Moderationstechniken: Aufgaben, 21 Techniken + Tipps

Als Moderator eines Meetings oder einer Konferenz müssen Sie die Teilnehmer im Griff haben, durch die Inhalte führen, Diskussionen kontrollieren und sind mitverantwortlich für das Ergebnis. Keine leichte Aufgabe. Moderationstechniken helfen dabei, diese Rolle bestmöglich zu erfüllen. Hier finden Sie eine Übersicht bewährter Moderationstechniken, mit denen Sie den Austausch fördern, Diskussionen weiterbringen und Ideen anregen…

Moderationstechniken Beispiele Uebersicht Liste Tipps Techniken Methoden Moderator Meeting

Was ist die Aufgabe eines Moderators?

Der Moderator trägt die Verantwortung für den Ablauf und die Redebeiträge in einem Meeting, Konferenzen oder anderen Sitzungen. Er führt durch die Agenda, organisiert die Beiträge, sammelt Ideen, fasst Ergebnisse zusammen und schlichtet mögliche Konflikte. Dabei vereint er zahlreiche Rollen und Aufgaben:

  • Organisator
  • Kommunikator
  • Vermittler
  • Zeitwächter
  • Spielmacher
  • Motivator
  • Steuermann

Als Moderator bringen Sie Ordnung in das Chaos der Kommunikation und schaffen eine produktive Arbeitsatmosphäre. Neben eigenem Fachwissen müssen Sie sich gut in ein Thema hineindenken und mit Menschen umgehen können.

Moderationstechniken Moderator Aufgaben Ziele

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Was sind Moderationstechniken?

Moderationstechniken sind Methoden und Ansätze, mit denen Sie Gespräche leiten, Gruppen animieren, neue Ideen anregen oder einen Austausch der Teilnehmer initiieren können. Sie sind das Handwerkszeug eines Moderators. Richtig eingesetzt sorgen sie für bessere Ergebnisse und effizientere Zusammenarbeit.

Als Moderator sollten Sie sich im Vorfeld mit den verschiedenen Moderationstechniken und Methoden vertraut machen. So können Sie ein Meeting besser planen und die vorher gesetzten Ziele erreichen.

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Beispiele: 21 Moderationstechniken im Überblick

Was gibt es für Moderationstechniken? Klassiker sind das Brainstorming sowie Mindmaps. Hier endet das Repertoire aber noch nicht. In der folgenden Übersicht stellen wir Ihnen 21 beliebte Techniken und Beispiele für Moderationstechniken vor:

1. Kennenlern-Matrix oder Gruppenspiegel

Der Moderator bereitet vor dem Meeting eine Tabelle vor – idealerweise groß genug, dass alle Teilnehmer sie vom Sitzplatz erkennen können. Die Spalten werden in Tätigkeit, organisatorische Einheit, Abteilungsname und (falls nötig) Team eingeteilt, in die Zeilen kommen Namen und die jeweiligen Angaben. Jeder Konferenzteilnehmer füllt die Tabelle schon beim Reinkommen aus. Ergänzt wird diese Moderationstechnik durch Namensschilder. So können alle Beteiligten einander auf den ersten Blick zuordnen.

2. Selbstpräsentation

Diese Technik brauchen Sie für Gruppen, die sich noch nicht kennen. Bei einer täglicher Besprechung mit den Kollegen im Job hat sie wenig Nutzen. Bei der Selbstpräsentation spricht jeder Teilnehmer kurz in drei Sätzen über sich selbst, zum Beispiel nennt er den eigenen Namen, Laufbahn, Ausbildung, Verantwortung und die Abteilung. Eine klassische Kennenlern- und Aufwärmtechnik.

3. Paar-Interview

Bei dieser Technik interviewen sich zwei ausgewählte Teilnehmer gegenseitig. Der Vorteil: Die Fragen werden nicht vorgegeben, sondern frei gestellt. Dadurch bauen die Beteiligten schon am Anfang der Konferenz einen persönlichen Draht zueinander auf. Allerdings ist das Paar-Interview zeitaufwendig.

