingegen klare Strategien und durchdachtes Vorgehen.

Deeskalieren Synonym

Synonym zu „deeskalieren“ sind die Begriffe besänftigen, beschwichtigen, beruhigen, zur Ruhe bringen oder die Situation entschärfen.


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Deeskalation: Wann ist sie notwendig?

Ob bei einem Meeting im Job oder einer Diskussion im Freundeskreis: Sie müssen nicht jedes Mal einschreiten, wenn gegensätzliche Ansichten ausgetauscht werden. Meinungsverschiedenheiten sind erlaubt und sogar notwendig. Nur so können Ideen oder Perspektiven hinterfragt und angepasst werden.

Verlässt der Austausch die sachliche Ebene, wird es emotional oder gar beleidigend, ist es Zeit zur Deeskalation. Ansonsten ist eine positive Lösung des Konflikts nicht mehr möglich. Stattdessen durchläuft die Situation die typischen Stufen der Konflikteskalation.

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Erfolgreiche Deeskalation bringt die Situation auf eine der vorherigen Stufen zurück und verhindert weiteres Abrutschen. Typische Signale für die Notwendigkeit von deeskalierenden Maßnahmen sind persönliche Angriffe oder Beleidigungen, Totschlagargumente oder Killerphrasen und jede Form von Aggression – ob verbal, körpersprachlich oder bereits durch Formen von körperlicher Gewalt (schlagen, schieben, schubsen, wegdrücken).

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Deeskalieren: Gute Gründe, um einzuschreiten

Bei Streit und Auseinandersetzungen ziehen die meisten sich instinktiv zurück. Bloß nicht einmischen, damit die Streithähne das Thema unter sich ausmachen können. Auf den ersten Blick verständlich, aber nicht die beste Entscheidung.

Es gibt gleich mehrere gute Gründe und Vorteile, warum Sie deeskalieren und ein weiteres Zuspitzen des Konfliktes verhindern sollten – gerade im Job, aber auch in anderen Situationen:

  • Sie verhindern Schlimmeres
    Betroffene sind oft so emotional aufgeladen, dass sie nicht rational handeln und die Lage nur verschlimmern. Durch Ihre Deeskalation von außen können Sie Schlimmeres verhindern und die Auswirkungen eindämmen.
  • Sie tragen zu einer Lösung bei
    Ist die Situation aufgeheizt und eskaliert, ist keine sinnvolle Lösung mehr möglich. Gespräche verlaufen ergebnislos und enden in Gebrüll. Wenn Sie deeskalieren, schaffen Sie wieder eine Grundlage für mögliche Lösungen.
  • Sie verbessern die weitere Beziehung
    Verläuft die Eskalation ungebremst, ist die Beziehung im Nachhinein kaum noch zu retten. Nach bösen Worten, Anfeindungen und verbaler Gewalt gehen Freundschaften in die Brüche und eine Zusammenarbeit im Job ist kaum möglich. Deeskalation ermöglicht ein Fortbestehen der sozialen Beziehung.
  • Sie arbeiten an Ihrem Ruf
    Zu guter Letzt profitieren Sie selbst, wenn Sie Konflikte deeskalieren können. Andere erkennen, dass Sie in schwierigen Situationen souverän reagieren und die richtigen Worte finden. Damit verbessern Sie Ihren Ruf und steigen im Ansehen.
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Deeskalieren: 9 Tipps und Maßnahmen

Die entscheidende Frage lautet: Wie können Sie eine angespannte Situation deeskalieren und die Auseinandersetzung besänftigen? Mit einem „Jetzt beruhigt euch doch mal…“ werden Sie nicht weit kommen, wenn die Gemüter erhitzt sind. Hier sind neun Tipps und Maßnahmen, mit denen Sie einen Konflikt erfolgreich deeskalieren:

1. Reagieren Sie frühzeitig

Deeskalieren wird immer schwieriger, je weiter ein Streit fortschreitet. Mit jeder Anschuldigung, jedem Vorwurf, jedem verbalen Angriff ist es unwahrscheinlicher, dass Sie die Beteiligten beschwichtigen können. Warten Sie nicht ab, bis die Situation bereits eskaliert ist. Greifen Sie deeskalierend ein, sobald die sachliche Diskussionsebene verlassen wird. Achten Sie schon auf erste Anzeichen wie genervtes Augenrollen oder wütende Blicke.

