Autodidakt: Bedeutung + Lerntipps fürs Selbststudium

Sie wollen sich als Autodidakt neues Wissen aneignen oder eine neue Kompetenz lernen? Gute Idee! Autodidaktisches Lernen ist nicht nur eine Schlüsselqualifikation für beruflichen Erfolg. Sie wachsen dabei auch über sich hinaus. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Autodidakt optimal lernen und welche Vor- und Nachteile das hat…

Autodidakt Autodidaktisches Lernen Selbststudium

Definition: Was ist ein Autodidakt?

Ein Autodidakt ist eine Person, die sich neues Wissen oder Fertigkeiten eigenständig aneignet, selbstständig lernt ohne dabei klassische Bildungseinrichtungen wie Schulen oder Universitäten zu besuchen (Synonym: Selbststudium).

Typische Formen des autodidaktischen Lernens sind: Lesen, Forschen und Recherchieren, Beobachten, Ausprobieren oder Nachmachen und Üben – zum Beispiel durch Versuch und Irrtum (siehe: Trial and Error) oder Learning by doing.

PS: Indem Sie diesen Artikel lesen, um zu erfahren, was ein Autodidakt ist, praktizieren Sie bereits autodidaktisches Lernen!

4 Merkmale des Selbststudiums

Wesentliche Merkmale bei der autodidaktischen Aneignung von Wissen sind:

  1. Inhalt
    Der Autodidakt entscheidet und bestimmt selbst, was er oder sie lernt. Das können neue Kompetenzen oder der Persönlichkeitsentwicklung dienen.
  2. Tempo
    Es gibt keinen Druck von außen: Umfang und Lerntempo hängen allein von der Motivation des Autodidakten ab.
  3. Abschluss
    Gleichzeitig gibt es keine Lernkontrolle – zum Beispiel durch Prüfungen oder ein Zertifikat.
  4. Persönlichkeit
    Persönliche Voraussetzungen für Autodidakten sind Neugier, Lernwille sowie die Fähigkeit zur Selbstorganisation und Disziplin.
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Tipps: Wie kann ich autodidaktisch lernen?

Sie möchten sich selbst etwas Neues beibringen? Klasse! Wenn Sie autodidaktisch lernen, sollten Sie einige bewährte Lerntechniken kennen und diese Tipps beachten:

1. Interessen identifizieren

Neugier und Leidenschaft für ein Thema sind die Triebfedern aller Autodidakten. Egal, ob Sie ein Hobby zum Beruf machen wollen oder eine Sprache lernen wollen: Starten Sie damit, Ihre Interessen und relevante Wissenslücken zu identifizieren.

2. Ressourcen nutzen

Lesen Sie nicht nur Bücher, sondern nutzen Sie möglichst unterschiedliche Lernangebote, wie Online-Kurse, Youtube-Videos, Podcasts oder Artikel in Blogs. Indem Sie mit verschiedenen Formaten experimentieren, finden Sie die für Sie besten Quellen und Hilfsmittel.

3. Lernziele formulieren

Stecken Sie sich klare Lernziele, indem Sie zum Beispiel festlegen, bis wann Sie welche Inhalte gelernt haben wollen. Idealerweise arbeiten Sie hierbei mit einem persönlichen Lernplan und stellen so sicher, dass Sie den Überblick über Ihre Aufgaben ebenso wie über Ihre Freizeit behalten.

4. Routine finden

Wollen Sie sich Wissen aneignen, kommen Sie als Autodidakt nicht an Selbstdisziplin vorbei, um dranzubleiben. Hierbei haben sich feste Lernzeiten und –Routinen schon oft bewährt. Zum Beispiel jeweils 2 Stunden am Samstag und Sonntag etwas lernen…

5. Austausch suchen

Autodidakt zu sein, bedeutet nicht, sich abzuschotten. Regelmäßiger Austausch mit Gleichgesinnten erleichtert das Verständnis erheblich. Wir empfehlen daher, Lerngruppen und Netzwerke zu bilden. Einen großartigen Erfahrungsaustausch biete beispielsweise Online-Foren, sozialen Medien, Workshops oder Mastermindgruppen.

6. Gelerntes anwenden

Theorie ist gut – Praxis prägt sich besser ein. Versuchen Sie daher das Gelernt gleich im Alltag anzuwenden und umzusetzen. Dabei merken Sie nicht nur, was Sie schon können (z.B. Instrument spielen), sondern schaffen zugleich regelmäßige Erfolgserlebnisse, die weiter motivieren. Erst durch die Anwendung festigen und vertiefen Sie Ihr neues Know-how.