4. Steckbrief

Jeder Teilnehmer schreibt Informationen über sich selbst auf ein Plakat, je nach Möglichkeit kann die Gestaltung variieren. Ist genügend Zeit vorhanden, können die Steckbriefe anschließend kurz vorgestellt werden. Sonst reicht es auch, sie gut sichtbar aufzuhängen.

5. Einführungsfrage

Ein typischer Start in ein Treffen ist die Moderationstechnik der Einführungsfrage. Der Moderator stellt allen Teilnehmern eine Frage, die der Reihe nach beantwortet wird. Beliebte Möglichkeiten sind etwa „Welches Ergebnis wünschen Sie sich vom Treffen?“ oder „Mit welchen Erwartungen sind Sie heute hier angekommen?“

6. Erwartungsabfrage

Die Frage nach den Erwartungen kann auch schriftlich erfolgen. Jeder bekommt eine Karte, auf der er oder sie die Erwartungen mitteilt. Als Moderationstechnik können Sie auch eine Gegenüberstellung der Erwartungen gestalten: Teilnehmer schreiben auf, was passieren und nicht passieren soll. Die fertigen Karten werden auf einer Pinnwand befestigt. Im Laufe der Konferenz können Sie auf die einzelnen Punkte Bezug zu nehmen.

7. Blitzlicht

Der Moderator stelle eine Frage. Jeder Teilnehmer bekommt dann ungefähr eine Minute Zeit, um aus seiner Perspektive eine Antwort zu formulieren. Jeder antwortet in der Ich-Form und die Beiträge werden nicht in der Gruppe kommentiert. Erst, wenn alle Teilnehmer ihre Redezeit hatten, kann gemeinsam diskutiert werden. Nun bleibt genügend Zeit für Fragen, Ergänzungen oder konstruktive Kritik.

8. Ein-Punkt-Frage

Für diese Moderationstechnik bereiten Sie eine Pinnwand oder ein Flipchart vor, auf der eine Skala oder ein Koordinatenfeld abgebildet ist. Stellen Sie eine Frage, zum Beispiel: „Wie stark ist ihr Interesse am Thema?“ Gleichzeitig erhält jeder Teilnehmer einen Klebepunkt. Dieser wird entsprechend der individuellen Präferenzen angeklebt. Sie können um eine kurze Erläuterung bitten, die an einem Plakat als Stichpunkt notiert wird.

9. Neugierdepunkte / Tagesordnung

Die Tagesordnung der Konferenz wird übersichtlich auf einem Plakat dargestellt – am besten in einer Tabelle. In den Zeilen stehen die jeweiligen Themen, die Spalten klären die Betreuung, den Zeitraum und die Reihenfolge. Teilnehmer müssen mit einem Klebepunkt oder einem Marker die Tagesordnungspunkte markieren, die sie am meisten interessieren oder die sie am spannendsten finden. Je nach Ergebnis kann der Moderator die Arbeitsphasen flexibel verändern.

10. Reizwortplakate

Im Konferenzraum werden Themenstichpunkte oder passende Sätze auf Plakaten gut sichtbar angebracht. Die Teilnehmer gehen von Plakat zu Plakat und schreiben auf, was ihnen zum Stichpunkt oder zum Satz einfällt. So können Assoziationen und Zusammenhänge gefunden werden. Außerdem zeigen die Reizwortplakate unterschiedliche Perspektiven zu Themen auf.

11. Verteilungskuchen

Diese Moderationstechnik eignet sich, um aus einem komplexen Thema das jeweilige Einzelthema herauszuarbeiten und gleichzeitig zu gewichten. Dabei bekommt jeder Teilnehmer einen Kreis – er stellt einen ganzen Kuchen dar. Nun wird dieser in Einzelaspekte geteilt – je wichtiger das Teilthema, desto größer das Kuchenstück.

12. Themenspeicher

Der Moderator sammelt relevante Themen, die zur Konferenz gehören. Diese werden in einen Themenspeicher aufgenommen und priorisiert. Dabei werden sich alle Teilnehmer des Themas bewusst, sie nehmen sich auf eigene Faust die Themenschwerpunkte vor. Der Vorteil ist, dass die Aspekte und Impulse aus der Gruppe kommen. Einzelne Teilnehmer identifizieren sich damit und übernehmen Verantwortung für die Ergebnisse. Für den Moderator ist es wichtig, alle Anwesenden einzubinden, die Informationen zu visualisieren und festzuhalten.

