Was ist die 10-bis-12-Regel?
Die 10-bis-12-Regel besagt, dass wichtige Meetings nur zwischen 10 und 12 Uhr stattfinden sollten. Zu diesem Zeitpunkt sind alle Teilnehmer geistig topfit, besonders aufmerksam, konzentriert und maximal kreativ wie produktiv. Ein Erfolgsgarant für optimale Meetings und Besprechungen aller Art.
Populär gemacht hat die 10-bis-12-Regel der Amazon-Gründer Jeff Bezos, der selbst sagt, alle wichtigen und geistig fordernden Meetings in diese Tageszeit zu legen. Er selbst treffe dank der 10-bis-12-Regel heute bessere Entscheidungen.
Leistungshoch zwischen 10 und 12 Uhr
Die 10-bis-12-Regel lässt sich sogar wissenschaftlich begründen: Laut Chronobiologie hat die Leistungskurve beider Chronotypen – Eulen und Lerchen – zwischen 10 und 12 Uhr eine Hochphase. Der Biorhythmus erreicht hier einen besonders günstigen Energielevel für analytisches Denken.
Vorteile der 10-bis-12-Regel
Auch sonst bietet die 10-bis-12-Regel einige Vorteile:
- Fester Slot reduziert Terminstress
Durch die 10-bis-12-Regel entsteht eine Routine – ähnlich wie beim Jour fixe. Die Teilnehmer denken daran, und es kommt seltener zu Terminkonflikten. Jeder weiß bescheid und blockt sich die Uhrzeiten im Tages- und Wochenplan. - Teilnehmer sind besser vorbereitet
Laufen Teamsitzungen nach der 10-bis-12-Regel ab, können sich die Beteiligten besser darauf vorbereiten. Nicht nur der Termin und die Agenda sind im Vorfeld klar, sondern auch, dass es um wichtige Themen geht, die gründliche Vorbereitung erfordern. Ausreden gelten nicht.
2 Pizza Regel nach Jeff Bezos
Jeff Bezos ist bekannt dafür, dass er ungewöhnliche Meeting-Regeln entwickelt und praktiziert. Eine weitere ist seine Zwei-Pizza-Regel für die optimale Teilnehmerzahl: Danach sollten nie mehr Mitarbeiter an einem Meeting teilnehmen, als man mit zwei Pizzas satt bekommt – das entspricht rund fünf bis acht Mitarbeitern – amerikanische Pizzagrößen eingerechnet.
Eignet sich die 10-bis-12 Regel für alle Meetings?
Keine Frage: Die 10-bis-12 Regel ist griffig, einfach und leicht zu merken. Aber sollte man Sie deshalb auf alle Meetings übertragen? Nein! Meetings gehören heute schon zu den größten Zeitfressern im Job: Es gibt zu viele davon, vor allem zu viele unstrukturierte. Dabei geht jede Menge produktiver Arbeitszeit drauf.
Dauern Besprechungen nur kurz oder dienen Sie nur dazu, um alle auf den neusten Stand zu bringen, ist es nicht sinnvoll, ausgerechnet die Leistungshochphasen dafür zu reservieren. Da reicht auch eine halbe Stunde um 9 Uhr – am besten im Stehen. Ebenso kann zum Beispiel ein Kick-Off-Meeting deutlich länger dauern, sodass Sie damit schon vor 10 Uhr beginnen sollten.
Das Gehirn braucht Pausen
Hinzu kommt: Laut Psychologie können sich Menschen kaum mehr als 90 Minuten am Stück konzentrieren – also nur 1,5 Stunden. Besprechungen sollten daher selten länger als eine Stunde dauern, danach brauchen die meisten eine kurze, mentale Pause zur Erholung (siehe: Arbeitsrhythmus 52-17). Auch das wird bei der 10-bis-12 Regel nicht berücksichtigt.
Tipps: Wie kann ich die 10-bis-12-Regel nutzen?
Die einfachste Form, von der 10-bis-12 Regel zu profitieren, ist, diese schlicht zu übernehmen: Planen Sie wichtige Konferenzen künftig nur noch zwischen 10 und 12 Uhr ein… Es gibt allerdings noch weitere Empfehlungen, um mehr aus der 10-bis-12-Regel herauszuholen:
1. Besten Zeitpunkt finden
Auch wenn für Jeff Bezos und die meisten Menschen die Uhrzeit zwischen 10 und 12 Uhr gut funktioniert, können Sie für sich und Ihr Team die individuelle Bestzeit dafür finden. Die muss nicht zwangsläufig am Vormittag sein. Vielleicht gibt es bei Ihnen Abläufe und Prozesse, die eher für die Zeit zwischen 15 und 17 Uhr sprechen – übrigens eine weiter Leistungshochphase.
2. Klare Prioritäten setzen
Eine wesentliche Voraussetzung für die 10 bis 12 Regel ist Disziplin: Alle müssen sich daran halten und vorbereiten. Entsprechend wichtig ist, dass alle im Vorfeld entsprechende Prioritäten setzen und den Tag danach planen. Wer vorher schon von Termin zu Termin hetzt, wird kaum noch etwas beitragen.
3. Frühzeitig Agenda kommunizieren
Jeff Bezos sagt selbst, dass er „wichtige“ Meetings nach der 10-bis-12-Regel ausrichtet. Die Bedeutung und Inhalte sollten daher allen Teilnehmern rechtzeitig bekannt sein. Nur so können sie sich darauf vorbereiten. Sorgen Sie also dafür, dass die Tagesordnung rechtzeitig feststeht und allen – zum Beispiel per E-Mail – bekannt ist. Sonst mutiert das eher zum Mystery Meeting.
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