7. Erfolge feiern

Überprüfen und reflektieren Sie immer wieder Ihren Lernprozess: Kommen Sie damit zurecht? Was lässt sich optimieren? Probieren Sie immer wieder neue Lernmethoden aus – und belohnen Sie sich vor allem für die Lernerfolge. Auch für kleine Fortschritte. So macht das autodidaktische Lernen dauerhaft Spaß!

Lernen 9 Arten Informelles Lernen

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Autodidakt sein: Vor- und Nachteile

Autodidakt sein, hat Vor- und Nachteile. Es gibt Menschen, die besser lernen, wenn Sie von Lehrern oder einem Lehrplan angeleitet werden. Für sie ist eine Bildungsinstitution oder das Lernen per VHS-Kurs, Seminar oder Webinar meist besser geeignet.

Wenn Sie sich hingegen selber etwas beibringen wollen – zum Beispiel ein Musikinstrument spielen oder eine Fremdsprache lernen – sollten Sie folgende Vor- und Nachteile beachten:

Vorteile

  • Selbstbestimmung
    Als Autodidakt behalten Sie die Kontrolle über den gesamten Lernprozess: Lernziele, Lernweg oder Lernmaterialien passen Sie Ihren Bedürfnisse und Vorlieben an.
  • Flexibilität
    Autodidaktisches Lernen erlaubt Ihnen, zu lernen, wann und wo sie wollen, wie lange und wie intensiv. Sie allein bestimmen das Tempo und den Zeitplan völlig individuell.
  • Wirtschaftlichkeit
    Vieles, was Sie heute als Autodidakt brauchen, finden Sie schon kostenlos im Internet. Dadurch ist das Selbststudium eine günstige Alternative zu formellen Bildungsprogrammen.
  • Wettbewerbsvorteil
    Lebenslanges Lernen und Weiterbildung gelten heute als Schlüsselqualifikation und steigern zugleich Ihren Marktwert. Dadurch haben Sie zum Beispiel Vorteile beim Jobwechsel.

Nachteile

  • Anleitung
    Als Autodidakt unterstützt Sie niemand bei der Aneignung von neuen Fertigkeiten oder Know-how. Bedeutet: Sie müssen selber Ihr Lernen strukturieren und den Überblick behalten.
  • Isolation
    Weil Sie beim autodidaktischen Lernen für sich alleine lernen, fehlt der Austausch mit anderen und damit ein Teil der Lernkontrolle. Das macht das Lernen herausfordernder und isolierter.
  • Anerkennung
    Wissen, das per Selbststudium erworben wurde, wird in der Regel nicht formal anerkannt. Es ist daher kein Ersatz zu einer abgeschlossenen Ausbildung oder einem Studium, sondern nur eine Ergänzung.

Wer sind berühmte Autodidakten?

Berühmte Autodidakten finden sich vor allem in der Film- und Kunstszene: Die Regisseure Quentin Tarantino, Woody Allen oder Steven Spielberg haben nie eine Filmschule besucht. Johann Wolfgang von Goethe war nicht nur Schriftsteller, sondern auch autodidaktischer Naturwissenschaftler. Der Rockstar Lenny Kravitz brachte sich das Schlagzeug-, Gitarre-, Bass- und Klavierspielen selber bei. Ebenso der Bassist von „Die Ärzte“ – Rodrigo Gonzalez. Henry Ford wiederum, Gründer der Ford Motor Company, baute bereits mit 15 Jahren seinen ersten Verbrennungsmotor.

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Autodidakt & Intelligenz

Sind Autodidakten intelligenter? Die Frage wird oft gestellt. Zugegeben, zum Selbststudium ohne Lehrer oder Lernplan braucht es nicht nur hohe Motivation, sondern auch ein helles Köpfchen, das die neuen Informationen analysiert, bewertet, einordnet und verarbeitet.

Es gibt aber keine Studien, die belegen, dass Autodidakten extrem intelligenter wären als andere oder für das erfolgreiche Selbststudium besonders hochbegabt sein müssten. Das kann jeder und jede schaffen!

Was sind autodidaktische Fähigkeiten

Entscheidend für ein erfolgreiches und effektives Lernen sind vor allem die folgenden autodidaktischen Fähigkeiten: Eigenmotivation, Eigenständigkeit, Selbstdisziplin, Selbstmanagement und Selbstvertrauen.


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