13. Zuruf-Frage

Der Moderator fordert die Teilnehmer auf, schnell und ungeordnet Stichpunkte in den Raum zu rufen, die das Thema betreffen. Diese werden dann an einem Flipchart festgehalten – wenn möglich in einer sichtbaren Zuordnung. Durch diese Moderationstechnik wird die Kreativität der Gruppe gefördert. Sie hat einen Brainstorming-Effekt, es gelten auch dieselben Regeln. Sie eignet sich aber nur, wenn keine Anonymität gefordert wird.

14. Karten-Abfrage

Die Teilnehmer schreiben einen Satz zur gestellten Frage auf Karten, die vom Moderator gesammelt und an einer Pinnwand geordnet werden. Die Anzahl der Karten ist beliebig, je nach Zeitlimit kann sie begrenzt werden oder die Teilnehmer werden in Kleingruppen eingeteilt. Dabei darf der Moderator keine Karte außer Acht lassen, sie müssen alle gut sichtbar angepinnt werden.

15. Metaplan-Technik

Die Metaplan-Technik kann als Erweiterung der Karten-Abfrage genutzt werden. Nutzen Sie Stellwände, Pinboards oder Flipcharts, auf denen die Themen, Ideen und Anregungen auf Zuruf oder per ausgefüllten Karten durch die Teilnehmer aufgebracht und sortiert werden. Jeder Teilnehmer erklärt seine Stichworte und Ideen, setzt sie aber auch in Verbindung zu anderen. Zusammenhänge werden sichtbar, Abläufe lassen sich strukturieren und priorisieren oder durch Klebepunkte (und deren Anzahl) demokratisch durch die Gruppe bewerten.

16. Cluster

Beim Clustern (deutsch: anhäufen) werden die Karten von der Abfrage auf verschiedene Arten angeordnet. Es gibt zwei Möglichkeiten: Der Moderator kann sie hart clustern, das heißt ähnliche Aussagen werden übereinander in eine Spalte gepinnt. Oder er kann sie weich clustern, dabei werden vergleichbare Aspekte beieinander, verschoben oder je nach Ähnlichkeit weit voneinander befestigt. Die Zuordnung der Karten nehmen die Konferenzteilnehmer gemeinsam vor. Sie arbeiten Aspekte heraus und legen einen Oberbegriff, eine Überschrift oder einen Titel fest.

17. Mehrpunktabfrage

Die Priorität von Themen wird mit dieser Moderationstechnik gemeinsam in der Gruppe entschieden. Teilnehmer kleben Punkte an das jeweilige Thema aus dem Themenspeicher fest. Jeder Teilnehmer hat nur halb so viele Punkte, wie es Themen gibt. Am Ende wird die Punktzahl festgestellt, Themen werden in absteigender Reihenfolge aufgeschrieben.

18. Maßnahmeplan

Wurden die Prioritäten gesetzt und die einzelnen Themen diskutiert, wird ein Maßnahmeplan erstellt. Zur besseren Übersicht eignet sich eine Tabelle: In den Zeilen stehen die Maßnahmen, die Spalten werden nach Tätigkeit (Was?), Verantwortlichkeit (Wer?), Zuordnung (Mit wem?) und Zeitlimit (Bis wann?) aufgeteilt. Auch für Bemerkungen sollte Platz gelassen werden. Als Moderator brauchen Sie Ruhe und Übersicht. Berücksichtigen Sie die Kompetenzen und Erfahrungen der Teilnehmer, ohne jemandem auf die Füße zu treten.

19. Abschlussfrage

Diese Technik ähnelt der Ein-Punkt-Frage. Der Moderator stellt die Frage: „Wie zufrieden sind Sie mit dem Ergebnis?“ und vergibt wieder Klebepunkte. Die Teilnehmer bewerten das Ergebnis durch die Punkte. Alternativ kann der Moderator das Plakat aus der Anfangsphase aufgreifen und den Teilnehmern Punkte mit anderen Farben geben. So wird der Erfolg der Konferenz visualisiert und mit der Anfangsstimmung verglichen.