2. Zeigen Sie Verständnis

Greifen Sie nicht belehrend ein, sondern zeigen Sie Verständnis. Ein empathisches „Ich verstehe, dass es ein wichtiges Thema ist, bei dem viele Emotionen im Spiel sind“ kann bereits die erste Anspannung reduzieren. Wichtig: Bringen Sie beiden Seiten des Konflikts Verständnis entgegen. Wenn Sie Partei ergreifen, wird der andere mit weiterer Eskalation auf die Grüppchenbildung reagieren.

3. Stellen Sie Augenkontakt her

Viele reden in einer angespannten Situation einfach in den Raum, um alle anzusprechen. Besser ist es, wenn Sie Augenkontakt herstellen und jeden einzelnen ansprechen. Schon ein kurzer Blickkontakt hilft dabei, Emotionen abzubauen und zu entspannen. Zudem signalisieren Sie, dass Sie sich bewusst Zeit nehmen und helfen wollen.

4. Formulieren Sie eine klare Bitte

Deeskalation funktioniert nicht über allgemeine Floskeln. Besser sind klar formulierte Bitten an die einzelnen Beteiligten. „Kannst du bitte mit den Vorwürfen aufhören? Und würdest du bitte deine Stimme senken?“ Solche Aufforderungen können in kurzer Zeit eine spürbare Besserung und Entspannung der Situation bringen.

5. Nutzen Sie Ihre Körpersprache

Langsame und beschwichtigende Gesten tragen zur Deeskalation bei. Vermeiden Sie hingegen wildes Gestikulieren und zeigen Sie auch nicht direkt auf andere. Das wirkt sofort beschuldigend und kann in eine Verteidigungsposition drängen. Schon durch gute Körpersprache können Sie eine Situation beruhigen, weil sich die Stimmung auf die anderen überträgt.

6. Bieten Sie einen Neuanfang an

Ein Wort führt zum nächsten, es fallen unbedachte Bemerkungen und schon eskaliert die Situation – Betroffene wollen das nicht mal, verlieren aber die Kontrolle über die Entwicklung. Greifen Sie deeskalierend ein und bieten Sie einen Neuanfang an: „Das entwickelt sich gerade in eine Richtung, die keiner möchte. Warum fangen wir das Gespräch nicht noch einmal von vorne an?“ So können alle noch einmal einen Schritt zurück machen.

7. Vermitteln Sie zwischen den Positionen

Durch einen Kompromiss können Sie die Situation entschärfen, ohne dass ein Beteiligter alleine nachgeben muss und fürchtet, sein Gesicht zu verlieren. Identifizieren Sie die Wünsche und Erwartungen beider Seiten und suchen Sie nach einem gemeinsamen Mittelweg. Treten Sie als Vermittler auf, ohne eine der Seiten zu bevorzugen.

8. Schaffen Sie zeitliche und räumliche Distanz

Eine effektive Maßnahe, wenn Sie deeskalieren wollen: Unterbrechen Sie die aktuelle Situation und schaffen Sie eine räumliche sowie zeitliche Distanz. Trennen Sie die Streitparteien und setzen Sie das Gespräch zu einem anderen Zeitpunkt und an anderer Stelle fort. So kann akute Wut verrauchen und der neue Austausch unter besseren Voraussetzungen stattfinden.

9. Bewahren Sie selbst die Ruhe

Ein schwieriger, aber wichtiger Punkt: Wer deeskalieren will, muss selbst die Ruhe bewahren. Wenn Sie selbst aufgebracht, gestresst und hektisch sind, überträgt sich das nur auf die anderen Beteiligten. Strahlen Sie stattdessen Ruhe aus und gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Heben Sie nicht die Stimme, sondern klären Sie die Situation in einem ruhigen Ton.


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[Bildnachweis: jesadaphorn by Shutterstock.com]