20. Protokoll

Alle erstellten Ergebnisse, Plakate, Gruppenarbeiten und andere Dokumente werden fotografiert und digital an alle Teilnehmer verteilt. Ein solches Protokoll hält nicht nur die Ergebnisse fest, sondern sorgt für Verbindlichkeit und vermeidet Missverständnisse.

21. Zielscheibe

Die letzte der Moderationstechniken zum Abschluss: Eine Zielscheibe wird auf ein Flipchart oder ein Plakat gemalt. Die Teilnehmer kennzeichnen die Zufriedenheit, den Sinn der Konferenz oder ihre Ergebnisse. Die Mitte bedeutet ins Schwarze getroffen, Punkte außerhalb der Scheibe bedeuten Zeitverschwendung.

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Fragetechniken für die Moderation

Nicht nur Moderationstechniken, auch verschiedene Fragetechniken gehören ins Repertoire eines guten Moderators. Verschiedene Fragen helfen bei der Gesprächsführung, lenken die Diskussion und motivieren Mitarbeiter zur aktiven Mitarbeit. Die folgenden Fragetechniken stehen Ihnen zur Verfügung:

  • Offene Fragen
    Beispiel: „Wie können wir das Problem lösen?“ – Offene Fragen lassen Spielraum für ein breites Spektrum an Antworten und sind gerade zu Beginn einer Diskussion ein geeignetes Mittel. Häufig gewähren offene Fragen Einblick in die Meinungen und Ansichten der Gesprächsteilnehmer, da diese nicht durch die Fragestellung zu einer bestimmten Antwort gedrängt werden. Vielrednern müssen Sie gegebenenfalls ausbremsen, um auch anderen die Gesprächsbeteiligung zu ermöglichen.
  • Geschlossene Fragen
    Beispiel: „Finden Sie diesen Lösungsvorschlag gut?“ – Bei geschlossenen Fragen sind die Antwortmöglichkeiten durch die Frage selbst oder durch die Nennung einiger Antwortmöglichkeiten begrenzt: „Ja / Nein / Weiß nicht.“ Aufgrund dieser Einschränkung sind geschlossene Fragen mit Bedacht einzusetzen. Sie verleiten zu einsilbigen Antworten und das Gespräch gerät ins Stocken.
  • Reflektierende Fragen
    Beispiel: „Sie denken also, dass dem Unternehmen höhere Kosten entstehen?“ – Diese Fragen haben eine Kontrollfunktion und vermeiden Missverständnisse. Besonders nach einem fachlichen Redebeitrag kann es sinnvoll sein, die Kernaussage durch eine reflektierende Frage für alle Anwesenden noch einmal festzuhalten. So sind alle auf dem gleichen Informationsstand.
  • Zielgerichtete Fragen
    Beispiel: „Wer hatte schon Kontakt zu diesem Kunden?“ – Zielgerichtete Fragen treiben den Lösungsprozess voran, indem sie konkretisieren. Sie finden heraus, ob der vorgeschlagene Ansatz für das Problem taugt oder nur in der Theorie gut aussieht. Zielgerichtete Fragen zielen auf die Expertenmeinung einiger Gesprächsteilnehmer ab, die die Gesprächsrunde mit ihrer Expertise in die richtige Richtung lenken können.
  • Frage nach Alternativen
    Beispiel: „Welche anderen Möglichkeiten gibt es?“ – Dies bietet den Gesprächsteilnehmern erneut die Gelegenheit, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen und nach anderen Lösungsvorschlägen zu suchen. Auch bisher ruhigere Teilnehmer, die sich an der Diskussion bisher weniger beteiligt haben, können nun ihre Ansichten einbringen.
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Ablauf einer Moderation

Der Moderator klärt am Anfang des Meetings die Rollen. Er setzt Ziele, Regeln und Möglichkeiten für Feedback fest, er geht situationsbedingt mit Konflikten um, steuert und kanalisiert sie. Der Aufbau einer Moderation bei Konferenzen und Meetings besteht in der Regel aus drei Phasen:

1. Anfangsphase

Die Teilnehmer lernen den Moderator (falls er unbekannt ist) und einander kennen, es werden Regeln der Durchführung festgelegt. Das Bedürfnis der Teilnehmer nach Orientierung, Transparenz, Führung und Struktur wird schon am Anfang befriedigt. Der Moderator stellt einen Draht zu den Beteiligten her, hebt die Botschaft der Konferenz und ihren Nutzen hervor.

2. Arbeitsphase

Sie bildet das Kernstück der Moderation. Hier werden die gewünschten Ergebnisse erreicht – auch durch die Moderationstechniken. Das Ziel des Moderators ist es, den Austausch konstruktiv zu fördern und zugleich den roten Faden nicht aus den Augen zu verlieren.

3. Schlussphase

Nun kommt es zur Fixierung der Ergebnisse und Bewertung der gemeinsamen Arbeit. Das erarbeitete Konzept wird auf die Anwendbarkeit und den Nutzen überprüft. Der Moderator fasst zusammen, resümiert die Ergebnisse und sendet eine Schlussbotschaft. Er kann sich auch Feedback von Teilnehmern einholen – so werden Moderationsfehler erkannt und können beim nächsten Meeting vermieden werden.

Nachbereitung nicht vergessen

Leider wird sie oft vergessen, ist aber für künftige Erfolge nicht zu unterschätzen: die Nachbereitung. Nur so lassen sich die Prozesse gezielt verbessern und Fehler vermeiden. Als Moderator sollten Sie Ihre Moderationstechniken und die Methodenkompetenz (kritisch) reflektieren. Hilfreiche Fragen hierbei sind:

  • Was ist gut, was ist weniger gut gelaufen?
  • Welche Techniken haben funktioniert, welche nicht und warum?
  • Wurden alle Spielregeln eingehalten?
  • Kam jeder zu Wort?
  • Wie lief der kreative Austausch?
  • Ist das Ziel in der vorgegebenen Zeit erreicht worden?
  • War das Ziel klug gewählt und verständlich formuliert?
  • Wie war das Feedback der Teilnehmer?
  • Was lässt sich künftig besser machen?


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Tipps für eine erfolgreiche Moderation

Moderationstechniken helfen. Ein wirklich guter Moderator werden Sie aber erst durch Übung und Erfahrung. Zusätzlich haben wir 12 Tipps zusammengestellt, die Ihre Moderation verbessern:

  • Bereiten Sie die Sitzung vor
    Ihre Moderation ist nur so gut wie Ihre Vorbereitung. Sie müssen die Agenda, das Thema und die Ziele des Meetings kennen. Bereiten Sie auch die Technik und notwendige Materialien vor. Sie sollten die Sitzung gedanklich schon geplant haben, dann kann Sie kaum etwas überraschen.
  • Schaffen Sie eine vertrauensvolle Atmosphäre
    Nutzen Sie die ersten Minuten des Zusammentreffens, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Jeder Teilnehmer sollte sich ermuntert fühlen, etwas zum Ergebnis beizutragen. Erläutern Sie in diesem Zusammenhang die Spielregeln, damit alle die Umgangsformen kennen und sich daran halten.
  • Stellen Sie das Ziel und die Tagesordnung vor
    Warum sind Sie zusammengekommen? Welches Ziel hat die Sitzung? Welche Themen werden diskutiert und auf welche Art und Weise? Diese Fragen sollten Sie zu Beginn der Sitzung beantworten. Damit stimmen Sie die Gruppe ein und jeder kennt die Erwartungen.
  • Mobilisieren und motivieren Sie die Teilnehmer
    Ermutigen Sie die Teilnehmer sich aktiv und konstruktiv an der Sitzung zu beteiligen. Stellen Sie Fragen, wenn die Diskussion ins Stocken gerät. Fragen Sie Teilnehmer, die sich eher im Hintergrund halten, direkt nach einer Meinung oder einem Vorschlag.
  • Sammeln und strukturieren Sie Beiträge
    Mithilfe von Moderationskarten und Flipcharts können Sie die Vorschläge und Beiträge der Teilnehmer sammeln und visualisieren. So kann jeder den Prozess verfolgen. Um die Beiträge zu ordnen, können Sie mit Kategorien arbeiten – beispielsweise verschiedenfarbige Karten für Ideen, Einwände und Thesen.
  • Vermitteln Sie Arbeitstechniken
    Ist eine Phase in Kleingruppen vorgesehen, ist es Ihre Aufgabe diese zu organisieren und den Gruppen Techniken an die Hand zu geben, die ihnen die Arbeit erleichtern. Das können Kreativtechniken, wie beispielsweise das Mindmapping oder das Brainwriting sein.
  • Fassen Sie Zwischenergebnisse zusammen
    Kristallisieren sich erste Ergebnisse und Lösungen heraus, sollten Sie diese für alle noch einmal zusammenfassen. Das zeigt erste Fortschritte auf. Die Anwesenden wissen, wo sie stehen und die Motivation steigt.
  • Entschärfen Sie kritische Situationen
    Läuft eine Diskussion aus dem Ruder und Teilnehmer geraten aneinander, müssen Sie eingreifen und die Gemüter beruhigen. Achten Sie darauf, dass Diskussionen nicht auf persönlicher Ebene ausgetragen werden und es nicht zu Gefühlsausbrüchen kommt.
  • Behalten Sie das Ziel im Blick
    Als Moderator sind Sie dafür verantwortlich, dass am Ende der Sitzung ein Ergebnis zustande kommt. Merken Sie, dass die Teilnehmer sich in eine falsche Richtung bewegen oder die Diskussion ausufert, müssen Sie an das eigentliche Ziel erinnern. Greifen Sie steuernd in die Diskussion ein.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Zeit eingehalten wird
    Nichts ist ärgerlicher als Meetings, die kein Ende nehmen. Die Teilnehmer sind in Gedanken längst woanders und der Output leidet. Haben Sie immer die Uhr im Blick und begrenzen Sie (falls nötig) Rede- und Bearbeitungszeiten.
  • Verteilen Sie Aufgaben
    Wurden Ergebnisse und Lösungsvorschläge gesammelt und die Anwesenden haben sich auf eine Vorgehensweise geeinigt, planen Sie die weiteren Handlungsschritte. Jeder Teilnehmer sollte die Sitzung mit einer Aufgabe verlassen. Erstellen Sie eine Aufgabenliste und verteilen die zu erledigenden To-Dos.
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Moderationstechniken: Spielregeln im Meeting

Zusätzlich zu diesen Tipps sollten Sie als Moderator einige grundsätzliche Spielregeln etablieren. So läuft die Zusammenarbeit geordnet ab. Dazu empfiehlt es sich, vor Beginn der eigentlichen Arbeit gemeinsam in der Gruppe die gemeinsamen Verhaltensregeln zu etablieren:

  • Ausreden lassen
    Das ist der Grundstein für eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit. Damit sich jeder Teilnehmer ernst genommen fühlt und merkt, dass seine Beiträge geschätzt werden, sollte jeder die Chance haben, auszureden.
  • Aktive Mitarbeit
    Der Moderator alleine kommt nicht zu einer Lösung. Er ist auf die Mitarbeit der anderen Teilnehmer angewiesen. Machen Sie deutlich, dass sich alle Beteiligten engagieren müssen, um eine bestmögliche Lösung zu erreichen.
  • Andere Meinungen tolerieren
    Bei Teamarbeiten gibt es immer mehrere Meinungen. Fühlen Sie sich von anderen Meinungen nicht persönlich angegriffen, sondern sehen Sie diese als Alternative und Weg zum besten Ergebnis.
  • Akzeptieren von Kritik
    Kritik muss sachlich und fair geäußert werden und nicht zum Ziel haben, einen anderen Gesprächsteilnehmer schlecht aussehen zu lassen. Gibt es jedoch berechtigte Einwände an einem Vorschlag, sollten diese akzeptiert werden, um gemeinsam Verbesserungen zu erarbeiten.
  • Auf Augenhöhe sein
    In einer Teamarbeit sind die Vorschläge aller Beteiligten gleichwertig zu behandeln. Niemand sollte sich unterdrückt oder wenig beachtet fühlen. Alle Ideen werden berücksichtigt.

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